Autor Thema: Eine Story  (Gelesen 52976 mal)

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Latz-Rocky

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Re: Eine Story
« Antwort #30 am: Januar 01, 2015, 02:13:50 Nachmittag »
Latz-Rocky - 12.08.2009 21:28

So, nach einer kleinen Sommerpause geht's mal wieder weiter. Viel Spaß beim Lesen!

Weil’s nach dem Kinobesuch draußen schon recht kühl war, hatten wir unsere Jacken noch an, als wir in die Eisdiele gingen und uns in einer kuscheligen Ecke ein gemütliches Plätzchen gesucht und gefunden hatten. Irgendwie war uns beiden richtig kalt – der schöne, warme Frühsommertag hatte sich doch merklich abgekühlt. Außerdem hatte es zwischendurch noch geregnet, so dass wir doch etwas nass geworden waren. Somit ließen Maurice und ich erst einmal unsere Jacken an, als eine junge, freundliche Verkäuferin an unseren Tisch kam und fragte: „Na, ihr beiden! Was darf’s denn sein?“

„Also ich hätte gerne einen großen Erdbeerbecher mit Sahne!“ sagte Maurice voller Überzeugung. Erdbeeren möchte er nämlich am liebsten, das hatte ich auch schon herausgefunden und war somit nicht sonderlich überrascht über seine Bestellung. „Und ich nehme einen großen Schoko-Traum mit Vanille und Schokoladeneis sowie viel Schokosauce und etwas Streusel!“ „Den Schoko-Traum auch mit Sahne?“ fragte die Verkäuferin. „Natürlich!“ sagte ich. Wie konnte ich das bloß nur vergessen zu sagen.

Die Verkäuferin ging also zur Theke und machte unser Eis fertig. Wir konnten ihr dabei genau zusehen, wie sie die Kugel in die Becher füllte, bei Maurice die vielen frischen Erdbeeren hinzukamen und sie auf mein Eis die Schokoladensauce drübergoß. Zum Schluss noch die Sahne, Erdbeersauce bei Maurice Becher und die gewünschten Schokostreusel auf meinem. Zwei prächtige Eisbecher warteten nun an der Theke darauf, von der jungen, netten Verkäuferin zu uns zum Platz gebracht zu werden.

Gesagt – getan – die Verkäuferin stellte beide Becher auf ein Tablett und kam zu uns an den Tisch. Und just in dem Moment als sie bei uns am Tisch ankam, machten – ohne dass wir uns abgesprochen hätten – Maurice und ich zeitgleich unsere Jacken auf. Ein fataler Fehler, wie sich unmittelbar darauf herausstellte. Denn als die Verkäuferin uns beide so in Latzhosen da sitzen sah, erschrak sie so sehr, dass sie das Tablett mit unseren beiden Eisbechern fallen ließ. „Ssssoo – ssoo – so eine Latzhose wie Du hatte ich früher auch mal – …“ stammelte sie noch bevor sich der Inhalt der beiden Eisbecher sich geradezu über Maurice und mich ergoss…
Viele Grüße,
Latz-Rocky

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Re: Eine Story
« Antwort #31 am: Januar 01, 2015, 02:14:52 Nachmittag »
mimdu - 22.08.2009 20:30

Jetzt geht es weiter. Ist Gemeinschaftsarbeit wieder, eine Freundin hat geholfen.

Ihhhh.... Pulli, Latz, Beine. Alles voll Eis und Schokisose. Und Sahne! Sogar unter den Latz ist was gelaufen. Und die Haare ein bißchen! Ihhh! Die Latzhose von Maurice war auch dreckig, aber nicht so viel. Alle schauten zu uns. Ein paar Leute lachten auch. Die Verkäuferin holte was zum saubermachen. "Aus mit Schoki-Traum" sagte ich. Maurice lachte: "Schoki-Alptraum!" Mußte auch lachen und naschte was. "Hmmm.... Schoki-Alptraum mit Erdbeeren! Lecker!" Maurice fragte: "Darf ich auch mal probieren?" Klar! Dann kam die Verkäuferin wieder und es ging los. "Jetzt wär Deine Kunstlederlatzhose gut" sagte Maurice. Die Frau erzählte: "Ach! Kunstlederlatzhosen hatte ich auch als ich zu Schule kam. Sie sahen so ähnlich aus wie deine hier mit dem Reißverschluß." - "Meine sieht aber so aus wie die Latzhose von Maurice." sagte ich und dachte daß meine Schwester ja auch so eine hatte wie die Verkäuferin..... So ganz ging das nicht raus, die Schokoladensose und Erdbeersose auch nicht.... Schöner Mist. Wir waren ziemlich dreckig. "Das tut mir sehr leid" sagte die Verkäuferin. Der Chef war auch da und gab uns Gutscheine für Eis essen. Und neue Schokitraum und Erdbeerbecher bekamen wir umsonst dazu. Das war nett! und lecker!

Zuhause sagte Mama: "Wie siehst du denn aus???" Ich erzählte alles. Sie lachte laut: "Na, da bin ich aber froh, daß das diese alte Hose erwischt hat! Hast du dich schon im Spiegel gesehen?" O Schreck! Der Pulli und die Latzhose - alles voll braune und rote und weiße Flecke. Papa war auch da. Er lachte und wollte unbedingt Foto machen. Naja... ich fand das ja auch lustig irgendwie. Danach fragte ich "Mama, kannst du die Hose und den Pulli bitte waschen?" Mama lachte wieder: "Waschen? Na ob das noch rausgeht...." Ich starrte zu ihr vor Schreck. Mama lachte und sagte: "Außerdem hab ich grade Pullis und Hosen gewaschen." - "Och Mama, bitte!" - "Sandra, für diese alte Hose mach ich nicht extra die Waschmaschine an." - "Dann frag ich eben morgen die Mama von Maurice ob sie das mit wäscht. Seine Hose ist auch ganz dreckig." Mama sagte: "Daraus wird nichts. Du hast keine Zeit, weil du mit deiner Schwester das leckere Gebäck von Özlem backen willst. Sie wollte vielleicht ja auch noch kommen und helfen." Ach jaaa, wir wollen das ja mit nehmen zu Oma und Opa, weil die morgen von Urlaub kommen. Mist. Ging in mein Zimmer und zog mich um. Hatte gleich wieder schmierige Hände, weil der große Zieher vom Reißverschluß und der Pulli noch schmierig war. Tat Pulli und Hose auf eine Tüte. Ich werd bei Maurice anrufen morgen, das Zeug bei Backen anziehn und danach zu Maurice bringen. Soll Mama doch beschweren. Ich mach das einfach... Und zu Oma und Opa zieh ich die schöne neue Latzhose an, die ich von Oma hab.... ist ja auch Sonntag morgen!
Viele Grüße,
Latz-Rocky

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Re: Eine Story
« Antwort #32 am: Januar 01, 2015, 02:15:36 Nachmittag »
Latz-Rocky - 23.08.2009 15:48

"So, nun erstmal ab ins Bett! Ist eh schon spät genug!", meinte Mama. "Und zu Maurice's Mama brauchst Du auch nicht zu gehen wegen Deiner dreckigen Klamotten - die wäscht bestimmt auch nicht am Sonntag extra für Dich! Ich schau nächste Woche mal, was sich da machen lässt. Vielleicht bekomme ich sie ja noch einigermaßen sauber, und wenn nicht, dann..."

"Dann was, Mama?" "Dann solltest Du mal darüber nachdenken, ob Du sie nicht beim nächsten Mal mit in die Altkleidersammlung gibst! So richtig gut passen tut sie ja schon lange nicht mehr! Ich find' sowieso, dass sie viel zu eng ist. Und von der Länge her ist sie auch etwas kurz inzwischen. Außerdem hast Du doch noch die beiden neuen Latzhosen von Oma!"

Irgendwie hatte Mama zwar recht, aber von der Reißverschluss-Latzhose trennen wollte ich mich doch noch nicht. Zumal ich befürchtete, dass sie in der Altkleidersammlung nicht mehr aussortiert würde und im Reißwolf enden würde, so wie die alte Latzhose, die ich von Mark bekommen hatte. Im Nachhinein hab's ich's doch ein wenig bereut, dass ich sie in den Reißwolf geworfen hatte - aber sie war ja auch durchgescheuert und mir zu klein.

"Kommt nicht in Frage!" sagte ich. "Wenn die Flecken nicht rausgehen, ziehe ich sie halt für zu Hause an! Aber solange ich da noch so gerade eben reinpasse, geb' ich sie nicht her!" "Ist ja schon in Ordnung!" meinte Mama. "Ich wollte Dich auch nicht drängeln! Ich geb' mein bestes, dass sie wieder sauber wird und Du kannst sie solange anziehen, wie Du magst. Ich schmeiß sie schon nicht ohne Deine Zustimmung weg..."

Beruhigt ging ich ins Bett und überlegte, was ich morgen zum Backen anziehen sollte. Schließlich wollte ich meine Latzhose auch nicht noch dreckiger machen.

Sonntags morgens wurde ich wie immer von meinem Radiowecker wach. Ich ging ins Bad und machte mich frisch. Für die Kunstleder-Latzhose, die ich beim letzten Mal zum Backen an hatte, war es heute definitiv zu warm. Also zog ich mein knallrotes, ärmelloses Muskelshirt an, welches mir bis zum Bauchnabel ging und dazu die alte, kurze Lederhose, die ich von Frauke mitgenommen hatte. Das Teil war auch schon ziemlich eng, aber eine total irre Wohlfühlhose. Ich möchte sie, und war froh, dass ich sie von Frauke mitgenommen hatte.

Mama konnte das Teil natürlich auch nicht leiden - typisch Mama halt. Somit machte es mir auch gar nichts aus beim Frühstück wieder einen Spruch von ihr zu kassieren: "Wie siehst Du denn aus? Muss das sein, dass Du die Lederhose noch anziehst?" "So lange ich da noch so gerade eben reinpasse, ziehe ich sie auch noch an! Da gibt's nichts zu diskutieren...!" sagte ich - wohlwissend, dass die kurze Lederhose auch auf Mama's Abschußliste stand.

"Die hab' ich ja auch nur zum Backen an - da ist es nicht schlimm wenn ich mich einsaue! Das kann die gut ab und Du brauchst nichts zu waschen! Für heute Nachmittag zu Oma ziehe ich dann die neue schwarze Latzjeans an, die ich von Oma zum Geburtstag geschenkt bekommen habe!"

"Von mir aus lass sie zum Backen an. Du musst Dich in Deinen Klamotten wohl fühlen - auch wenn ich sie nicht leiden kann! Und Oma wird sich bestimmt freuen, wenn Du die schwarze Latzjeans heute Nachmittag anziehst!"

Nach dem Frühstück ging's dann direkt los mit dem Backen und ich hatte Spaß, dass ich die alte, spreckige Lederhose anbehalten durfte. Am liebsten würde ich sie im Sommer mit in den Urlaub nehmen, aber ob Mama das wohl erlauben wird? Die Plätzchen nach Özlem's türkischem Rezept sind uns übrigens sehr gut gelungen. Hab' nämlich zwischendurch mal dran naschen dürfen - sehr lecker! Vor allem Zimt und Anis, hmmmm.

Zum Nachmittag hin zog ich mich ohne murren um - obwohl ich auch gerne in Lederhose zu Oma gegangen wäre. Aber das hätte wieder Mecker gegeben und uns wahrscheinlich den schönen Nachmittag versaut. Somit zog ich ein frisches, weißes T-Shirt an und dazu die neue, schwarze Latzjeans. Die hatte die gleiche Größe wie die blaue, die ich zu Weihnachten bekommen hatte und wie meine Kunstleder-Latzhose.

Und sie passte noch mehr als gut. Umkrempeln brauchte ich sie zwar nicht mehr, aber sie war lang genug. Und am Bauch saß sie auch noch recht locker. Ich war also guter Dinge, dass meine Kunstleder-Latzhose auch zum Herbst hin noch passen wird. Die schwarze hatte ich nun für gut, die blaue für zur Schule, in der Freizeit und für zu Hause an. Dementsprechend sah sie auch schon aus - reichlich verwaschen schon nach ein paar Monaten. War ja auch kein Wunder, ich hatte sie beinahe jeder Woche an und somit war sie auch fast jede Woche mindestens einmal in der Waschmaschine.

Zu meiner Überraschung hatte meine große Schwester auch ein weißes T-Shirt an und dazu die schwarze Cord-Latzhose, die damals mit in der Tüte von meiner Englisch-Lehrerin war. Schwesterherz und ich im Partner-Look, das hatten wir auch lange nicht mehr. Und so fuhren wir dann zu Oma und Opa, beiden freuten sich über unser kommen, die leckeren Plätzchen und über unser Outfit.

Oma war mächtig stolz und freute sich, dass ich ihr Geburtstagsgeschenk an hatte. "Danke Oma!" sagte ich nochmal. "Die hier lasse ich erst mal für gut!" "Freu' mich, dass sie Dir gefällt! Viel Spaß damit!" "Danke, Danke! ich freu mich auch total darüber!"

Nach einem wunderschönen Nachmittag ging's wieder nach Hause zurück. Ich überlegte kurz, ob ich morgen die kurze Lederhose zur Schule anziehen sollte. Oder Oma's blaue Latzjeans? Und ich hoffte, dass Mama meine Reißverschluss-Latzi wieder sauber bekommt. Aber ich war guter Dinge!
Viele Grüße,
Latz-Rocky

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Re: Eine Story
« Antwort #33 am: Januar 01, 2015, 02:16:35 Nachmittag »
mimdu - 25.08.2009 20:33

Am nächsten Tag war schönes Wetter. "Das wird warm heute, willst du wirklich mit Latzhose zur Schule gehen?" sagte Mama als ich mit der Latzhose von Oma bei Frühstück war. Meine Schwester hatte den Latzrock von Weinachten an. Die hats gut... ich überlegte.... Nach Frühstück zog ich mich schnell um: kurze Lederhose von Frauke. Oh yeah! Was die anderen wohl sagen? "Sandraaa!" rief meine Schwester. Nahm schnell meine Sachen und wollte los. "Das nicht Sandra! Bitte zieh das wieder aus." - "Mama! Ich muß los, ich bin sonst nicht pünktlich!" Mama wußte nicht, was sie sagen soll. "Komm endlich Sandra!!!" rief meine Schwester. "Na gut! Beeilt Euch!" seufzte Mama....

Als Frauke mich sah mußte sie lachen. "Du ziehst das Teil echt an?" - "Will das sogar zum Urlaub mit nehmen." sagte ich. - "Du spinnst ja!" kicherte sie. Die anderen kuckten auch alle. "Oh, schicke Jungenshose!" sagte eine. "Wo hast du die her, ich möchte auch so eine haben!" sagte ne andere. Und Maurice fand die Hose auch gut. Meine Lehrer sagten garnichts.

Ein paar Tage noch bis Sommerferien. Jeden Tag wars warm. Und jeden Tag trug ich die Lederhose. Fand das total toll die zu tragen. Super war auch, daß Mama meine Schokitraum-Latzhose wieder richtig sauber gekriegt hat und den Pulli auch..... Dann endlich Ferien... freute mich riesig drauf auf Urlaub. Wollte die kurze Lederhose unbedingt mitnehmen und auch ein paar Latzhosen....
Viele Grüße,
Latz-Rocky

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Re: Eine Story
« Antwort #34 am: Januar 01, 2015, 02:17:50 Nachmittag »
Latz-Rocky - 22.09.2009 20:41

So, nach einer kleinen schöpferischen Pause geht's in Sandra's Sommerferien.  Vielleicht ein wenig off topic, aber viel Spaß beim Lesen! Kommentare sind weiterhin erwünscht! 

Mittwochs war der letzte Schultag, es war knackiges Wetter – also hatte ich wie in den letzten Tagen zuvor die alte, kurze Lederhose an, die ich bei Frauke mitgenommen hatte. Die war zwar total speckig und ziemlich eng und zwickte an allen Ecken und Kanten, doch das störte mich nicht. Eigentlich war sie mir – wenn ich ehrlich bin – schon etwas zu klein. Aber das war mir egal, so ein Teil hatte ich haben wollen seit dem ich mich erinnern kann. Leider gab’s die laut Mama’s Meinung nur für Jungs und selbst bei denen hatte ich schon lange keine mehr gesehen. Ich war also mächtig stolz und freute mich riesig, dass Mama sich nicht dran störte, wenn ich sie zur Schule anzog. So trug ich die Lederhose auch die kompletten ersten anderthalb Ferienwochen, ohne das Mama ein böses Wort verlor.

Ich freute ich mich riesig auf den Urlaub: Morgen, am Samstag soll’s nun endlich losgehen und ich war total aufgeregt. Dieses Jahr geht’s mal wieder zur Nordsee in eine kleine Ferienwohnung, wo wir vor ein paar Jahren schon mal waren. Ich mag die See, auch wenn ich genauso gerne nach Bayern in die Berge zum wandern fahre. Hauptsache, ich darf meine Lederhose mitnehmen! Als ich am Nachmittag vom Spielen nach Hause kam, hatte Mama schon die Klamotten zum Anziehen, die ich mitnehmen sollte, auf’s Bett gepackt. „Schau mal kurz durch, ob alles dabei ist was Du mitnehmen möchtest!“, sagte sie. „Dann kann ich alles mit bei mir in den Koffer packen!“

Ich sah den Packen durch und stellte fest, dass nichts von meinen Lieblingssachen dabei war. „Wo sind denn meine drei Latzhosen? Und mein lila Kapuzennicki?“ fragte ich neugierig. „Die willst Du doch nicht wirklich mitnehmen, oder? Für zu Hause sind die vielleicht noch ok – aber für’n Urlaub? Außerdem fahren wir doch zur Nordsee, da ist es bestimmt schön warm, da brauchst Du bestimmt keinen Pulli und keine Latzhose. Außerdem hab‘ ich Dir ja ne normale, lange Jeans mit eingepackt und wenn Du unbedingt noch nen Pulli mitnehmen willst, dann nimm den roten Adidas Kapuzenpulli. Der Nicki bleibst jedenfalls hier!“

„Gar keine Latzhose?“ Ich sah Mama mit einem traurigen Dackelblick an. „Auch nicht die schwarze? Die ist doch noch fast wie neu, ich hab‘ ich doch bislang nur für gut angezogen. Aber am liebsten würde ich ja meine blaue mitnehmen, die ich von Oma zu Weihnachten bekommen habe!“ Nach meiner geliebten Reißverschluss-Latzi traute ich mich garnicht erst zu fragen. Mama’s Kommentar als sie nach dem Schoko-Albtraum aus der Wäsche zurückkam war eindeutig: „Eigentlich war sie ja reif für die Tonne, aber ich hab‘ sie wieder hin bekommen! Nur noch für zu Hause anziehen, ansonsten überleg‘ ich’s mir noch mal!“ sagte sie lächelnd. Ich liebte meine Mama!

„Mmmh…“ meinte Mama nachdenklich. „Muss das wirklich sein?“ Mein Dackelblick wurde etwas intensiver und sie meinte „Was möchtest Du denn morgen auf der Hinfahrt anziehen? Es soll gut warm werden!“ „Och“ sagte ich „am liebsten meine kurze Lederhose hier und mein knallrotes T-Shirt. Hab‘ ich heute erst frisch angezogen!“ Jetzt wurde Mama plötzlich sauer: „Das olle Ding bleibt definitiv hier. Du kannst froh sein, dass noch nicht wieder Altkleidersammlung war, seit dem Du das Teil hast. Sonst wär‘ die schon längst mit verschwunden, da hätte ich Dich noch nicht mal groß gefragt. Sei froh, dass Du sie für zu Hause anziehen durftest…“

„Echt?“ fragte ich Mama traurig. „Darf ich die wirklich nicht morgen für die Fahrt anziehen?“ „Nein!“ sagte Mama. „Wir fahren zur Nordsee und nicht in die Berge! Da hätte ich’s Dir vielleicht noch erlaubt, auch wenn das Ding total fertig und mindestens drei Nummern zu klein ist. Und wenn Du jetzt noch weiter quengelst, war’s heute auch das letzte Mal! Ansonsten kannst Du sie noch für zu Hause anziehen, bis der Sommer vorbei ist.“ „Aber an der Nordsee kennt mich doch keiner, da soll es doch wohl egal sein, wie ich rumlaufe!“ „Sandra, ein Wort noch und Du ziehst die Lederhose auf der Stelle aus und nie wieder an, verstanden?“

„Ist ja schon gut Mama, darf ich denn morgen meine blaue Latzhose anziehen?“ versuchte ich Mama zu beruhigen. „Die blaue? Die ist doch auch schon total verwaschen, oder nicht? Wirklich schön ist die doch auch nicht mehr! Wenn wäre mir die schwarze lieber!“ Irgendwie war Mama total anders als sonst. Normalerweise war es ihr egal, was ich anzog, ich durfte rumlaufen, wie ich wollte. Auch in alten und engen Klamotten, das störte sie normalerweise überhaupt nicht.

„Mama, was ist los mit Dir?“ wollte ich wissen. „Sonst bist Du doch nicht so pingelig, was meine Klamotten angeht!“ „Ach weißt Du, Sandra hier zu Hause kennt Dich jeder so!“ meinte Mama tröstend. „Aber die Leute die uns die Ferienwohnung vermieten sind gute Freunde von Oma und Opa! Und Oma meinte, dass ich ein wenig darauf achten soll, dass Du ordentliches Zeug mit hast. Die haben selber zwei Kinder in Deinem Alter und Oma will nicht, dass Du dort einen schlechten Eindruck hinterlässt. Und Ich will nicht, dass Du uns dort blamierst mit Deinen alten Klamotten. Nachher meinen die noch, Dir was schenken zu müssen, weil Du nichts Anständiges hast. Ich hoffe, das kannst Du verstehen!“

Ich nickte zwar, doch verstehen konnte ich Mama und Oma nicht wirklich. Ich war gespannt auf die beiden Kinder und was die wohl anziehen dürfen. Bestimmt nur so’n feines Zeugs wie die Mädels in meiner Klasse. Und Riesenaufstand der Eltern, wenn mal was dreckig wird oder kaputt geht. Solche Eltern hasste ich. Naja, wird ja ‘nen feiner Urlaub werden, fürchtete ich. 14 Tage ohne meine Lieblingsklamotten ist ja kaum zum Aushalten, dachte ich und zupfte an den Trägern meiner viel zu engen Lederhose. „Wohl doch zu klein?“ grinste Mama nur. „Nö, nicht wirklich!“ lächelte ich wieder wohl wissend, dass die Zeit mit ihr sich langsam dem Ende neigte. Insgeheim hoffte ich, dass Mama sie bis zum Frühjahr nicht mit entsorgt und sie mir dann noch passen würde. „Darf ich dann wenigstens die schwarze Latzhose mitnehmen und morgen anziehen?“
Viele Grüße,
Latz-Rocky

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Re: Eine Story
« Antwort #35 am: Januar 01, 2015, 02:19:42 Nachmittag »
mimdu - 03.10.2009 20:18

Nächsten morgen fuhren wir los. Die Vermieter wohnen neben uns hat Mama gesagt. Puh! 14 Tage immer die feinen Kinder aushalten, die nicht dreckig werden dürfen..... das geht ja gar nicht! Ach, wär doch Maurice bei mir....!

Mist! Die Vermieterin war voll der Oma-Typ! Für Abend hatten wir eine Einladung für Essen, weil wir Oma kennen. Aber vorher wollten wir zu Strand. "Die Sonne kann brennen und stechen, wenn man zuviel Sonne abkriegt!" sagte die Vermieterin besorgt. "Haben Ihre Kinder einen Kaputzenpulli oder sowas?" Wiewas? Ich dachte mich sticht die Sonne jetzt schon! Oder hab ich falsch gehört? Mama sagte: "Sandra, du nimmst deinen roten Kaputzenpulli mit und eine lange Hose...." Was? Mama sagt ich soll Kaputzenpulli anziehen....? Das ist ja voll irre!!! War auch gut, daß ich das mithatte. Hatte ja weiße Haut die ganz rot wird, wenn zu viel Sonne da ist.

An Abend mußten wir uns schick machen, weil wir keinen schlechten Einfluß für die Kinder machen durften. Und ich durfte unsere Familie nicht blamieren! Ich zog die schwarze Latzhose an. Ich durfte das, weil die von Oma ist und sauber und neu war. Meine Schwester war auch schick. Die Vermieterin sagte: "Oh, was haben Sie für schicke Töchter!" Wir saßen in Garten und warteten auf die Tochter von der Vermieterin. Mama sagte was und ich kuckte zu ihr. Plötzlich machte sie ganz große Augen und komisches Gesicht. Die Vermieterin rief: "Na endlich!!! Wir wollen anfangen. Hier sind Sandra und ihre Schwester!" Ich kuckte zu der Tochter und dachte die Sonne sticht schon wieder! Die Tochter... wie die aussah.... sie hatte bunte Haare, geschminktes Gesicht, verwaschenes T-Shirt und dadrüber ... ich mußte zweimal kucken..... eine ziemlich alte, viel zu weite und abgefetzte Jeanslatzhose, die Löcher hatte. Baggi ohne Ende und nur ein Träger war befestigt. Der andere hing runter und der Latz auch etwas. Das war sowas von gammelig, da war meine Reißverschluß-Latzi ganz neu dagegen. "Was glotzt du so blöd?" fragte sie mich. "Sei nicht so frech!" rief ihre Mama sofort und dann: "Kannst du nicht was vernünftiges anziehen??" Ich rief: "Hey, du siehst ja voll cooooool aus!!!" Mama war entsetzt! Meine Schwester mußte aufpassen das sie nicht lacht. Die Vermieterin sagte: "Entschuldigen Sie bitte diese schrecklichen Klamotten von meiner Tochter. Sie steckt gerade voll in Pupertät." Mama drohte zu mir: "Wehe Sandra wenn du so rumläufst. Ich nehm dir dann die Klamotten weg, das verspreche ich zu dir!!!" Die Vermieterin kuckte fragend. Mama sagte: "Sandra trägt nämlich auch unheimlich gerne alte gammelige und abgefetzte Latzhosen. Noch ist das erträglich, aber wenn das schlimmer wird...." - "Was, du trägst auch alte Latzhosen???" fragte mich die Tochter neugierig. "Ja klar!" Wir freundeten uns sofort an....

Später fragte die Vermieterin, ob wir Gummistiefel haben. "Oder habt ihr keine Lust morgen früh für eine Wattwanderung? Am besten auch Pulli mitnehmen und eine lange Hose, die richtig dreckig werden kann." Mama sagte: "Oh, was zum richtig dreckig machen.... das sieht schlecht aus." Eine Wattwanderung..... wie spannend... Ohja, das möchte ich machen!

Abends in Bett konnte ich nicht schlafen. Hatte eine neue Latzhosenfreundin! Ha, blamieren - das hätt ich nicht geschafft! Was Mama und Oma wieder denken.... Hatte Mama nicht zwei Kinder gesagt? Achso, es war die Sprache von woanders schlafen. War das eigentlich Tochter oder Junge? Ich weiß nicht..... morgen Wattwanderung... toll.... hab das noch nie gemacht! .... ich schlief ein.....
Viele Grüße,
Latz-Rocky

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Re: Eine Story
« Antwort #36 am: Januar 01, 2015, 02:20:30 Nachmittag »
Latz-Rocky - 19.10.2009 21:54

Die erste Nacht in der Ferienwohnung verlief wunderbar ruhig. Meine große Schwester und ich mussten uns zwar das Zimmer teilen – aber wenigstens gab’s dort ein cooles Etagenbett und ich durfte wie früher zu Hause üblich oben schlafen. Was war ich glücklich. Kurz nachdem die ersten warmen Sonnenstrahlen ins Zimmer schienen, wachte ich auf. Für’s Frühstück war’s noch definitiv zu früh, aufstehen wollte ich noch nicht, aber einschlafen war auch nicht mehr drin.

Elisabeth – alle nannten sie jedoch nur Elly – hatte mich total überrascht mit ihrem Outfit: ihr kurzer, knallroter Igelhaarschnitt, der im Nacken zu einem kleinen Pferdeschwänzchen wurde, sah total irre aus. Und dazu noch diese Latzhose – irgendwie zwar drei Nummern zu groß und total baggy – aber dafür sowas von zerschlissen, dass meine Mama sie glatt hätte in der Mülltonne verschwinden lassen – OHNE mir vorher was zu sagen. Da war ich mir sicher. Hatte Oma uns nicht gewarnt: Die tragen nur gute Klamotten, da kannst Du Dich in Latzhose nicht sehen lassen – von wegen, Oma, das gibt Ärger wenn wir wieder zu Hause sind.

Plötzlich roch es nach frischen Brötchen – Papa war schon los und hatte beim Bäcker im die Ecke welche gekauft. Rasch stand ich auf und zog mich an – wenn ich ihm beim Frühstück helfe, wird sicher niemand meckern, wenn ich nochmal meine schwarze Latzhose und darunter das weiße T-Shirt von gestern anziehen würde. So erschien ich dann auch in der Küche, nachdem ich mich zuvor frisch gemacht und angezogen hatte. Meine Schwester und Mama lagen noch müde im Bett.

„Moin“ sagte Papa. Typisch Papa, dachte ich. Jetzt im Urlaub auf Friesisch machen. Aber offenbar hatte er gute Laune. „Solltest Du die Latzhose nicht nur auf der Hin- und Rückfahrt anziehen?“ sagte er und schaute mich fragend an. „Nicht dass es gleich Ärger mit Mama gibt?“ „Wir wollen doch gleich zur Wattwanderung – und Elly zieht bestimmt auch ihre Latzi an –dann gehen wir beide im Partnerlook. Papa, bitte! Darf ich?“ „Naja, von mir aus. Ich find die total klasse – auch wenn Mama die nicht mag. Von mir aus hättest Du auch die Blaue noch mitnehmen dürfen, aber da hat Mama mehr zu sagen!“

„Ja, leider!“ sagte ich und war insgeheim froh, dass ich wenigstens die Schwarze mitnehmen und anziehen durfte. Kurze Zeit später kamen auch Mama und meine Schwester in die Küche. Mama schüttelte nur mit dem Kopf, als sie mich sah. Ihre Blicke sagten alles. Wir frühstückten in aller Ruhe und kurz vor 10 Uhr klingelte es an der Tür unserer kleinen Ferienwohnung. Es war Elly. Sie hatte ihre Latzhose bis zu den Knien hochgekrempelt, die Träger in den runter baumelnden Latz eingehakt und dazu einen blauen Kapuzenpulli an, der auch schon seine besten Tage hinter sich hatte. Die Hände locker in der Känguru-Tasche versteckt schaute sie mich mit ihren Sommersprossen an und sagte verlegen „Kommt Ihr mit zur Wattwanderung? In 10 Minuten geht’s los!“

„Klar, gerne!“ sagte ich. „Aber ich habe keine Gummistiefel mit!“ „Brauchst Du auch nicht! Musst halt auch Deine Hose hochkrempeln, dann tun’s auch Badelatschen. Und zieh Dir ‘nen Pulli drüber, ist sehr frisch heute – T-Shirt allein reicht nicht!“

Kurze Zeit später liefen wir los – die ganze Familie kam mit, auch Ellys Eltern. Elly und ich rannten erst mal vor zum Strand – wir wollten unter uns Sein und Zeit zum Erzählen haben. „Dein Outfit gefällt mir!“ sagte ich zu Elly und schaute sie dabei etwas neidisch an. „Oma hat Dich mir ganz anders beschreiben – so als typisch Spie…“ „Spießer meinst Du – ja so war ich früher mal. So kennt mich Deine Oma eigentlich auch nur – das liebe brave Mädchen aus gutem Hause, welches auch Alltags in Sonntagskleidchen rum rennt. Nee, die Zeiten sind vorbei. Und als ich hörte, dass Du gerne Latzhosen trägst, hab‘ ich mir kurzerhand eine organisiert: Meine bestes Freundin lebt auf ‘nem Bauernhof und dort tragen alle Latzhosen. Und von ihrer Mama habe ich die hier abgreifen können – ist mir zwar noch zu groß, aber mit Gürtel drum passt sie ganz gut.

Und besonders wichtig: Der Latz muss runter baumeln, soll ja jeder sehen, dass ich Latzhosen trage, auch wenn ich ‘nen Kappu drüber ziehe. Dann ging’s noch zum Frisör: rote Haare hatte ich immer schon, die sind auch „echt“, aber die Wuschelmähne, die Mama mir sonntags zu zwei Zöpfen zusammengeflochten hatte, musste einfach mal runter. Igel mit Minischwänzchen, die Frisöse hat zwar blöd geguckt, meinte aber zur Latzhose könne das sogar ganz witzig aussehen.

Als ich das erste Mal so nach Hause gekommen bin, ist Papa total ausgerastet – das tat echt weh, aber dann bekam er Zoff mit meiner Mama und tauchte das ganze Wochenende nicht mehr auf. Inzwischen hat sich alles wieder eingerenkt – war aber alles in allem ‘ne schmerzhafte, aber wichtige Erfahrung. Und wie bist Du zu Latzhosen gekommen, Sandra?“

„Wow!“ dachte ich, da hatte ich es doch um einiges besser. „Ach, das ist eine lange Geschichte. Muss so etwas mehr als ein Jahr her sein, jetzt. Wir waren mit Freunden im Freizeitpark und ich bin tierisch nass geworden, so dass ich meine Hose wechseln musste. Die Mama eines Kollegen hatte zum Glück Ersatzkleidung dabei, und was da zum Vorschein kam, war ‘ne alte Latzjeans, die ich nach viel Bitten und Betteln behalten durfte.“

„Interessant“ sagt Elly. „Ist das die, die Du an hast?“ „Nein“ sagte ich traurig, als ich an Marks Latzjeans und den roten Kapuzennicki denken musste. „Die war irgendwann zu klein und später dann auch noch durchgerutscht. Die hab‘ ich dann in der Altkleidersammlung persönlich in den Reißwolf geworfen!“ „Cool – sowas würde ich auch gerne mal sehen. Hast Du nur die eine Latzhose?“ „Nee, inzwischen hab‘ ich noch eine Latzjeans von meiner Englisch-Lehrerin bekommen, die ist total cool – mit dem großen, durchgehenden Reißverschluss vorne. Die durfte ich aber leider nicht mitnehmen. Die passt aber auch kaum noch…“

„Schade – die hätte ich gerne mal gesehen! Hast Du Bilder davon mit?“ „Nee, leider nicht. Konnte doch nicht ahnen, dass Du auch Latzhosen anziehst. Musste quengeln, dass ich überhaupt eine mitnehmen durfte. Lieber hatte ich ja meine Blaue mitgenommen, die sieht auch schon reichlich verwaschen aus – oder meine Lieblingshose: meine braune Kunstleder-Latzjeans!“

„Das ist ja megacool – sowas gibt es? Wahnsinn! Sowas hätte ich auch gerne – völlig abgefahren. Die musst Du mir unbedingt mal zeigen…“ sagte Elly, als wir gemeinsam durch das Watt wanderten. „Die hab‘ ich vom Flohmarkt – war gebraucht, ist aber noch gut in Schuss. Die ziehe ich zum Herbst hin wieder an, da freu ich mich jetzt schon drauf!“ „Dann hast Du ja ‘nen ganzen Schrank voll Latzhosen – Du trägst wohl nichts anderes, oder?“ „Naja“, sagte ich. „Im Sommer ziehe ich auch ganz gerne mal meine kurze Lederhose an, die ich von meiner besten Freundin mitgenommen habe!“

„Ja, nee – iss klar!“ „Du bist ja noch verrückter als ich, Sandra! Ich hab‘ nur die eine hier – aber die ist auch cool – die zieh ich total oft und gerne an.“ Wir liefen weiter durchs Watt – der raue Wind blies uns ins Gesicht und ich war froh, dass ich auf Elly gehört hatte und auch meinen Kapuzenpulli drüber gezogen hatte. Nur mein Latz saß da, wo er hingehörte: Vor meiner Brust – dafür ist er auch schließlich da, dachte ich.

„Guck mal hier! Weißt Du, was das ist?“ fragte Elly und zeigte in den Schlick auf etwas, was ganz merkwürdig aussah…
Viele Grüße,
Latz-Rocky

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Re: Eine Story
« Antwort #37 am: Januar 01, 2015, 02:21:13 Nachmittag »
mimdu - 30.10.2009 22:01

...... sofort kamen Ellys Papa und die anderen. Er kannte sich total gut aus und erklärte was das ist. Er zeigte uns total viel im Watt. Wir hatten Spaten mit und untersuchten das Watt. Wattwürmer, Einsiedlerkrebse, Kraben, Muscheln die sich in Sand eingraben, und Vögel und andere viele Tiere ... was da alles lebt.... irre! Und wie das geht mit Ebbe und Flut und warum das Schlick schwarz ist und sowas, erzählte er auch. War total toll. Wußte gar nicht, daß das so interessant ist. Ich mag das Meer!

Als wir zuhause waren, mußten wir essen erstmal. Später waren wir eingeladen bei Ellys Eltern, um Tee zu trinken. Das ist normal da: Tee und Kandis und Sahne und mit Teegeschir. Es gibt eine Zeremonie, wie man Tee eingießen und trinken muß. Fand das auch irre spannend!

Nach Teetrinken war ich allein wieder mit Elly. Ich fragte, ob ich mal mitdarf zum Bauerhof. Ich will unbedingt die Bauernhoflatzhosen sehen. "Klar. Ich hoffe du kannst plattdeutsch!" Ich guckte erschreckt. Elly lachte. "Ich kann das ja übersetzen...!" Na das wird lustig bestimmt.... Elly meinte: "Schade, daß du keine Bilder hast von deinen Latzhosen. Würd die gern mal sehen! Am liebsten die mit Reißverschluß und die aus Kunstleder." Ich lachte: "Du auch?" Elly fragte: Wieso? Ich sagte: "Hab mein Lieblingsonkel erzählt, daß ich viele Latzhosen habe und die auch oft trage. Er sagte ich soll mal alle Latzhosen zeigen, wenn ich komme." Elly fragte: "Trägt er auch nur Latzhosen?" Ich sagte: "Nein, aber er ist ein ziemlich verrückter Typ. Ist ne Mischung von Daniel Düsentrieb und Peter Lustig und so. Er wohnt auf Land wo auch Berge sind." - "Ach, hat er einen wilden Garten und einen großen Hund und fährt immer mit seinem Klapperfahrrad und trägt immer ne ziemlich alte Lederweste?" Ich staunte: "Ja, woher kennst du ihn?" Elly sagte: "Deine Oma hat tierisch abgelästert" "Tyyyypisch!" rufte ich. "Er ist der Bruder von deinem Opa, oder?" - "Ja! Ich bin total gern da, weil er so herzlich ist. Er hat mich eingeladen. Vielleicht fahren wir dahin, wenn er Geburtstag hat und ich bleib da dann eine Woche lange. Das ist immer total toll, die Natur und was wir machen dann. Letztes Mal haben wir den Gartenzaun mit Holz neu gemacht und angemalt und haben geangelt..." - "Toll! Ich hab auch einen Opa, bei dem ich totaaaaal gern bin." sagte Elly "Aber er ist nicht so verrückt."

Später fragte ich Mama und Papa ob ich morgen mit darf zum Bauernhof. Ja ich durfte das. War ganz gespannt, wie das da ist und was für Latzhosen sie haben.... und wie sie sprechen..... und ob sie da auch nur Tee trinken....
Viele Grüße,
Latz-Rocky

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Re: Eine Story
« Antwort #38 am: Januar 01, 2015, 02:22:12 Nachmittag »
Latz-Rocky - 07.11.2009 12:44


Und weiter gehts...

Am nächsten Morgen machten Elly und ich uns auf zum Bauernhof. In der Nacht hatte es heftigsten Gewitterregen gegeben und gestürmt, so wie ich es noch nicht erlebt hatte. Ich konnte die Nacht über kaum schlafen. Entsprechend müde erschien ich am Frühstückstisch – ich hatte noch nicht mal Lust gehabt, mich fertig anzuziehen.

„Elly und ich wollen heute zu Ihren Freunden, die haben hier in der Nähe einen Bauernhof! Dürfen wir mit den Fahrrädern dorthin fahren? Und darf ich nochmal meine schwarze Latzjeans anziehen?“ „Von mir aus“ meinte Mama. „Ist ja warmes Wetter heute – da reicht’s wenn Du das weiße T-Shirt drunter anziehst. Den Kapuzenpulli brauchst Du gar nicht erst mitnehmen – dann vergisst Du ihn auch nicht wieder!“

„Ist ok“ sagte ich und ging mich duschen und anziehen. Dann zog ich noch flugs meine neuen weißen Adidas Turnschuhe an. Mama rief mir noch hinterher „Mach Dich nur nicht dreckig, wir wollen heute Abend noch essen gehen und anschließend aufs Hafenfest!“ Aber das hatte ich nur noch so am Rande mitbekommen…

Ich schellte bei Elly und wir radelten los. Sie hatte ihre Schlabberlatzhose bis zu den Knien umgekrempelt und den Latz wie immer locker runter baumeln. Und robuste Schuhe – die sahen fast wie die Sicherheitsschuhe von Bauarbeitern aus. Schwarz – und auch schon abgetragen. Dazu ein ebenso zu viel großes, verwaschenes T-Shirt mit einer überdimensional großen Kuh als Motiv. Die sah total lustig aus – aus einer tollen Weitwinkelperspektive aufgenommen. „Hab‘ ich selbst fotografiert und beim T-Shirt Druck für Mama machen lassen!“ sagte sie trocken. „Die möchte das Shirt aber nicht – und seitdem ziehe ich es halt an!“

Dagegen bevorzugte ich die traditionelle Variante: Latz hoch und uni-weißes Shirt drunter. Nix baumeln, nix verstecken, nix schlabbern, nix Kuh. Im Gegenteil: Ich liebte es eher etwas enger, dementsprechend hatte ich mir auch die Träger eingestellt. Mama mochte das zwar nicht leiden, aber das war mir egal. Auch wenn die Hose inzwischen von der Länge her richtig gut passte, war sie immer noch etwas weit. Allerdings musste ich mittlerweile beim An- und Ausziehen die seitlichen Knöpfe losmachen um sie etwas bequemer anziehen zu können.

Verglichen mit Elly sah ich richtig brav aus – Kleider machen halt doch Leute. Ellys Frisur sah rattenschaft aus – darum beneidete ich sie. Aber so ‘ne Schlabberlatzi würde ich für kein Geld in der Welt anziehen. Und Latz baumeln lassen geht auch gar nicht. Und die Hose hochkrempeln bis zu den Knien ist auch nicht mein Ding. Irgendwie war ich traurig, dass ich meine Kunstleder-Latzjeans nicht mitnehmen durfte. Oder meine kurze Lederhose – die hätte ich heute für zum Bauernhof am liebsten angezogen. Aber ich war ja froh, dass ich die Sachen überhaupt noch anziehen darf. Also freute ich mich umso mehr darauf, sie zu Hause wieder anzuziehen.

Der asphaltierte Fahrradweg war inzwischen zu einem matschigen Feldweg geworden. Elly hatte ihr Mountain-Bike fest im Griff. Ich kam mit meinem geliehenen Holland-Rad mit Dreigangschaltung kaum hinterher. Sie hatte ganz schönes Tempo drauf – der Matsch spritze hoch und ich sah schon etwas auf uns zukommen, als Elly mit ihrem Rad durch eine lange, dicke Pfütze fuhr. Plötzlich wurde sie ganz langsam und trotz Mountain-Bike blieb sie im Matsch stecken musste. Ich musste eine Vollbremsung machen, hätte beinahe die Kontrolle über mein Rad verloren. Fast wäre ich gestürzt aber ich kam noch rechtzeitig zum Stehen.

Nochmal Glück gehabt dachte ich als Elly fragte „Alles in Ordnung?“ Sie schaute zu mir rüber und sagte „Wie siehst Du denn aus?“ Da merkte ich, dass Elly mich von oben bis unten total eingesaut hatte. Meine neuen Turnschuhe waren voll mit kleinen, braunen Sprenkeln. Und vor allem, mein Hosenbeine hatten auch was abbekommen. „Du siehst aber auch nicht besser aus!“ sagte ich zu Elly. „Ich seh' immer so aus! Mama weigert sich beharrlich, meine Latzjeans zu waschen. Lohn sich gar nicht, meint sie immer. Ab und zu pack ich sie dann selber mit in die Waschmaschine!“

Elly hatte zwischenzeitlich ihr Fahrrad aus dem Sumpf gezogen und wir fuhren weiter. Sie gab wieder richtig Stoff und ich hatte wieder Mühe, hinterher zu kommen. Dann bog sie plötzlich schnell nach links ab auf den Bauernhof, doch das war für mich diesmal zu schnell. Ich bekam die Kurve nicht mehr rechtzeitig und schlitterte mit dem Fahrrad zur Seite weg. Mitten in der Hofeinfahrt legte ich mich buchstäblich auf die Fresse. Und genau dort, wo es matschigsten war. Volltreffer! Einmal Schlammbad gratis!

Erst jetzt bemerkte ich den Hof mit all seinen Leuten. Da war richtig Betrieb. Erwachsene und Kinder bekamen sich kaum ein vor Lachen: Ich war voll der Depp des Tages, so hatte ich den Eindruck. Ich bekam jedenfalls tosenden Beifall. Doch dann kam eine Frau auf mich zu und half mir auf. „Willkommen bei uns auf dem Bauernhof. Ick bin de Herta, und datt is de Hein, mein Mann. Wir sind hier Bäuerin und Bauer. Kanns Du zu uns sagen! Und da hinten, die Jungs und Mädels sind hier auf Ferienfreizeit – die machen hier Urlaub auf dem Bauernhof! Und nu komm ma‘ hoch. Ist Dir auch nix passiert?“ Ich rappelte mich langsam auf und sagte „nö, zum Glück nich. Bissel nass und total dreckig, sonst ist alles ok!“

„Datt trocknet wieder! Und bei der Sonne heute geht datt fix! Also keine Sorge! Magst Du ‘ne Tee auf den Schreck?“ sagte Herta. „Oder lieber ‘nen Schnaps?“ meinte Hein grinsend. „Du immer mit Dein Schnaps! Dafür is die Lütte noch zu kleen!“ Jung akzeptierte ich ja noch, aber klein mochte ich trotz meiner Größe nicht mehr wirklich hören! Den Tee gab’s zwar hier nur aus Pappbechern, aber der tat ganz gut auf den Schreck.

„Und nu, Elly, sach ma, wen Du da mitgebracht hast!“ „Datt is de Sandra, die is zu Besuch bei uns övverm Deich. Und trägt total gerne Latzhosen, so wir ihr hier alle und da dachten wir, wir kommen ma auf Besuch vorbei. „Datt is ja doll, von den Kids die hier zu Besuch sind, hat nur einer eine Latzhose! Die anderen haben alle nix passendes fürs Hof dabei. Alles verwöhnte Stadtkinder.“ „Naja, mag wohl stimmen, „sagte ich voller Stolz. Dass ein Kind mit Latzhose dabei war, hatte ich gar nicht so richtig kapiert.

Herta schickte uns in den Stall zu den Kühen (natürlich wollte Elly mir auch Elsa zeigen, die Kuh auf dem T-Shirt) als plötzlich jemand rief „Sandra??? Was machst Du denn hier?“ Die Stimme kam mir bekannt vor. Ich schaute um die Ecke und rief laut: „Ja, nee, ist klar. Was machst Du denn hier? Ich dachte Du bist auf Ferienfreizeit?“ „Ja, wir sind diesmal hier gelandet, auf dem Bauernhof. Was in diesem Jahr eine Überraschungstour – keiner von uns wusste vorher, wo es hingeht!“

Und so stand er dann vor mir: quietsch gelbe Gummistiefel, in der die Hosenbeine einer blaue Jeans steckten, die Hände locker in den Hosentaschen und dazu ein enges, knallrotes T-Shirt. Der einzige von den Kids mit ‘ner Latzhose. Mein Maurice, oh was war ich glücklich, ich umarmte ihn und vergaß dabei, wie eingesaut ich war. War aber auch nicht schlimm, denn Maurice sah auch nicht besser aus. Seine schöne Latzhose war auch schon vorher total dreckig.

„Mama meinte, ich sollte altes Zeugs mitnehmen, was sie von meinem Cousin für mich geschenkt bekommen hatte. Normalerweise verwahrt sie die Sachen solange, bis sie mir nicht mehr passen und schmeißt sie dann weg, ohne dass ich sie anziehen brauchte. Aber diesmal hat sie mir das fast alles mitgegeben, weil sie meinte für hier wäre das gut genug. Und weil ich so traurig geguckt habe, hat sie mir noch die Latzjeans und das T-Shirt hier eingepackt. Hab die Hose fast jeden Tag an. Die anderen Sachen mag ich nicht.“

Oh Maurice, was war ich glücklich. Und ich konnte mitfühlen mit ihm. Wir freuten uns, dass wir uns getroffen hatten, wo wir doch beide nicht wussten, dass wir nur ein paar Kilometer auseinander zeitgleich Ferien machten. Mein Maurice sah einfach traumhaft aus – und ich wünschte mir, ihn auch zu Hause mal wieder öfters in Latzhosen anzutreffen…


Viele Grüße,
Latz-Rocky

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Re: Eine Story
« Antwort #39 am: Januar 01, 2015, 02:23:00 Nachmittag »
mimdu - 23.11.2009 01:23

An Abend war wieder Gewitter. Aber dieses mal von Mama, weil ich ganz dreckig war: "Ich habe gesagt du sollst sauberbleiben!!! Das war die beste Hose, die du mithast!! Und dann deine neuen Schuhe!" Ich hatte ein sehr schlechtes Gewissen. "Mama, warum hast du ihr denn nicht erlaubt, eine andere alte Latzhosen mitzunehmen? Du weißt doch, daß Sandra gerne dreckig wird!" sagte meine Schwester plötzlich. Jetzt war mama noch mehr sauer und wollte daß nicht mit zu Hafenfest gehe. Und zu Bauernhof auch nicht mehr. "Komm mal mit raus" sagte Papa zu Mama. Sie gingen in anderes Zimmer. "Zieh das mal aus" sagte meine Schwester und half mir mit sauber machen in Badezimmer. War nicht leicht mit Hand Hosewaschen. Dann war Mama da plötzlich: "Na, wenigstens machst du das selber sauber." und sagte mir, wo ich die Hose hinhängen soll und was ich anziehen muß. Wollte das nicht anziehen, aber ich sagte das lieber nicht. Mist alles! Wär gern mit Latzhose gegangen. Naja...

Essen war nicht so lecker. Mag Fisch nicht so weil da immer ganz viele Grehten drinsind. Mamas Ärger war weg zum Glück. Sollte erzählen , wie es auf Bauernhof war. Von Maurice sagte ich nichts. Wollte alle überraschen, wenn er mal kommt. Mama sagte grinsend: "Vielleicht hat deine Schwester recht, du solltest nächstes Mal eine alte Latzhose mitnehmen, die dreckig und kaputt werden kann......" - "Die denkt bestimmt an meine Reißverschlußlatzhose oder an die aus Kunstleder." überlegte ich, aber Mama redete weiter: "....Wenn du zu Opa Fritz fährst auf jeden Fall. Da saust du dich sowieso unendlich ein. Da kannst du am besten alle Latzhosen mitnehmen!" - Oja! Opa Fritz! "Fahren wir dahin?" - "Vielleicht." sagte Papa. Hoffentlich! Das war nämlich mein Lieblingsonkel. Das hab ich ja Elly erzählt auch.

Als wir zu Hafenfest gingen, sah ich ein Schaufenster mit lustigen Hosen für Angler. Da waren Stiefel dran und die gingen bestimmt bis zu Hals hoch und waren aus Ostfriesennerz. Und daneben war eine Ostfriesennerz-Jacke. Meine Schwester lachte: "Das ist genau das richtige für Dich Sandra!!!" Mama schrie lachend: "Neee, bloß nicht. Sonst will Sandra noch damit zu Schule!!" Ich lachte: "Neee, Disko!!! Bitte Mama, darf ich die Hose kaufen morgen???" Alle lachten. Naja, aber so eine Jacke.... gelb oder rot? ..... wäre schon schick....

Bei Hafenfest waren viele Leute. Plötzlich rief Mama: "Wer ist da denn?" - "Wo?" fragte meine Schwester. "Na, da mit Latzhose!" - "Hey Sandra, da ist ja Maurice!!!!" Ich lachte: "Ja, Maurice ist auch hier!" Er kam zu uns: "Hey, Maurice!!!" rief ich. Mein Maurice! Er war mit seinen Jungs auch zu Hafenfest gegangen. "Wußtest du, daß er hier ist?" fragte Papa. "Ja, er war auf Bauernhof wegen Ferienfreizeit." Das war toll auf Hafenfest mit Maurice. Mama sagte: "Maurice, besuch uns mal hier." Hoffentlich macht er das. Der Urlaub ist besser als ich dachte. Bin gespannt, was noch passiert so alles.
Viele Grüße,
Latz-Rocky

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Re: Eine Story
« Antwort #40 am: Januar 01, 2015, 02:24:03 Nachmittag »
Latz-Rocky - 01.12.2009

Heute mal etwas kürzer als sonst gewohnt. Viel Spaß beim Lesen...

Spät abends waren wir wieder zu Hause. Meine schwarze Latzjeans hing noch auf der Wäscheleine und trocknete vor sich hin. Ob sie wohl morgen früh wieder trocken sein wird? Der Schmutz ist jedenfalls ganz gut rausgegangen. Ohne große Worte zog ich mich aus und ging ins Bett. Ich schlief sofort ein.

Am nächsten Morgen hatte ich nur eines vor: so schnell wie möglich in den Anglerladen und nach den Friesennerzen schauen. Es war noch früh, aber schon sehr warm draußen, jedenfalls zu warm für meine Latzjeans. Also zog ich meine enge, schwarze Adidas Glanzsporthose mit den drei weißen Streifen nochmal an, die ich schon gestern Abend zum Hafenfest an hatte. Dazu meine weißen Turnschuhe – die hatte ich zum Glück auch wieder einigermaßen sauber bekommen – und mein bauchfreies, weißes Muskelshirt.

„Mama – gehen wir heute nochmal zum Anglerladen? Ich will mal bei den Friesennerzen schauen!“ fragte ich beim Frühstück. „Naja, ‘ne neue Regenjacke könntest Du ja durchaus brauchen!“ „Öhm – ich dachte da eher an was anderes…“ sagte ich und hielt dann lieber doch die Klappe. Eine gute Stunde später waren wir im Laden. Die hatten Friesennerze in allen Ausführungen – und ich fragte die Verkäuferin „Haben Sie auch Latzhosen?“

„Aus Friesennerz? Na klar! Aber ich fürchte nicht, dass wir die in Deiner Größe haben! Die haben wir nur für Erwachsene!“ „Och schade!“ sagte ich traurig. „Ich sehe – Du trägst gerne Adidas Shorts? Da hab‘ ich vielleicht doch was für Dich!“ Die Verkäuferin führte mich zu einem Kleiderständer und sagte „Was hältst Du denn davon? Sieht doch viel flotter aus als so’n klassischer Friesennerz!“ „Wow – die ist ja geil!“ sagte ich. „Ist die tatsächlich von Adidas? Darf ich die mal anprobieren?“

„Na klar!“ sagte die Verkäuferin. Schon verschwand ich in der Umkleidekabine und zog sie an: meine Adidas-Latzhose! Rot, dünner Nylonstoff – genau wie meine Sporthose, mit drei weißen Streifen und Gummizug am Bauch. Und dann der Latz, wo die Träger mit kleinen Kunststoff-Clipsen eingehakt werden. Total cool – die Hose war und auch in blau oder schwarz erhältlich. Dann schaute ich auf das Preisschildchen und traute meinen Augen kaum: au weia, was ist die teuer!
Viele Grüße,
Latz-Rocky

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Re: Eine Story
« Antwort #41 am: Januar 01, 2015, 02:24:52 Nachmittag »
mimdu - 12.12.2009 00:46

Ich kam von Umkleidekabiene. Mama suchte immer noch eine Regenjacke für sie und fragte: "Hast du was gefund.... nein Sandra! Nicht schon wieder eine Latzhose. Wolltest du nicht eine Friesennerzjacke haben?" Ich sagte: "Hmmm, najaaa" - Mama sagte: "Wenn das wenigstens eine Regenlatzhose wäre. Dann könnte deine alte Latzhose aus Kunstleder endlich mal weg." Ich erschreckte. An das hab ich ja gar nicht gedacht! Wußte nicht was ich sagen soll. Dann sah Mama den Preis: "Was? Nein Sandra. Ich bezahl das nicht. Außerdem hast du jetzt schon zu viele Latzhosen. Du solltest erst mal Platz machen." Mist! Ich wußte ich brauch nicht diskutieren mit Adidaslatzhose. Mistmistmist. So eine tolle Hose! Ich hätte die totaaal gern gehabt. Obs die in Second Hand Laden gibt?... Plötzlich rief Mama: "Kuckmal hier!!!" Eine gelbe Friesennerzjacke! Mist. Will eine Latzhose und keine dowe Jacke! Ich mußte das anziehen... Paßt! Hmmm.... fand die aber coool irgendwie. "Prima" lachte Mama, "dann haben wir endlich Ersatz für deine alte braune Kunstlederjacke." - "Nein, Mama! Die ist viel wärmer!" "Eine schöne Winterjacke finden wir auch noch!" sagte Mama - "Jetzt ist aber Sommer!" lachte die Verkäuferin. Mama lachte auch und ich war sauer. Ich will meine Kunstlederjacke nicht geben und sagte das. Mama grinste. "Jaja, schon gut. Aber du solltest wirklich mal deine alten Sachen sortieren und zu deiner Freundin Silvia geben. Dann können wir über neue Latzhosen reden. "Ich weiß genau, was Silvia mit den Sachen macht" und dachte an die Latzhose von Mark. "Das Zeug ist sowieso abgetragen, Sandra - das ist nicht schade!" Ich fand das nicht und war total sauer..... wär ich blos nicht zu Anglerladen gegangen... aber die gelbe Jacke ist voll cool! Was Maurice wohl sagt dazu?

Toller Urlaub. Glaub, ich brauch Urlaub von Mamas Diskussion. Hoffentlich fahre ich zu Opa Fritz eine Woche lang.... Ich nehm dann alle Latzhosen und Lieblingssachen mit und hab Ruhe damit....

Aber jetzt bin ich hier... naja. Heute Nachmittag seh ich Maurice wieder. Fand das toll,daß er sich hier traut mit Latzhose. Mein Maurice sieht total süß aus damit.... Gibts hier eigentlich Disko???? Muß Elly fragen unbedingt. Dann mit Elly und Maurice und meiner Schwester zu Disko! Mit Latzhose und geschminkt! Super! ... Moment! Hatte sie nicht was gesagt mit Lagerfeuer an Strand an Wochenende?....
Viele Grüße,
Latz-Rocky

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Re: Eine Story
« Antwort #42 am: Januar 01, 2015, 02:25:58 Nachmittag »
Latz-Rocky - 06.01.2010 21:59

So, frohes neues Jahr noch nachträglich! Und weiter geht's auch in diesem Jahr mit "Einer Story" solange es Euch gefällt und Spaß macht. Kommentare sind weiterhin gerne gewünscht.

Als wir vom Einkaufen im Anglerläden in unsere Ferienwohnung zurück kamen, war es Mittag geworden. Ich war ein wenig müde und legte mich - so wie ich angezogen war - aufs Bett. Meine Eltern und meine große Schwester wollten noch mal raus zum Strand. Ich freute mich auf den Nachmittag - Maurice wollte mich mit dem Fahrrad besuchen kommen. Und bei dem Gedanken verspürte ich schon wieder dieses Kribbeln im Bauch, das stärker und intensiver wurde, je mehr und desto länger ich an Maurice dachte. Komischerweise war aber dieses Kribbeln nicht nur da, wenn ich an ihn dachte, sondern auch wenn ich meine alten Lieblingsklamotten anzog. Umso mehr war ich traurig, dass das meiste davon zu Hause bleiben musste. Meine kurze Lederhose, die ich bei Frauke mitgenommen hatte, vermisste ich genau so, wie meine beiden blauen Latzhosen, die ich auch nicht mitnehmen durfte. Und obwohl es Sommer war, war es an manchen Tagen so kühl und frisch, dass ich auch tatsächlich meine alte Kunstleder-Latzhose hätte anziehen können.

Außerdem waren da wieder Mamas Sprüche heute. Von wegen, meine Kunstleder-Latzhose weggeben - für kein Geld in der Welt und wehe, Mama hält sich nicht an ihr Versprechen. Nein, kommt gar nicht in Frage. Das Kribbeln im Bauch nahm weiter zu und insgeheim freute ich mich jetzt schon darauf, sie zu Hause wieder anziehen zu können. Auf der einen Seite war ich total glücklich, dass ich meine alten Klamotten noch hatte und anziehen durfte, aber auf der anderen Seite traute ich Mama auch nicht wirklich über den Weg. Die Klamotten meiner Schwester hatte sie ja früher oft genug ohne deren Wissen einfach entsorgt und ob sie es bei mir wirklich anders machen würde, ich wusste nicht so recht.

Ich liebte halt meine alten Klamotten und es ist schon ein total geiles Gefühl darin rumzulaufen. Vor allem die Reaktionen, auf die ich total scharf war, fielen total unterschiedlich aus. Von totaler Abneigung bis hin zu Schulterklopfen und netten Sprüchen wie "Toll, so eine hatte ich früher auch mal!" oder "Cool, wo hast Du die denn her?" war so ziemlich alles dabei. Wobei Mamas Sprüche in letzter Zeit doch etwas nervten. Naja, und so richtig beschweren möchte ich mich ja auch nicht: Immerhin dürfte ich meinen schwarzen Adidas Glanzshort (der ja nur auch nicht mehr der neueste und dementsprechend schön knackig eng war) und meine schwarze Latzjeans (letztere hing zwar noch auf der Wäscheleine und trocknete vor sich hin) mitnehmen.

Auf Maurice freute ich mich - hoffentlich hat er wenigstens nochmal seine Latzjeans an, dachte ich und überlegte, ob ich noch schnell meine anziehen sollte als es bereits an der Türe klingelte. Zu spät! Ich machte auf und staunte nicht schlecht: Er hatte zwar nicht seine Latzhose an, wie ich es mir erhofft hätte aber dafür ein knallrotes Muskelshirt und dazu eine total enge kurze Lederhose und Doppelzip-Reißverschluss aus Glattleder! "Wie geil siehst Du denn aus?" sagte ich voller Freude. Das Kribbeln im Bauch war fast nicht mehr zu steigern.

Ich umarmte meinen Maurice und er sagte "Ich fand Deine kurze Lederhose sowas von faszinierend und hatte Mama davon vorgeschwärmt wie toll Du darin aussiehst und dass ich am liebsten auch so eine hätte. Und weißt Du, was meine Mama da ganz trocken zu mir meinte:

"Sag bloß, Dir gefällt sowas? Dann muss ich wohl gleich nochmal in den Keller und was aus dem Altkleidersack raussuchen, was mir Deine Tante von Deinem Cousin mitgegeben hat! Ich hätte nie gedacht, dass Du sowas anziehen würdest, von daher hatte ich die Lederhose gleich mit in den Sack gestopft. Kannst froh sein, dass ich bei der letzten Altkleidersammlung vergessen habe, den Sack vor die Tür zu stellen, sonst wäre die jetzt schon mit weg gewesen!"

Eine Lederhose? Ich war ganz erstaunt und probierte sie dann natürlich sofort an, nachdem Mama sie rauf geholt hatte. Ich war froh, dass sie mir noch so gerade eben passte und keine solch typische Trachtenlederhose mit Knöpfen war. Die Trägerchen, die Du an Deiner Lederhose hast, mussten wir leider abmachen, die waren doch zu kurz und passten beim besten Willen nicht mehr. Und dann stellte Mama fest "Die ist Dir zwar eigentlich schon zu klein, aber wenn Du willst, darfst Du die Lederhose gerne mit zu Ferienfreizeit anziehen!" Obwohl ich das eigentlich nicht wollte, packte Mama sie mir mit ein und sagte "Die wirst Du sicherlich noch gut brauchen können!" Als sie das sagte wusste ich nicht was sie meinte, doch jetzt bin ich heile froh, dass ich das Teil mit eingepackt bekommen habe! Ich hoffe, Du hast Deine Lederhose auch mir, Sandra, dann können wir beide ja heute Abend zusammen in kurzen Lederhosen zur Disko gehen!"

Das Kribbeln in meinem Bauch erreichte zunehmend seinen Höhepunkt: Maurice sah einfach traumhaft in seiner knackig engen Lederhose aus! "Oh ja" heute Abend zur Disko. "Aber leider durfte ich meine Lederhose nicht mitnehmen!" sagte ich traurig. "Schade," meinte Maurice "dann gehst Du eben in Sprintershorts und ich in Lederhose. So siehst Du ja auch total scharf aus!" Ich knuddelte meinen Maurice und gab ihm einen liebevollen Klaps auf seinen glänzenden Lederhosen Popo. Dieses dunkelgrüne Glattleder gefiel mir an ihm auf Anhieb - obwohl mir meine speckige Rauhlederhose doch 'nen Tacken besser gefällt. Seine sah - obwohl auch mit deutlichen Tragespuren versehen - etwas edler aus, meine dafür ist eher was fürs Grobe. Plötzlich gefiel mir seine fast besser als meine!

Jetzt pochte auch noch mein Herz. Wir umarmten uns und ich streichelte zärtlich mit meine Hand über seinen Lederhosen Popo als ich ihn fragte: "Darf ich die auch mal anprobieren?" Maurice sah mich etwas überrascht an und sagte "Wenn ich dafür Deinen Sprintershorts mal anziehen darf?" "Klar sagte ich und schon spürte ich seine Hand am Gummizug meiner Hose. Er schob sie langsam herunter, als ich - zugegeben etwas nervös den Gürtel seiner Lederhose öffnete und langsam die beiden Reißverschlüsse nach unten zog. Dabei streichelten wir uns gegenseitig, was auch Maurice sichtlich zu gefallen schien. Ich spürte, dass es bei ihm mindestens genauso kribbelte, wir bei mir und wollte gerade den Knopf an seiner Hose öffnen als es an der Tür klopfte. Schnell zog ich meinen Shorts wieder hoch und Maurice machte seine Lederhose wieder zu, da stand - zum Glück - Elly in der Tür und fragte "Na, stör ich?"
Viele Grüße,
Latz-Rocky

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Re: Eine Story
« Antwort #43 am: Januar 01, 2015, 02:27:19 Nachmittag »
mimdu - 24.03.2010 23:19

... "Nein, du störst nicht!" sagten wir. Elly rief "Hey!! Tolle Lederhose!!!!" Maurice wurde ein bißchen rot. "Wirklich. Totaaal cool. Sowas hätte ich auch mal gerne. Darf ich mal an probieren?" "Du auch?" fragte ich. Wir lachten. "Wir können ja alles vertauschen" sagte Elly. Maurice grinste. Ich ging zuerst in Badezimmer, zog was andres an legte meine Hose hin. Dann ging Maurice umzuziehen, dann Elly und dann wieder ich: Da lag Ellys abgefetzte Latzhose! Wau! Voll der Wahnsinn!!! Und die darf ICH jetzt anziehen! Super! Ich zog sie an. Oh wie weit die ist... kicher. Wenn Mama mich sehen würde... hoffentlich kommt sie jetzt nicht! Ich ging zu den andren. "Du mußt das runterhängen lassen!" sagte Elly "Jaaaa, so - jetzt bist du richtig voll cool!" Maurice lachte: "Gleich fällt die Hose runter!!!" Die Latzhose war ja sehr weit, weil ich klein war. Ein Träger hängen lassen geht. aber beide? Elly lachte auch. Elly sah schick aus mit Lederhose. Wir kuckten ganz viel zum Spiegel und lachten. Dann umtauschten wir wieder alles. Maurice hatte Ellys Latzhose und mußte auch den Latz hängen lassen. Elly zog meine Hose an und endlich hatte ich die Lederhose. Wau! Die Hose ist so toll, die würde ich gerne am liebsten behalten. Plötzlich ... Oh... Mama! Und Ellys Mama! Mist!!! Jetzt kommt Ärger!

Mama rief: "Ach, du hast eine neue Lederhose?" Ich sagte: "N...Nein, die gehört Maurice, Wir haben nur alles umgetauscht!". - "Ach, schade! Du bist total schick damit! Außerdem könnte die alte Lederhose ja dann endlich weg!", sagte Mama und kuckte zu Maurice und Elly und lachte.... "Ihr seht sehr lustig aus! Maurice paß auf, daß die Hose nicht runterfällt!" Ellys Mama lachte: "So können die Kinder bleiben. Dann ist die alte Latzhose endlich weg!" Elly sagte: "Aber ich mag Latzhosen!" Mama lachte: "Kein Problem, du kriegst welche von Sandra!" - Elly rufte: "Oh ja, die mit dem Reißverschluß und die aus Kunstleder möchte ich!" - Ich wollte was sagen, aber Mama sagte was: "Ich werde Sandras Oma bitten, sie mit Paket zu schicken!" Elly: "Oh ja!!" Ellys Mama sagte: "Wenn die Hosen besser sind als die da, kann Elly die gerne haben." - "Nein! Das sind meine Lieblingslatzhosen!" rief ich. "Sandra, ich habe noch Klamotten, die Elly nicht trägt. Sind schicke Sachen. Willst du dir da was aussuchen?" - "Ich will meine Latzhosen behalten!" rief ich sauer. Mama lachte: "Ach Sandra, das war nur ein Scherz. Die sind Elly ja sowieso zu klein. Kuck mal wie eng deine Turnhose bei Elly ist!" Elly fragte: "Oh bitte doch schicken. Stimmt, mein Mors ist zu dick, aber Sandra kann sie anziehen dann!" Mama lachte: "Neinnein, das wollt ihr gerne...." Elly sagte: "Och schade. Hätte die gerne gesehen!"

Plötzlich kamen Papa und meine Schwester: "Hey! Modeschau? Darf ich mitmachen? Achso. Ich bin zu groß! Schade." Alle lachten. Ellys Mama sagte: "Ach, Elizabeth, geht bitte alle zu Eisdiele in Dorf und holt Eis für uns alle!" Wir riefen oh ja. Mama rief: "Gut, dann geht schnell los. Hier ist Geld..." Was, wir sollen jetzt so raus? Ich mit Lederhose, Maurice mit Ellys Latzhose....? "Was ist? Los jetzt! Ich will Erdbäreis" sagte Papa. Super! Die anderen fanden das auch super! Hihi! Elly holte aber was anders und zog das an, weil meine Hose zu klein war. Dann gingen wir los..... Ich mit der Lederhose... Wow! ... Maurice mit zerfetzer Latzhose.... wie schick! .... ob die Leute was sagen?....
Viele Grüße,
Latz-Rocky

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Re: Eine Story
« Antwort #44 am: Januar 01, 2015, 02:28:03 Nachmittag »
Latz-Rocky 28.03.2010 14:43

Und weiter gehts...

Ich freute mich riesig - obwohl es Mama mal wieder gelungen war, mir einen gehörigen Schreck einzujagen. Meine Sachen einfach verschicken zu wollen, tse, tse, tse, kommt ja mal gar nicht in die Tüte. Nein, obwohl das hier die schönsten Ferien waren, die ich bislang erlebt hatte, konnte ich es trotzdem nicht erwarten wieder zu Hause zu sein und meine Lieblingsklamotten wieder anziehen zu können. Wenn ich gewusst hätte, wie Elly hier so drauf ist, und dass Maurice mich in Lederhosen besuchen kommt, hätte Mama nie eine Chance gehabt: Ich hätte drauf bestanden, auch meine Lederhose und meine Lieblingslatzhosen mitzunehmen.

Das Gefühl in Maurice kurzer Glattlederhose war einfach traumhaft. Auch mir war sie etwas eng, nicht ganz so wie meine Rauhlederhose zu Hause, aber immerhin! Und so wunderbar weich war das Leder - nicht so hart wie bei meiner! Ich genoss jede Minute, zumal ich mir 100%ig sicher war, dass Maurice sie heute Abend nach der Disko wiederhaben möchte. Bin mal gespannt, was er später anzieht: Ellys Schlabberlatzhose oder meinen schwarzen Adidas Shorts.

Inzwischen war en wir drei an der Eisdiele angekommen. Vor uns an der Theke stand noch eine Mama mit ihren zwei Söhnen so etwa in unserem Alter. Maurice konnte es natürlich nicht lassen und gab' mir 'nen Klaps auf meinen Lederhosenpopo, was die Aufmerksamkeit der Mama voll auf uns lenkte: "Sowas hätte ich als Kind auch immer gerne habt!" meinte sie traurig. Ich sagte, "Was denn?" "Na, so 'ne tolle Lederhose wie Du an hast! Gefällt mir richtig gut! Hab ich leider nie anziehen dürfen, ist nur was für Jungs meinte meine Mama damals! Ihr braucht gar nicht so zu grinsen!" sagte sie dann noch zu Ihren beiden Söhnen. "Wenn's die heute noch zu kaufen gäbe, hätte ich Euch schon längst eine mitgebracht!"

Auf einmal gab's heftigen Protest von den beiden Jungs: "Das sieht doch voll assig aus! Du glaubst doch wohl nicht, dass wir so was anziehen würden! Du immer mit Deinen Klamotten von gestern - die sind doch voll out." "Und so' ne olle Schlabberlatzhose wie der Junge da würd' ich auch nicht anziehen - da würd' ich eher nackig rumlaufen!"meinte ihr anderer Sohn. Maurice und ich verdrehten die Augen - Elly schmunzelte vor sich hin. Spießerkinder dachte ich, wenn die wüssten, wie geil so 'ne Lederhose wirklich ist, würden die gar nichts anderes mehr anziehen wollen.

Nun waren wir an der Reihe - die Mama mit ihren beiden Jungs hatten inzwischen ihr Eis bekommen und waren weitergezogen, nur die Mama schaute sich noch kurz nach mir um, so als wollte sie mir sagen "Schade, dass meine Jungs sowas nicht mögen, und toll, dass Du sowas noch anziehst!". Ich war total stolz und war überglücklich, dass ich Maurice Lederhose anziehen durfte. Etwas verträumt sah ich die Eisverkäuferin an. Sie war etwa so alt wie meine Schwester und trug eine verwaschene, ziemlich enge, blaue Latzjeans. "Was darf's denn sein?" fragte sie.
Viele Grüße,
Latz-Rocky