Den Meisten ist es völlig egal wie Ihr herumlaufT Keiner geht zu Euch hin und reißt Euch die Kleider vom Körper und steckt Euch in andere Kleidung!
Wenn jemand nackt oder nur mit transparentem Slip bekleidet die U-Bahn betritt, wird er sehr wahrscheinlich in andere Kleidung gesteckt werden. Es wurden schon Männer von der Polizei abgeführt, nur weil sie einen Badeanzug trugen (
http://www.youtube.com/watch?v=MMf3ZFXfjx8,
http://www.krone.at/oesterreich/mann-zeigte-sich-im-badeanzug-frauen-gefasst-bikini-fetisch-story-139745). Also ist die Angst vor negativen Auswirkungen unüblicher Kleidung nicht ganz unbegründet. Latzhosen sind nicht so ungewöhnlich, also wird man damit im Normalfall weniger Probleme haben; aber wer in Latzhose zum Opernball will, wird von der Security abgewiesen werden, und wenn ein OP-Helfer oder Streifenpolizist beharrlich Latzhose im Dienst trägt, wird er den Job verlieren. Die Kunst ist es, die Grenzen auszudehnen ohne sie zu überschreiten. Ich trage z.B. in der Freizeit oft Leggings, obwohl Leggings an Männern unüblich sind. Ich habe damit noch nie Probleme bekommen, denn hinterwältlerische Leute halten mich halt für einen Radfahrer. Aber ich würde mich nicht öffentlich in einem Kleid oder Rock zur Schau stellen wollen, denn damit passe ich nur ins Schema "perverser Transvestit", und selbst unter aufgeschlossenen Personen würde meine Persönlichkeit auf die Kleidung reduziert werden. Und das ist auch ein Problem, wenn man Latzhosen trägt. Man ist nicht mehr die Person mit diesen und jenen Hobbys und Fähigkeiten, sondern die Person mit der Latzhose.
Andererseits finde ich eine Aussage aus Trumps Buch "The Art of the Deal" klug: "Good publicity is preferable to bad, but from a bottom-line perspective, bad publicity is sometimes better than no publicity at all. Controversy, in short, sells." Keiner von uns ist sonderlich berühmt, also ist es besser, als der verrückte Latzhosenträger bekannt zu werden, als uns unser ganzes Leben lang zu verstecken und nach einem Leben voller unterdrückter Wünsche in Einsamkeit und Bedeutungslosigkeit zu sterben.
PS: Zum eigentlichen Thema... Ich finde, Karohemden gehören ins Museum. T-Shirts sind bequemer und sehen ansprechender aus.