Kleiner Nachtrag: Die Feier gestern mit ca. 400 Personen und mir im Jumpsuit lief gut, habe neben den üblichen neugiereigen Blicken ein paar positive Kommentare dazu bekommen. Natürlich war ich der Einzige. Unter den Frauen hingegen gab es mindestens zwei Dutzend Jumpsuitträgerinnen, die Modelle reichten von minimalistisch-schwarz bis exzessiv-paillettenbewehrt. Einige Schnitte, ohne Ärmel und mit rechteckigem Ausschnitt, könnte man durchaus als hoch gepimpte Latzhosen bezeichenen, der Übergang ist da ja fließend.
Solche Events zeigen, dass bei Männer-Latzhosen der MACI (Maximum Achieveable Chicness Index) für volle gesellschaftliche Akzepzanz zu niedrig liegt, bei Jumpsuits geht da deutlich mehr. Mein Modell ist aus hellem Stoff, wie man ihn sonst für Anzüge verwendet, ärmellos, V-Ausschnitt, und ich trage es über einem Hemd.
Zudem habe ich auch am Bahnhof neben einen paar Latzhosen (nur 1 Mann) mehrere Jumpsuits gesehen. Eine Frau trug einen bemerkenswerten nadelgestreiften 3/4 langen dunkelblauen Denim-Jumpsuit, der vom Stil ein wenig nach einem nicht mehr erhältlichen G-Star Modell aussah, mit sehr markantem Schnitt und vielen Details.
Es gibt sie also in der Öffentlichkeit, wenn man hinschaut, und an den richtigen Stellen sucht. Allerdings scheinen Männer genau mit eben dieser Öffentlichkeit nach wie vor ein Problem zu haben, wenn es dazu kommt, sich selbst dort zu zeigen. Dabei ist es eigentlich so, dass man um so leichter mit einem vermeintlich abweichendem Klamottenstil durchkommt, je mehr Öffentlichkeit gerade herrscht.