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Allgemeines => Latzgeschichten und andere Stories => Thema gestartet von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:32:41 Nachmittag

Titel: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:32:41 Nachmittag
Nachfolgend die Textteile aus "Eine Story", die seit 28.05.2008 im alten Nexusboard-Forum läuft. Im Original findet ihr die Geschichte immer noch hier:

http://f9027.nexusboard.de/t87f2-eine-Story.html

Ich kopieren in der nächsten Zeit mal die relevanten Abschnitte rüber und hoffe, dass mimdu und ich mal wieder Zeit finden für eine Fortsetzung.

Eine Story

latzfax - 28.05.2008 00:57

Der Freizeit Park Teil 1

 Hallo ich heiße Sandra als ich 14 Jahre alt war ist mir was passiert .
Meine Familie und die Familie von einem Freunde von mir wollten zusammen in einen Freizeitpark Fahren der junge hieß Mark und war 1 Jahr jünger als ich er hatte noch einen kleinen Bruder und ich hatte noch eine ältere Schwester die auch mit gekommen sind.
Als wir da ankamen fing es an wie aus Eimern zu schütten wir hatten noch glück das es nur für kurze zeit war jedenfalls sind wir Kinder fröhlich im Park Rumgelaufen als ich plötzlich in eine große Pfütze fiel ich merke wie sich meine Klamotten voll saugten.
Meine Mutter kam angelaufen und fing an zu schimpfen sie hätte keine Ersatz Kleidung dabei jetzt müssen wir wegen dir alle nach hause fahren.
Da kommt die Mutter von Mark auf uns zu und fängt an meine Mutter zu beruhigen sie solle sich keine sorgen machen sie habe immer Ersatz Kleidung für Mark dabei weil ihm immer so was passiert.
Sie nimmt mich an den arm und begleitet mich zu ihrem Auto. Ich wollte noch protestieren weil ich keine jungen Sachen tragen möchte doch sie ließ mir keine Wahl.
Am Auto angekommen öffnet sie den Kofferraum zieht eine tüte heraus und nimmt die frische Kleidung heraus und da ….. ich glaubte meinen Augen nicht was ich da sah es war eine Latzhose.
Ich war noch voll in Gedanken als sie mich antippt und meinte ich solle die nassen Sachen ausziehen. Mir war es etwas peinlich mich auf dem Parkplatz auszuziehen aber die drängte mich immer weiter dazu zum glück waren keine Leute in sicht.
Zu erst stülpte ich mir das T-Shirt von Mark über ich merkte schon das es nicht meine Größe ist kein wunder er ist ja auch 1 Jahr Jünger als ich.
Dann gab sie mir die Latzhose mein Herz schlug schon schneller.
Es war eine hell blaue Jeans Latzhose ich zog die Hose langsam hoch bis zum Bauchnabel
Dann klappte ich den Latz um und hielt ihn mit einer Hand an meine Brust mit der anderen hand Angelte ich nach den trägern die über meinen Po herunter baumelten.
Die Mutter von Mark schaute sich das spiel eine zeit lang an und verlor dann wohl die geduld.
Sie drehte mich mit einem ruck um so das ich mit dem rücken zu ihr stand nahm sich die träger zog sie über meine schultern und hackte sie zuletzt vorne in den Latz ein.
Als sie das machte merkte ich sofort das die Hose nicht meine Größe hatte.
Durch das einklicken in den Latz wurde die Hose so hoch gezogen das sie sich tief in meinen schritt zog es fühlte sich toll an es war mir nur sehr peinlich so vor ihr zu stehen da sie von hinten gut sehen konnte wie sich die Hose am Po spannte und zwischen meine Pobacken grub. Es viel ihr natürlich auf worauf hin sie an meinem Po fühlte wie stramm sie sitzt und meinte oh die Hose ist noch auf Mark eingestellt er mag es wenn die Latzhose etwas enger sitzt. Sie fing an die Träger so zu verstellen das ich die Hose aus meinem schritt wieder ziehen konnte. Dann gab sie mir einen klaps auf den hintern und meinte so fertig war doch gar nicht so schlimm.
Ich dachte nur irgendwie schade es hatte sich so schön angefühlt.

Aber der tag hat ja zum glück grade erst angefangen ……….
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:40:19 Nachmittag
Nessamaus - 01.06.2008 20:48

so stelle ich mir vor, wie die geschichte weiter geht:




ein paar mal habe ich mir die Träger stramm gezogen. weil es so geil war. meiner Mutter passte das garnicht. und sie lockerte sie immerwieder. "kind, wie schaut das denn aus" oder so was hat sie dann gesagt.

ich verstand die welt nicht mehr - warum stört sich Mama daran wie ich diese Hosen trage, aber nicht daß überhaupt. ich jedenfalls fand, daß es mit strammen trägern viel geiler ausgesehen hat. auch weil meine brüste so besser zu sehen waren.

Am Montag sollte ich die Hose zurückbringen, und mit in die Schule nehmen. weil Mama zur arbeit musste, sollte ich alleine los. kurz bevor es so weit war, kam ich auf die idee, mir die Hose noch mal anzuzihen.

ich genoss natürlich das geile Gefühl. dabei habe ich die zeit vergessen. um den Bus nicht zu verpassen, bin ich dann einfach so wie ich war losgegangen.
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:45:22 Nachmittag
Latz-Rocky 05.06.2008 20:03

Machen wir mal Sandra und Mark mal zwei, drei Jährchen jünger und bei Nessa weiter...

Auf dem Weg zur Schule im Bus habe ich dann die ganze Zeit darüber nachgedacht, wie ich es Mark nun am besten beibringe, dass er erst morgen seine Latzjeans wieder bekommt. Und waum eigentlich morgen? Am liebsten würde ich sie gar nicht mehr abgeben wollen. Ok, ist nicht wirklich mehr die neueste, reichlich verwaschen und "abgeliebt" ist sie auch schon aber zum Glück noch nirgends durch. Was wird Mark wohl sagen, wenn er mich gleich so in der Schule sieht?

Ich hatte mir in aller Eile noch schnell meine rote Regenjacke drübergezogen, damit er nicht sofort sieht, dass ich seine Latzjeans an habe. Autsch, die ist aber auch schon reichlich knapp inzwischen. Aber ein wenig aufgeregt war ich schon. Was würden die anderen in meiner Klasse sagen? Von den anderen Mädels oder Jungs in meinem Schuljahr habe ich schon lange keinen mehr mit 'ner Latzjeans gesehen. Ob sie mich auslachen werden? Mir gingen tausend Gedanken durch den Kopf - und langsam war ich mir gar nicht mehr so sicher, ob das alles so richtig war?

Wenigstens war ich noch einigermaßen pünktlich zur ersten Stunde. Die Klassen war schon auf, aber der Unterricht hatte noch nicht angefangen. Jetzt kam die Stunde der Wahrheit: ich musste meine Jacke ausziehen, weil wir die ja nicht mit in den Klassenraum nehmen durften. Ich hatte gerade den Finger am Reißverschluss, und wollte die Jacke aufmachen, da stubst mir Frauke auf die Schulter und sagt: "Cool - so 'ne Latzjeans hatte ich auch mal!"

Moment dachte ich - Du hast Deine Jacke noch nicht offen - und fragte "Hast Du Röntgenaugen?" "Nee", sagte sie, "aber Deine Regenjacke ist so knapp, dass man die seitlichen Knöpfe und die Zollstocktasche sehen kann. Außerdem hatte ich mal die gleiche Latzjeans, bis vor knapp einem Jahr. Dann hat Mama sie einfach ohne mich zu fragen weiterverschenkt."

Inzwischen hatte ich meine Jacke ausgezogen und wir gingen zusammen in die Klasse. Frauke sagte, "Irgendwie kommt mir Deine Latzjeans bekannt vor - ich hatte exakt die gleiche. Komisch."

"Weißt Du denn, wer Deine Latzjeans bekommen hat?" fragte ich neugierig. "Ein Junge aus der Nachbarschaft, der ist auch bei uns auf der Schule, eine Klasse unter uns." Ich hatte noch keine Ahnung, aber irgendwie war das Eis gebrochen und ich wollte die Latzjeans nun auf gar keinen Fall mehr abgeben. Aber da waren noch zwei Hürden, die eine war Mark und die andere war Mama.

Selbst wenn Mark sich von der Latzjeans trennen würde, müsste ich Mama erst mal überreden, dass ich sie weiter anziehen darf. Immerhin war sie mir ja auch schon fast zu klein, was mir aber total egal war. Die Schulglocke klingelte und die ersten beiden Stunden waren gut überstanden. Also raus in die Pause - schnell die Jacke drüber - ich hatte mich entschlossen, Mark zu suchen und ihm dann zu zeigen, dass ich seine Latzjeans zur Schule an hatte.

Nach ein paar Minuten fand ich Mark dann auch. Ich wollte gerade fragen ob, da rief Mark mir zu "Hast Du an die Latzjeans gedacht?" "Ja, aber..." "Aber was?" "Du kannst sie heute noch nicht wieder haben..." Ich machte die Jacke langsam auf und Mark sagte "Sag bloß, Du ziehst sowas noch freiwillig an? Wenn Du magst, kannst Du sie gerne behalten. Mama hat nämlich ein wenig geschZENSIERTt, letztens. Die hatte sie nicht für mich als Ersatzhose mit - sowas brauch ich schon lange nicht mehr. Die sollte nämlich auf dem Rückweg im Altkleider-Container landen, weil Latzhosen sind überhaupt nicht mehr mein Ding. Hab sie ein paar mal zu Hause angezogen, weil Mama die so süß fand, aber mich nie wirklich darin wohl gefühlt. Ist halt doch eher was für Mädchen. Steht Dir auch gut."

Ich sagte "Danke, und schönen Gruß an Deine Mama. Vielleicht sehen wir uns ja demnächst mal wieder."
"Ja", sagte Mark. "Mama wird sich bestimmt freuen, dass Du die Latzjeans anziehst."

So, die erste Hürde war geschafft. Doch wo hatte Mark die Latzjeans wohl her? Und was wird meine Mama sagen, wenn ich aus der Schule komme und sie mich in der Latzjeans sieht? Hoffentlich gibt das keinen Ärger...
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:46:14 Nachmittag
mimdu 06.06.2008 01:15

Auf dem Nachhauseweg fing es an, im Bauch zu kribbeln. Ich hatte echt
Schiß - Mama hatte reichlich sparsam geguckt, als sie mich am Tag
zuvor in der Latzhose sah. Was würde sie sagen, wenn ich sie frage?
Als ich heimkam, war sie bereits wieder von der Arbeit zurück und
hatte das Essen schon fast fertig. Sie rief mich, damit ich den
Mittagstisch decke, weil meine große Schwester auch gleich kommen
würde. So trat ich völlig aufgeregt in die Küche. Ich wollte gerade
Luftholen, um sie wegen der Hose zu fragen, da begann sie zu
schimpfen: "Was trägst Du denn da? Ist das etwa die Latzhose von Mark?
Die solltest Du doch zurückgeben!!!" Scheiße, nun war alles
vorbei. Ich stammelte nur noch: "Mark hat sie mir geschenkt."
Sie entgegnete: "Mark hat sie Dir geschenkt? Was soll das dann heißen!?"
Ich antwortete: "Er hat mir gesagt, seine Mutter hätte geflunkert und
das Zeug sei keine Ersatzkleidung, sondern für den Altkleidercontainer
vorgesehen gewesen." Jetzt war Mama richtig sauer. "So ein Quatsch!",
schnaubte sie. "Marks Mutter hat immer Ersatzkleidung für die Kinder mit!
Du wirst jetzt die Hose sofort ausziehen und sie nach dem Essen
gleich zu Mark bringen..." - "Aber Mamma...", warf ich ein.
"... und das T-Shirt auch!!! Oder hast Du es ihm schon gegeben???" motzte sie.
"Aber..." - "Keine Widerrede!!!" Ich war betrübt und mußte nachgeben.
So ging ich traurig in mein Zimmer und zog eine andere Hose an.

Nach dem Mittag zog ich traurig mit Latzhose und T-Shirt in einer Tüte
los zu Mark. Auf mein Klingeln öffnete die Mutter: "Hallo Sandra,
wolltest Du zu Mark?" Ich antwortete: "Nein, ich wollte nur die Latzhose
und das T-Shirt zurückbringen." Sie antwortete: "Oh, das ist aber lieb von Dir...
sag mal, was machst Du denn für ein betrübtes Gesicht?" Ich schaute sie an und
sagte: "Och, nix..." Sie guckte mich prüfend an und fragte freundlich nach:
"Wirklich nicht? Da ist doch was - raus mit der Sprache." Sie zwinkerte mir zu
und ich begann zu stammeln: "Naja, es ist nur so... ach, ich hätte die Latzhose
gern behalten." Marks Mutter lachte auf: "Das alte Ding? Ich hab sie eigentlich
nur deswegen noch aufbewahrt, weil Mark sich grundsätzlich einsaut, wenn wir
irgendwo hinfahren. Findest Du sie denn wirklich so toll?" Ich nickte.
Marks Mutter lächelte: "Na denn... meinetwegen kannst Du sie behalten,
aber vielleicht sollte ich noch vorher Mark fragen." Ich begann zu strahlen:
"Mark hat mir heute morgen schon gesagt, daß er sie mir schenkt!"
Da meinte seine Mama: "Prima, dann ist ja alles in Butter!" Ich stockte,
woraufhin sie fragte: "Was ist?" Ich antwortete: "Ich fürchte nur,
Mama erlaubt mir nicht, daß ich sie behalten darf. Es gab eben schon Ärger."
Sie überlegte: "Soll ich mal mit ihr reden?" Erfreut willigte ich ein.

Und so rief sie Mama an. Soweit ich das mitbekam, leistete sie gute
Überzeugungsarbeit. Als sie auflegte meinte sie, Mama wäre
einverstanden. Ich umarmte Marks Mama. Glücklich lief ich nach Hause
und zog sofort meine neue alte Latzhose an. Als ich merkte, daß Mama
wirklich einverstanden war, umarmte ich sie dankbar. Die bissigen
Kommentare meiner älteren Schwester ignorierte ich - ich hatte eine
tolle neue Latzhose, die ich fortan gern und oft trug...
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:47:36 Nachmittag
Latz-Rocky 24.02.2009 22:35

Ich war froh und glücklich, dass ich Marks Latzjeans behalten durfte. Meine erste Latzjeans seit ich mich erinnern kann. Mama war zwar ständig am Meckern darüber, dass die mit doch eigentlich viel zu eng sei, meinte aber, bis zur nächsten Altkleidersammlung ist es ja nicht mehr lange und bis dahin könnte ich sie auf jeden Fall anziehen, solange ich sie nicht kaputt mache.

„Vielleicht auch gar nicht so schlecht, dann hast Du für die Ferienfreizeit in den Osterferien wenigstens ‘ne Rutschhose, auf die Du nicht so achten muss und brauchst nicht alle Deine neuen Hosen mitzunehmen.“ Wow, dachte ich, ich darf sie mitnehmen – aber ich werd‘ schon darauf aufpassen.

„Und von mir aus darfst Du sie auch zur Schule anzeihen – jeder blamiert sich halt so gut er kann.“ Nur meine Schwester lästerte unaufhörlich. Wie kann ich in dem Alter nur so rumlaufen. Unmöglich!

Ich hatte die Latzjeans von nun an oft zur Schule an, und auch mit zur Ferienfreizeit und sie hat’s sogar überlebt. Aber der Termin für die nächste Altkleidersammlung rückte halt immer näher. Mama erinnerte mich ja auch regelmäßig mit Penetranz daran. Auch meine große Schwester lästerte immer wieder. Irgendwie schien es ihr Spaß zu machen mich damit aufzuziehen.

Dabei hatte sie – wie ich rausbekommen hatte – selbst in dem Alter noch 'ne Latzjeans getragen. Hab’s gesehen auf ihrem Passfoto im Schülerausweis. Darauf angesprochen meinte sich zickig „Die war ja damals auch nagelneu und nicht so verwaschen und abgenutzt wie Deine. Als meine neu war, hab‘ ich sie auch gerne getragen. Nach dem ersten Waschen hat sie mir dann nicht mehr gefallen und ich war froh, als ich sie nicht mehr anziehen brauchte.

Damals hatten halt viele in unserer Klasse Latzhosen – da waren die in, aber das war auch nur kurze Zeit. Dann hat die kaum noch jemand angezogen, ich halt auch nicht mehr. Mama hat sie irgendwann aussortiert und abgeben. Von daher kann ich absolut nicht verstehen, dass Du auf das Teil da so abfährst. Ist doch total out – selbst Babys tragen die nicht mehr.“

Wie dem auch sei, Samstag ist Altkleidersammlung und wie ich Mama kenne, nützt auch kein Überreden mehr. Mal sehen, wie lange ich sie noch anziehen darf. Und eigentlich könnte ich sie ja morgen noch ein vielleicht letztes Mal zu Schule anziehen.

Gesagt, getan, morgens noch mal die Latzjeans angezogen. Mit Mühe und Not noch die Knöpfe zu bekommen – ja, ja, Mama hat schon Recht – sie ist definitiv zu eng, aber irgendwie sie passt trotzdem noch. Die Träger nach vorne geschwungen und ein letztes Mal im Latz eingehakt. Bin gespannt, wie lange ich sie nach der Schule noch anlassen darf, wann Mama die Sachen aussortieren will. Und vor allem, was noch so alles im Sack landen wird.

Der Tag in der Schule verlief ohne große Zwischenfälle, ich hatte insgeheim damit gerechnet, von irgendwem blöd angequatscht zu werden, zumal ich meinen alten, inzwischen auch etwas zu knappen, roten Kapuzennicki - wie immer - unter meiner Latzjeans trug.

Nur in der letzten Stunden kam meine Englisch-Lehrerin rein und schaute mich etwas merkwürdig an, so als wollte sie vor der gesamten Klasse ‘nen Spruch loslassen. Liess sie aber dann doch nicht. Meine Konzentration war auch nicht mehr die allerbeste, in Gedanken war ich schon bei heute Nachmittag. Ich wurde ganz schön traurig. Hoffentlich kann ich wenigstens noch meinen Nicki vor der Altkleidersammlung retten.

Dann schellte es – die Stunde war aus und die anderen liefen eiligs nach Hause. Ich blieb wie erstarrt sitzen und wurde immer trauriger. Tränen kullerten mir über die Wange – ja ich weinte, seit langem mal wieder. Und ich dachte, ich wäre alleine aber meine Englisch-Lehrerin war noch im Klassenzimmer und bekam mit, dass ich weinte.

„Was ist denn los, fragte sie?“ „Ich bin traurig.“ „Warum das denn?“ „Weil Mama meine Latzjeans hier morgen mit in die Altkleidersammlung geben möchte...“ „Naja, wenn Du mich fragst, die ist Dir auch viel zu klein. Ich hab‘ mich eh am Anfang der Stunde gewundert, dass Du noch Latzhosen trägst. Ist das denn Deine einzige Latzhose, die Du noch hast?“ „Ja, und Mama will mir auch keine neue mehr kaufen, sie meint, aus dem Alter wäre ich schon lange raus.“ „Ach was, Latzhosen kann man in jedem Alter tragen. Aber vielleicht hab‘ ich da noch was für Dich. Meine Tochter hat auch noch ‘ne Latzjeans, die ihr schon lange nicht mehr passt. Ich muss mal schauen, ob die noch in Ordnung ist. Wenn ja, dann kannst Du die gerne haben. Die sollte Dir auch noch was besser passen. Ich schau mal und bring' sie dann zur nächsten Stunde mit!“

Ne neue Latzjeans – von der Tochter meiner Englisch-Lehrerin - irgendwie möchte ich das noch nicht so wirklich glauben. Ich wußte nicht, ob ich mich darüber freuen sollte. Traurig ging ich nach Hause...
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:48:36 Nachmittag
mimdu - 25.02.2009 17:32

... Ne neue Latzhose? von der Tochter meiner Englisch-Lehrerin -
irgendwie möchte ich das noch nicht so wirklich glauben. Ich wußte
nicht, ob ich mich darüber freuen sollte. Traurig ging ich nach
Hause. Ich brauchte länger als sonst.

Zuhause angekommen öffnete Mama die Tür und sagte: "Gut, daß du da
bist, das Essen ist fertig, beeil dich!" Ich brachte meinen Ranzen in
mein Zimmer - ich erschrak, denn ich erblickte einen großen weißen
halb vollen Altkleidersack, der vor meinem geöffneten Kleiderschrank
lag. Daneben lagen ein paar Kleidungsstücke von mir. Mamas
Entsorgungsaktion war also in vollem Gang. Nach dem Essen würde sie
mich auffordern, mich umzuziehen - das war klar. "Sandra, nun komm
endlich!" hörte ich aus der Küche. Rasch ging ich Hände waschen und
lief in die Küche. Während des Essens fiel kein Wort über die Latzhose
oder die Altkleidersammlung. Stattdessen fragte sie mich, ob ich
keinen Hunger hätte. Ich aß sehr langsam, um den Moment des Abschieds
möglichst lange herauszuzögern. Irgendwann war auch mein Teller leer
und ich satt. Da sagte Mama plötzlich: "Sandra, morgen ist
Altkleidersammlung. Ich hab einige Sachen aus deinem Schrank neben den
Altkleidersack gelegt. Schau bitte, ob was dabei ist, was du unbedingt
behalten willst und tu den Rest in den Sack und stell ihn mir raus,
ja? Und dann mach bitte gleich deine Hausaufgaben." Ich starrte sie an
- das sollte alles gewesen sein? "Was ist?" fragte Mama. "ja, mach
ich", gab ich ihr zurück und verschwand sofort in meinem Zimmer.
Sofort sah ich die Klamotten durch - waren gar nicht so viele Sachen
und das meiste wollte ich sowieso nicht mehr. Schnell brachte ich ihr
den Sack - je schneller der aus meinem Zimmer ist, desto besser ist
das. Vielleicht vergißt sie ja auch, daß sie meine Latzhose entsorgen
wollte - das hoffte ich!

"Du hast Deine Latzhose vergessen", lästerte meine Schwester, als ich
den gefüllten Sack abgab. "Hab ich nicht!" entgegnete ich. "Doch, die
sollte doch auch weg", gab meine Schwester zurück. "Ruhe!" ging Mama
dazwischen. "Wenn ich deine Lieblingsstücke entsorge, beschwerst du
dich auch", sagte Mama zu meiner Schwester. "Sandra muß irgendwann
lernen, ihre Sachen selbst zu auszusortieren. Und wenn sie meint, daß
sie die Hose weiter tragen kann, bittesehr - ist ihre Sache, sie muß
so rumlaufen. Du läßt dir von mir ja auch nicht mehr vorschreiben, was
du anziehen darfst."

Das hieß, ich durfte meine Latzhose behalten! Und den Nickipulli dazu! Hurra!
Ich war glücklich!

Am Samstag war ich mit einkaufen. Dort hörte ich plötzlich meinen Namen:
"Guten Tag, Sandra" - meine Englisch-Lehrerin mit ihrer Tochter...
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:49:20 Nachmittag
Latz-Rocky 25.02.2009 18:46

Am Samstag war ich mit einkaufen. Dort hörte ich plötzlich meinen Namen:
"Guten Tag, Sandra" - meine Englisch-Lehrerin mit ihrer Tochter...

"Da hast Du aber gestern ganz viel Glück gehabt", sagte meine Englisch-Lehrerin. "Wieso?" fragte ich, und hoffte insgeheim, dass sie mich nicht ausgerechnet jetzt wo Mama und meine Schwester dabei waren auf die Latzjeans anspricht. Irgendwie muss sich meine Gesichtsfarbe wohl schlagartig geändert haben, jedenfalls lästerte meine große Schwester: "Was ist los? Warum wirste denn jetzt so rot wie Dein oller Kapuzennicki?" Ich schämte mich auf einmal in Grund und Boden. War ich wirklich schon zu alt für 'ne Latzjeans? Vielleicht hätte ich sie doch besser gestern mit in den Sack gestopft und am Freitag nichts zu meiner Lehrerin gesagt.

Aber meine Englisch-Lehrerin lächelte und meinte: "Ich hab' da was für Dich! Bringe ich zur nächsten Englisch Stunde am Dienstag mit." Sie sah wohl, dass mir die Sache peinlich war und wollte es dabei beruhen lassen als ihre Tochter plötzlich meinte: "Ist das die Sandra, die meine alte Latzjeans kriegen soll, die ich gestern für Dich wieder aus dem Altkleidersack gekramt habe? Die hätte ich ja fast mit weggeschmissen, weil sie mir schon lange nicht mehr passt. Außerdem ist die inzwischen total verwaschen und abgenutzt! Ich hab' die nämlich, als sie mir noch passte, fast jeden Tag angezogen. Aber Dir dürfte die noch prima passen! Freu mich, dass Du die bekommst und sie nicht im Reißwolf landet!"

Mama schaute mich etwas böse an und fragte "Was gibt das denn jetzt?" Und meine große Schwester meinte "Ich dachte, Du trägst keine Latzhosen mehr?" Und meine Englisch-Lehrerin schaute ihre Tochter auch etwas fragend an. Irgendwer musste jetzt wohl was sagen. Da sich jetzt keiner mehr traute, sagte ich: "Meine Englisch-Lehrerin wunderte sich am Freitag, dass ich meine Latzjeans zur Schule an hatte obwohl sie mir kaum noch passt. Und sie meinte, sie hätte vielleicht noch eine von ihrer Tochter, die ihr nicht mehr passt und die ich gerne habe könnte. Mama, darf ich?"

"Mir ist mittlerweile egal, ob Du noch Latzhosen trägst oder nicht. Du bist alt genug, um das selber zu entscheiden. Ich mag die Dinger nicht leiden, und wenn's nach mir gegangen wäre, wäre Deine alte auch am Freitag mit weggekommen. Aber wenn dann lieber eine, die Dir vernünftig passt, als eine, die Dir zwei Nummern zu eng ist. Also, von mir aus!"

"Du trägst doch auch gerne Kapuzenpullis?" fragte meine Lehrerin. Ich hab' gestern nämlich noch zweie gerettet, die kannst Du auch gerne haben!" Ich nickte, sagte "Danke!" "Dann bis Dienstag, ich bring die Sachen dann mit. Versprochen!"

Ich bekam langsam wieder normale Gesichtsfarbe. Und ich wusste, auch wenn Mama sich an meine Latzhosen gewöhnt, wird meine Schwester täglich weiterlästern. Aber das war mir egal. Ich freute mich auf Dienstag und war ganz gespannt, was meine Englisch-Lehrerin da wohl mitbringen wird...
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:50:09 Nachmittag
mimdu - 27.02.2009 23:03

Ich bekam langsam wieder normale Gesichtsfarbe. Und ich wusste, auch
wenn Mama sich an meine Latzhosen gewöhnt, wird meine Schwester
täglich weiterlästern. Aber das war mir egal. Ich freute mich auf
Dienstag und war ganz gespannt, was meine Englisch-Lehrerin da wohl
mitbringen wird...

Am Dienstag in der zweiten Stunde hatten wir Englisch. Auf dem
Programm stand mal wieder ein schriftlicher Vokabeltest. Ich war in Englisch
nie besonders gut gewesen, aber diesmal hatte ich ohne Ende gepaukt.
Ich wußte alle Vokabeln und beteiligte mich diesmal besonders aktiv
am Unterricht. Nach der Stunde sprach sie mich an und meinte,
ich solle doch nach der 6. Stunde eben kurz beim Lehrerzimmer
vorbeikommen. Ich tat's, aber sie war noch nicht vom Unterricht
zurück. Ich mußte noch warten, aber dann kam sie endlich, lächelte mir
zu und holte die Tüte mit den Sachen drin. Ich war ganz aufgeregt. Sie
sagte: "Schau, hier habe ich zwei Kaputzenpullis und die
Latzhose. Nimm sie einfach mit und probier sie zuhause an. Wenn sie
nicht passen oder dir nicht gefallen, tu sie einfach weg." Ich freute
mich riesig und bedankte mich. Auf dem Heimweg achtete ich darauf,
daß mich die anderen nicht mit der großen Tüte sehen - es ging
geradeso gut. Zuhause angekommen fragte mich meine Mama: "Sind das die
Sachen von Deiner Lehrerin? Da bin ich ja mal gespannt!"
Meine Schwester war zum Glück noch nicht da.

Ich freute mich, warf meinen Ranzen in die Ecke und griff in die Tüte:
Ein violetter Nicki-Kaputzenpulli! Klasse! Dann noch ein
dunkelroter. Super! Und vor allem fast wie neu! Ich griff weiter rein
und zog die alte verwaschene Jeanslatzhose heraus. Meine Augen fingen an zu
leuchten: Hey, die ist ja richtig toll. Die hat ja einen silbernen
Metall-Reißverschluß vorn! Einen ziemlich dicken sogar mit aufwendigem Zipper!
Und sie war richtig schick geschnitten. Ich konnte nicht mehr widerstehen.
Ich zog die alte Latzhose von Mark aus, ergriff meine neue Latzhose,
zog den Reißverschluß der Latzhose auf, schlüpfte rein, zog den Reißverschluß
wieder zu und - paßte! Ein bißchen mußte ich die Träger kürzen! Vorm Spiegel:
Irre!!! Was war ich vielleicht froh, daß die nicht im Schredder gelandet ist!

Ich betrachtete mich immer wieder im Spiegel.... Dann ging ich wieder zur Tüte
zurück. Da war doch nochwas drin? Oh, eine schwarze Cordlatzhose im
klassischen Stil und besser erhalten, mir aber leider viel zu groß. Schade.
Ich wunderte mich, so groß war doch die Tochter gar nicht gewesen...

Nachdem ich alles mal anprobiert hatte, entschied ich mich, für den
Rest des Tages die Reißverschlußlatzhose mit T-Shirt drunter zu tragen.
Ich rief sofort bei meiner Englisch-Lehrerin an, um mich zu bedanken und erfuhr,
daß die Cordlatzhose von der Tochter ihres Bruders kommt. Ihre Tochter wollte
die Hose nicht...

Kaum war das Gespräch beendet, kam meine Schwester heim. Sie sah mich
in der neuen verwaschenen Reißverschluß-Latzhose, blieb mit offenem
Mund stehen und starrte mich an...
"Die sieht ja scharf aus!!!" - Ich traute meinen Ohren nicht.
"Die ist ja geil! Kommt die von dem Mädel aus dem Supermarkt?"
Ich bejahte. "Was hat sie dir denn noch gegeben?" Meine Mutter und ich
tauschten Blicke aus - sie hatte das ganze still beobachtet.
Meine Schwester hatte echt Feuer gefangen. "Los!!! Zeig schon!" rief sie.

Ich zeigte ihr die anderen Sachen. "Darf ich die Cordlatzhose mal anprobieren?"
fragte sie. Ich wußte nicht mehr wie mir geschah und sagte ja.
Sie zog sie an. Sie paßte ihr sehr gut. Ihre Augen leuchteten...
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:51:26 Nachmittag
Latz-Rocky 01.03.2009

Es war inzwischen Herbst geworden. Und Samstag. Der erste Samstag im Oktober. Und am ersten Samstag im Monat ist am Einkaufzentrum in der Stadt immer Flohmarkt, wo wir regelmässig mit der ganzen Familie hingehen. Es war wunderschönes Herbstwetter, einer der letzten Tage vermutlich, wo man noch ohne Jacke raus kann. Also ideales Latzhosen- und Kapuzennicki-Wetter. Mal schauen, ob Marks alte Latzjeans mir immer noch passt. Ich hatte sie lange nicht mehr an, zuletzt im Urlaub in den Sommerferien. Dafür umso öfter die Latzjeans von der Tochter meiner Englischlehrerin.

Mein alter roter Kapuzennicki passte inzwischen nicht mehr, somit zog ich den violetten an, aber auch der war schon wieder etwas knapper geworden. Ich musste wohl wieder ein Stückchen gewachsen sein. Und da wir auf dem Flohmarkt regelmässig nach preiswerten Klamotten für mich suchten, kam es bis dato auch schon mal vor, dass ich vor Ort und Stelle was anprobieren musste. Also ein Griff ins Sportfach meines Kleiderschranks und meine blau-weiße Adidas Glanz-Turnhose rausgeholt und angezogen. Und darüber dann meine alte Latzjeans, wenn sie denn noch passt.

Sie passte - leider nicht mehr wirklich. Die seitlichen Knöpfe gingen auch mit bestem Willen nicht mehr zu, und mindestens 10cm zu kurz war sie auch noch. "Mama, wo ist denn meine andere Latzi? Die von Mark passt mir nicht mehr!" "Die ist in der Waschmaschine! Ich häng sie gleich zum Trocknen auf und dann können wir auch schon los!" "Oder darf ich so gehen, Mama?" "In Spintershorts und Kapuzennicki? Sieht zwar irgendwie komisch aus - aber von mir aus. Warm genug ist es heute ja. Und vielleicht finden wir auf dem Flohmarkt was passendes für Dich!"

Meine größe Läster-Schwester kam natürlich auch mit und oh Wunder, sie hatte ihre schwarze Cord-Latzhose und darunter ein uni-weißes T-Shirt an. "Was guckst Du denn jetzt schon wieder so blöd?" sagte sie. "Cordhosen hab' ich schon immer gerne getragen. Und gleich ziehe ich noch meinen Fruity-Hoodie drüber, dann sieht auch keiner, dass ich 'ne Latzi anhabe!"

Feigling, dachte ich. Ich hätte ja meinen Latz nicht versteckt. Mama packte noch den Rucksack zusammen und dann gings auf Fahrrädern los zum Flohmarkt. Unterwegs schien die Sonne so sehr, dass es meiner Schwester doch ein wenig warm wurde. "Mama, können wir kurz anhalten und darf ich meinen Hoodie in Deinen Rucksack packen?" "Na klar, sagte Mama, wenn Du ihn dann auch trägst!" Sie zog ihn also aus und ich grinste, denn nun zeigte meine große Schwester ihren Latz. Sie sah scharf aus und ich freute mich schon darauf, dass ihre Cordlatzhose eines Tages auch meine Cordlatzhose sei wird.

Miattgs kamen wir also auf dem Flohmarkt an und gingen so durch die Reihen, als Mama einen Stand mit Kinderklamotten entdeckte. Und mir stach sofort eine dunkelbraune Lederjacke ins Auge, die so in etwa meine Größe hatte. Sie hing auf der anderen Seite des Verkaufstisches auf einem Kleiderbügel. Mama wühlte sich durch einen Stapel Pullis und Sweatshirts und schaute, ob das was passendes für mich dabei sein könnte. "Ist das echtes Leder?" fragte ich die Verkäuferin, die zusammen mit ihrer Tochter hinter dem Tisch stand.

"Nein" sagte sie, die ist aus Kunstleder. "Habe ich vor drei Jahren extra für meine Tochter anfertigen lassen. Kostet zusammen mit der passenden Hose dazu 25,-- Euro!" Aha, dachte ich - passende Hose und wir gingen dann erstmal weiter. An anderen Ständen wurden wir fündig und unser Rucksack füllte sich so langsam.

Gegen Nachmittag wurde es schlagartig kühler und es drohte zu regnen anzufangen. Mama hatte vorsichtshalber ihre Regenjacke eingepackt, Schwesterchen hatte ihren Hoodie schon wieder angezogen und sich außerdem für kleines Geld noch 'ne rote Adidas Regenjacke gekauft. Ich stand immer noch da mit meinem Sprintershort und meinem Kapuzennicki. Langsam fing ich an zu frieren, liess mir aber noch nicht anmerken.

Die ganze Zeit ging mir die Lederjacke durch den Kopf. Und vor allem, was da wohl für 'ne passende Hose zu gehörte. Aber 25,-- Euro war eindeutig über dem Budget. So viel wird Mama da nicht für ausgeben wollen - und ob sie mir die überhaupt kaufen würde, was äußerst fraglich. Gegen Ende des Flohmarkts - die ersten packten schon die Sachen wieder zusammen - fragt Mama mich "Und Sandra, jetzt haben wir für Dich garnichts gefunden. Oder hast Du was entdeckt?" Ich sagte ja, "nen tollen Winteranorak!" Das Wort Kunstleder nahm ich vorsichtshalber garnicht erst in den Mund. "Dann lass uns da doch noch mal hingehen", sagte Mama.

Gesagt, getan. Und siehe da, die Jacke hing auch noch da. "Hier waren wir doch schon mal am Anfang. Und welche meinste Du nun", wollte Mama wissen. Die braune da, die mit der Kapuze und dem weißen Teddyfell. Soll 25,-- Euro kosten, hat die Verkäuferin mir vorhin gesagt." "Schön, dass Ihr nochmal wiedergekommen seid", sagte die Verkäuferin freundlich. Sie war gerade zusammen mit ihrer Tochter dabei, die Pullis und Sweatshirts in einen großen, blauen Müllsack zu stopfen. "Schauen Sie ruhig noch mal durch, die Größen für ihre Tochter liegen noch auf dem Tisch. Heute war kein guter Tag, ich habe fast garnichts verkauft bekommen. Hattest Du Dich nicht vorhin für die braune Jacke interessiert? Möchtest Du sie mal anprobieren?"

"Gerne. Darf ich, Mama?" "Die Lederjacke?" fragte Mama. "Die siehst ja hammermäßig aus", meinte meine Schwester. "Dazu gehört noch diese dunkelbraune Hose hier. Hab ich beides für meine Tochter vor drei Jahren von einer Schneiderin anfertigen lassen. Meine Tochter hat die Sachen dann zwei Winter lang angezogen - auch zur Schule - die Hose ist also an einigen Stellen leider schon etwas abgenutzt. Das ist halt der Nachteil bei Kunstleder. Die bekommst Du dann gratis zur Jacke dazu!"

Ich nahm also die Hose und faltete sie auseinander, und traute meinen Augen kaum: Die Kunstlederhose war eine Latzhose! Sowas hatte ich ja noch nie gesehen! Die Verkäuferin sagte "Meinte Tochter hat immer gerne Latzhosen getragen und da ich für sie was haben wollte, was auch im Herbst und Winter bei Regen und Schnee taugt ist und was ich nicht so oft waschen muss, habe ich sie nach einer kaputten Muster-Latzjeans anfertigen lassen!"

Ich probierte also zunächst die Latzhose an, machte die beiden Knöpfe auf jeder Seite zu und siehe da, sie passte wunderbar. Den Latz hochgeklappt und die beiden Träger eingehakt. Von der Art her war sie genauso wie die von Mark, nur halt aus Kunstleder. Ich hatte sowas noch nie angezogen, aber das Gefühl darin war irre. Das leise Rascheln und Knistern beim Bewegen war mir neu, das kannte ich noch nicht. An den Beinen war die Hose allerdings noch viel zu lang, aber schon fing die Verkäuferin an, sie mir umzukrempeln. "Hab' ich bei meiner Tochter im ersten Jahr auch so gemacht." Die Träger noch kurz richtig eingestellt und dann sofort meine Turnschuhe wieder angezogen. Natürlich nicht ohne Hintergedanken.

Nun noch die Jacke probiert und auch die passte sehr gut. "Und, gefallen Dir die Sachen?" fragte ich Mama. "Naja, die Jacke sieht ja noch ganz gut aus und die Latzhose geht noch, aber 25,-- Euro sind mir auf jeden Fall viel zu viel. Doch wieso hast Du eigentlich Deine Turnschuhe schon wieder an?" fragte sie erstaunt. "Naja, weil die Sachen auf jedenfall haben möchte und ich sie auch gerne auf dem Rückweg anlassen möchte. Mir ist jetzt schon viel zu kalt. Mama, was meinst Du denn?"

"Also 10,-- Euro gebe ich maximal dafür. Eigentlich wollten wir ja für Dich nach preiswerten Jeanshosen schauen, der Anorak vom letzten Winter müsste Dir doch noch passen. Und 'ne Latzi hast Du ja auch noch. Wer weiß, ob Du das Lederzeugs nachher überhaupt noch anziehen magst. 10,-- Euro, mehr nicht!"

Die Verkäuferin schaute mich an, dann meine Mama. "Die Sachen sind Handarbeit und haben neu 89,-- Euro gekostet. Aber auf der anderen Seite habe ich die jetzt auch schon zum dritten Mal mit, und niemand hat sich ernsthaft für interessiert. 20,-- Euro möchte ich da schon noch für haben!"

"Ach Mama, sei doch nicht so." sagte die Tochter der Verkäuferin, während sie die anderen Sachen auf dem Tisch weiter in den Müllsack stopfte. "Heute morgen hast Du noch gesagt, was Du heute nicht loswirst, kommt in den Container. Also ich wäre auch mit 10,-- Euro zufrieden, wenn das Mädchen hier die nimmt."

"Dann nimm ich die lieber wieder mit, aber für 10, Euro geb' ich die Lederkombi nicht ab. Einigen wir uns auf 15,-- Euro?" fragte die Verkäuferin meine Mama. "Dann gib ihr auch meine alten Stiefel geschenkt mit dabei, die ich im Winter immer zu der Lederhose an hatte. Sind zwar nicht mehr die schönsten, aber passen prima dazu!" "Gut, die kann sie dann noch oben drauf bekommen, die hätte ich sonst auf jeden Fall heute noch mit weggeschmissen."

Mama und ich schauten uns an, und ich sagte, "Dann tue ich halt 5,-- Euro von meinem Taschengeld hinzu und zog den Schein aus meiner Hosentasche. "Geht in Ordnung", sagte Mama und holte einen Zehner aus ihrem Portemonnaie. "Ist gekauft! Und in Anbetracht des Wetters kannst Du die Sachen gerne gleich anbehalten. Das fängt nämlich gleich kräftig an zu regen, wenn wir wieder nach Hause radeln." Und genauso kams dann natürlich auch. Ein heftiger Gewitterregen, aber zum Glück hatte ich die Sachen gleich anbehalten. Das schönste war, ich wurde nicht nass.

Zu Hause angekommen verglich ich die neue Kunstlederlatzi mit der alten von Mark, sogar die Knopfleiste vorne für die Jungs war vorhanden. Hier hatte wohl jemand das gleiche Modell zur Vorlage benutzt, bis auf einen kleinen Unterschied: der Latz war nicht offen sondern konnte mit einem kleinen Reißverschluss zu gemacht werden. Prima, dann fallen mir beim Rumturnen nicht ständig die Sachen aus der Tasche. Mama kam in mein Zimmer, machte den Rucksack auf und sagte: "Ne Kleinigkeit habe ich noch. Schau mal, wie gefällt Dir der? Der passt bestimmt gut zu Deiner neuen Lederlatzi!"

"Oh, ein cremefarbener Elch-Pulli im Norweger - ähm Schwedenstil - mit Rollkragen. Den muss ich gleich mal dazu anprobieren!"

Nun hatte ich also für Herbst und Winter eine neue, ähm alte Lederkombi. "Hoffentlich ist es am Montag schön kühl und es regnet!" sagte ich - obwohl ich den kühlen, regnerischen Herbst eigentlich überhaupt nicht mag. "Wieso das denn?" "Dann kann ich gleich am Montag so zur Schule gehen! Mal schauen, was die anderen in meiner Klasse zu dem Outfit sagen werden..."
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:52:31 Nachmittag
mimdu - 04.03.2009 19:38

So, ich hoff, daß nun alle Fehler raus sind...

Am Sonntag besuchte mich Frauke. Sie war meine beste Freundin. Ihr
mußte ich natürlich gleich meine neusten Klamotten zeigen. Ich war
dick enttäuscht, weil sie gar nicht so begeistert war.
"Hmm... ehrlich gesagt, ich find die mit dem Reißverschluß viel
besser. Willst du die denn jetzt gar nicht mehr anziehn?" Ich
antwortete sofort: "Doch, natürlich!!! Das ist doch immernoch meine
Lieblingshose! Aber gefällt Dir diese denn gar nicht? Ich find die
ziemlich cool!" - "Doch, doch, aber die andere gefällt mir besser."

Die Latzhose von meiner Englisch-Lehrerin war schon ein ganz
besonderes Stück. Als ich sie neu hatte, hatte ich in ihr bei meinen
Schulkameradinnen mächtig Eindruck gemacht. Einigen von meinen
Freundinnen hatte ich sogar erlaubt, sie mal anzuprobieren. Ich war
mächtig stolz auf sie und froh, daß meine Mama und meine
Schwester immer gesagt hatten, daß sie mir die Latzhose von Mark
wegnehmen wollten. Meine Englisch-Lehrerin lächelte mich immer an,
wenn ich in der Hose auftauchte - und das tat ich oft. Seitdem sie mir
die Hose geschenkt hatte, hatte ich in Englisch mächtig zugelegt. Ich
schrieb keine drein und viern mehr, sondern gute zwein, fast
eins. Und mit ihrer Tochter hatte ich mich auch angefreundet, obwohl
sie etwas älter war. Auch meine Schwester hatte aufgehört
abzulästern. Ihr gefiel die Cordlatzhose total gut. Aber sie traute
sich nicht, sie so zu tragen, daß sie jeder sieht. Auf dem Flohmarkt
kam sie ja nicht drumherum - ach, ich hab ja noch ganz vergessen, was
auf dem Flohmarkt noch passiert war. Als es an dem Tag noch warm war
und jeder die Latzhose sehen konnte, rief jemand den Namen meiner
Schwester. Sie drehte sich sofort um. Es war eine Freundin aus der
Schule. Sofort rief sie: "Hey, was ist das denn für eine tolle Hose!
Die ist ja schick!" Meine Schwester wars peinlich, aber die Freundin
hörte nicht auf: "Die mußt du öfter anziehen. Das steht dir voll gut!"
Naja, aber ob sie das machen würde? Meine Schwester? In Latzhose auf
die Straße? Nein! Niemals!

Ich war da mutiger! Trotz der Kritik von Frauke wagte ich mich am
nächsten morgen in der neuen Latzhose aus Kunstleder zur Schule. Die
Jacke hatte ich nicht angezogen, weil es zu warm war. Ich wollte es
wissen. Ich war der Hinkucker! Mehr als ich wollte. Es war echt
schon unangenehm. Die Reaktionen waren auch nicht so positiv, wie ich
es hoffte. Ich war total geknickt. Ich beschloß, die Hose in der
Schule nicht mehr anzuziehen, sondern doch lieber wieder mehr die von
meiner Lehrerin. Die paßte mir außerdem nun auch richtig gut.

Der Hammer war am Mittwoch nach dem Flohmarkt. In der großen Pause hörte
ich plötzlich die freudige Stimme meiner Schwester. Ich drehte mich um und sah
die Latzhose! Meine Schwester hatte tatsächlich die Cord-Latzhose an und ließ
sie von ihren Kameradinnen bestaunen. Ich hatte nicht mitbekommen, daß sie
die Hose angezogen hatte, weil ich zur ersten Stunde mußte und sie zur zweiten
Stunde. Ich war platt. Meine Schwester trägt Latzhose!!! "Ist doch total out -
selbst Babys tragen Latzhosen nicht mehr", hatte sie mich aufgezogen! Und jetzt?
Jaja! Von wegen total Out! Ihre Freundinnen wollten auch so eine Latzhose haben
und sie wollten wissen, wo man sie kriegt... Ja, Viel Spaß, Schwesterherz...

Ja, aber was sollte ich nun mit meiner neuen Latzhose aus Kunstleder machen?
Ich hatte sie total in meine Herz geschlossen und wollte sie so gerne anziehen,
aber ich wußte nicht wann am besten. So ein Mist!

Zwei Wochen später gabs Disco im Jugendzentrum. Frauke und ich waren
beide erst neu in einer Jugendgruppe und waren daher noch nie bei Disco gewesen.
Mama und Papa war es recht, daß wir hingehen. Ha! Ich wußte ganz genau,
was ich anziehen wollte: Die braune Kunstleder-Latzhose!

Die Hose war der Knaller! Sie kam richtig gut! Alle bestaunten mich,
ich wurde gelobt ohne ende. Es war ein megacooles Gefühl.
Irgendwann zupfte mich jemand am Ärmel. "Hey, du siehst ja toll aus!"
Das Mädel vom Flohmarkt, das die Hose vorher gehabt hatte!
Sie freute sich, daß ich die Hose trug. Wir lernten uns kennen
und freundeten uns an.

Die folgenden Discoabende verbrachte ich meistens in der
Kunstleder-Latzhose. Sie wurde meine Ausgeh-Hose. Manchmal hatte ich
aber auch die andere Latzhose mit dem Reißverschluß an. Je nachdem,
was anstand. Beide Hosen waren bei den anderen beliebt. Sie wollten
auch gern sowas haben. Mir war manchmal, als wär ich die
Trendsetterin! Schade, daß mein Papa kein Klamottenhersteller war,
sonst hätte er eine große Geschäft machen können (und ich hätte
vielleicht mehr Taschengeld bekommen...)

Die Latzhose von Mark konnte ich mittlerweile nicht mehr
tragen. Manchmal dachte ich darüber nach, wann Mama wohl mich fragt,
ob Marks Latzhose weg kann. Dann überlegte ich, ob ich sie wirklich
weggeben will oder als Andenken behalten möchte. Ich überlegte, was
wohl mit Marks Latzhose passieren würde, wenn Mama sie
wegtut. Hoffentlich dauerte es noch ein Weile bis Mama fragt ...
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:53:46 Nachmittag
Latz-Rocky 04.03.2009 19:50

So, jetzt wird's richtig lang! Viel Spaß beim Lesen!

@Mimdu: Ich hab' den Anfang noch ein bissel angepasst!

Besuch der Altkleiderfabrik

Dienstags Nachmittags war wie immer Gruppenstunde im Kinder- und Jugendzentrum. Weil es schon am frühen Morgen ganz doll regenete, hatte ich mich entschieden, zur Schule meine Kunstlederlatzhose und den dazu passenden Anorak anzuziehen, den wir letzens auf dem Flohmarkt gekauft hatten. Ich wollte es noch einmal zur Schule probieren. Ich liebte diese Latzi, ich hatte sie fast immer an, wenns draußen kühl und regnerisch war. Und natürlich zur Disco im Jugendzentrum. Das beste war jedoch, ich wurde wenn’s regnet nicht nass, und wenn ich mal wieder so richtig schmutzig von Spielen nach Hause kam, nahm Mama einen feuchten Lappen und wische die dreckigen Stellen einfach damit ab. Wie praktisch!

Direkt zu beginn der Stunde fragte uns unser Gruppenleiter, ob wir für Samstag schon was vor hätten. Es wäre nämlich mal wieder Altkleidersammlung und unsere Gruppe sei diesmal drann, die Sachen einzusammeln – wir wären ja inzwischen alt genug dafür. Sonst hatten wir Dienstags in der Gruppenstunde immer nur die Zettel dafür verteilen und in die Briefkästen werfen müssen. Selbst mit Sammeln dürfen, das hörte sich interessant an. Schließlich wollte ich immer schon mal wissen, was mit all den aussortierten Sachen passiert.

Meine beste Freundin Frauke – sie hatte früher auch mal Latzhosen getragen, inzwischen aber keine mehr, fand meine aber auch total cool – und ich schauten uns kurz an und sagten dann ganz spontan „Wir sind mit dabei! Das wird bestimmt spannend. Erzähl mal, wie läuft das denn ab?“ „Wir treffen uns Samstag morgen um 8:00 Uhr hier am Jugendzentrum und dann geht es los. Wir haben zwei LKWs auf die ihr aufgeteilt werdet. Und dann fahren wir durch die Straßen und sammeln die Sachen ein. Anschließend bringen wir die Sachen sofort zum Verwertungsbetrieb, wo wir alles abladen müssen. Die warten dort auf uns.“

„Werden die Sachen da direkt aussortiert?“ fragte ich neugierig. Mama hatte mir mal erzählt, dass sie dort die Sachen, die noch brauchbar sind, aussortieren und im Second-Hand-Shop verkaufen. „Der Rest geht dann durch den Reißwolf!“ sagte sie damals. Und irgendwie hat Mama mich damit neugierig gemacht. So ‘nen Reißwolf würde ich gerne mal live im Einsatz stehen. „Ja“, sagte mein Gruppenleiter. „Die haben Samstags auf und fangen direkt mit dem Sortieren an, sobald wir abgeladen haben.“

Das hörte sich jetzt nun wirklich spannend an. Und obwohl ich Altkleidersammlungen eigentlich hasste wie die Pest – weil meist immer was von mir mit dabei ist, was ich gerne noch behalten hätte – freute ich mich auf Samstag. Die Gruppenstunde war noch klasse: Weil es draußen schüttete, spielten wir drinnen zu sechst Monopoly. Nach der Gruppenstunde regnete es immer noch wie aus Eimern. Meine beste Freundin und ich waren mit den Fahrrädern da. Es war schon dunkel und wir radelten eiligs durch den Regen nach Hause. Während ich halbwegs trocken zu Hause ankam, war sie pitschenass. Wir verabschiedeten uns mit „Bis morgen in der Schule“ und freuten uns gemeinsam auf Samstag.

Ich schellte und Mama machte die Tür auf mit den Worten: „Übrigens, Samstag ist wieder Altkleidersammlung. Die haben gerade die Zettel in den Briefkasten geworfen.“ „Ich weiß“, sagte ich. Wir dürfen am Samstag die Klamotten einsammeln. Mama, darf ich? Meine beste Freundin kommt auch mit!“ „Ich hab‘ den Müllsack schon im Flur stehen, Deine Schwester war schon fleißig und hat ihn zur Hälfte gefüllt. Wenn Du heute Abend noch Deinen Schrank aufräumst und der Sack voll und zugeknotet ist, hab ich nichts dagegen, wenn Du Samstag mit dabei bist.“

„Heute Abend noch? Hat das nicht noch Zeit bis Freitag?“ „Mach’s jetzt noch schnell, wer weiß, ob Du sonst die Woche über noch dazu kommst. Du weißt, wir haben noch einiges auf dem Programm in dieser Woche! Und danach ab ins Bett, gegessen hast Du ja schon vor der Gruppenstunde!“ „Ok, wenn’s denn sein muss!“ Ich schleppte den halb vollen Sack in mein Zimmer und war natürlich erstmal völlig neugierig, was meine Lästerschwester alles entsorgen wollte. Mal sehen, was davon noch wieder bei mir im Schrank landet.“

Also den Sack ausgeschüttet und durchgeschaut, aber nur alles Sachen, die mir entweder nicht passen oder gefallen. Schließlich haben wir einen komplett anderen Geschmack, normalerweise jedenfalls. Zum Glück war ihre schwarze Cordlatzhose, die sie letztens mit auf dem Flohmarkt an hatte, nicht mit im Sack. Zugetraut hätte ich ihr das ja, manchmal ändert sich die Mode bei ihr im Wochenrhytmus, und was gestern noch top war ist heute hopp(s). Das hätte auch schwer Ärger gegeben, aber Mama weiß schon, warum meine Schwester mit ihren Sachen zuerst drann ist.

Nun waren also meine Sachen an der Reihe, es hatten sich einige alte Hosen angesammt, die ich beim letzten mal glatt übersehen hatte. Und erst recht die pinkfarbene Schlaghose von Oma, die kommt jetzt auch mit weg. Die ist zwar noch fast wie neu, aber gemocht hab ich sie nie. Einmal Sonntags bei Oma angezogen, das muss reichen. Ab in den Sack damit und ich freute mich bei der Vorstellung, dass die am Samstag endlich vom Reißwolf zerfetzt werden wird.

Ein großer Stapel Pullis und Sweatshirts vom letzten Winter, die mir nicht mehr passten, hatte sich auch angesammelt. Einige noch gut und brauchbar, andere dreckig, verklebt und kaputt. Und da meine beste Freundin schon größer war, als ich und ich auch sonst so ziemlich die Kleinste in der Klasse und im Freundeskreis war, hatte ich einfach keinen, denen ich die Sachen noch hätte geben können. Somit landeten auch die Pullis im Sack.

Noch was vergessen? Stimmt, da lag noch ganz untem im Fach Marks alte Latzjeans und der alte, rote Kapuzennicki. Ich kramte beides vor, anprobieren brauchte ich sie ja nicht mehr – beides war ja schon am Flohmarkttag zu klein. Ich schaute mir Marks Latzi noch einmal an und stellte dann fest, dass sie am Po nicht nur abgenutzt sondern auch schon durchgescheuert war. Hatte ich garnicht gemerkt. Und wie kommt denn der Fleck auf den Nicki? Sieht aus wie Kugelschreiber.

Am liebsten hätte ich beides noch gerne verwahrt und verschenkt, aber ob die in diesem Zustand noch jemand nimmt? Ich dachte kurz nach, faltete beides dann aber ordentlich zusammen (nachdem ich die anderen Sachen mehr oder weniger einfach so in den Sack geknubbelt hatte) und packte zuerst den Nicki und dann dadrauf die Latzi in den Sack und knotete den dann sofort zu. Ich stellte den Sack wieder in den Flur zurück und wurde ganz traurig: Die Latzjeans und der Nicki waren durch den blauen Müllsack, der bis oben hin vollgestopft war, deutlich zu sehen.

Samstags morgens weckte Mama mich um halb acht – nein wecken brauchte sie mich nicht, ich war schon wach. „Du willst doch wohl nicht den Sack bis zum Jugendzentrum tragen?“ meinte sie. „Nein“, den kannst Du gleich vor die Tür stellen, wir holen den dann mit dem LKW ab.“ Ich zog mich an, da es trocken war zog ich die Reißverschlusslatzi von der Tochter meiner Englisch-Lehrerin an. Sie passte immer noch prima. Unter der Latzi der violette Nicki und darüber meine schwarze Ski-Weste, damit meine Arme frei und beweglich bleiben. Nach dem Frühstück schellte ich bei meiner besten Freundin und wir radelten zusammen zum Jugendzentrum. Dort angekommen warteten die anderen bereits. Meine Freundin und ich hatten Glück, wir erwischten die Tour, die durch unsere Straße geht. Wir durften also unsere Säcke selber einsammeln. Meine beste Freundin wurde plötzlich ganz traurig: „Irgendwie war mein Schrank heute morgen so verdächtig leer! Ich hoffe, die Sachen sind nur in der Wäsche...“

Wir fuhren also durch die Straßen und sammelten säckeweise Altkleider ein bis unser LKW fast voll war. Unser Gruppenleiter fuhr den LKW und wir beide saßen allein hinten mit auf der Ladefläche. Und natürlich passierte es auch mal, dass der ein- oder andere Sack aufplatze und die Sachen lose im LKW hin- und her flogen. Und da wir alleine waren, spielten wir mit den Sachen rum, solange wir Pause hatten und keine Säcke am Straßenrand standen.

Endlich bogen wir in unsere Straße und vor unserer Haustür stand wie erwartet der große blaue Müllsack mit meinen Sachen drinn. Aber mit dem Sack hatte ich ja noch was ganz was spezielles vor, von daher stellte ich ihn griffbereit an die Seite und warf ihn nicht wie sonst bei den anderen Säcken ganz nach vorne. Bei meiner besten Freundin vor der Tür stand übrigens auch ein großer Müllsack.

„Hoffentlich ist da nichts von mir drinn!“, meinte sie. „Schau doch rein!“ sagte ich. „Nee, die Säcke sollen doch möglichst zu bleiben und außerdem will ich nicht., dass die Sachen gleich durch den ganzen Wagen fliegen.“ Ist gut, dachte ich und stellte den Sack neben meinen, und setzte mich drauf. „Rück mal ‘nen Stück,“ sagte sie und ich rutschte weiter durch auf „meinen“ Sack.

Noch ein paar Straßen und der LKW war voll. Ich passte höllisch darauf auf, dass mein Sack nicht zwischen den anderen verschwand. Wir fuhren dann direkt zur Sortieranlage, wo wir den ganzen LKW abladen durften. Wir fuhren auf eine große, langen Halle zu und hielten direkt auf der Wage. 7,5 Tonnen zeigte die an – unser LKW war also voll bis zum Rand. „So, ihr könnt jetzt erst mal ‘ne Viertelstunde pause machen wir warten noch, bis der andere LKW kommt. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch langsam mit dem Abladen beginnen. Da, durch das große Tor müsst ihr durch und dann fragt ihr eine der Frauen, wo die Sachen hin sollen.

Phantastisch, dachte ich – mein Plan geht auf! Freu! „Komm“, sagte ich zu meiner besten Freundin, „wir schnappen jetzt unsere beiden Säcke und fragen mal, ob die nicht direkt aussortiert werden können.“ Ich brannte förmlich darauf zu wissen, was jetzt aus meinen Sachen wird. Wir trugen also unsere Säcke durch das Hallentor und liefen auf eine Frau zu, die einen grauen Kittel an hatte. Sie war etwas älter als Mama und bestimmt hat sie auch Kinder. Mit Krokodilsaugen sprach ich sie an: „Sind sie eine der Sortiererinnen hier?“ „Ja, sagte sie. „Ich bin die Vorarbeiterin hier! Ihr sied bestimmt zum ersten Mal hier, und wollt jetzt wissen, wo ihr die Säcke hinpacken sollt. Da hinten in die Ecke wo noch Platz ist könnt Ihr die Sachen hinwerfen“ „Genau – und wir haben eine ganz, ganz große Bitte: Können Sie diese beiden Säcke hier direkt mal durchschauen? Mich interessier wahnsinnig, wie das mit dem Sortieren hier funktioniert und wir haben noch knapp zehn Minuten Zeit bis wir den LKW abladen müssen!“

Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:53:58 Nachmittag
„Normalerweise machen wir das ja nicht,“ sagte die Frau. Aber bei Euch zwei Hübschen möchte ich mal ‘ne Ausnahme machen. Kinder dürfen hier nämlich normalerweise nicht mit rein. Wenn jemand fragt, dann sagt einfach, ich wäre Eure Tante. Ich heiße Sylvia“, stellte sie sich kurz vor. „Ich arbeite schon seit zehn Jahren hier, springe zwischen den einzelnen Plätzen hin- und her und schaue, ob alles in Ordnung ist und jeder seine Arbeit macht.“ „Ich heiße Sandra“, sagte ich. „Und ich bin Frauke!“

Ich traute meinen Augen kaum, durch die gesamte Halle lief ein Förderband, welches am Ende der Halle kehrt machte und dann wieder zurück zum Eingangstor ging. „Wir sind halt ein professioneller Großbetrieb mit 100 Mitarbeitern in der Sortierung und in der Verwertung. Wir verarbeiten hier 80 Tonnen Kleidung jeden Monat. Ihr wisst doch schon, was eine Tonne ist?“ „Klar, tausend Kilo“ grinste ich. „So’n Sack wiegt im Schnitt ca. 9 kilo und ist nach genau 60 Sekunden durchsortiert. Das Förderband ist genau 30m lang – 15 in die Richtung und 15 in die andere. Wenn wir also Eure Sachen beobachten wollen, haben wir nicht viel Zeit!“

„Boar geht das schnell bei Euch! Und das ist hier rechts ist bestimmt der Reißwolf, oder?“ fragte ich neugierig. „Genau, der zerreisst jede Minute etwas mehr als 3 kg Altkleider in kleine 2 cm große Stücke.“ Wow, der ist aber schnell!“ sagte ich. Meine beste Freundin schaute ganz gespannt zu. „Am Förderband verteilt stehen alle 50 cm unsere Sortiererinnen und nehmen die Sachen vom Band, für die sie eingeteilt sind. Die Reihe runter sortieren die Sachen aus, die nochmal verwendet werden und im Shop landen. Das ist aber in etwa nur 10%. 40% werden von den Frauen auf der gegenüberliegenden Seite aussortiert und von 10 Reißerinnen im Hintergrund zu handlichen Putzlappen zerschitten. So, und nun Eure beiden Säcke aufs Förderband und los gehts.“

„Ich erklär Euch noch eben schnell grob die Stationen, die Euch interessieren können: Zuerst werden Hosen rausgesucht, dann Kleider und Röcke. Bei den Hosen haben wir z.B. Stationen für Jeans, Cordhosen und Stoffhosen, jeweils für Frauen, Männer und Kinder. Wenn also gute Jeanshosen von Euch dabei sei sollten, dann passt an Station 11 – 13 besonders gut auf, da wird die Kinderkleidung sortiert. Danach kommen Sweatshirts und Pullis, also Station 25-27 und zum Schluß noch Jacken, Anoraks und Schuhe. Auf der anderen Seite werden die Putzlappen rausgefischt, da nehmen wir aber im Moment nur Pullis, Sweatshirts, Handtücher und Bettwäsche. Der Rest – immerhin noch fast die Hälfte – landet dann im Reißwolf. Aber den erklär ich Euch dann gleich. Wenn ihr Fragen habt, stellt die nach der Runde, die Minute ist schnell rum.“

Das Förderband lief, ich wuchtete unsere Säcke aufs Band und die erste Frau schnitt sie mit einem Teppichmesser auf. Sie warf den leeren Säcke in einen Container und verteilte die Sachen gleichmäßig aufs Band. Im ersten Sack war aber zum Glück nur alte Bettwäsche und Handtücher. Wir rannten vor zu Station 11 wo eine andere Frau sogleich meine pinkfarbene Schlaghose vom Band nahm, kurz anschaute und in einen weiteren Container warf. „Die kannst Du nachher wieder im Second-Hand-Shop bei uns kaufen – Kilopreis 8,50 Euro.“ Schade, doch nicht Reißwolf, dachte ich. Blitzschnell fischte sie noch zwei weitere Hosen vom Band, die ebenfalls im Container landeten.

Ich hatte natürlich die ganze Zeit meine Latzi im Blick. „Kinderjeans sind erst am Station 13 drann!“ Alles ging irgendwie wahnsinnig schnell. Die Frau an Station 13 beachtete meine normalen Jeans offenbar gar nicht – wahrscheinlich hatte sie auf den ersten Blick die durchgescheuerten Knie erkannt. Doch dann ergriff sie plötzlich meine geliebte Latzjeans. Gerettet – dachte ich. Die Frau sah sich meine Hose grad mal zwei Sekunden von vorne und dann nochmal zwei von hinten an, doch dann warf sie sie wieder aufs Förderband zurück.

Ich erschrak mich fast zu Tode: Meine Latzi wieder auf dem Förderband und keine Station mehr für Kinderhosen. „War das Deine Lieblingshose?“ fragte Sylvia. „Ja“, sagte ich traurig. „Das war’s dann wohl...“ Sylvia nickte. „Wenn Du 10 Jahre hier arbeitest, bleibt kein Platz mehr für Gefühle. Das geht auch schon mal was hops, was vielleicht doch noch gut war. Die Frauen müssen hier blitzschnell entscheiden, sonst schaffen sie ihre Quote nicht und es geht zu viel in den Reißwolf. Aber ich schau gleich mal wegen der Latzhose.“

Bei den Pullis schaute die Sortiererin kurz durch, offenbar war nichts brauchbares dabei. Meinen roten Kapuzennicki nahm sie kurz in die Hand, hielt ihn hoch und sagte zur Kollegin, „Guck mal wie niedlich, Nickis hatten wir lange nicht mehr. Aber schade, der hier ist mit Kuli versaut!“ und schon war auch der Nicki wieder auf dem Band.

Noch 30 Sekunden für den Rückweg als eine von den Putzlappensortierinnen meine Pullis von Band griff. „Pullis sind sehr gute Putzlappen – wenn Du magst, gehen wir gleich noch zu den Reißerinnen.“ Gerne – ich wollte ja schließlich wissen, was aus meinen Sachen wird. „Keine Angst – die sind gleich noch da, die sind nicht ganz so schnell“. Dann griff Sylvia meine Latzjeans und begutachtete sie zusammen mit mir.

„Latzhosen in der Größe sind total selten geworden, höchtens noch zwei oder drei pro Woche. Und die sortieren wir seit ein paar Monaten auch wieder aus – wir haben im Shop eine Stammkundin die kauft immer welche für ein Kinderheim in der Ukraine. Die hat mich sogar schon mal drauf angesprochen und gebeten welche für sie zur Seite zu legen.

Früher sah das noch ganz anders aus, wir hatten wir ‘ne ganze Zeit lang hunderte pro Monat, die sich überhaupt nicht mehr verkaufen liessen. Selbst für 50,-- Cent sind wir die nicht mehr los geworden. Sofort kam die Order: Keine Latzhosen mehr für den Shop! Von da an wanderten selbst fast neue und gut erhaltene Exemplare in Reiswolf,weil sie keiner mehr haben wollte. Das tat selbst mir in der Seele weh!“

Mit Deiner hier muss was nicht in Ordnung sein, sonst wäre sie nicht wieder auf dem Band gelandet. Guck mal hier, am Po, da ist sie durchgescheuert – das mag selbst ein Kind in der Ukraine nicht mehr anziehen. Und da bei uns kaputte Jeanshosen im Reißwolf landen, hat die Sortiererin alles richtig gemacht und sie wieder aufs Band geworfen. Im Shop kontrollieren wir zwar auch noch mal – aber es ist immer ärgerlich, wenn dann da Sachen wieder zurück müssen.“

Wir gingen zu den Reißerinnen – und Sylvia nahm meine Latzi mit. Was hatte sie wohl vor? Hier werden also die Pullis und Sweatshirts zu Putzlappen verarbeitet. Auch die Frauen sind ziemlich fix. Sie saßen an einer Maschine, die merkwürdig aussah – fast so wie Papa’s Kreissäge im Keller. Nur viel kleiner. Ruck zuck war ein Pulli nach dem anderen in seine Einzelteile zerlegt. Und in der Tat, Sylvia hatte recht, so schnell waren sie dann doch nicht. Meine Pullis lagen alle noch auf dem großen Haufen. „Nimm den roten hier mal als nächtes“, sagte Sylvia zu der Reißerin.

Die Frau griff ohne eine Mine zu verziehen nach links und nahm meinen roten Kapuzennicki. Als erstes zog sie mit einem kräftigen Rück die Kordel aus der Kapuze und warf sie in einen Eimer mit andern Kordeln. Dann war die Kapuze selber drann – ein Schnitt mit der „Kreissäge“ und sie war ab und landete in einem großen Behälter. Dann die Ärmel – erst links, dann rechts – ebenfalls in den gleichen Behälter. Zum Schuß noch Bauch- vom Rückenteil getrennt beides in den anderen Behälter geworfen und schon war mein Nicki fein säuberlich zerlegt und wartete auf sein nächstes Leben als Putzlappen.

Wir gingen wieder zum Förderband zurück und einen Moment später standen wir auch wieder auf Höhe des Reißwolfs. Von meinen Sachen war schon nichts mehr zu sehen. Die Klamotten fielen direkt vom Fließband aus in einen großen Trichter der mindestens einen Meter tief war. „Das ist aus Sicherheitsgründen damit niemand reingreift“, sagte Sylvia, die immer noch meine Latzjeans in den Händen hielt. „Untem im Keller gehts dann weiter, wenn die Stofffetzen dort ankommen, landen sie in einem großen Behälter. Wenn der voll ist, werden sie zu einem Ballen zusammengepresst und dann verkauft. Da werden dann z.B später Dämmmaterialen usw. draus gemacht oder Industrieputzlappen. Oder Hutablagen fürs Auto.“ Das fand ich wiederum witzig und ich fand es toll, dass aus meiner alten Latzi noch was sinnvolles gemacht wird. Meine Latzi als Hutablage im Auto stellte ich mir lustig vor.

„Hätte Deine Mama Deine alten Sachen in den Müll geworfen, wären sie vermutlich im Nachbarort auf der Deponie gelandet und hätten dort die Umwelt stark belastet. Von daher macht es durchaus Sinn, auch kaputte Sachen in die Altkleidersammlung zu werfen. Magst Du sie selber reinwerfen oder soll ich?“ sagte Sylvia sehr gefühlvoll. „Darf ich?“ „Na klar!“ „Pass aber auf, dass Du nicht mitgerissen wirst!“ „Mach ich!“

Spannend, was da zuvor noch so alles noch auf dem Band lag und in den Trichter fiel. Ich schaute in den Trichter und sah vier große, rotierende Wellen, wo die Klamotten in kürzester Zeit zermahlmt wurden und auf Nimmerwiedersehn verschwanden. „Da sind Beißzähne aus Stahl drann – so heißen die!“ Den ohrenbetäubenden Lärm des Reißwolfs nahm ich erst jetzt wahr. Ich wartete einen Moment ab und versuchte einen passenden Augenblick zu erwischen wo das Förderband nicht so voll war. Ich hielt die Latzi an den Trägern fest und liess sie lang herunterbaumeln. In der Mitte über dem Trichter liess ich sie dann los, schaute in den Trichter hinein und sah wie meine Latzi langsam in den Beisszähnen der rotierenden Wellen verschwand. Mir kam das vor wie eine Ewigkeit obwohl der Spuk schon nach ein paar Sekunden sein Ende hatte und von meiner Latzi nichts mehr zu sehen war. Schon fielen die nächsten Sachen vom Transportband in den Trichter und wurden zerrissen. Ich schaute noch einen Moment hinein, wendete mich dann aber ab und ging traurig mit Sylvia und Frauke – die die ganze Zeit sprachlos neben mir stand – in Richtung Ausgang.

„Habt Ihr noch Fragen?“ „Ja, was macht Ihr denn mit Lederklamotten?“ fragte ich neugierig. „Für Leder und Schuhe haben wir auch eine Station, da wird erstmal alles rausgefischt und anschließend sortiert. Die guten Sachen kommen in den Shop, die schlechten einmal am Tag Abends in den Reißwolf. Stoff und Leder mischen ist nämlich schlecht. Warum fragst Du?“ „Weil ich ‘ne total coole Kunstlederlatzhose mit passendem Anorak habe. Beides passt mir zwar noch prima, ich hoffe auch noch nächsten Winter, aber wenn der irgendwann zu klein ist, wird der wohl auch hier landen!“

„Wenn Du gut darauf aufpasst, und die Hose keine allzu großen Macken hat versprech ich Dir, dass wir sie mit in die Ukraine geben! Du trägst wohl noch gerne Latzhosen, oder?“ „Natürlich sagte ich – und machte stolz den Reißverschluß von meiner Thermoweste auf.“ Sylvia sah meinte alte Reißverschlußlatzi und sagte „Ja ne, is klar! Die sieht ja auch total klasse aus. Pass gut auf sie auf – Du hast ja gesehen, was daraus wird, wenn sie kaputt ist!“ Ja, hatte ich, aber warum musste Sylvia das jetzt nochmal extra erwähnen?

Ich schaute auf die Uhr – waren wirklich erst 15 Minuten rum? Mir kam das vor wie eine Ewigkeit. Ich war total beeindruckt von dem was ich gesehen habe! Zu Hause werde ich einiges zu erzählen haben! Da kam auch schon mein Gruppenleiter in die Halle – der andere LKW sei da, wir könnten jetzt mit dem Ausladen beginnen.
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:54:53 Nachmittag
mimdu 08.03.2009 17:47

Wir durften nochmal in die Sortierhalle. Diesmal sollten wir helfen und
bekamen Arbeitskleidung. Als ich meinen Platz suchte, hörte ich "Guck mal!".
Meine Schwester!! In der Hand hielt sie... oh nein! Meine Kunstlederlatzhose!
"Hey, gib her!" rief ich und rannte zu ihr hin. Sie rannte weg, ich rannte hinterher.
Durch die Container, über Kleiderberge, sogar über die Bänder tobten wir,
ich kriegte sie ein. Aber sie warf meine Kunstlederlatzhose einer Reißerin zu.
Ich schrie "NEIN!!!" und rannte zur Reißerin, die mich angrinste.
Sie warf die Hose zur nächsten Reißerin, ich hinterher...
"San-draaa San-draaa!!!" hörte ich.

Jetzt hielt meine Schwester meine Reißverschlußlatzhose hoch.
"NEIN!!!!" und wieder die große Jagd. Diesmal endete sie beim großen Trichter.
Meine Schwester stand dahinter, ich davor. Sie hielt die Latzhose an den Trägern
über den Trichter, so daß ich sie schön von vorne sehen konnte. Meine schöne Hose!!
"NEEEINNN!!" schrie ich verzweifelt und versuchte sie zu greifen.
Meine Schwester zog sie lachend weg. Ich rief "GIB HER!!!" Sie lachte
hönisch und warf sie mir zu. Aber so, daß ich sie nicht fangen konnte.
"NEEEINN!!" Ich schrie wie am Spieß und starrte nach unten, wo
die Reißzähne langsam meine schöne Reißverschlußlatzhose in lauter Fetzen zerrissen.
Der Anblick von dem, was sich da unten abspielte, mag ich nicht beschreiben.
Er widerte mich so an, daß ich mich fast übergeben hätte. Stattdessen
schrie ich den ganzen Laden zusammen! Ich war völlig fertig mit der Welt,
und vor allem mit meiner Schwester!

Die war an allem Schuld! Ich ging wütend auf sie los und prügelte
voller Wut auf sie ein. "SANDRA!" rief sie. "Hör auf! SANDRA!!" immer
wieder, aber ich schlug weiter! Dann spürte ich plötzlich
kaltes Wasser im Gesicht. Ich hielt inne und starrte sie an.
Was war denn jetzt? Mein Herz raste! Ich bemerkte die Schminke in ihrem Gesicht.
"Hey, Kleine, was ist denn mit dir los!?" Langsam bemerkte ich,
daß ich mich nicht in der Halle befand, sondern in meinem Zimmer.
"Alles in Ordnung?" Mein Hals war ausgetrocknet, mein Kopf
dröhnte und ich zitterte am ganzen Leib. Mir war schlecht! Ich wußte
gar nicht, was los war. "Meine Latzhosen!!!" rief ich ängstlich.
"Deine Latzhosen?", fragte sie verwundert, drehte sich aber sofort
um und gab mir erst die eine, dann die andere. Ich umklammerte sie fest
und begann zu heulen. Nie wollte ich die mehr hergeben! Nieee mehr!!!
"Hey Kleine!" sagte meine Schwester mitleidsvoll und nahm mich in den Arm
und streichelte mir über den Rücken, um mich zu beruhigen. Offenbar war
sie gerade aus der Disko gekommen und hatte mich schreien gehört. Als ich
mich endlich etwas beruhigt hatte, reichte sie mir ein großes Glas Wasser.
Ich trank. "Geht's wieder?" fragte sie. Ich nickte. "Was war denn eigentlich?"
fragte sie mich.

Ich erzählte ihr meinen Traum. Mir wars peinlich. Sie meinte lächelnd:
"Ich weiß, ich bin manchmal ziemlich gemein zu dir. Aber sowas Fieses
würde ich dir niemals antun. Ich weiß doch selbst wie das ist.
Mama hat mir auch mal ne Latzhose weggenommen und in den Müll getan,
da war ich 7. Die Hose hab ich sehr geliebt. Sie war aus knallrotem
Knautschleder und sah sonst so aus wie die Hose von deiner Lehrerin.
Was hab ich geheult damals." Ich schaute sie an und drückte sie
leicht. Sie sagte: "Ich bin übrigens ganz beeindruckt, daß du die
Jeanslatzhose von Mark überhaupt weggegeben hast und dann auch noch
selbst in den Reißwolf geworfen hast. Ich hätte das niemals gekonnt."
Ich schluckte und sagte: "Mich wundert das auch. Ich hätte den ganzen
Tag heulen können!" Sie streichelte mich am Arm. "Ach, Sandra..."

Ich fragte: "Hab ich eigentlich wirklich um mich geschlagen?" Meine
Schwester lächelte: "Du hast ganz schön zugehauen. Aber geht schon."
Ich entschuldigte mich. Sie sagte: "Kein Problem. Was du da heut
mittag alles erzählt hast, ist irgendwie ganz schön heftig.
Kein Wunder, daß du davon schlecht träumst. Hab mich ja so geärgert,
daß ich meinen gestreiften Pulli, den ich immer so gern mochte,
mit in den Sack getan hab. Kann den Gedanken, daß sie ihn zu
Putzlappen gemacht oder vielleicht geschreddert haben, immernoch nicht
ertragen." - "Haben sie aber nicht! Ist in den Shop gekommen." -
"Echt?" - "Ja, Ich habs gesehen, wie sie ihn rausgeholt haben",
berichtete ich meiner Schwester. Sie war sehr erleichtert: "Puh!
Trotzdem! Die kriegen von mir nichts mehr! Kein Stück! Ich hab mich
gleich nach dem Essen bei Ebay angemeldet! Ich werd meine Sachen nur
noch verkaufen. Der ganze Wohltätigkeitsscheiß ist doch alles nur Lüge!"
Ich schwieg. "Und eines versprech ich Dir, Sandra! Diese Cordlatzhose..."
oh, sie hatte ja die Latzhose an - in der Disko! Schwester! Bist du krank?
"... die kriegst DU später mal. Das hab ich mir schon lange vorgenommen."
Ich freute mich. Sie fügte hinzu: "Ist doch Ehrensache! Und wenn dir mal
jemand deine Latzhosen wegnehmen will, spring ich dir zur Hilfe!
Versprochen! Bin ja schließlich deine Schwester!".
Ich hatte meine große Schwester plötzlich total lieb.

"Übrigens, weißt du was heut passiert ist?", strahlte mich meine Schwester
plötzlich an. Ich war neugierig. "Hab heute einen total netten Typen
kennengelernt." Ich machte große Augen. "Bist du verliebt?" Ihre Augen
leuchteten. "Najaa ... ein bißchen." Und dann erzählte sie mir, wie die
beiden sich kennengelernt hatten. Ich verschlang jedes Wort. War selbst ja
noch recht jung und wollte genau wissen, wie das so ist. Und von wem
kann mans besser lernen als von der frisch verliebten großen
Schwester? Mein Altkleider-Albtraum war vergessen, ich dachte nur
noch, wie schön es doch wär, mich auch mal zu verlieben. Vielleicht
sollte ich nächsten Samstag mit Frauke auch mal zur Disko gehen. Au ja!
Das müssen wir unbedingt machen! Vielleicht seh ich dann ja auch
Schwesters Lover ... mit diesen schönen Gedanken schlief ich wieder ein...
... und träumte von süßen Jungs... *kicher* ... ähem...

Am Sonntag brannte ich darauf, Frauke von meinem Albtraum und der großen
Liebe von meiner Schwester zu erzählen. Aber leider mußte sie zu ihren
Großeltern fahren und so telefonierten wir erst am Abend miteinander.
Wir beschlossen, Samstag in die Disko zu gehen. Frauke war auch ganz
heiß darauf und wollte sich unbedingt meine Kunstlederlatzhose leihen.
Ich wollte das nicht so gern, aber ich konnte sie nicht davon wegbringen....
naja, so sagte ich ja. Im Bett grämte ich, weil ich ja gesagt hab...
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:55:44 Nachmittag
Latz-Rocky 08.03.2009 18:21

Ich machte kurz die Augen zu, nicke einen Moment lang ein und war kurze Zeit später wieder wach - hellwach und ich konnte einfach für den Moment nicht mehr einschlafen. In Gedanken gingen mir die vielen Erlebnisse der letzten Tage und Wochen nochmal durch den Kopf. Was Klamotten angeht, war ich schon von jeher etwas eigenwillig – aber im positiven Sinne. Ich liebte es praktisch, schlicht, einfach und preiswert – während manche schon im Kindergarten in den – aus meiner Sicht – unpassensten und teuersten Sachen erschienen.

Ich war da anders, vor allem – ich brauchte nicht viel. Und erst recht nicht teuer. Neu musste es auch nicht immer sein. Ob es Angst vor Mama war, was teures beim Spielen kaputt zu machen oder ob ich es genoss, dass ich das Geld für andere – sinnvolle – Dinge ausgeben konnte, ich weiß es nicht. Ich war einfach so, und was die anderen sagten, störte mich eigentlich recht wenig. Aber so im Nachhinein betrachtet war Tag, an dem ich meine Kunstlederlatzhose zum ersten Mal in der Schule an hatte, doch echt hart.

Frauke hatte mich ja schon vorgewarnt, aber an dem Tag hätte ich doch wirklich besser was anderes angezogen. Es fing schon vor der ersten Stunde an, dass ein paar wenige Jungs mich häselten. „Guck mal, wie läuft die denn rum“ war noch das harmloseste, was ich zu hören bekam. „Jetzt fängt die aber völlig an zu spinnen – sowas trägt doch kein Mensch mehr.“ Sie riefen „Baby, Baby, Baby“ – wobei ich „Babe“ ja noch cool gefunden hätte. Andere Jungs aus meiner Klasse schauten mich hingegen total süß an und fragten ob sie mal anfassen dürften...

Am schlimmsten war jedoch das Umziehen vor der Sportstunde: 15 kreischende Mädels im Chor „Zieht der Sandra die Lederhose aus, Lederhose aus, Lederhose aus...“ Und schon versuchte das erste Mädel mir die Schnallen vom Latz loszureißen. Ich konnte gerade eben noch auf die Toilette flüchten, wo ich mich heulend einschloss. Sowas hatte ich noch nie erlebt. Ich hatte ja schon öfters mal was ausgefallenes zur Schule an, aber sowas war noch nie vorgekommen. Das war echt die Hölle.

Als der Sportunterricht begann saß ich immer noch heulend auf dem Klo. Meine Sportlehrerin kam in die Umkleidekabine und brüllte mich an: „Sandra – kommst Du jetzt auch endlich zum Unterricht!“ Weinend kam ich raus, zog schnell meine Latzi und meinen Elch-Pulli aus und warf beides wütend in die Ecke. Sprintershorts und T-Shirt hatte ich ja wie gewöhnlich unter Latzi und Pulli an, also rannte ich direkt in die Turnhalle.

„Beeil Dich – wir wollen anfangen“, schrie meine Lehrerin mich an. Boar, was war die sauer. Aber ich konnte ja nix dafür. Als ich einlief standen alle auf und sangen „Baby Sandra – Baby Sandra – Baby Sandra!“ So hatte ich meine Klasse noch nie erlebt. War ich mit der Lederhose etwa zu weit gegangen? Offensichtlich wohl schon.

Nach dem Sport gings dann nahtlos weiter: Andrea, die schlechteste in der Klasse und schon einmal sitzen geblieben, rannte als erste wieder in die Umkleidekabine zurück. Sie griff sich meine Lederhose und schrie: „Igitt, wem gehört denn der Müll hier?“ und warf die Latzhose in die Luft. Ein anderes Mädchen fing sie auf und rief „Und kackbraun – iiii – wie schei... Lasst uns Schweinchen spielen!“ Und schon warfen sie meine Lederhose reihum, jede fing sie genau einmal auf, begutachtete sie kurz und war sie dann wieder in die Menge bis die letzte lachte „So, ab in den Müll damit!“ – und warf sie in den Abfalleimer, der zum Glück sauber und leer war. Nur Frauke – die immer wieder vergeblich versuchte, der aufbrachten Mob zu beruhigen, hatte sich nicht an dem Spielchen beteiligt.

„Lass Dich von denen bloß nicht fertig machen, die machen doch nur Spaß. Jeder ist mal drann, ich war’s auch schon. Die haben doch nichts gegen Dich!“

„Ach nee, gegen mich vielleicht nicht – aber gegen meine Lederlatzi!“ sagte ich traurig. „Darf ich die in Deinen Rucksack packen? So geh‘ ich jedenfalls nach der Pause nicht mehr in die Klasse zurück! Und den Pulli auch!.“ Auf einmal schämte ich mich wieder, genau so wie an dem Tag, als wir meine Englisch-Leherein im Supermarkt trafen.“ „Geht in Ordnung“, sagte sie und wir gingen über den Hof in die große Pause.

Aber wenigstens stand Frauke zu mir. „Ich find Deine Latzi cool. „Dann zieh Du sie doch an und blamier Dich vor der Klasse.“ „Würde ich ja gerne, aber weißt Du, warum ich zwischendurch mal auf Toilette musste?“ „Nee, warum denn?“ „Ich musste sie einfach mal anprobieren – ist ja doch rattenscharf das Teil. Nur leider ist sie mir viel zu klein. Das einzige, was die noch toppen kann, ist Deine Reißverschlusslatzi.“ „Du hast sie anprobiert? Und Du würdest die also anziehen, wenn sie Dir passen würde?“ „Na klar!“

Nach der Pause ging ich in T-Shirt und Turnhose in die Klasse zurück. Jubelnder Beifall der gesamten Klasse, sie hatten was sie wollten – mich kleingekriegt. Mich, die sonst nie aufgibt. Die sich nie fertig machen liess, sass plötzlich frierend in der zweiten Reihe.

Wir hatten dann English – meine Englischlehrerin hatte mich morgens schon gesehen und erstaunt zu mir rübergelächelt. Was würde sie wohl gleich im Unterricht sagen, dachte ich. „Ist Dir nicht kalt?“ fragte sie. „Warum hast Du denn Dein Sportzeugs noch an? Und wo ist denn Deine tolle Leder-Latzjeans, die Du heute morgen an hattest, abgeblieben?“

Die Jungs in der Klasse waren ganz still – nur die Mädels kicherten sich einen ab. „Was gibts denn da zu lachen?“ „Och – wir hatten gerade unseren Spaß in der Sportstunde!“ meinte Andrea. „Zu Anfang haben wir gesungen „Zieht der Sandra die Lederhose aus...“ Am Ende der Stunde haben wir mit dem Teil „Schweinchen“ gespielt. Die letzte von uns hat sie dann in den Mülleimer der Umkleiderkabine geworfen. Der war aber ganz sauber... !“ Großes Gelächter.

„Ihr alle?“ fragte meine Lehrerin. „Nee, nicht alle – Frauke wollte uns immer davon abhalten, aber wir haben doch nur Spaß gemacht.“ „Jetzt sag ich Euch mal was“, sagte meine Lehererin böse: „Hier wird keiner wegen seinen Klamotten oder sonst irgendwas anderem gemobbt – ist das klar! So wir ihr manchmal rumlauft, hätte ich meine Tochter niemals auf dem Haus gehen lassen. Aber hab‘ ich Euch deswegen einmal dumm angemacht? Gab’s jemals ‘nen Spruch dafür oder ‘ne schlechte Note? Nein, find ich nicht gut was ihr da mit Sandra macht.“

„Also, drei Dinge: erstens – Ihr entschuldigt Euch jetzt bei Sandra und versprecht Ihr, dass das nie wieder vorkommt und sie zur Schule das anziehen kann, was sie mag ohne dass ihr sie ärgert, zweitens – Sandra, Du ziehst Deine Sachen wieder an und drittens schreiben alle von Euch – mit Ausnahme der Jungs, Sandra und Frauke bis zur nächsten Stunde einen Aufsatz mit Thema „Warum ich meine Mitschüler nicht wegen Ihrer Kleidung mobben darf. Auf Deutsch natürlich, in Englisch sind wir ja noch nicht so weit! Und jede von Euch muss es vorlesen!“

Und was dann kam, damit hatte ich nicht gerechnet: Es standen doch tatsächlich alle nacheinander auf, kamen auf mich zu, entschuldigten sich und machten mir Mut, die Sachen wieder anzuziehen. Eine von ihnen brachte es auf den Punkt: „Wir geben alle viel, viel Geld für Klamotten aus um gut auszusehen, und Du schaffst es immer wieder mit Deinen abgefahrenen Billigklamotten die Du von anderen geschenkt bekommst oder die vom Flohmarkt sind uns zu provoziehen und die Jungs auszuspannen. Da ist uns heute einfach mal die Geduld geplatzt und die Sicherung durchgebrannt! Sorry, kommt nicht wieder vor...“

Geld genug hatten wir zu Hause ja auch, aber viel Geld für teure Klamotten auszugeben war halt nicht mein Stil. Klar gab’s auch manchmal von Mama oder Oma ein sündhaft teures Teil geschenkt. Aber gemocht habe ich diese Sache meist nie – von Ausnahmen mal abgesehen, wie den dünnen, cremefarbigen Cashmere-Pulli, den ich wahnsinnig gerne zur Disco mitanziehe.

Und am Donnerstag vor der Altkleidersammlung hatte ich mich mal wieder getraut, und siehe da, alles friedlich, keine dummen Sprüche und nur die Jungs in meiner Klasse schauten mir hinterher. Ich war sichtlich erleichtert, glücklich und zufrieden. Es war, als hätten sie jetzt meinen Stil endgültig akzeptiert.Wobei ich schon Angst hatte, dass mich jetzt jeder kopiert. Ich wollte nämlich bleiben wie ich bin – einzigartig. Jetzt im Spätherbst werde ich sie wohl wieder regelmässig zur Schule anziehen. Mal sehen, was von den anderen so an neuen Klamotten kommt.

Meine beste Freundin Frauke war es übrigens, die mir in der Situation am meisten Mut gemacht hat. Sie war auch die jenige, die mich überredet hat, sie weiterhin und auch zur Disco anzuziehen. „Dein Klamottengeschmackt ist nun mal sehr provokativ“, meinte sie. „Und das anderen die Mädels mit Ihren teuren Jeans und Markensweatshirts – die sie oft nur zwei, dreimal anziehen, sauer sind, wenn Du ihnen mit Deiner 15,-- Euro Kunstlederlatzi die Show stiehlst, kann ich sogar verstehen! Aber ich bin da genauso wie Du – es kommt doch viel mehr auf die inneren Werte an!“, sagte sie. Und den Spruch sollte ich fortan noch öfters hören.

Die Show stehlen und die Jungs anmachen – nee, da hatte ich ja nun garnicht drann gedacht. Waren die Jungs denn wirklich so scharf auf mich? Einige guckten zwar etwas intensiver, wenn ich meine Reißverschluss-Latzjeans an hatte, aber dem hatte ich nie besondere Bewandtnis zukommen lassen. Und dass die Jungs mich heute morgen unschwärmten fand ich natürlich cool. Aber dass sich einer von denen sich ausgerechnet wegen meiner Klamotten in mich verknallen könnte, konnte ich mir einfach nicht vorstellen.

In der Disco waren die Erfahrung durchweg positiv – die Mädels aus der Klasse gingen da prizipiell nicht hin, von daher konnte ich mich nochmal wagen, sie dort anzuziehen. Denn die Mädels dort hatten auch alle mehr oder weniger einfache Klamottten an – von wenigen Ausnahmen mal abgesehen.Vor allem waren die alle viel lockerer drauf. Ich mochte meine Latzhosen halt immer noch und ich vor allem möchte sie auch zeigen. Aber nicht deswegen gemobbt werden! Die Jungs jedenfalls waren total begeistert – und erst recht das Mädel, was sie zuvor getragen hatte. Die war richtig glücklich, mich so wiederzusehen.

„Die passt Dir ja richtig gut – ‘nen bissel groß zwar noch, aber sieht toll aus. Ach, und umgekrempelt hast Du sie auch noch, genauso wie ich damals. Ich bin richtig froh, dass Du die genommen hast. Wer weiß, wo sie sonst hin gekommen wäre.“ „Ja, ich find die auch klasse“ sagte ich. „Gab zwar letztens Zoff mit den anderen Mädels in meiner Klasse, weil sie dachten, ich wollte ihnen die Jungs ausspannen – aber hat sich alles wieder beruhigt. Mal sehen, vielleicht ziehe ich sie auch demnächst mal wieder zur Schule an!“

Oder auch im Sortierbetrieb. Was ich dort erlebt hatte, war total beeindruckend für mich. So heftig, dass ich Albträme hatte. Und schließlich bekam ich Gewissensbisse wegen Marks alter Latzjeans. Natürlich hatte Sylvia recht, man hätte sie wirklich niemandem mehr anbieten können. Auch keinem Kind in der Urkaine! Basta, dachte ich und versuchte mich wieder zu beruhigen. Vielleicht hätte ich sie doch wieder mitnehmen oder wenigsten die Schnallen abmachen sollten. Ich weiß nicht. Ach was solls...

Müde vom ganzen Nachdenken schlief ich ein. "Hallo Frauke! ", rief ich. Sie war auf der Tanzfläche in der Disko und hatte eine viel zu kleine dunkelbraune Kunstlederhose an und einen Pulli drüber. Aber weder hörte noch sah sie mich. Und sie tanzte eng umschlungen mit Maurice, einem Jungen aus meiner Klasse, der komischerweise seit ein paar Wochen unbedingt in der Reihe hinter mir sitzen wollte. Ein total süsser Kerl, etwas älter als ich aber super lieb. Aufmerksam und was Klamotten angeht, ähnlich gestrickt wie ich. Das fand ich besonders faszinierend an ihm!

Und dieser Kerl tanze auf einmal mit Frauke, meiner besten Freundin - ich möchte es nicht glauben. Sie hatte sich also meine Kunstleder-Latzhose nur geborgt, um ihn mir auszuspannen. Tolle beste Freundin! Dabei hätte ich doch so gerne... Ich sah, wie Maurice langsam seine Hände unter Frauke's Pulli schob und Frauke ihn leise anhauchte "Was machst Du?" - "Och - öhm, nichts eigentlich. Wollte nur mal schauen, ob das auch eine Latzhose ist, so wie die von Sandra!" "Ach so!", nickte Frauke und beide tanzten eng umschlungen weiter.

Sie tanzten noch den ganzen Abend weiter, er gab' ihr gentlemen-like auch noch 'nen Drink an der Bar aus und nach der Disko liefen beiden Hand in Hand nach Hause. Er brachte sie bis nach Hause und verabschiedete sich von ihr mit einem dicken...

Plötzlich hörte ich laut und deutlich eine Stimme: "Es ist sieben Uhr dreißig - hier ist der Norddeutsche Rundfunk mit den Nachrichten..."
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:56:30 Nachmittag
Nessamaus - 13.03.2009

ich hatte übelste Langeweile. die woche über hatte ich mir eine erkältung eingefangen, und war nicht in die Schule gegangen. mittlerweile fühlte ich mich zwar wieder fit, aber Mama bestand darauf, dass ich das wochenende zuhause bleibe, und mich auskuriere. frauke war zwischenzeitlich mal bei mir, und hatte mich nach meinem braunen kunstlederanzug gefragt. eigendlich wollte sie darin mit mir zusammen in der disco feiern gehen, aber ich dürfte ja nicht mit. deswegen ging sie alleine.

zuerst war ich böse auf frauke, ich fand es frech, dass sie sich amüsiert, während ich zuhause festsaß. aber es wäre ja auch von mir gemein zu verlangen, dass sie nur wegen mir zuhause bleibt. der gedanke, dass frauke in meinem braunen kunstlederanzug dabei ist, auf der tanzfläche mit einem jungen zu flirten machte mich richtig rasend. mama hin oder her, ich musste einfach hinterher.

zum glück hatte mama mittagsschicht, vor 11.00 uhr würde sie nicht heimkommen. es war klar, dass ich die reißverschlusslatzi in der disco anzihen würde. dazu meinen lilanen kapuzensweater und weil es regnete oben drüber die adidas regenjacke, die mama auf dem flohmarkt für meine schwester gekauft hatte.

bei der suche nach dem teil fand ich ein rotes bauchpäckchen. es war meine rote regenjacke, die ich schon bestimmt ein gutes jahr nicht mehr gesehen hatte. eigendlich dachte ich, dass mama sie schon längst entsorgt hatte, da sie mir viel zu klein war, und auch sonst niemand da war, dem man sie hätte verschenken können.

aus reiner neugierde probierte ich das teil einmal an. oben drüber war nicht, aber nur mit meinem bh drunter ? ich probierte es gleich aus, irgendwie gefiel mir das, wie schön figurbetont sie saß. also entschied ich, gleich die latzi darüber zu zihen. so wollte ich dann los....

ich hoffe der anfang gefällt euch...
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:57:14 Nachmittag
mimdu - 14.03.2009 23:13

Plötzlich hörte ich Geräusche. Die Tür ging auf: Papa! Ach ja,
der war ja auch noch da. "Nanu, wie siehst du denn aus?" Ich guckte
ihn an: "Nicht gut?... hmmm". - "Wohin willst du denn noch?" fragte er.
Ich druckste rum. "Naja", stammelte ich. "heut ist wieder Disko im
Jugendzentrum." - "Bist du denn nicht noch krank?" fragte Papa.
Ich antwortete: "Du, Papa, hab schon seit zwei Tagen kein Fieber mehr.
Mir gehts richtig gut. Würd so gern mal raus hier und frische Luft
und was anderes sehen. Außerdem hab ich mich die ganze Woche drauf
gefreut. Darf ich?" Papa überlegte. "Was sagt Mama denn?"
Mist! Ich senkte den Kopf. "Sie will, daß ich hierbleibe." gab ich
leise zu. "Tja, dann kann ich es dir ja wohl schlecht erlauben."
Ich wußte, daß er das sagen würde. Er fügte hinzu: "Ich wollte dir eben
nur sagen, daß ich gleich zum Nachbarn rübergeh. Wenn was ist, weißt
du ja wo ich bin." Ich nickte und er ging wieder. In der Tür drehte er
sich aber nochmal um und ermahnte mich: "Aber nicht, daß du heimlich
doch in die Disko gehst, verstanden?" - "Ja, Papa", sagte ich.
"Ich warne Dich! Solltest du nachher weg sein, holst du morgen früh um 8 Uhr
ne große Tüte Brötchen für uns alle von deinem Taschengeld!
Hast du mich verstanden?" fragte mein Vater eindringlich mit ernster Miene.
Ich sah ihn an. Hatte er nicht eben etwas gezwinkert?
Ich war mir nicht sicher, sagte aber: "Ja, Papa!"

Nach kurzer Zeit hörte ich die Wohnungstür. Weil meine Schwester ja
schon unterwegs war, konnte das nur mein Papa gewesen sein. Nun war
ich allein. Ich schaute in den Spiegel. Sollte ich wirklich so gehen?
Ich überlegte... So rennt keine rum! Aber ich nehm noch ne
Sweatjacke mit, am besten eine ohne Kapuze....
Die alte Regenjacke als Bluse und die Reißverschlußlatzi.... *kicher*
Ja, DAS war's! Nun noch die Haare etwas zurecht gemacht und etwas Schminke...
was hat Big-Sister denn da so...? Dann ihre Regenjacke an und los...

Die Disko war schon in vollem Gang. Gute Mukke und viele Jungs...
Ja, das war genau das richtige für mich... hoffentlich war Maurice
auch da. Nach kurzer Zeit sah ich Frauke in meiner Kunstlederlatzhose.
Sie paßte ihr total gut. Hatte immer gedacht, sie wär ihr zu klein...
Frauke sah ziemlich irre aus damit. Die Jungs schauten ihr nach... Mist!
Sie hatte mich noch nicht bemerkt. Ich beobachtete sie ne Weile,
bis ich irgendwann merkte, daß auch ich interessiert angeschaut wurde...
Aber wo war Maurice?
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 01:59:02 Nachmittag
Latz-Rocky - 14.03.2009 23:50

Ich hatte also Schwesterchen's Adidas - Jacke an der Garderobe aufgehängt, meine neue Kapuzen-Sweatjacke allerdings noch angelassen und war mitten rein ins Getümmel. Erst da wurde mir so richtig bewußt, dass ich zum ersten Mal überhaupt was über meiner Latzi an hatte und irgendwie kribbelte es in mir. Ich wußte ja schließlich was ich an hatte, aber die anderen? Und es reizte mich, in dem mir passenden Augenblick einfach meinen Reißverschluss aufzumachen und dann je nach Lust und Laune die Sweat-Jacke auszuziehen oder einfach offen an zu lassen.

Und ich sah, dass Frauke wohl ähnliches vor hatte - denn auch sie hatte ein Sweatshirt über meiner Leder-Latzi an - und ja, es war meine, ich erkannte sie sofort.

"Siehst scharf aus in meiner Leder-Latzi", sagte ich in einem ruhigen Moment zu ihr. "Ja", sagte sie. "Musste aber leider den Pulli drüberziehen, für unten drunter passte nur 'nen T-Shirt. Aber so kann ich wenn's mir zu warm wird, später den Pulli problemlos ausziehen!" Sie dachte also genauso wie ich, obwohl ich sonst überhaupt keine Probleme damit hatte, den Latz nicht zu verstecken. " Du heute mal nicht in Latzi?" wollte Frauke neugierig wissen. "Die neue Sweat-Jacke steht Dir übrigens prima!" Ich schwieg - wenn sie nur wüsste.

Dann entdeckten wir Maurice - mit seinen schulterlangen Haaren sah er wieder total süß aus. In der Schule sass er seit ein paar Wochen genau eine Reihe hinter mir und in den Pausen sah er mich in letzter Zeit immer so verlegen an. Ich hatte das Gefühl, als traute er sich nicht, mich anzusprechen. Maurice sah uns - und es kam mir so vor, als hätte er mir kurz zugeblinzelt.

Ob er wohl mit mir tanzen wird?
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:00:04 Nachmittag
mimdu - 20.03.2009 23:19

Plötzlich bemerkte ich, daß mich Frauke forschend anschaute. "Was guckst du?"
fragte ich sie. "Och nichts.", sagte sie. "Ich geh mal tanzen. Kommste mit?"
Ich wollte noch nicht. Vielleicht kommt Maurice ja rüber, dachte ich.
Frauke ging und ich überlegte, wie ich es anstellen soll, wurde aber
unterbrochen. Ne andere Freundin sprach mich an. Wir quatschten etwas
bis sie auch zur Tanzfläche ging. Ich suchte Maurice. Wo war er?
Er war weg! Och nein...! Ich ließ mein Blick schweifen und dann
traf mich doch der Schlag. Frauke hatte ihren Pulli ausgezogen,
sie sah richtig klasse aus in meiner Kunstlederlatzhose! Sie sitzte perfekt.
Die Jungs schauten ihr nach, aber sie war grad dabei, Maurice abzuschleppen.
Hey, das ist mein Maurice! dachte ich. Und jetzt?
Sie tanzten. Oh, Maurice kann ja überhaupt gar nicht tanzen... *kicher*
Frauke guckte kurz verstolen zu mir rüber. Diese blöde Nuss! Leiht sich erst
meine Top-Hose, um mir damit meinen Maurice wegzunehmen. Na warte!!!

Jetzt war die Stunde meines Auftritts gekommen! Ich zog meine Sweatjacke aus
und ging mit meiner leicht glänzenden roten Regenjackenbluse
und meiner Reißverschlußlatzhose drüber zur Tanzfläche zu. Ich merkte,
wie manche Mädels kicherten, aber die Jungs kriegten ganz große Augen.
Und darauf kam es schließlich an! Dann legte ich los mit tanzen.
Maurice tanzte immernoch mit Frauke. Und damit er mich auch ja bemerkt
(hatte er längst), rempelte ich ihn dabei leicht an, tanzte aber weiter.
Ich behielt ihn im Auge. Ich merkte, daß er sich immer mehr für mich
interessierte und nicht mehr so für Frauke. Frauke hatte mitbekommen,
was ablief. Ich dachte, sie wär sauer - war sie aber gar nicht,
sie grinste. Kurze Zeit später war Maurice bei mir und tanzte bei mir!
Er lächelte mich an... oh, dieses Lächeln! Mir wurden fast die Beine weich.
Ich schaute kurz zu Frauke rüber. Sie war an der Bar und schaute uns
lächelnd zu. Wie sich später rausstellte, wollte sie mich provozieren,
damit ich aktiv werd ... mit Erfolg... Nun tanzte dieser süße Maurice mit mir
und strahlte mich an! Ooooh, war das schöööön! ...
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:00:40 Nachmittag
Latz-Rocky - 24.03.2009

“Und süss siehst Du heute wieder aus!” flüsterte er mir ins Ohr. „Wo hast Du bloss immer diese total abgefahrenen Klamotten her?“ wollte er wissen. „Die Kombination mit der Reißverschlusslatzi und Deiner alten Regenjacke sieht ja irre gut aus. Sowas würde Mama mir nie erlauben!“ sagte er und ich merkte, wie traurig er dabei war. Und Frauke sieht auch total klasse aus – habt Ihr jetzt beide ‘ne Lederlatzi?“

„Nein!“ beruhigte ich Maurice. „Sie hat sich meine nur ausgeliehen – sie hat halt solange gebettelt, bis ich endlich nachgegeben habe. Aber nochmal mache ich das auch nicht. Heute Abend bekomme ich sie wieder und dann werde ich sie nie wieder verleihen!“

„Och, schade, dass Du sie nicht mehr verleihst“, sagte Maurice verlegen, als hätte er drauf spekuliert, dass ich sie ihm als nächstes angeboten hätte. Nein, ich mochte meinen Maurice genau so, wie er nun vor mir stand und mit mir tanzte: Die schulterlangen Haare, die klassische, blaue five-pocket-Jeans, ein schlichtes, rotes Sweat-Shirt, beides nicht zu klein und nicht zu groß und dazu passend schwarze Turnschuhe mit weißen Streifen. Der Junge hat Geschmack was Klamotten angeht, obwohl er sicher in einer Latzi ähnlich gut aussehen würde.

Ein Gong läutete die letzte Runde Musik ein, noch eine Viertelstunde, dann wird auch dieser Diskoabend passé sein. Frauke hatte inzwischen ihren Pullover wieder drüber angezogen und hatte es sich an der Bar gemütlich gemacht. Maurice und ich tanzten noch bis zum Schluß und waren uns beide einig darüber, dass wir uns in der nächsten Woche mal nachmittags treffen wollten. Dann zog auch ich meine Sweat-Jacke wieder an und wir gingen zusammen zu Frauke, die an der Bar auf uns wartete.

Es war nun Zeit zu gehen und Abschied zu nehmen von Maurice. Wir zogen unsere Jacken an und gingen langsam nach draußen, wo es immer noch regnete. Ganz verlegen gab er mir einen Kuss auf die Wange und sagte „Tschüss bis Montag in der Schule!“ Ich freute mich und mir war jetzt schon klar, was ich am Montag anziehen würde.

Ich ging noch kurz mit zu Frauke, sie zog meine Jacke und die Kunstleder-Latzhose aus und sich einen alten grau-gelben Jogginganzug an. „Vielen Dank für’s Ausleihen“, sagte sie und drücke mir die Sachen wieder in die Hand. „Hat’s Dir denn nicht gefallen?“ fragte ich Frauke. „Doch schon!“ erwiederte sie, „war irgendwie schon ‘nen komisches Gefühl nach all der Zeit mal wieder ‘ne Latzhose zu tragen und dann noch eine aus Kunstleder. Aber ich glaub, auf Dauer wär das nix für mich...“

Ich nahm also die Klamotten wieder mit zu mir rüber und musste natürlich beim Nachhausekommen ausgerechnet Papa über den Weg laufen. Er grinste nur und ich wußte Bescheid – da war doch noch was. Ich machte mich fertig für’s Bett und war ganz aufgeregt, was die wohl morgen in der Bäckerei sagen würden, wenn ich dort in meiner Leder-Latzi erscheine. Ich wußte damit zu provozieren und war total schaf darauf, wie die Leute wohl reagieren würden...
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:01:24 Nachmittag
mimdu - 29.03.2009 19:57

Ich konnte lange nicht einschlafen wegen lauter Glück. Irgendwann
schlief ich aber doch ein. Dann plötzlich wurde ich unsanft von lauter
Popmusik aus dem Schlaf gerissen. Der Radiowecker! Och nein... ich hab
so gut geschlafen! Nun muß ich auch noch Brötchen holen! Ich quälte
mich aus dem Bett. Als ich mich frisch gemacht hatte, war die
Müdigkeit weg. Ich zog den dicken Norwegerpulli und die Lederlatzhose
an und ging los. Gut, daß es draußen nicht zu kalt war und Mama noch im
Badezimmer war....

Als ich bei Bäcker wartete, bemerkte ich wie mich einige verstolen
ankuckten. "Ja, schaut nur - so ne tolle Hose habt IHR nicht!" dachte ich.
Dann endlich war ich dran. Die Verkäuferin kuckte auch im ersten
Moment auf meine Hose, fragte dann aber höflich, was ich möchte. Als
ich bezahlt hatte, sagte ein Mädchen neben mir: "Tolle Hose! Sag mal,
wo hast du die denn her?" Ich schaute sie an und sagte, daß ich sie
vom Flohmarkt habe. Sie schien enttäuscht zu sein. Ich glaub sie hätt
sich auch gern so eine gekauft. Wir verabschiedeten uns und ich ging
mit meinen Brötchen nach Hause.

Beim Frühstück fragte meine Mama: "So, und du warst also gestern doch
in Disko?" - Ich druckste rum. "Ja, ich war da." Mama sah mich
vorwurfsvoll an und sagte, daß sie es nicht gut findet, daß ich nicht
gehorcht hab. "Aber da du ja nun so fit bist, kannst du mir heute
vormittag in der Küche und beim Kuchenbacken helfen. Heute nachmittag
kommen Oma und Opa." Oma und Opa? Was die wohl zu meiner Latzhose sagen?
Mama in der Küche zu helfen das paßte mir gar nicht, aber protestieren half
nichts. Außerdem war meine Laune viel zu gut. Meine Schwester merkte das
und schaute immer wieder neugierig mich an, ich zwinkerte zu ihr.
Damit hatte ich sie erst richtig neugierig gemacht. Sie holte mich
nach dem Frühstück in ihren Zimmer. "Sandra, was ist los mit dir?
Du siehst so glücklich aus!" Ich strahlte sie wortlos an. Sie fragte:
"Du hast doch nicht etwa ...?" Ich strahlte noch mehr und nickte.
"Wie heißt er... los, erzähl schon!" fragte sie begeistert.
"Maurice!" und dann erzählte ich, was ich gestern erlebt hab.
Sie freute sich und erzählte mir dann, daß sie gestern auch wieder in
Disko war - in der großen und mit Latzhose - und ihren Lover auch
wiedergetroffen hat. "Wissen Mama und Papa eigentlich?" fragte ich.
Sie schüttelte den Kopf. "Keine Sorge, von mir erfahren sie nichts."
versprach ich. "Ich weiß! Ich verrat auch nichts!" sagte meine Schwester.
"Sandraaaa!", hörte ich aus der Küche. Ich verdrehte die Augen.
"Na, geh schon!", meinte meine Schwester lächelnd. Und so ging ich
in die Küche Mama zum Backen helfen...
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:02:00 Nachmittag
Latz-Rocky - 31.03.2009

Es sollte leckeren Nusskuchen geben den Mama und ich – wie immer – frisch zubereiteten. Und als Mama den Kuchen in den Backofen schob, sah ich mal wieder richtig eingesaut aus. Zum Glück hatte ich ja meine Kunstleder-Latzhose an, da war es nicht so schlimm, dass ich aussah, wie von einer Mehlwolke eingehüllt. Außerdem kann man so schön seine dreckigen Finger an der Hose abputzen, macht ja bei Kunstleder nicht wirklich was. Ne normale Jeans wäre jetzt reif für die Waschmaschine, so brauchte Mama mir die entsprechenden Stellen nur mit einem feuchten Lappen wieder abzuwischen.

„Hast Dich ja mal wieder prima eingesaut. Gut, dass ich die so einfach abwischen kann. Ist ja echt praktisch, das Teil. Du musst Dich übrigens gleich noch umziehen!“, meinte Mama zu mir. „Du ziehst bitte die pinkfarbene Schlaghose von Oma an, die müsste ja noch prima passen. Ok?“ Autsch, nun hatte ich ein echtes Problem. Wie sollte ich es Mama beibringen und hoffentlich stellt Oma keine blöden Fragen. Schließlich hatte ich das Ding nie gemocht und letztens bei der Altkleidersammlung mit entsorgt, obwohl sie sicherlich noch gepasst hätte.

„Das wird schwierig...“ meinte ich etwas bedrückt. „Die hab ich nicht mehr, die ist letztens im Altkleidersack gelandet – Du weißt doch, dass ich die nicht leiden mochte. Pink war früher mal in – ist aber noch nie meine Farbe gewesen und dann noch ‘ne Schlaghose. Konnte ich doch noch nie leiden. Darf ich nicht meine Leder-Latzi anlassen? Bin gespannt, was Oma dazu sagt!“

„Sag‘ mal hast Du sie nicht mehr alle?“ schimpfte Mama, und ich spürte, dass sie richtig sauer war. „Die kannst Du doch nicht einfach mit wegschmeißen, hättest doch wenigstens was sagen können. Beim nächsten mal müssen wir dann wohl doch wieder gemeinsam aussortieren.“ „Das hätte auch nichts geändert – ich hab‘ mir das Teil weder gewünscht noch jemals behauptet, dass ich Pink mag. Und Oma muss auch mal lernen, dass ich kein kleines Kind mehr bin, was das anzieht, was man mir rauslegt. Ich hab‘ halt meinen eigenen Geschmack, und zur Zeit mag ich halt am liebsten Latzhosen. Die können auch ruhig gebraucht sein, nicht schlimm. Wenn Oma also fragen sollte, was ich mir zu Weihnachten wünsche...“

„Ja nee, ist klar! Damit Du die Sachen dann in den Sack stopfst, weil Dir was nicht gefällt. Das kannste ja wohl vergessen. Oma mag keine Latzhosen und Lederhosen erst recht nicht. Ich durfte jedenfalls in Deinem Alter keine mehr tragen, obwohl ich die damals auch toll fand. Was meinst Du, warum Du sie heute noch anziehen darfst – obwohl ich Deine alten Dinger auch am liebsten in den Sack stopfen würde. Das weißt Du ja sicher – ist ja nichts neues. Aber wie Du meinst – von mir aus lass sie an, Oma wird schon was passendes sagen!“, sagte Mama und nahm einen feuchen Lappen und wischte mir die schmuddeligen Stellen ab. „Die ist ja doch schon reichlich vermackt inzwischen.“ grinste Mama und zeigte auf ein paar abgenutzt Stellen. „Danke Mama“, sagte ich. „Die paar Macken und Kratzer stören mich überhaupt nicht. Die ist ja auch schon alt und ich zieh sie immer noch total oft und gerne an. Da werden im Laufe der Zeit auch noch welche dazu kommen. Und solange sie noch passt, werde ich sie auch noch anziehen!“

Nächsten Winter wird sie ja wohl noch passen. Sie wird dann am Bauch endlich richtig knackig eng sitzen – mir war sie jetzt immer noch deutlich zu weit. Und dann brauch ich sie auch endlich nicht mehr umkrempeln, hoffte ich. Ich war gespannt, was Oma wohl zu meiner Kunstleder-Latzhose sagen würde. Schließlich hatte sie die ja noch nicht gesehen...
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:03:08 Nachmittag
mimdu - 10.04.2009 10:10

Also behielt ich die Kunstlederlatzhose an. Als Oma und Opa kamen und
mich sahen, warf Oma zu Mama einen vorwurfvollen Blick. Aber sie sagte
nichts. Die beiden freuten sich, uns wiederzusehen. Zu Kaffee und Tee
wurde unser Nußkuchen angeboten. Der sah super aus. Das fanden auch
Oma und Opa. Als wir schon alle saßen, fiel auf, daß wir Süßstoff
vergessen hatten. "Sandra, geh doch bitte mal schnell, das Süßstoff
holen.", bat mich Mama. Die Kleinste natürlich - wer sonst. So stand
ich auf und holte es.

Als ich wiederkam schaute mich Oma prüfend von oben nach unten an.
"Wie siehst du denn eigentlich aus? Kannst du nicht was vernünftiges
anziehen?" Ich schwieg, denn ich wußte nicht, was ich sagen sollte.
Oma wandte sich zu Mama: "Und ich war immer so froh, daß du deinen
Töchtern immer was hübsches angezogen hast. Nicht so wie deine Schwester,
die damals ihre Kleine in diese ekelhaften Hosen gesteckt hat aus ...
wie hieß das Zeug noch... na irgendsoein Kunstleder." Mama fragte:
"Ach, du meinst die roten und blauen und grünen Latzhosen
mit dem Reißverschluß vorne?" - "Ja, genau die. Die Kleine lief bald
jeden Tag in diesen ollen Dingern rum... Wie oft habe ich deiner
Schwester gesagt, sie soll diese Lappen bloß in den Müll stopfen und
der Kleinen was Vernünftiges anziehen! Es gibt so schöne Kinderkleidung!"
Mama antwortete: "Ich fand die Hosen zwar auch ziemlich häßlich, aber ich
habe ja gesehen, wie praktisch sie sind. Ihre Tochter konnte sich einsauen
ohne Ende. Ein Wisch und sauber. Ich hatte immer einen Riesen-Wäscheberg!"
Nun schaltete sich überraschend meine Schwester ein: "Und warum hast du
uns dann keine gekauft? Ich hätte die gern gehabt!" Oma fielen fast die Augen
aus dem Kopf: "Duuu????" Meine Schwester wurde rot. Mama sagte verwundert:
"Aber Du hattest doch eine! Außerdem gab es die Hosen nicht mehr.
Keine Ahnung, wo deine Tante die herhatte." Bevor meine Schwester was
sagen konnte, sagte Oma wieder was: "Na zum Glück! Und was Sandra anbelangt,
sie ist jetzt kein kleines Kind mehr und saut sich nicht mehr ein.
Also braucht sie auch nicht in Kunstlederhose rumlaufen."
Ich wechselte mit Mama Blicke... jaja, die Backaktion vom Morgen.
Mama antwortete: "Meine Kinder dürfen anziehen, was ihnen gefällt.
Sie sind alt genug." Ich war platt! Mama stellt sich hinter uns.
Oma gab zurück: "Aber wie sieht das denn aus? Die Hose ist ja
schon abgenutzt und sieht ziemlich schäbig aus! Heute ist schließlich
Sonntag! Und sonntags zieht man seine guten Sonntagskleider an!
Was sollen denn die Leute denken? Sandra bringt noch Schande über die ganze
Familie!" Mama sah mich mich vorwurfsvoll an, doch bevor sie was sagen konnte,
sprach Opa: "Ach, komm laß doch! Das ist heutzutage nicht mehr so
wie zu unserer Zeit. Man hat heute andere Statussymbole."
Oma antwortete scharf: "Es macht auch heute keinen guten Eindruck,
wenn die Kinder schäbig rumlaufen! Das fällt alles auf uns zurück!"
Opa antwortete ruhig: "Wir sind doch unter uns. Und ich besuche
lieber eine fröhliche Sandra und nicht eine Sandra, die sich unwohl fühlt,
weil sie Sachen tragen muß, die sie nicht mag." Oma war sauer und gab zurück:
"Sag du bloß, dir gefällt Sandras Aufzug!" Opa lächelte spitzbübisch und meine:
"Och, joaa, ich finde, die Hose steht ihr ganz gut." Oma war empört
und rang nach Worten, hielt dann aber inne und schüttelte dann nur
noch den Kopf. Ich glaub, Opa wollte das. Ich jubelte Opa innerlich zu.
Ich hätte ihn umarmen können, sah ihn aber nur an. Er zwinkerte zu mir
und meinte: "Euer Kuchen ist übrigens ganz ausgezeichnet! Probier den mal!"
Oma sagte gar nichts mehr sondern nahm einen Süßstoff. Damit war das Thema
Klamotten beendet und auf die rosa Schlaghose kamen wir auch nicht
mehr zu sprechen. Zum Glück!

Nach dem Abendbrot fuhren Oma und Opa wieder nach Hause und ich hatte
wieder Zeit, von meinem lieben Maurice zu träumen. Ach Maurice....
Was wird wohl morgen in der Schule sein... mein Bauch kribbelte ganz seltsam...
so aufgeregt war ich schon lange nicht mehr....

__
hmmm... ist das realistisch? Ich hoff das. Und daß alles richtig ist.
War wieder ne Gemeinschaftsarbeit. Besonders bei was Oma und Opa denken und
was sie sagen kommt hauptsächlich von ner lieben Freundin. Lieben Dank Dir!
Hätt das nicht hingekriegt so allein.
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:06:49 Nachmittag
Latz-Rocky 14.04.2009 23:17

Am anderen Morgen wurde ich wie immer durch den Radiowecker wach. Der Regen prasselte deutlich hörbar am Fenster. Ich kuschelte mich noch mal kurz in meine Decke ein, als ich laut und deutlich Mama’s Stimme vernahm: „Aufstehn!“ Ich machte mich auf ins Bad um mich frisch zu machen und überlegte kurz, was ich wohl am besten zur Schule anziehen soll. Irgendwie hatte Oma gestern ja recht, meine Kunstleder-Latzhose passte zwar noch mehr als reichlich, sah aber inzwischen doch schon ziemlich abgenutzt aus. Und wenn ich ehrlich bin, eigentlich auch nur noch was für zu Hause. Aber trotzdem mein absolutes Lieblingsteil, gerade wenn es draußen regnet. Da wird man wenigstens nicht nass.

Also zog ich mich an, meinen Elch-Pulli und darüber meine dunkelbraune Kunstleder-Latzhose und ging in die Küche zum frühstücken. Papa war schon los zur Arbeit, meine Schwester immer noch im Badezimmer und Mama saß bei einer Tasse Kaffee, las in der Zeitung, die sie plötzlich zur Seite legte und sagte: „Sag mal, muss das sein?“ „Was denn?“ fragte ich neugierig. „Na tu mal bloß nicht so. Willst Du wirklich das olle Mörchen noch zur Schule anziehen? Die Jacke passt doch auch prima zur Jeans, da reichts doch, wenn Du die schäbige Hose zu Hause anziehst. Oma hat schon recht, ich sollte das Ding wohl doch besser im Müll verschwinden lassen! Kannst von Glück reden, dass sie Dir noch so gut passt, sonst hätte ich sie schon längst mit weggeschmissen!“

Ich war den Tränen nahe, konnte sie gerade noch runterschlucken als meine Schwester in der Küche erschien und meinte „Du willst doch wohl nicht so zur Schule gehen, oder doch? Was ist an dem Teil eigentlich so cool, dass Du die immer so gerne anziehst?“ wollte sie wissen. Ich hatte zwar absolut keinen Bock mich zu rechtfertigen und meinte nur: „Die ist einfach total bequem – und bei dem Schmuddelwetter draußen werde ich nicht nass. Außerdem mag ich dieses Kunstleder, das ist so schön weich und anschmiegsam. Und Mama, bitte nicht wegzuschmeißen – gestern hast Du noch gesagt, wir dürfen das anziehen, was wir wollen!“

„Darfste ja auch!“ versuchte Mama mich zu beruhigen, „meinste Du wirklich, Sandra, ich könnte Dir sowas antun?“ „Und warum hast Du’s mir dann angetan?“ fragte meine Schwester ärgerlich. „Damals, als Du meine rote vor meinen Augen in die Tonne geworfen hast und ich mit ansehen musste, wie kurze Zeit später die Tonnen geleert wurden. Wie sie sich zwischen Tonne und Deckel festgeklemmt hatte und der Müllmann zweimal kräftig drann reißen musste, ehe er sie ohne sie eines Blickes zu würdigen in den Müllwagen hinterher warf, wo sie dann langsam drin verschwand? Ich hätte heulen können – aber dann hätte ich ja... Ach lassen wir das. Nächte lang hatte ich Alpträume und das einzige, was Du, Mama damals meintest, war stell Dich nicht so an – Du bist doch kein Baby mehr. Jahrelang habe ich keine Latzhosen mehr anziehen mögen, aus Angst, dass sie irgendwann wieder im Müll landen. Meinst Du etwa, Sandra, für mich ist das leicht, Dich jetzt so rumlaufen zu sehen?“

Mama war sprachlos. Vor Schreck ließ ich mein Nutella-Brötchen fallen, und es landete natürlich mit der Schokoladenseite auf meiner Hose. Mama gab‘ mir ‘nen feuchten Lappen und meinte „Gut, dass Du keine Jeans an hast, sonst hätte ich gleich wieder waschen dürfen!“ lächelte sie versönlich. Zu meiner Schwester sagte sie nichts. Sie - zuvor noch den Tränen nahe – grinste wieder und meinte, „komm Sandra – wir beide halten zusammen!“ Da fiel mir auf, dass sie nur ihren Sport-Shorts an hatte.

„Willst Du etwa so gehen?“ meinte ich. „Weißt Du was“, sagte sie. „Ich zieh heute auch mal wieder meine Cord-Latzi zur Schule an und darüber meinen Ski-Anorak, den zieh ich bei dem Wetter noch am liebsten an!“ während sie genüßlich in ihr Brötchen biss und einen Schluck Kaffee trank. Nee, Kaffee ist noch nix für mich, dachte ich und trank meine Tasse Kakao aus. Die Stimmung war auch wieder deutlich besser. „Macht Euch mal keine Sorgen wegen Eurer Klamotten“ sagte Mama. „Ich geb schon nichts mehr ohne Euer Wissen weg! So, und nun mal langsam los, Ihr beiden, sonst verpasst Ihr noch Euren Bus!“
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:07:33 Nachmittag
mimdu - 22.04.2009 23:09

In Schule hab ich wenig verstanden. Ich war ja krank gewesen und dann saß der süße Maurice auch noch hinter mir. In der Pause erzählte ich ihm, daß ich vieles nicht weiß. Er fragte, ob er mir helfen soll. Mein Herz klopfte. Ich strahlte: "Oh ja!" Er wollte um drei kommen. Super!

Bei Essen dachte ich nur an Maurice. In meinem Bauch kribbelte es. Danach räumte ich auf und machte Hausaufgaben, war aber ganz aufgeregt. Um drei endlich kam mein Maurice. Mama sagte: "Das ist aber nett von dir, daß du Sandra helfen willst!" Wir gingen in mein Zimmer. Da war er - mit seinem coolen Haarschnitt, seiner Five-Pocket-Jeans und diesen wunderschönen Augen. "Schön hast dus hier" sagte er. Ich lächelte. Er packte seine Sachen aus und wir begannen mit Mathe. Mit Maurice Mathe - Ooooh, war das schön!!!

Irgendwann kam meine Schwester rein. "Oh, verzeih bitte. Wußte nicht, daß du Besuch hast!" Ich sagte: "Das ist Maurice!" - "Oh, Hallo Maurice. Ich bin die große Schwester von Sandra. Nett dich kennenzulernen!" Maurice lächelte und sagte: "Ich helf Sandra weil sie krank war." Sie warf mir einen kurzen Blick zu "Dann will ich euch nicht weiter stören. Viel Spaß noch Ihr beiden." sagte sie grinsend und verschwand. Maurice schaute mich strahlend an und sagte: "Ihr seid ja eine echte Latzhosen-Familie!" Ich kuckte ihn fragend an. Er antwortete: "Du mit deinen beiden tollen Latzhosen und deine Schwester hat auch eine Latzhose an. Ich hatte früher auch welche, aber jetzt schon lange nicht mehr." Ich sagte: "Ach, du gefällst mir auch so.". Nun lächelte Maurice wieder dieses hinreißende Lächeln... oh, war ich verliebt!!!

Wir machten weiter. Irgendwann kam Mama und brachte Saft. Oh ja, ne Pause. Das war gut. Bald schon waren wir in andere Gespräche vertieft und vergaßen ganz mit weitermachen. Draußen wars schon dunkel, da meinte Maurice, er müsse bald mal nach Hause, aber ich kann ja irgendwann in der Woche nochmal zu ihm kommen, dann machen wir weiter. Großartig!

Als er weg war, ging ich zu meiner Schwester. Sie freute sich: "War das DER Maurice?" Ich nickte grinsend. "Der sieht ja süß aus. Oh, Sandra, man sieht, daß du verschossen bist in ihn." - "Wirklich?" - "Naja, wenn mans weiß..." -  - Dann fragte ich, was sie vorhin wollte. Sie sagte, ob ich schon ein Weihnachtsgeschenk für Papa wüßte. Ich sagte nein. Bei Mama war es leicht, aber bei Papa? Keine Idee. Aber sie hatte eine: "Papa werkelt ja gern. Er hat ja auch die Kreissäge und so. Findest du nicht, daß er zum Arbeiten nicht gut ne Latzhose tragen könnte?" Ich lachte und erzählte von Maurice und der Bemerkung von ihm. "Ja, genau!" sagte meine Schwester, "Wir sind eine Latzhosenfamilie und deswegen braucht Papa eine Arbeitslatzhose!" - "Und Mama eine Arbeitslatzschürze" fügte ich hinzu. "Aus Kunstleder" ergänzte meine Schwester lachend. "Das wird Mama aber gar nicht gefallen!" sagte ich. "Und was wird Oma denken!" sagte meine Schwester. Wir kicherten. Nur... ja... Latzhose für Papa. Woher? Wir grübelten.

Dann sagte meine Schwester: "Hast du nicht erzählt, daß es bei dem Altkleiderwerk einen Second-Hand gibt?" Jetzt viel es mir wieder ein. Ob es sowas da gibt? Müßte es ja eigentlich, da ist ja alles. Oder ob ich Silvia fragen könnte? Ach ja, da war ja noch die Freundin von Silvia, die Latzhosen für die Ukraine sammelt. Ob sie mir eine Arbeitslatzhose für Papa abgibt? Meine Schwester fragte: "Wollen wir da nicht mal zusammen hinfahren?" Gute Idee fand ich. Sie sagte dann aber: "Mist, ich schreib Mittwoch Geschichte und Freitag Englisch und muß pauken! Freitag geht vielleicht, aber ich wollte Freitag auch was für dich suchen..." Ich überlegte. "Ich kann aber auch allein hin und mal kucken." sagte ich. Sie sagte: "Wenn du willst... Ich versuch mal die Größen rauszukriegen. Sag ich dir nachher und geb dir Geld und du kannst sehen, ob du was findest. Und wenn nicht, ziehen wir Freitag zusammen noch los." Gute Idee!

Dann entschuldigte sie sich nochmal, daß sie mich aufgezogen hatte am morgen und sagte: "ich meins nicht so, bin nur ein bißchen neidisch auf deine tolle Kunstlederlatzhose." Ich antwortete: "Okay, vergeben! Aber dafür mußt du mir unbedingt alles von deiner Kunstlederlatzhose früher erzählen! Ja?" Meine Schwester überlegte und sagte etwas verlegen: "hmmm... naja, gut. Aber ein anderes Mal, okay? Ich muß noch lernen jetzt. Erinner mich bei Gelegenheit dran, ja?" - naja, gut...

Später, bei Abendessen sagte Mama zu Papa: "Heute war ein Mitschüler von Sandra hier und hat ihr Nachhilfe gegeben weil sie krank war." Ich versuchte, nicht rot zu werden. "Sehr netter Junge. Maurice heißt er!" Meine Schwester und ich wechselten Blicke. Papa fragte: "Wart ihr erfolgreich?" Ich nickte: "Wir sind aber noch nicht ganz fertig." - "Dann müßt ihr Euch nochmal treffen" sagte Mama...

Abends im Bett überlegte ich, wann ich zu Silvias Second Hand Laden fahr. Morgen nachmittag oder übermorgen? Will ich Frauke mitnehmen oder doch lieber allein? Weiß nicht. Vielleicht sollte ich mal sehen, ob ich ne tolle Latzhose für meine Schwester find. Aus Kunstleder oder vielleicht aus echtem Leder, das wär voll cool. Die Größen von Papa und meiner Schwester hab ich. Aber wie teuer würde die für meine Schwester sein? Soviel Geld hab ich auch nicht... Dann schlief ich ein...
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:08:33 Nachmittag
Sorry – wird diesmal wieder ein etwas längerer Teil, lag schon seit ein paar Wochen fertig in der Schublade, ich hoffe, es passt soweit alles. Viel Spaß beim Lesen!

Als ich am nächsten Tag aus der Schule kam, verkrümelte ich mich nach dem Mittagessen auf mein Zimmer und machte Hausaufgaben. Wir hatten nicht viel auf und ich übelegte, was ich mit dem Rest des freien Nachmittags anfangen sollte. Der Shop am Sortierbetieb hatte leider Samstags schon zu, als wir mit dem Abladen fertig waren. Ich hätte ihn gerne mal durchstöbert und mir die Latzhosen angeschaut, die Sylvia für ihre Stammkundin zurückgelegt hatte.

Für Papa zu Weihnachten wird’s da bestimmt nichts geben, dachte ich. Da werd ich wohl nochmal wo anders schauen müssen. Oder vielleicht doch? Meine Neugierde stieg und ich entschloss, da nochmal hinfahren zu wollen. Aber wann? Am besten jetzt – dachte ich, aber Mama fragen, ob sie mich da hin bringt, nein,das wollte ich auch nicht. Das wäre mir dann doch zu peinlich gewesen. Klamotten vom Flohmarkt sind ja ok, würde sie denken, aber aus der Altkleidersammlung? Mir war selber nicht klar, ob ich sowas anziehen würde – geschweige denn Papa.

Aber wenigstens mal hinfahren und schauen, das wollte ich schon. Aber wie dort hinkommen? Ich sah aus dem Fenster, es hatte mal wieder angefangen zu regnen. Da fiel mir ein, dass ich auf der Fahrt dorthin in unmittelbarer Nähe des Sortierbetriebs eine Bushaltestelle gesehen hatte. Ich kramte meine Fahrplan hervor und fand heraus, dass es eine direkte Busverbindung von zu Hause nach dort gibt.

Ich nahm meine Monatsfahrkarte und sagte zu Mama, „Tschüss, bis später. Ich bin draußen und zum Abendessen wieder da!“ „Ist gut!“ meinte sie. Sei aber bitte pünktlich. „Geht in Ordnung!“, rief ich. Sollte ich Frauke fragen, ob sie mitkommen wollte? Nee, dachte ich. Kannste nicht machen. Die erzählt das dann womöglich morgen in der Schule. Dann hätten die anderen mich zu Recht ausgelacht. „Sandra geht im Altkleiderladen shoppen!“ Das wäre mir dann erst recht zu peinlich gewesen.

An der Haltestelle schaute ich mich um, dass mich ja keiner sah. Der Bus kam pünktlich und eine halbe Stunde später war ich da. Ich machte die Tür zu Second-Hand-Shop an der Sortieranlage auf und ging rein in den Laden. Das erste was ich wahrnahm, was ein komischer Gerüch, so leicht müffelnd. Das zweite, der Laden war eine alte Fabrikhalle und riesengroß, größer als der Sortierbetrieb nebenan. Und warm war es dort, viel wärmer als draußend, wo kalt war und immer noch nieselte. Ich machte meinen Anorak auf und stöberte durch die Reihen.

Die hatten dort – wie im Kaufhaus aus – eine Erwachsenen- und eine Kinderabteilung. Echt professionell, aber äußerst schlicht gehalten. Eine komische Atmosphäre. Richtig wohl fühlte ich mich dort nicht. Was mir allerdings auch auffiel, der Laden war sehr gut besucht. Wie im normalen Kaufhaus halt. Ob die wohl alle wissen, dass die Sachen hier alle aus der Kleidersammlung stammen? Ich kannte bis dahin auch nur einen kleinen Second-Hand-Shop bei uns ein paar Straßen weiter, wo mehr oder weniger Sachen von privat an privat verkauft wurden. Aber da habe ich schon seit langem nichts gescheites mehr für mich gesehen.

Ich lief also weiter in die Kinderabteilung und wollte natürlich schauen, was dort an Latzhosen im Angebot war. Sylvia hatte mir ja erzählt, dass sie seit einiger Zeit wieder welche in den Shop geben, wo eine Stammkundin sie für ein Kinderheim in der Ukraine kauft.

„Hallo Sandra, was machst Du denn hier?“ hörte ich plötzlich eine bekannte Stimme in der Kinderabteilung rufen. Ich drehte mich um und sagte „Hallo Sylvia – Du hier und nicht in der Sortieranlage?“ Neben ihr stand eine andere Frau, die ich nicht kannte. „Ja“, sagte sie. „Darf ich vorstellen: Das ist Anastasij  – meine Freundin. Sie ist in der Ukaine geboren, lebt aber schon seit mehr als 20 Jahren in Deutschland. Sie ist diejenige, die die Latzhosen für das Kinderheim kauft, wovon ich Dir am Samstag erzählt habe.“

„Und wer bist Du?“ fragte Anastasija. Ich war sprachlos und brachte kaum ein Wort raus. „Das ist Sandra – wir hatten übrigens gerade über Dich gesprochen. Sandra ist auch ein großer Latzhosen-Fan, wie man sieht!“

Anastasija lächelte mich an und sagte: „Das ist ja mal cool – ‘ne Latzhose aus Leder. Und gleich den passenden Anorak dazu. Sowas hab‘ ich ja noch nie gesehen. Das muss doch bestimmt höllisch teuer gewesen sein?“

„Nee“, sagte ich. „Ist doch nur Kunstleder. Und gebraucht – vom Flohmarkt. Die Jacke hat 15,-- Euro gekostet, die Hose und die Stiefel gab’s geschenkt dabei, weil die Hose schon ein paar ganz kleine Kratzer abbekommen hat. Fällt aber garnicht weiter auf.“

„So“, ich muss wieder rüber, sagte Sylvia. „Die Latzhosen liegen alle hier auf dem Krabbeltisch, wenn Du alle nimmst, mach ich Dir ‘nen Sonderpreis: 3,-- Euro pro Kilo, statt normalerweise 8,50 Euro. Die an der Kasse wissen Bescheid! Aber nur weil Du das bist. Müssten so knapp 40 Stück sein in allen verschiedenen Größen, so wie Du sie haben wolltest.“

„Ok, mach ich. Ich nehm‘ die auf jeden Fall alle – schau aber vorher einmal kurz durch. Und vielen, vielen Dank fürs Sammeln, die Kinder dort werden sich bestimmt riesig darüber freuen. Möchtest Du mit gucken?“ fragte sie mich.

Ich sagte „Ja, gerne! Deshalb war ich eigentlich auch heute nochmal gekommen. Sylvia hatte mir ja davon erzählt, ich hätte gerne am Samstag schon mal geguckt, aber da war der Shop schon zu. Wie kommt es, dass Du ausgerechnet Latzhosen für die Kinder kaufst?“

„Erstens kosten sie nur 3,-- Euro das Kilo, und zweitens, ach, das ist eine ganz, ganz lange Geschichte.“

„Erzählst Du Sie mir?“ fragte ich neugierig. „Dabei können wir ja gemeinsam durch die Sachen schauen.“

„Gerne! Schuld daran ist eigentlich meine Tochter. Als sie vor ein paar Jahren so etwa in Deinem Alter war, hatte sie zu der Zeit wo Latzhosen total in Mode waren, natürlich auch eine, die sie gerne angezogen hat. Als sie ihr allerdings nach einiger Zeit zu klein war, forderte ich sie auf, die Latzhose für die Altkleidersammlung fertig zu machen – die Taschen noch mal nachzusehen und sie mir dann mit auf den großen Packen mit den anderen Sachen zu legen, die auch noch alle weg sollten.“

„Warum denn Altkleidersammlung?“, wollte ich wissen.

„Wir wohnen schon seit mehr als 20 Jahren hier und haben keinen Kontakt mehr zur Ukraine. Verwandte leben dort auch keine mehr, und ich hatte auch sonst niemanden mehr im Bekanntenkreis, der die Kinderkleidung meiner Tochter haben wollte. Ich packte also alles in den Sack, knotete ihn zu und warf den dann in den großen Altkleider-Container am Marktplatz. Immerhin stand darauf: Tragfähige Kleidung wird aussortiert – ich machte mir also Hoffnungen, dass die Sachen vielleicht doch nochmal sinnvoll genutzt würden.

Ein paar Monate später kam ein Brief aus der Ukraine von einer gewissen Alexandra – die ich nicht kannte – der an meine Tochter adressiert war. Ich machte ihn natürlich nicht auf sondern wartete, bis meine Tochter aus der Schule kam. Du hast Post – sagte ich zu ihr. Von wem? Von einer gewissen Alexandra, aus der Ukraine, sagte ich. Kenn ich nicht! Ich auch nicht. Gib‘ mal her, sagte meine Tochter plötzlich und entriss mir den Brief aus der Hand.

Kurze Zeit später stand sie wieder mit zwei Bildern in der Hand vor mir und meinte, kannste mal übersetzen! Ich las meiner Tochter also den Brief vor:

Hallo Jewgenija (so heißt meine Tochter)

Du wirst mich nicht kennen – aber Du hast ja gebeten, dass derjenige, der Deine Latzhose findet, Dir schreiben soll. Ich lebe seit ein paar Jahren zusammen mit 35 anderen Mädchen in meinem Alter in einem Kinderheim in der Ukraine in einem Vorort von Kiev. Heute gab es für uns neue Kleidung. Wir mussten alle in einer langen Schlange warten und unsere Erzieherinnen gaben uns jeweils eine Hose und einen warmen Pullover. Ich hätte eigentlich auch lieber so eine modische Schlaghose und ein Markensweatshirt bekommen wie die anderen Mädchen – aber mir hat man eine Latzhose und einen alten, kratzigen Baumwollpulli in die Hand gedruckt.

Doch als ich auf meinem Zimmer war und zuerst die Taschen an der Hose kontrolliert hatte, fand ich Deinen Brief – zusammen mit den zwei Euro, die Du gut in der Brusttasche versteckt hattest. Wir bekommen umgerechnet nur 50 Cent Taschengeld pro Woche – da kannst Du dir vorstellen, wir sehr ich mich darüber gefreut habe. Die Latzhose war also mein Glücksbringer – und auf einmal war es garnicht mehr so schlimm, dass ich sie bekommen hatte.

Meine Freundinnen finden die Latzhose übrigens auch total klasse – am liebsten hätte jede von ihnen eine.

In meiner Freizeit war ich beim Fotografen in der Stadt und habe zwei Bilder von mir machen lassen – damit Du siehst, wie gut mir die Latzhose steht. Nur der Pulli sieht mehr nicht ganz so dolle aus, vielleicht gibts beim nächsten Verteilen in einem halben Jahr einen schöneren. So lange muss der nämlich halten, wir haben wir nicht viel – jedes Mädchen hat nur zwei Hosen und zwei Pulls. Eine dünne Jacke für den Sommer und einen dicken Winteranorak müssen wir solange anziehen, wie uns die Sachen passen. Und wenn was kaputt geht, wirds geflickt.“

Manchmal ist echt nur Müll dabei, wir fragen uns, wo die Sachen wohl herkommen. Ein Mädchen hat mal gemunkelt, aus der Altkleidersammlung – aber das jemand eine so gut erhaltene Latzhose in die Altkleidersammlung gibt, kann ich mir auch nicht vorstellen.

Vielleicht bekommst Du ja meinen Brief und die beiden Fotos, und freust Dich, dass Deine Hose nochmal in gute Hände gekommen ist.

Deine Alexandra

Meine Tochte war baff und fing an zu weinen – sie hatte einen Zettel mit ihrer Adresse und zwei Euro mit in die Latztasche getan, in der Hoffnung, jemand, der die Hose findet, wird sich bei ihr melden. Und so geschah es und es wurde der Beginn einer wunderbaren Brieffreundschaft. Und da ich noch gut russisch kann und wir schon lange nicht mehr in unserer alten Heimat waren, habe ich Kontakt zur Heimleitung aufgenommen und gefragt, ob wir sie mal besuchen dürfen. In den Weihnachtsferien fahren wir mit einem alten VW Bus dort hin – und jedes Mädchen soll eine schöne Latzhose und einen tollen Pulli geschenkt bekommen.

„Das ist ja ‘ne tolle Geschichte – und ihr fahrt da tatsächlich hin und bringt die Sachen persönlich vorbei? Das sind doch mehr als tausend Kilometer?“

„Ja“, sagte sie. „Viel weiter. Wir fahren nach Weihnachten los und sind zum Schulanfang wieder da!“

„Klasse!“ rief ich. „Auf so eine Reise würde ich auch gerne mal mitkommen...!“
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:09:18 Nachmittag
mimdu - 03.05.2009 23:26

Anastasija lachte. "Das glaube ich. Aber du kannst leider noch nicht mit. Deine Eltern würdens nicht erlauben und ich möchte die Verantwortung nicht tragen. Es geht schließlich ins Ausland. Warte mal ein paar Jahre und dann kommst du mal mit, okay?" Ich war zwar enttäuscht, aber sie hatte recht. Dann fragte sie nach Mama, wo die denn ist. Ich mußte zugeben, daß ich allein war und Mama gar nicht wußte, wo ich bin. Sie erklärte mir ganz freundlich, daß es ganz wichtig ist, daß sie das weiß, weil ja was passieren kann. Ich verstand das. Sie sagte: "Dann muß ich jetzt wohl auf dich aufpassen." - "Aber verrat bitte nicht, daß ich hier war, ja?" Anastasia lachte: "Keine Sorge! Magst du mir beim Durchsehen der Latzhosen helfen?" Klar. Wir schauten die Latzhosen durch. Es gab braune, schwarze, blaue und rote in verschiedenen Größen. Ich glaub, im meiner Größe war keine dabei, aber wenn's nicht ne ganz besondere gewesen wär, hätt ich sie trotzdem Anastasija überlassen.

Als wir fertig waren half sie mir noch mit meiner Suche. Arbeitslatzhosen gab es welche, aber entweder falsche größe oder bah! Schade. Eine Latzhose aus Leder für meine Schwester fand ich auch nicht, doch da plötzlich fand ich ne Jacke, die sie gern gehabt hätte und nicht mehr kaufen konnte, weil die Mode vorbei war. Die Größe stimmte... Hurra! Ich hatte was für meine Schwester gefunden. Wir wollten grad zur Kasse gehen, da fiel mein Blick auf einen Latzrock aus Jeans, der da hing. Hey!!! Schick! Gleich mal schauen. Oh, der hatte auch genau die Größe von meiner Schwester. Sollte ich auch noch... klar! Hoffentlich reicht das Geld. Es reichte! Supi! ZWEI Geschenke für meine Schwester. Die wird sich freuen.

Plötzlich fiel mir ein: Wie komm ich mit dem Zeugs ins Haus ohne daß jemand das sieht? Anastasija schlug vor: "Wie wärs, wenn ich die Sachen mitnehm und du in den nächsten Tagen kommst, es bei mir einpackst und mitnimmst? Kann sie auch gern waschen für dich!" Oh ja! Dann lern ich auch gleich Jewgenija kennen. Außerdem ist es nur um die Ecke. Prima Idee!!!

Anastasija bestand darauf, mich nach Haus mitzunehmen. Sie wollte dann aber noch los und Stofftiere fürs Kinderheim besorgen. Zuhaus berichtete ich meiner Schwester vom Mißerfolg aber verriet nicht, was ich sonst gekauft hab.

Abends im Bett dachte ich über Anastasija und Jewgenia nach. Daß Jewgenia kein Ukrainisch kann... Özlem, meine Mitschülerin in der Klasse konnte beides richtig gut: Deutsch und Türkisch. Sie ist sowieso total nett. Sie hatte mich nicht ausgelacht, als ich das erste Mal mit der Kunstlederlatzhose in Schule war, sondern mir gesagt, wie sie meinen Mut bewundert. Und das auslachen... sie kennt das und ich soll mich nicht kleinkriegen lassen. Warum hab ich mich mit ihr eigentlich noch nicht angefreundet? Sollte ich mal machen unbedingt! Aber wenn ich sie besuch, zieh ich wohl besser die andere Latzhose an oder was ganz anderes. Sie hatte mir ja erklärt, warums für sie völlig unmöglich wäre das anzuziehen. Und bei ihrer Familie möchte ich ja auch keinen schlechten Einduck machen.... Ja, und Jewgenia kennenlernen...! Ich muß ja die Sachen holen! Super, da freu ich mich riesig drauf! Ach, ich lieb das, neue Freundinnen kennenzulernen....
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:10:22 Nachmittag
Latz-Rocky - 26.05.2009 22:30

Und weiter gehts

@Mimdu: Ich hoffe, ich war nicht zu schnell und bin nicht zu sehr off topic geworden...  Viel Spaß


Die Tage bis Weihnachten vergingen wie im Fluge. Mit Maurice traf ich nun regelmässig ein, zweimal pro Woche. Wir machten nicht nur die Hausaufgaben zusammen, sondern hörten Musik und quatschten über Gott und die Welt. Das Wetter war kalt und regnerisch, so dass ich meistens meine Thermo-Jeans und den alten, roten Anorak mit Kapuze, den ich von meiner Schwester geerbt hatte anzog. Alternativ dazu halt meine braune Kunstleder-Latzhose und den dazu passenden Anorak vom Flohmarkt. Maurice möchte beides leiden, so hatte ich jedenfalls den Eindruck.

Heiligabend waren meine Großeltern zu Besuch und ich bekam von Oma eine nagelneue Jeans-Latzhose geschenkt. „Dann kannst Du ja das olle Kunstleder-Teil endlich entsorgen...“ meinte sie. „Kommt garnicht in Frage“, sagte ich und probierte die neue Hose direkt an. Sie war genau die gleiche Jeans, wie ich seinerzeit von Mark geschenkt bekommen hatte – nur viel größer. Sie passte gut, ich musste sie einmal umkrempeln, dann war sie auch von der Länge her ok. Mit etwas Glück wird sie sicherlich ein, zwei Jahre lang passen.

Auch meine Schwester hatte sich über ihre Geschenke von mir gefreut. Beides passte und gefiel ihr gut. Für Papa hatten wir übrigens noch im Baumarkt ‘ne knallrote Arbeitslatzhose gefunden. Er nahm’s mit Humor und versprach, sie tatsächlich das nächste Mal zum Basteln und Arbeiten anzuziehen.

Inzwischen war es Frühling geworden und die Tage wurden wieder länger und wärmer. Oma’s neue Latzjeans hatte ich nun regelmässig zur Schule und in der Freizeit an. Ich war wieder etwas gewachsen, so dass ich meine Latzhosen nun nicht mehr umkrempeln brauchte und hatte auch etwas zugenommen. Der Arzt meinte neulich bei ‘ner Routineuntersuchung, ich hätte jetzt fast meine Körpergröße erreicht, viel mehr würde ich wohl nicht mehr wachsen. Das beruhigte mich jedenfalls ein wenig, und ich hoffte, dass mir meine Kunstleder-Latzhose auch im Herbst-/Winter noch passen würde. Ich müsste nur ein wenig auf mein Gewicht achten, aber das fiel mir sowieso nicht sonderlich schwer.

Eines Nachmittags Ich war mal wieder bei meiner besten Freundin Frauke. Und als meine Blicke so durch ihr Zimmer schweiften entdeckte ich auf ihrem Hocker liegen etwas, was mich irrsinnig neugierig machte. „Wo hast Du die denn her? Die sieht ja wahnsinnig schaf aus?“ fragte ich neugierig. „Meinst Du die kurze Lederhose da? Die ist noch von meinem größeren Brüder – Mama meinte, ich solle sie mal anprobieren, aber sie passt mir nicht. Die nimm ich gleich mit runter und werf sie mit in die Mülltonne, wenn Du gehst!“

Ich schaute Frauke etwas traurig und verlegen an: „Das machst Du doch nicht wirklich, oder?“ „Eigentlich schon!“ sagte Frauke. „Ist mir viel zu klein und bevor ich von Mama Ärger bekomme, weil das Teil hier immer noch rumliegt...“ Mir tat’s in der Seele weh, was Frauke da vor hatte. Ein wenig peinlich war’s mir zwar schon, aber ich fasste meinen Mut zusammen und fragte „Darf ich die denn vorher mal anprobieren?“

Frauke guckte ganz erstaunt und meinte „Hmmm – Dir könnte sie ja vielleicht noch passen. Probier‘ sie ruhig mal an – Du trägst ja so’n exostisches Zeugs. Für mich wär‘ das nix, selbst wenn sie mir noch gepasst hätte.“ Ruck zuck hatte ich die Schnallen von meiner neuen Latzjeans, die ich von Oma zu Weihnachten bekommen hatte geöffnet und meine Hose ausgezogen. Darunter hatte ich ein knalltotes, ärmelloses Muskelshirt an, welches mir gerade eben bis zum Bauchnabel reichte - was aber in Zusammenhang mit der Latzjeans nicht auffiel.

Ich griff nach der Lederhose und begutachtete sie zunächst von vorne und hinten. Es war eine schlichte, graue Rauhlederhose mit Reißverschlüssen, Gürtel, und Knöpfen für Hosenträger. Mit der Zeit war sie etwas schmuddelig geworden war, sah aber dennoch ganz akzeptabel aus. Dann machte ich die beiden Reissverschüsse und den Knopf, der darunter zum Vorschein kam, auf. Irgendwie war ich total aufgeregt, so wie letztes Jahr im Herbst auf dem Flohmarkt, wo ich die Kunstleder-Latzhose anprobiert hatte, die Mama mir ja zum Glück auch gekauft hat.

Ich schlüpfte also in die kurze, graue Lederhose und zog sie langsam bis zum Po hoch. Au weia, die ist aber wirklich schon schön knackig eng. Mit etwas Baucheinziehen ging auch der Knopf noch zu und ich zog die beiden Reißverschlüsse und den Gürtel zu. Wow – was für ein Gefühl! Total klasse!

Frauke kramte in Ihrem Papierkorb und drückte mir was in die Hand. „Was hast’e denn da noch?“ „Ach, das sind die passenden Hosenträger dazu! Die hatte ich abgemacht, weil die mir nicht passten und schon in den Papierkorb getan. Die musst Du dann aber auch probieren – wenn schon, denn schon!“

Gesagt getan, Frauke machte mir die Hosenträger, die auch aus Leder waren und einen Brustlatz mit einem weißen, röhrenden Plastikhirschen hatten, an den dafür passende Knöpfen der Hose fest. „Auf dem Rücken mach ich Dir die über Kreuz - das gehört so!“ sagte sie. Dann musterte sie mich von oben bis unten. „Die Trägerchen müssen aber noch was lockerer!“ meinte sie und machte sie in die längste Stufe. „Sieht irgendwie komisch aus – Dein rotes Bauchfrei-Shirt und die olle Lederhose! Aber irgendwie witzig – so total anders, als ich sie bei meinem Bruder gesehen habe. Naja, ist auch schon was her, dass er sie zuletzt getragen hat.“

Plötzlich stand Fraukes Mama in der Zimmertür und kriegte sich kaum ein vor Lachen: „Sag mal, was geht denn hier ab? Sandra, wie siehst Du denn aus? Neee, das geht ja garnicht! Die ist Dir doch auch viel zu eng!“ Ich zwickte hier etwas an der Hose und dort noch ein wenig und meinte ganz trocken: „Wieso? Passt doch! Darf ich die haben?“ „Naja!“ sagte ihre Mama. „Von mir aus nimm sie mit und wenn Deine Ma Dich so rumlaufen lässt, soll’s mir Wurscht sein! So würde ich Dich jedenfalls nicht vor die Türe lassen! Wieder zurückgeben brauchst Du sie jedenfalls nicht – bei uns wäre sie ja eh gleich in der Tonne gelandet weil sie Frauke überhaupt nicht mehr passt...“
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:11:18 Nachmittag
mimdu - 30.05.2009 00:38

Ich nahm die Hose mit nach Hause. Große Diskussion gab es nicht drum. Meine Schwester und ich hatten uns ja ausgesprochen und machten uns nun ein Spaß draus mit Klamottenanziehen.

Bald später hatte ich Geburtstag. Das war Freitag. Wollte natürlich was besonderes anziehen und überlegte. Hatte plötzlich ne Idee. Hatte das schon lange nicht mehr angehabt. Ich wühlte im Kleiderschrank und fands nicht. Wo hab ich das denn? Hoffentlich hatte Mama das nicht aussortiert. Ich bekam Angst. Oh nein... Doch, da! Da war sie. Meine geliebte Reißverschluß-Latzhose. Hatte sie extra etwas zurückgelegt für besondere Anlässe. Natürlich paßte sie noch prima. Mein rotes T-Shirt an, drüber die Latzhose, Reißverschluß zu und fertig! Ich sah mich im Spiegel: Schick! Echt super! Diese Hose ist irgendwie doch noch die beste. Zusammen mit der Kunstlederlatzhose und der neuen von Oma.

In Schule traf ich meine Lehrerin. Sie sagte: "Oh, du hast die Hose ja doch noch! Ich dachte schon, du hast sie längst weggeschmissen." Ich sagte: "Weggeschmissen? Die tolle Hose? Nein, die trag ich nur zu besonderen Anlässen." Sie lachte und gratulierte mir zum Geburtstag. Maurice freute sich auch, daß ich die Hose wiedermal trag. Er umarmte mich beim Gratulieren.... Oh, Maurice!!!

Nachmittags kamen alle meine Freunde: Frauke, die Tochter von meiner Lehrerin und noch einige andere. Özlem, mit der ich mich nun auch angefreundet hatte, hatte superleckeres türkisches Gebäck mitgebracht. Jewgenija war auch da. Sie sah irgendwie schick aus. Irgendwann flüsterte Mama zu mir: "Kuck mal die Hose von Jewgenija an." Ich kuckte genauer hin... Nein... das kann nicht sein.... Ich nahm Jewgenija beiseite: "Wo hast du denn die Hose her?" Sie strahlte: "Die hat Mama mitgebracht von Second Hand. Ich find die voll cool. Willst du sie mal anprobieren?" Ich lachte: "Nein, laß mal, ich hab die schon angehabt." Sie machte große Augen: "Wieso?" - "Na, Oma hat mir die Hose mal geschenkt und ich hab sie dann zur Altkleidersammlung gegeben. Hab gesehen aber, wie sie für den Laden aussortiert wurde." Jewgenija strahlte: "Die ist von dir? Hey, das ist ja super!" - Tja, wenn Oma wüßte, daß meine Freundin nun die rosarote Schlaghose trägt und liebt. Sollte ich ihr erzählen am Sonntag. Dann kommt sie wieder...

Dann kam mein Maurice. Meine Schwester, sie trug übrigens den Jeans-Latzrock von Weinachten, hatte ihm aufgemacht. Als er in den Raum kam, traf mich ein Blitz. Maurice trug eine superschicke neue Jeanslatzhose. "Hey, Maurice! Wie schick!" Er strahlte übers ganze Gesicht. Frauke kicherte: "Ein Latzhosenpärchen." Alle lachten.

Ach, mein Geburtstag war herrlich. Fands vor allem toll, daß sich alle so gut verstanden. War ein superschöner Tag...
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:12:00 Nachmittag
Latz-Rocky 13.06.2009 12:23

Und weiter gehts mal wieder!

Abends, als ich ins Bett gehen wollte, drückte Mama mir noch ein Geschenk in die Hand. "Ist von Oma und Opa, die sind ja leider in diesem Jahr zu Deinem Geburtstag in Urlaub!" Ich nahm das Päckchen, was weich, ca. 35cm x 25cm groß und 2cm dick und in lustigem Geschenkpapier eingepackt war und machte es auf. "Wow", sagte ich "die ist aber auch klasse! Danke Oma und Opa, die werde ich gleich morgen zur Schule anziehen!", sagte ich laut vor Freude, obwohl beide garnicht hier waren.

Das hatte mich wirklich überrascht - da hatte ich garnicht mit gerechnet, von den beiden nochmal 'ne Latzhose geschenkt zu bekommen, zumal ich Weihnachten erst die blaue bekommen hatte. Die hier war schwarz, ansonsten genauso wie die von Weihnachten. Da sagte Mama "Oma meinte, dann kannst Du ja jetzt endlich die braune mit abgeben, die sie nicht leiden kann!" "Das hätte sie wohl gerne, Mama Du hast doch wohl nicht...?" Ich riss meinen Schrank auf doch zum Glück lag meine geliebte Kunstleder-Latzhose noch da, wo ich sie zum Frühlingsanfang als es langsam wieder wärmer wurde, hingelegt hatte.

"Nein, Sandra das brauchst Du auch nicht. Von mir aus zieh das Ding solange an, wie Du magst. Aber wenn Du's Dir mit Oma nicht verscherzen möchtest, zieh wenn sie das nächste Mal kommt die blaue oder die schwarze an, und erwähne die Kunstleder-Latzhose am besten erst garnicht. Dann gibts auch keine überflüssigen Diskussionen."

So ging ich zu Bett und freute mich auf den nächsten Tag in der Schule. Ob Maurice wohl wieder seine Latzhose anziehen wird? Vor der ersten Stunde sah ich ihn dann: Er hatte eine rote Sweatjacke über seiner blauen Jeans an. Ich konnte nicht erkennen, ob es die Latzjeans von gestern war, oder seine Five-Pocket Jeans, die er sonst immer trug.

Ich jedenfalls wollte Maurice überraschen, und hatte meine neue, schwarze Latzjeans von Oma und Opa an, darunter ein uni-weißes T-Shirt und - weil ich nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen wollte - ausnahmsweise meinen neuen, roten Adidas Kapuzenpulli mit den legendären drei weißen Streifen am Ärmel darüber an, den ich von Mama und Papa gestern auch neu zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Mache ich ja sonst normalerweise garnicht, aber der Pulli mit Känguruh-Tasche passte beim besten Willen nicht drunter.

Zur großen Pause zog ich dann den neuen Kapuzenpulli aus, legte ihn unter den Tisch und lief zusammen mit Maurice, der seine Sweatjacke anbehalten hatte nach draußen. "Wow" sagte er, "hast Du die zum Geburtstag bekommen?" Ich sagte stolz "Ja, von Oma und Opa. Oma meint, sie könnte mich damit überreden, meine Kunstleder-Latzhose, die sie überhaupt nicht leiden mag, endlich zu entsorgen. Aber da hat sie sich geschnitten!" "Die hast Du immer noch? Die muss doch bald auseinander fallen, so oft wie Du sie im Winter angezogen hast? Und war die nicht schon gebraucht, als Du sie bekommen hast?"

"Ja," sagte ich. "Sie ist schon reichlich abgenutzt, aber ich hab' sie noch immer und ich freu mich jetzt schon auf den Herbst und Winter, wenn's wieder kälter wird und ich sie wieder anziehen kann. Hoffentlich passt sie dann noch!" Maurice hatte seine Sweatjacke immer noch zu und so fragte ich ihn neugierig "Und, hast Du heute zur Schule nochmal Deine tolle Latzjeans an? Und wo hast Du die überhaupt her?"

"Nee," sagte er "zur Schule ziehe ich sowas nicht an. Ist doch eher was für Mädchen. Die hab' ich übrigens auch von meiner Oma zu Weihnachten bekommen. Meine Oma kennt nämlich Deine Oma ganz gut vom Seniorennachmittag - und Deine Oma hat meiner von Dir erzählt, und dass Du von ihr 'ne Latzjeans zu Weihnachten bekommen würdest. Sie hat so davon geschwärmt, dass das auch bestimmt für Jungs ganz cool sei und somit hat sie wohl meine Oma überredet mir auch eine zu schenken. Ist sogar die gleiche, wie Du auch hast - ich glaub, die beiden waren zusammen im Jeansladen einkaufen. Ich mag die aber nicht an mir leiden - und Mama meinte gestern, entweder Du ziehst die an oder gehst nicht zu Sandras Geburtstag, da hab ich sie nach Weihnachten glaub ich zum ersten Mal wieder angezogen. Ist ja auch noch ein wenig groß, ich musste sie an den Beinen umkrempeln. Ich mag die halt nicht."

"Och Maurice," sagte ich traurig. "Die passt Dir doch prima und sieht total klasse an Dir aus! Mir und den anderen hat's gestern jedenfalls total gut gefallen. Ist doch mal was anderes! Zieh' sie doch mal wieder an, und bitte auch zur Schule! Wir sind doch das Latzhosen-Päärchen!" sagte ich ganz verliebt. "Versprochen, ja?"
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:12:49 Nachmittag
mimdu - 09.07.2009 20:56

...

Maurice überlegte. "Na ich weiß nicht.... ". Glaub er traut sich nicht. Schade. "Naja, ach ich mag dich auch so!" sagte ich ganz lieb zu ihm. Oh mein Maurice! Was bin ich verliebt! War noch genauso verliebt wie ganz am Anfang...

Später verabredeten wir uns für Kino. War ja Samstag und es gab ein neuen Film. Überlegte den ganzen Nachmittag, was ich anziehen soll am Abend. Entschied mich für meine geliebte Reißverschluß-Latzhose. Mama rief: "Was? In dem alten Ding willst du mit Maurice ausgehen? Du hast doch eine so schöne neue Hose bekommen." Ich war sauer. Immer diese Sprüche! "Aber Mama, Sonntag ist doch erst morgen!"

Maurice freute sich, als er mich sah und weil ich diese Latzhose wieder anhatte. Erzählte ihm von Mamas Spruch. Er war empört: "Wirf die bloß nicht weg! Ich find die irre cool!" - Ja? Glaub, ich wurde rot. "Keine Sorge. Ich find die nämlich auch ziemlich cool. Und sie ist super bequem."

Trug ein Pulli drunter. Meine Jacke nahm ich mit, weils später vielleicht nicht mehr warm ist. Maurice hatte gleich seine Jacke an. Vorm Kino kuckten mal wieder einige, was ich trag. Ja, kuckt nur - cool was? Hihi! In Kino zog Maurice seine Jacke aus. Hey, er trug ja seine Latzhose! Freute mich riesig. "Die steht dir wirklich total gut" flüsterte ich zu ihm. Nun wurde ER etwas rot. Ich strahlte. "Wirklich, Maurice!" Freute mich sowieso daß ich unterwegs war mit ihm - das ist immer schön! Schaute ihn glücklich an und setzte mich ganz dicht neben ihm... Der Film war super und ich habs genossen mit Maurice. Danach sind wir noch in Eisdiele gegangen. Ach war das herrlich!!!

...

Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:13:50 Nachmittag
Latz-Rocky - 12.08.2009 21:28

So, nach einer kleinen Sommerpause geht's mal wieder weiter. Viel Spaß beim Lesen!

Weil’s nach dem Kinobesuch draußen schon recht kühl war, hatten wir unsere Jacken noch an, als wir in die Eisdiele gingen und uns in einer kuscheligen Ecke ein gemütliches Plätzchen gesucht und gefunden hatten. Irgendwie war uns beiden richtig kalt – der schöne, warme Frühsommertag hatte sich doch merklich abgekühlt. Außerdem hatte es zwischendurch noch geregnet, so dass wir doch etwas nass geworden waren. Somit ließen Maurice und ich erst einmal unsere Jacken an, als eine junge, freundliche Verkäuferin an unseren Tisch kam und fragte: „Na, ihr beiden! Was darf’s denn sein?“

„Also ich hätte gerne einen großen Erdbeerbecher mit Sahne!“ sagte Maurice voller Überzeugung. Erdbeeren möchte er nämlich am liebsten, das hatte ich auch schon herausgefunden und war somit nicht sonderlich überrascht über seine Bestellung. „Und ich nehme einen großen Schoko-Traum mit Vanille und Schokoladeneis sowie viel Schokosauce und etwas Streusel!“ „Den Schoko-Traum auch mit Sahne?“ fragte die Verkäuferin. „Natürlich!“ sagte ich. Wie konnte ich das bloß nur vergessen zu sagen.

Die Verkäuferin ging also zur Theke und machte unser Eis fertig. Wir konnten ihr dabei genau zusehen, wie sie die Kugel in die Becher füllte, bei Maurice die vielen frischen Erdbeeren hinzukamen und sie auf mein Eis die Schokoladensauce drübergoß. Zum Schluss noch die Sahne, Erdbeersauce bei Maurice Becher und die gewünschten Schokostreusel auf meinem. Zwei prächtige Eisbecher warteten nun an der Theke darauf, von der jungen, netten Verkäuferin zu uns zum Platz gebracht zu werden.

Gesagt – getan – die Verkäuferin stellte beide Becher auf ein Tablett und kam zu uns an den Tisch. Und just in dem Moment als sie bei uns am Tisch ankam, machten – ohne dass wir uns abgesprochen hätten – Maurice und ich zeitgleich unsere Jacken auf. Ein fataler Fehler, wie sich unmittelbar darauf herausstellte. Denn als die Verkäuferin uns beide so in Latzhosen da sitzen sah, erschrak sie so sehr, dass sie das Tablett mit unseren beiden Eisbechern fallen ließ. „Ssssoo – ssoo – so eine Latzhose wie Du hatte ich früher auch mal – …“ stammelte sie noch bevor sich der Inhalt der beiden Eisbecher sich geradezu über Maurice und mich ergoss…
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:14:52 Nachmittag
mimdu - 22.08.2009 20:30

Jetzt geht es weiter. Ist Gemeinschaftsarbeit wieder, eine Freundin hat geholfen.

Ihhhh.... Pulli, Latz, Beine. Alles voll Eis und Schokisose. Und Sahne! Sogar unter den Latz ist was gelaufen. Und die Haare ein bißchen! Ihhh! Die Latzhose von Maurice war auch dreckig, aber nicht so viel. Alle schauten zu uns. Ein paar Leute lachten auch. Die Verkäuferin holte was zum saubermachen. "Aus mit Schoki-Traum" sagte ich. Maurice lachte: "Schoki-Alptraum!" Mußte auch lachen und naschte was. "Hmmm.... Schoki-Alptraum mit Erdbeeren! Lecker!" Maurice fragte: "Darf ich auch mal probieren?" Klar! Dann kam die Verkäuferin wieder und es ging los. "Jetzt wär Deine Kunstlederlatzhose gut" sagte Maurice. Die Frau erzählte: "Ach! Kunstlederlatzhosen hatte ich auch als ich zu Schule kam. Sie sahen so ähnlich aus wie deine hier mit dem Reißverschluß." - "Meine sieht aber so aus wie die Latzhose von Maurice." sagte ich und dachte daß meine Schwester ja auch so eine hatte wie die Verkäuferin..... So ganz ging das nicht raus, die Schokoladensose und Erdbeersose auch nicht.... Schöner Mist. Wir waren ziemlich dreckig. "Das tut mir sehr leid" sagte die Verkäuferin. Der Chef war auch da und gab uns Gutscheine für Eis essen. Und neue Schokitraum und Erdbeerbecher bekamen wir umsonst dazu. Das war nett! und lecker!

Zuhause sagte Mama: "Wie siehst du denn aus???" Ich erzählte alles. Sie lachte laut: "Na, da bin ich aber froh, daß das diese alte Hose erwischt hat! Hast du dich schon im Spiegel gesehen?" O Schreck! Der Pulli und die Latzhose - alles voll braune und rote und weiße Flecke. Papa war auch da. Er lachte und wollte unbedingt Foto machen. Naja... ich fand das ja auch lustig irgendwie. Danach fragte ich "Mama, kannst du die Hose und den Pulli bitte waschen?" Mama lachte wieder: "Waschen? Na ob das noch rausgeht...." Ich starrte zu ihr vor Schreck. Mama lachte und sagte: "Außerdem hab ich grade Pullis und Hosen gewaschen." - "Och Mama, bitte!" - "Sandra, für diese alte Hose mach ich nicht extra die Waschmaschine an." - "Dann frag ich eben morgen die Mama von Maurice ob sie das mit wäscht. Seine Hose ist auch ganz dreckig." Mama sagte: "Daraus wird nichts. Du hast keine Zeit, weil du mit deiner Schwester das leckere Gebäck von Özlem backen willst. Sie wollte vielleicht ja auch noch kommen und helfen." Ach jaaa, wir wollen das ja mit nehmen zu Oma und Opa, weil die morgen von Urlaub kommen. Mist. Ging in mein Zimmer und zog mich um. Hatte gleich wieder schmierige Hände, weil der große Zieher vom Reißverschluß und der Pulli noch schmierig war. Tat Pulli und Hose auf eine Tüte. Ich werd bei Maurice anrufen morgen, das Zeug bei Backen anziehn und danach zu Maurice bringen. Soll Mama doch beschweren. Ich mach das einfach... Und zu Oma und Opa zieh ich die schöne neue Latzhose an, die ich von Oma hab.... ist ja auch Sonntag morgen!
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:15:36 Nachmittag
Latz-Rocky - 23.08.2009 15:48

"So, nun erstmal ab ins Bett! Ist eh schon spät genug!", meinte Mama. "Und zu Maurice's Mama brauchst Du auch nicht zu gehen wegen Deiner dreckigen Klamotten - die wäscht bestimmt auch nicht am Sonntag extra für Dich! Ich schau nächste Woche mal, was sich da machen lässt. Vielleicht bekomme ich sie ja noch einigermaßen sauber, und wenn nicht, dann..."

"Dann was, Mama?" "Dann solltest Du mal darüber nachdenken, ob Du sie nicht beim nächsten Mal mit in die Altkleidersammlung gibst! So richtig gut passen tut sie ja schon lange nicht mehr! Ich find' sowieso, dass sie viel zu eng ist. Und von der Länge her ist sie auch etwas kurz inzwischen. Außerdem hast Du doch noch die beiden neuen Latzhosen von Oma!"

Irgendwie hatte Mama zwar recht, aber von der Reißverschluss-Latzhose trennen wollte ich mich doch noch nicht. Zumal ich befürchtete, dass sie in der Altkleidersammlung nicht mehr aussortiert würde und im Reißwolf enden würde, so wie die alte Latzhose, die ich von Mark bekommen hatte. Im Nachhinein hab's ich's doch ein wenig bereut, dass ich sie in den Reißwolf geworfen hatte - aber sie war ja auch durchgescheuert und mir zu klein.

"Kommt nicht in Frage!" sagte ich. "Wenn die Flecken nicht rausgehen, ziehe ich sie halt für zu Hause an! Aber solange ich da noch so gerade eben reinpasse, geb' ich sie nicht her!" "Ist ja schon in Ordnung!" meinte Mama. "Ich wollte Dich auch nicht drängeln! Ich geb' mein bestes, dass sie wieder sauber wird und Du kannst sie solange anziehen, wie Du magst. Ich schmeiß sie schon nicht ohne Deine Zustimmung weg..."

Beruhigt ging ich ins Bett und überlegte, was ich morgen zum Backen anziehen sollte. Schließlich wollte ich meine Latzhose auch nicht noch dreckiger machen.

Sonntags morgens wurde ich wie immer von meinem Radiowecker wach. Ich ging ins Bad und machte mich frisch. Für die Kunstleder-Latzhose, die ich beim letzten Mal zum Backen an hatte, war es heute definitiv zu warm. Also zog ich mein knallrotes, ärmelloses Muskelshirt an, welches mir bis zum Bauchnabel ging und dazu die alte, kurze Lederhose, die ich von Frauke mitgenommen hatte. Das Teil war auch schon ziemlich eng, aber eine total irre Wohlfühlhose. Ich möchte sie, und war froh, dass ich sie von Frauke mitgenommen hatte.

Mama konnte das Teil natürlich auch nicht leiden - typisch Mama halt. Somit machte es mir auch gar nichts aus beim Frühstück wieder einen Spruch von ihr zu kassieren: "Wie siehst Du denn aus? Muss das sein, dass Du die Lederhose noch anziehst?" "So lange ich da noch so gerade eben reinpasse, ziehe ich sie auch noch an! Da gibt's nichts zu diskutieren...!" sagte ich - wohlwissend, dass die kurze Lederhose auch auf Mama's Abschußliste stand.

"Die hab' ich ja auch nur zum Backen an - da ist es nicht schlimm wenn ich mich einsaue! Das kann die gut ab und Du brauchst nichts zu waschen! Für heute Nachmittag zu Oma ziehe ich dann die neue schwarze Latzjeans an, die ich von Oma zum Geburtstag geschenkt bekommen habe!"

"Von mir aus lass sie zum Backen an. Du musst Dich in Deinen Klamotten wohl fühlen - auch wenn ich sie nicht leiden kann! Und Oma wird sich bestimmt freuen, wenn Du die schwarze Latzjeans heute Nachmittag anziehst!"

Nach dem Frühstück ging's dann direkt los mit dem Backen und ich hatte Spaß, dass ich die alte, spreckige Lederhose anbehalten durfte. Am liebsten würde ich sie im Sommer mit in den Urlaub nehmen, aber ob Mama das wohl erlauben wird? Die Plätzchen nach Özlem's türkischem Rezept sind uns übrigens sehr gut gelungen. Hab' nämlich zwischendurch mal dran naschen dürfen - sehr lecker! Vor allem Zimt und Anis, hmmmm.

Zum Nachmittag hin zog ich mich ohne murren um - obwohl ich auch gerne in Lederhose zu Oma gegangen wäre. Aber das hätte wieder Mecker gegeben und uns wahrscheinlich den schönen Nachmittag versaut. Somit zog ich ein frisches, weißes T-Shirt an und dazu die neue, schwarze Latzjeans. Die hatte die gleiche Größe wie die blaue, die ich zu Weihnachten bekommen hatte und wie meine Kunstleder-Latzhose.

Und sie passte noch mehr als gut. Umkrempeln brauchte ich sie zwar nicht mehr, aber sie war lang genug. Und am Bauch saß sie auch noch recht locker. Ich war also guter Dinge, dass meine Kunstleder-Latzhose auch zum Herbst hin noch passen wird. Die schwarze hatte ich nun für gut, die blaue für zur Schule, in der Freizeit und für zu Hause an. Dementsprechend sah sie auch schon aus - reichlich verwaschen schon nach ein paar Monaten. War ja auch kein Wunder, ich hatte sie beinahe jeder Woche an und somit war sie auch fast jede Woche mindestens einmal in der Waschmaschine.

Zu meiner Überraschung hatte meine große Schwester auch ein weißes T-Shirt an und dazu die schwarze Cord-Latzhose, die damals mit in der Tüte von meiner Englisch-Lehrerin war. Schwesterherz und ich im Partner-Look, das hatten wir auch lange nicht mehr. Und so fuhren wir dann zu Oma und Opa, beiden freuten sich über unser kommen, die leckeren Plätzchen und über unser Outfit.

Oma war mächtig stolz und freute sich, dass ich ihr Geburtstagsgeschenk an hatte. "Danke Oma!" sagte ich nochmal. "Die hier lasse ich erst mal für gut!" "Freu' mich, dass sie Dir gefällt! Viel Spaß damit!" "Danke, Danke! ich freu mich auch total darüber!"

Nach einem wunderschönen Nachmittag ging's wieder nach Hause zurück. Ich überlegte kurz, ob ich morgen die kurze Lederhose zur Schule anziehen sollte. Oder Oma's blaue Latzjeans? Und ich hoffte, dass Mama meine Reißverschluss-Latzi wieder sauber bekommt. Aber ich war guter Dinge!
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:16:35 Nachmittag
mimdu - 25.08.2009 20:33

Am nächsten Tag war schönes Wetter. "Das wird warm heute, willst du wirklich mit Latzhose zur Schule gehen?" sagte Mama als ich mit der Latzhose von Oma bei Frühstück war. Meine Schwester hatte den Latzrock von Weinachten an. Die hats gut... ich überlegte.... Nach Frühstück zog ich mich schnell um: kurze Lederhose von Frauke. Oh yeah! Was die anderen wohl sagen? "Sandraaa!" rief meine Schwester. Nahm schnell meine Sachen und wollte los. "Das nicht Sandra! Bitte zieh das wieder aus." - "Mama! Ich muß los, ich bin sonst nicht pünktlich!" Mama wußte nicht, was sie sagen soll. "Komm endlich Sandra!!!" rief meine Schwester. "Na gut! Beeilt Euch!" seufzte Mama....

Als Frauke mich sah mußte sie lachen. "Du ziehst das Teil echt an?" - "Will das sogar zum Urlaub mit nehmen." sagte ich. - "Du spinnst ja!" kicherte sie. Die anderen kuckten auch alle. "Oh, schicke Jungenshose!" sagte eine. "Wo hast du die her, ich möchte auch so eine haben!" sagte ne andere. Und Maurice fand die Hose auch gut. Meine Lehrer sagten garnichts.

Ein paar Tage noch bis Sommerferien. Jeden Tag wars warm. Und jeden Tag trug ich die Lederhose. Fand das total toll die zu tragen. Super war auch, daß Mama meine Schokitraum-Latzhose wieder richtig sauber gekriegt hat und den Pulli auch..... Dann endlich Ferien... freute mich riesig drauf auf Urlaub. Wollte die kurze Lederhose unbedingt mitnehmen und auch ein paar Latzhosen....
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:17:50 Nachmittag
Latz-Rocky - 22.09.2009 20:41

So, nach einer kleinen schöpferischen Pause geht's in Sandra's Sommerferien.  Vielleicht ein wenig off topic, aber viel Spaß beim Lesen! Kommentare sind weiterhin erwünscht! 

Mittwochs war der letzte Schultag, es war knackiges Wetter – also hatte ich wie in den letzten Tagen zuvor die alte, kurze Lederhose an, die ich bei Frauke mitgenommen hatte. Die war zwar total speckig und ziemlich eng und zwickte an allen Ecken und Kanten, doch das störte mich nicht. Eigentlich war sie mir – wenn ich ehrlich bin – schon etwas zu klein. Aber das war mir egal, so ein Teil hatte ich haben wollen seit dem ich mich erinnern kann. Leider gab’s die laut Mama’s Meinung nur für Jungs und selbst bei denen hatte ich schon lange keine mehr gesehen. Ich war also mächtig stolz und freute mich riesig, dass Mama sich nicht dran störte, wenn ich sie zur Schule anzog. So trug ich die Lederhose auch die kompletten ersten anderthalb Ferienwochen, ohne das Mama ein böses Wort verlor.

Ich freute ich mich riesig auf den Urlaub: Morgen, am Samstag soll’s nun endlich losgehen und ich war total aufgeregt. Dieses Jahr geht’s mal wieder zur Nordsee in eine kleine Ferienwohnung, wo wir vor ein paar Jahren schon mal waren. Ich mag die See, auch wenn ich genauso gerne nach Bayern in die Berge zum wandern fahre. Hauptsache, ich darf meine Lederhose mitnehmen! Als ich am Nachmittag vom Spielen nach Hause kam, hatte Mama schon die Klamotten zum Anziehen, die ich mitnehmen sollte, auf’s Bett gepackt. „Schau mal kurz durch, ob alles dabei ist was Du mitnehmen möchtest!“, sagte sie. „Dann kann ich alles mit bei mir in den Koffer packen!“

Ich sah den Packen durch und stellte fest, dass nichts von meinen Lieblingssachen dabei war. „Wo sind denn meine drei Latzhosen? Und mein lila Kapuzennicki?“ fragte ich neugierig. „Die willst Du doch nicht wirklich mitnehmen, oder? Für zu Hause sind die vielleicht noch ok – aber für’n Urlaub? Außerdem fahren wir doch zur Nordsee, da ist es bestimmt schön warm, da brauchst Du bestimmt keinen Pulli und keine Latzhose. Außerdem hab‘ ich Dir ja ne normale, lange Jeans mit eingepackt und wenn Du unbedingt noch nen Pulli mitnehmen willst, dann nimm den roten Adidas Kapuzenpulli. Der Nicki bleibst jedenfalls hier!“

„Gar keine Latzhose?“ Ich sah Mama mit einem traurigen Dackelblick an. „Auch nicht die schwarze? Die ist doch noch fast wie neu, ich hab‘ ich doch bislang nur für gut angezogen. Aber am liebsten würde ich ja meine blaue mitnehmen, die ich von Oma zu Weihnachten bekommen habe!“ Nach meiner geliebten Reißverschluss-Latzi traute ich mich garnicht erst zu fragen. Mama’s Kommentar als sie nach dem Schoko-Albtraum aus der Wäsche zurückkam war eindeutig: „Eigentlich war sie ja reif für die Tonne, aber ich hab‘ sie wieder hin bekommen! Nur noch für zu Hause anziehen, ansonsten überleg‘ ich’s mir noch mal!“ sagte sie lächelnd. Ich liebte meine Mama!

„Mmmh…“ meinte Mama nachdenklich. „Muss das wirklich sein?“ Mein Dackelblick wurde etwas intensiver und sie meinte „Was möchtest Du denn morgen auf der Hinfahrt anziehen? Es soll gut warm werden!“ „Och“ sagte ich „am liebsten meine kurze Lederhose hier und mein knallrotes T-Shirt. Hab‘ ich heute erst frisch angezogen!“ Jetzt wurde Mama plötzlich sauer: „Das olle Ding bleibt definitiv hier. Du kannst froh sein, dass noch nicht wieder Altkleidersammlung war, seit dem Du das Teil hast. Sonst wär‘ die schon längst mit verschwunden, da hätte ich Dich noch nicht mal groß gefragt. Sei froh, dass Du sie für zu Hause anziehen durftest…“

„Echt?“ fragte ich Mama traurig. „Darf ich die wirklich nicht morgen für die Fahrt anziehen?“ „Nein!“ sagte Mama. „Wir fahren zur Nordsee und nicht in die Berge! Da hätte ich’s Dir vielleicht noch erlaubt, auch wenn das Ding total fertig und mindestens drei Nummern zu klein ist. Und wenn Du jetzt noch weiter quengelst, war’s heute auch das letzte Mal! Ansonsten kannst Du sie noch für zu Hause anziehen, bis der Sommer vorbei ist.“ „Aber an der Nordsee kennt mich doch keiner, da soll es doch wohl egal sein, wie ich rumlaufe!“ „Sandra, ein Wort noch und Du ziehst die Lederhose auf der Stelle aus und nie wieder an, verstanden?“

„Ist ja schon gut Mama, darf ich denn morgen meine blaue Latzhose anziehen?“ versuchte ich Mama zu beruhigen. „Die blaue? Die ist doch auch schon total verwaschen, oder nicht? Wirklich schön ist die doch auch nicht mehr! Wenn wäre mir die schwarze lieber!“ Irgendwie war Mama total anders als sonst. Normalerweise war es ihr egal, was ich anzog, ich durfte rumlaufen, wie ich wollte. Auch in alten und engen Klamotten, das störte sie normalerweise überhaupt nicht.

„Mama, was ist los mit Dir?“ wollte ich wissen. „Sonst bist Du doch nicht so pingelig, was meine Klamotten angeht!“ „Ach weißt Du, Sandra hier zu Hause kennt Dich jeder so!“ meinte Mama tröstend. „Aber die Leute die uns die Ferienwohnung vermieten sind gute Freunde von Oma und Opa! Und Oma meinte, dass ich ein wenig darauf achten soll, dass Du ordentliches Zeug mit hast. Die haben selber zwei Kinder in Deinem Alter und Oma will nicht, dass Du dort einen schlechten Eindruck hinterlässt. Und Ich will nicht, dass Du uns dort blamierst mit Deinen alten Klamotten. Nachher meinen die noch, Dir was schenken zu müssen, weil Du nichts Anständiges hast. Ich hoffe, das kannst Du verstehen!“

Ich nickte zwar, doch verstehen konnte ich Mama und Oma nicht wirklich. Ich war gespannt auf die beiden Kinder und was die wohl anziehen dürfen. Bestimmt nur so’n feines Zeugs wie die Mädels in meiner Klasse. Und Riesenaufstand der Eltern, wenn mal was dreckig wird oder kaputt geht. Solche Eltern hasste ich. Naja, wird ja ‘nen feiner Urlaub werden, fürchtete ich. 14 Tage ohne meine Lieblingsklamotten ist ja kaum zum Aushalten, dachte ich und zupfte an den Trägern meiner viel zu engen Lederhose. „Wohl doch zu klein?“ grinste Mama nur. „Nö, nicht wirklich!“ lächelte ich wieder wohl wissend, dass die Zeit mit ihr sich langsam dem Ende neigte. Insgeheim hoffte ich, dass Mama sie bis zum Frühjahr nicht mit entsorgt und sie mir dann noch passen würde. „Darf ich dann wenigstens die schwarze Latzhose mitnehmen und morgen anziehen?“
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:19:42 Nachmittag
mimdu - 03.10.2009 20:18

Nächsten morgen fuhren wir los. Die Vermieter wohnen neben uns hat Mama gesagt. Puh! 14 Tage immer die feinen Kinder aushalten, die nicht dreckig werden dürfen..... das geht ja gar nicht! Ach, wär doch Maurice bei mir....!

Mist! Die Vermieterin war voll der Oma-Typ! Für Abend hatten wir eine Einladung für Essen, weil wir Oma kennen. Aber vorher wollten wir zu Strand. "Die Sonne kann brennen und stechen, wenn man zuviel Sonne abkriegt!" sagte die Vermieterin besorgt. "Haben Ihre Kinder einen Kaputzenpulli oder sowas?" Wiewas? Ich dachte mich sticht die Sonne jetzt schon! Oder hab ich falsch gehört? Mama sagte: "Sandra, du nimmst deinen roten Kaputzenpulli mit und eine lange Hose...." Was? Mama sagt ich soll Kaputzenpulli anziehen....? Das ist ja voll irre!!! War auch gut, daß ich das mithatte. Hatte ja weiße Haut die ganz rot wird, wenn zu viel Sonne da ist.

An Abend mußten wir uns schick machen, weil wir keinen schlechten Einfluß für die Kinder machen durften. Und ich durfte unsere Familie nicht blamieren! Ich zog die schwarze Latzhose an. Ich durfte das, weil die von Oma ist und sauber und neu war. Meine Schwester war auch schick. Die Vermieterin sagte: "Oh, was haben Sie für schicke Töchter!" Wir saßen in Garten und warteten auf die Tochter von der Vermieterin. Mama sagte was und ich kuckte zu ihr. Plötzlich machte sie ganz große Augen und komisches Gesicht. Die Vermieterin rief: "Na endlich!!! Wir wollen anfangen. Hier sind Sandra und ihre Schwester!" Ich kuckte zu der Tochter und dachte die Sonne sticht schon wieder! Die Tochter... wie die aussah.... sie hatte bunte Haare, geschminktes Gesicht, verwaschenes T-Shirt und dadrüber ... ich mußte zweimal kucken..... eine ziemlich alte, viel zu weite und abgefetzte Jeanslatzhose, die Löcher hatte. Baggi ohne Ende und nur ein Träger war befestigt. Der andere hing runter und der Latz auch etwas. Das war sowas von gammelig, da war meine Reißverschluß-Latzi ganz neu dagegen. "Was glotzt du so blöd?" fragte sie mich. "Sei nicht so frech!" rief ihre Mama sofort und dann: "Kannst du nicht was vernünftiges anziehen??" Ich rief: "Hey, du siehst ja voll cooooool aus!!!" Mama war entsetzt! Meine Schwester mußte aufpassen das sie nicht lacht. Die Vermieterin sagte: "Entschuldigen Sie bitte diese schrecklichen Klamotten von meiner Tochter. Sie steckt gerade voll in Pupertät." Mama drohte zu mir: "Wehe Sandra wenn du so rumläufst. Ich nehm dir dann die Klamotten weg, das verspreche ich zu dir!!!" Die Vermieterin kuckte fragend. Mama sagte: "Sandra trägt nämlich auch unheimlich gerne alte gammelige und abgefetzte Latzhosen. Noch ist das erträglich, aber wenn das schlimmer wird...." - "Was, du trägst auch alte Latzhosen???" fragte mich die Tochter neugierig. "Ja klar!" Wir freundeten uns sofort an....

Später fragte die Vermieterin, ob wir Gummistiefel haben. "Oder habt ihr keine Lust morgen früh für eine Wattwanderung? Am besten auch Pulli mitnehmen und eine lange Hose, die richtig dreckig werden kann." Mama sagte: "Oh, was zum richtig dreckig machen.... das sieht schlecht aus." Eine Wattwanderung..... wie spannend... Ohja, das möchte ich machen!

Abends in Bett konnte ich nicht schlafen. Hatte eine neue Latzhosenfreundin! Ha, blamieren - das hätt ich nicht geschafft! Was Mama und Oma wieder denken.... Hatte Mama nicht zwei Kinder gesagt? Achso, es war die Sprache von woanders schlafen. War das eigentlich Tochter oder Junge? Ich weiß nicht..... morgen Wattwanderung... toll.... hab das noch nie gemacht! .... ich schlief ein.....
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:20:30 Nachmittag
Latz-Rocky - 19.10.2009 21:54

Die erste Nacht in der Ferienwohnung verlief wunderbar ruhig. Meine große Schwester und ich mussten uns zwar das Zimmer teilen – aber wenigstens gab’s dort ein cooles Etagenbett und ich durfte wie früher zu Hause üblich oben schlafen. Was war ich glücklich. Kurz nachdem die ersten warmen Sonnenstrahlen ins Zimmer schienen, wachte ich auf. Für’s Frühstück war’s noch definitiv zu früh, aufstehen wollte ich noch nicht, aber einschlafen war auch nicht mehr drin.

Elisabeth – alle nannten sie jedoch nur Elly – hatte mich total überrascht mit ihrem Outfit: ihr kurzer, knallroter Igelhaarschnitt, der im Nacken zu einem kleinen Pferdeschwänzchen wurde, sah total irre aus. Und dazu noch diese Latzhose – irgendwie zwar drei Nummern zu groß und total baggy – aber dafür sowas von zerschlissen, dass meine Mama sie glatt hätte in der Mülltonne verschwinden lassen – OHNE mir vorher was zu sagen. Da war ich mir sicher. Hatte Oma uns nicht gewarnt: Die tragen nur gute Klamotten, da kannst Du Dich in Latzhose nicht sehen lassen – von wegen, Oma, das gibt Ärger wenn wir wieder zu Hause sind.

Plötzlich roch es nach frischen Brötchen – Papa war schon los und hatte beim Bäcker im die Ecke welche gekauft. Rasch stand ich auf und zog mich an – wenn ich ihm beim Frühstück helfe, wird sicher niemand meckern, wenn ich nochmal meine schwarze Latzhose und darunter das weiße T-Shirt von gestern anziehen würde. So erschien ich dann auch in der Küche, nachdem ich mich zuvor frisch gemacht und angezogen hatte. Meine Schwester und Mama lagen noch müde im Bett.

„Moin“ sagte Papa. Typisch Papa, dachte ich. Jetzt im Urlaub auf Friesisch machen. Aber offenbar hatte er gute Laune. „Solltest Du die Latzhose nicht nur auf der Hin- und Rückfahrt anziehen?“ sagte er und schaute mich fragend an. „Nicht dass es gleich Ärger mit Mama gibt?“ „Wir wollen doch gleich zur Wattwanderung – und Elly zieht bestimmt auch ihre Latzi an –dann gehen wir beide im Partnerlook. Papa, bitte! Darf ich?“ „Naja, von mir aus. Ich find die total klasse – auch wenn Mama die nicht mag. Von mir aus hättest Du auch die Blaue noch mitnehmen dürfen, aber da hat Mama mehr zu sagen!“

„Ja, leider!“ sagte ich und war insgeheim froh, dass ich wenigstens die Schwarze mitnehmen und anziehen durfte. Kurze Zeit später kamen auch Mama und meine Schwester in die Küche. Mama schüttelte nur mit dem Kopf, als sie mich sah. Ihre Blicke sagten alles. Wir frühstückten in aller Ruhe und kurz vor 10 Uhr klingelte es an der Tür unserer kleinen Ferienwohnung. Es war Elly. Sie hatte ihre Latzhose bis zu den Knien hochgekrempelt, die Träger in den runter baumelnden Latz eingehakt und dazu einen blauen Kapuzenpulli an, der auch schon seine besten Tage hinter sich hatte. Die Hände locker in der Känguru-Tasche versteckt schaute sie mich mit ihren Sommersprossen an und sagte verlegen „Kommt Ihr mit zur Wattwanderung? In 10 Minuten geht’s los!“

„Klar, gerne!“ sagte ich. „Aber ich habe keine Gummistiefel mit!“ „Brauchst Du auch nicht! Musst halt auch Deine Hose hochkrempeln, dann tun’s auch Badelatschen. Und zieh Dir ‘nen Pulli drüber, ist sehr frisch heute – T-Shirt allein reicht nicht!“

Kurze Zeit später liefen wir los – die ganze Familie kam mit, auch Ellys Eltern. Elly und ich rannten erst mal vor zum Strand – wir wollten unter uns Sein und Zeit zum Erzählen haben. „Dein Outfit gefällt mir!“ sagte ich zu Elly und schaute sie dabei etwas neidisch an. „Oma hat Dich mir ganz anders beschreiben – so als typisch Spie…“ „Spießer meinst Du – ja so war ich früher mal. So kennt mich Deine Oma eigentlich auch nur – das liebe brave Mädchen aus gutem Hause, welches auch Alltags in Sonntagskleidchen rum rennt. Nee, die Zeiten sind vorbei. Und als ich hörte, dass Du gerne Latzhosen trägst, hab‘ ich mir kurzerhand eine organisiert: Meine bestes Freundin lebt auf ‘nem Bauernhof und dort tragen alle Latzhosen. Und von ihrer Mama habe ich die hier abgreifen können – ist mir zwar noch zu groß, aber mit Gürtel drum passt sie ganz gut.

Und besonders wichtig: Der Latz muss runter baumeln, soll ja jeder sehen, dass ich Latzhosen trage, auch wenn ich ‘nen Kappu drüber ziehe. Dann ging’s noch zum Frisör: rote Haare hatte ich immer schon, die sind auch „echt“, aber die Wuschelmähne, die Mama mir sonntags zu zwei Zöpfen zusammengeflochten hatte, musste einfach mal runter. Igel mit Minischwänzchen, die Frisöse hat zwar blöd geguckt, meinte aber zur Latzhose könne das sogar ganz witzig aussehen.

Als ich das erste Mal so nach Hause gekommen bin, ist Papa total ausgerastet – das tat echt weh, aber dann bekam er Zoff mit meiner Mama und tauchte das ganze Wochenende nicht mehr auf. Inzwischen hat sich alles wieder eingerenkt – war aber alles in allem ‘ne schmerzhafte, aber wichtige Erfahrung. Und wie bist Du zu Latzhosen gekommen, Sandra?“

„Wow!“ dachte ich, da hatte ich es doch um einiges besser. „Ach, das ist eine lange Geschichte. Muss so etwas mehr als ein Jahr her sein, jetzt. Wir waren mit Freunden im Freizeitpark und ich bin tierisch nass geworden, so dass ich meine Hose wechseln musste. Die Mama eines Kollegen hatte zum Glück Ersatzkleidung dabei, und was da zum Vorschein kam, war ‘ne alte Latzjeans, die ich nach viel Bitten und Betteln behalten durfte.“

„Interessant“ sagt Elly. „Ist das die, die Du an hast?“ „Nein“ sagte ich traurig, als ich an Marks Latzjeans und den roten Kapuzennicki denken musste. „Die war irgendwann zu klein und später dann auch noch durchgerutscht. Die hab‘ ich dann in der Altkleidersammlung persönlich in den Reißwolf geworfen!“ „Cool – sowas würde ich auch gerne mal sehen. Hast Du nur die eine Latzhose?“ „Nee, inzwischen hab‘ ich noch eine Latzjeans von meiner Englisch-Lehrerin bekommen, die ist total cool – mit dem großen, durchgehenden Reißverschluss vorne. Die durfte ich aber leider nicht mitnehmen. Die passt aber auch kaum noch…“

„Schade – die hätte ich gerne mal gesehen! Hast Du Bilder davon mit?“ „Nee, leider nicht. Konnte doch nicht ahnen, dass Du auch Latzhosen anziehst. Musste quengeln, dass ich überhaupt eine mitnehmen durfte. Lieber hatte ich ja meine Blaue mitgenommen, die sieht auch schon reichlich verwaschen aus – oder meine Lieblingshose: meine braune Kunstleder-Latzjeans!“

„Das ist ja megacool – sowas gibt es? Wahnsinn! Sowas hätte ich auch gerne – völlig abgefahren. Die musst Du mir unbedingt mal zeigen…“ sagte Elly, als wir gemeinsam durch das Watt wanderten. „Die hab‘ ich vom Flohmarkt – war gebraucht, ist aber noch gut in Schuss. Die ziehe ich zum Herbst hin wieder an, da freu ich mich jetzt schon drauf!“ „Dann hast Du ja ‘nen ganzen Schrank voll Latzhosen – Du trägst wohl nichts anderes, oder?“ „Naja“, sagte ich. „Im Sommer ziehe ich auch ganz gerne mal meine kurze Lederhose an, die ich von meiner besten Freundin mitgenommen habe!“

„Ja, nee – iss klar!“ „Du bist ja noch verrückter als ich, Sandra! Ich hab‘ nur die eine hier – aber die ist auch cool – die zieh ich total oft und gerne an.“ Wir liefen weiter durchs Watt – der raue Wind blies uns ins Gesicht und ich war froh, dass ich auf Elly gehört hatte und auch meinen Kapuzenpulli drüber gezogen hatte. Nur mein Latz saß da, wo er hingehörte: Vor meiner Brust – dafür ist er auch schließlich da, dachte ich.

„Guck mal hier! Weißt Du, was das ist?“ fragte Elly und zeigte in den Schlick auf etwas, was ganz merkwürdig aussah…
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:21:13 Nachmittag
mimdu - 30.10.2009 22:01

...... sofort kamen Ellys Papa und die anderen. Er kannte sich total gut aus und erklärte was das ist. Er zeigte uns total viel im Watt. Wir hatten Spaten mit und untersuchten das Watt. Wattwürmer, Einsiedlerkrebse, Kraben, Muscheln die sich in Sand eingraben, und Vögel und andere viele Tiere ... was da alles lebt.... irre! Und wie das geht mit Ebbe und Flut und warum das Schlick schwarz ist und sowas, erzählte er auch. War total toll. Wußte gar nicht, daß das so interessant ist. Ich mag das Meer!

Als wir zuhause waren, mußten wir essen erstmal. Später waren wir eingeladen bei Ellys Eltern, um Tee zu trinken. Das ist normal da: Tee und Kandis und Sahne und mit Teegeschir. Es gibt eine Zeremonie, wie man Tee eingießen und trinken muß. Fand das auch irre spannend!

Nach Teetrinken war ich allein wieder mit Elly. Ich fragte, ob ich mal mitdarf zum Bauerhof. Ich will unbedingt die Bauernhoflatzhosen sehen. "Klar. Ich hoffe du kannst plattdeutsch!" Ich guckte erschreckt. Elly lachte. "Ich kann das ja übersetzen...!" Na das wird lustig bestimmt.... Elly meinte: "Schade, daß du keine Bilder hast von deinen Latzhosen. Würd die gern mal sehen! Am liebsten die mit Reißverschluß und die aus Kunstleder." Ich lachte: "Du auch?" Elly fragte: Wieso? Ich sagte: "Hab mein Lieblingsonkel erzählt, daß ich viele Latzhosen habe und die auch oft trage. Er sagte ich soll mal alle Latzhosen zeigen, wenn ich komme." Elly fragte: "Trägt er auch nur Latzhosen?" Ich sagte: "Nein, aber er ist ein ziemlich verrückter Typ. Ist ne Mischung von Daniel Düsentrieb und Peter Lustig und so. Er wohnt auf Land wo auch Berge sind." - "Ach, hat er einen wilden Garten und einen großen Hund und fährt immer mit seinem Klapperfahrrad und trägt immer ne ziemlich alte Lederweste?" Ich staunte: "Ja, woher kennst du ihn?" Elly sagte: "Deine Oma hat tierisch abgelästert" "Tyyyypisch!" rufte ich. "Er ist der Bruder von deinem Opa, oder?" - "Ja! Ich bin total gern da, weil er so herzlich ist. Er hat mich eingeladen. Vielleicht fahren wir dahin, wenn er Geburtstag hat und ich bleib da dann eine Woche lange. Das ist immer total toll, die Natur und was wir machen dann. Letztes Mal haben wir den Gartenzaun mit Holz neu gemacht und angemalt und haben geangelt..." - "Toll! Ich hab auch einen Opa, bei dem ich totaaaaal gern bin." sagte Elly "Aber er ist nicht so verrückt."

Später fragte ich Mama und Papa ob ich morgen mit darf zum Bauernhof. Ja ich durfte das. War ganz gespannt, wie das da ist und was für Latzhosen sie haben.... und wie sie sprechen..... und ob sie da auch nur Tee trinken....
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:22:12 Nachmittag
Latz-Rocky - 07.11.2009 12:44


Und weiter gehts...

Am nächsten Morgen machten Elly und ich uns auf zum Bauernhof. In der Nacht hatte es heftigsten Gewitterregen gegeben und gestürmt, so wie ich es noch nicht erlebt hatte. Ich konnte die Nacht über kaum schlafen. Entsprechend müde erschien ich am Frühstückstisch – ich hatte noch nicht mal Lust gehabt, mich fertig anzuziehen.

„Elly und ich wollen heute zu Ihren Freunden, die haben hier in der Nähe einen Bauernhof! Dürfen wir mit den Fahrrädern dorthin fahren? Und darf ich nochmal meine schwarze Latzjeans anziehen?“ „Von mir aus“ meinte Mama. „Ist ja warmes Wetter heute – da reicht’s wenn Du das weiße T-Shirt drunter anziehst. Den Kapuzenpulli brauchst Du gar nicht erst mitnehmen – dann vergisst Du ihn auch nicht wieder!“

„Ist ok“ sagte ich und ging mich duschen und anziehen. Dann zog ich noch flugs meine neuen weißen Adidas Turnschuhe an. Mama rief mir noch hinterher „Mach Dich nur nicht dreckig, wir wollen heute Abend noch essen gehen und anschließend aufs Hafenfest!“ Aber das hatte ich nur noch so am Rande mitbekommen…

Ich schellte bei Elly und wir radelten los. Sie hatte ihre Schlabberlatzhose bis zu den Knien umgekrempelt und den Latz wie immer locker runter baumeln. Und robuste Schuhe – die sahen fast wie die Sicherheitsschuhe von Bauarbeitern aus. Schwarz – und auch schon abgetragen. Dazu ein ebenso zu viel großes, verwaschenes T-Shirt mit einer überdimensional großen Kuh als Motiv. Die sah total lustig aus – aus einer tollen Weitwinkelperspektive aufgenommen. „Hab‘ ich selbst fotografiert und beim T-Shirt Druck für Mama machen lassen!“ sagte sie trocken. „Die möchte das Shirt aber nicht – und seitdem ziehe ich es halt an!“

Dagegen bevorzugte ich die traditionelle Variante: Latz hoch und uni-weißes Shirt drunter. Nix baumeln, nix verstecken, nix schlabbern, nix Kuh. Im Gegenteil: Ich liebte es eher etwas enger, dementsprechend hatte ich mir auch die Träger eingestellt. Mama mochte das zwar nicht leiden, aber das war mir egal. Auch wenn die Hose inzwischen von der Länge her richtig gut passte, war sie immer noch etwas weit. Allerdings musste ich mittlerweile beim An- und Ausziehen die seitlichen Knöpfe losmachen um sie etwas bequemer anziehen zu können.

Verglichen mit Elly sah ich richtig brav aus – Kleider machen halt doch Leute. Ellys Frisur sah rattenschaft aus – darum beneidete ich sie. Aber so ‘ne Schlabberlatzi würde ich für kein Geld in der Welt anziehen. Und Latz baumeln lassen geht auch gar nicht. Und die Hose hochkrempeln bis zu den Knien ist auch nicht mein Ding. Irgendwie war ich traurig, dass ich meine Kunstleder-Latzjeans nicht mitnehmen durfte. Oder meine kurze Lederhose – die hätte ich heute für zum Bauernhof am liebsten angezogen. Aber ich war ja froh, dass ich die Sachen überhaupt noch anziehen darf. Also freute ich mich umso mehr darauf, sie zu Hause wieder anzuziehen.

Der asphaltierte Fahrradweg war inzwischen zu einem matschigen Feldweg geworden. Elly hatte ihr Mountain-Bike fest im Griff. Ich kam mit meinem geliehenen Holland-Rad mit Dreigangschaltung kaum hinterher. Sie hatte ganz schönes Tempo drauf – der Matsch spritze hoch und ich sah schon etwas auf uns zukommen, als Elly mit ihrem Rad durch eine lange, dicke Pfütze fuhr. Plötzlich wurde sie ganz langsam und trotz Mountain-Bike blieb sie im Matsch stecken musste. Ich musste eine Vollbremsung machen, hätte beinahe die Kontrolle über mein Rad verloren. Fast wäre ich gestürzt aber ich kam noch rechtzeitig zum Stehen.

Nochmal Glück gehabt dachte ich als Elly fragte „Alles in Ordnung?“ Sie schaute zu mir rüber und sagte „Wie siehst Du denn aus?“ Da merkte ich, dass Elly mich von oben bis unten total eingesaut hatte. Meine neuen Turnschuhe waren voll mit kleinen, braunen Sprenkeln. Und vor allem, mein Hosenbeine hatten auch was abbekommen. „Du siehst aber auch nicht besser aus!“ sagte ich zu Elly. „Ich seh' immer so aus! Mama weigert sich beharrlich, meine Latzjeans zu waschen. Lohn sich gar nicht, meint sie immer. Ab und zu pack ich sie dann selber mit in die Waschmaschine!“

Elly hatte zwischenzeitlich ihr Fahrrad aus dem Sumpf gezogen und wir fuhren weiter. Sie gab wieder richtig Stoff und ich hatte wieder Mühe, hinterher zu kommen. Dann bog sie plötzlich schnell nach links ab auf den Bauernhof, doch das war für mich diesmal zu schnell. Ich bekam die Kurve nicht mehr rechtzeitig und schlitterte mit dem Fahrrad zur Seite weg. Mitten in der Hofeinfahrt legte ich mich buchstäblich auf die Fresse. Und genau dort, wo es matschigsten war. Volltreffer! Einmal Schlammbad gratis!

Erst jetzt bemerkte ich den Hof mit all seinen Leuten. Da war richtig Betrieb. Erwachsene und Kinder bekamen sich kaum ein vor Lachen: Ich war voll der Depp des Tages, so hatte ich den Eindruck. Ich bekam jedenfalls tosenden Beifall. Doch dann kam eine Frau auf mich zu und half mir auf. „Willkommen bei uns auf dem Bauernhof. Ick bin de Herta, und datt is de Hein, mein Mann. Wir sind hier Bäuerin und Bauer. Kanns Du zu uns sagen! Und da hinten, die Jungs und Mädels sind hier auf Ferienfreizeit – die machen hier Urlaub auf dem Bauernhof! Und nu komm ma‘ hoch. Ist Dir auch nix passiert?“ Ich rappelte mich langsam auf und sagte „nö, zum Glück nich. Bissel nass und total dreckig, sonst ist alles ok!“

„Datt trocknet wieder! Und bei der Sonne heute geht datt fix! Also keine Sorge! Magst Du ‘ne Tee auf den Schreck?“ sagte Herta. „Oder lieber ‘nen Schnaps?“ meinte Hein grinsend. „Du immer mit Dein Schnaps! Dafür is die Lütte noch zu kleen!“ Jung akzeptierte ich ja noch, aber klein mochte ich trotz meiner Größe nicht mehr wirklich hören! Den Tee gab’s zwar hier nur aus Pappbechern, aber der tat ganz gut auf den Schreck.

„Und nu, Elly, sach ma, wen Du da mitgebracht hast!“ „Datt is de Sandra, die is zu Besuch bei uns övverm Deich. Und trägt total gerne Latzhosen, so wir ihr hier alle und da dachten wir, wir kommen ma auf Besuch vorbei. „Datt is ja doll, von den Kids die hier zu Besuch sind, hat nur einer eine Latzhose! Die anderen haben alle nix passendes fürs Hof dabei. Alles verwöhnte Stadtkinder.“ „Naja, mag wohl stimmen, „sagte ich voller Stolz. Dass ein Kind mit Latzhose dabei war, hatte ich gar nicht so richtig kapiert.

Herta schickte uns in den Stall zu den Kühen (natürlich wollte Elly mir auch Elsa zeigen, die Kuh auf dem T-Shirt) als plötzlich jemand rief „Sandra??? Was machst Du denn hier?“ Die Stimme kam mir bekannt vor. Ich schaute um die Ecke und rief laut: „Ja, nee, ist klar. Was machst Du denn hier? Ich dachte Du bist auf Ferienfreizeit?“ „Ja, wir sind diesmal hier gelandet, auf dem Bauernhof. Was in diesem Jahr eine Überraschungstour – keiner von uns wusste vorher, wo es hingeht!“

Und so stand er dann vor mir: quietsch gelbe Gummistiefel, in der die Hosenbeine einer blaue Jeans steckten, die Hände locker in den Hosentaschen und dazu ein enges, knallrotes T-Shirt. Der einzige von den Kids mit ‘ner Latzhose. Mein Maurice, oh was war ich glücklich, ich umarmte ihn und vergaß dabei, wie eingesaut ich war. War aber auch nicht schlimm, denn Maurice sah auch nicht besser aus. Seine schöne Latzhose war auch schon vorher total dreckig.

„Mama meinte, ich sollte altes Zeugs mitnehmen, was sie von meinem Cousin für mich geschenkt bekommen hatte. Normalerweise verwahrt sie die Sachen solange, bis sie mir nicht mehr passen und schmeißt sie dann weg, ohne dass ich sie anziehen brauchte. Aber diesmal hat sie mir das fast alles mitgegeben, weil sie meinte für hier wäre das gut genug. Und weil ich so traurig geguckt habe, hat sie mir noch die Latzjeans und das T-Shirt hier eingepackt. Hab die Hose fast jeden Tag an. Die anderen Sachen mag ich nicht.“

Oh Maurice, was war ich glücklich. Und ich konnte mitfühlen mit ihm. Wir freuten uns, dass wir uns getroffen hatten, wo wir doch beide nicht wussten, dass wir nur ein paar Kilometer auseinander zeitgleich Ferien machten. Mein Maurice sah einfach traumhaft aus – und ich wünschte mir, ihn auch zu Hause mal wieder öfters in Latzhosen anzutreffen…


Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:23:00 Nachmittag
mimdu - 23.11.2009 01:23

An Abend war wieder Gewitter. Aber dieses mal von Mama, weil ich ganz dreckig war: "Ich habe gesagt du sollst sauberbleiben!!! Das war die beste Hose, die du mithast!! Und dann deine neuen Schuhe!" Ich hatte ein sehr schlechtes Gewissen. "Mama, warum hast du ihr denn nicht erlaubt, eine andere alte Latzhosen mitzunehmen? Du weißt doch, daß Sandra gerne dreckig wird!" sagte meine Schwester plötzlich. Jetzt war mama noch mehr sauer und wollte daß nicht mit zu Hafenfest gehe. Und zu Bauernhof auch nicht mehr. "Komm mal mit raus" sagte Papa zu Mama. Sie gingen in anderes Zimmer. "Zieh das mal aus" sagte meine Schwester und half mir mit sauber machen in Badezimmer. War nicht leicht mit Hand Hosewaschen. Dann war Mama da plötzlich: "Na, wenigstens machst du das selber sauber." und sagte mir, wo ich die Hose hinhängen soll und was ich anziehen muß. Wollte das nicht anziehen, aber ich sagte das lieber nicht. Mist alles! Wär gern mit Latzhose gegangen. Naja...

Essen war nicht so lecker. Mag Fisch nicht so weil da immer ganz viele Grehten drinsind. Mamas Ärger war weg zum Glück. Sollte erzählen , wie es auf Bauernhof war. Von Maurice sagte ich nichts. Wollte alle überraschen, wenn er mal kommt. Mama sagte grinsend: "Vielleicht hat deine Schwester recht, du solltest nächstes Mal eine alte Latzhose mitnehmen, die dreckig und kaputt werden kann......" - "Die denkt bestimmt an meine Reißverschlußlatzhose oder an die aus Kunstleder." überlegte ich, aber Mama redete weiter: "....Wenn du zu Opa Fritz fährst auf jeden Fall. Da saust du dich sowieso unendlich ein. Da kannst du am besten alle Latzhosen mitnehmen!" - Oja! Opa Fritz! "Fahren wir dahin?" - "Vielleicht." sagte Papa. Hoffentlich! Das war nämlich mein Lieblingsonkel. Das hab ich ja Elly erzählt auch.

Als wir zu Hafenfest gingen, sah ich ein Schaufenster mit lustigen Hosen für Angler. Da waren Stiefel dran und die gingen bestimmt bis zu Hals hoch und waren aus Ostfriesennerz. Und daneben war eine Ostfriesennerz-Jacke. Meine Schwester lachte: "Das ist genau das richtige für Dich Sandra!!!" Mama schrie lachend: "Neee, bloß nicht. Sonst will Sandra noch damit zu Schule!!" Ich lachte: "Neee, Disko!!! Bitte Mama, darf ich die Hose kaufen morgen???" Alle lachten. Naja, aber so eine Jacke.... gelb oder rot? ..... wäre schon schick....

Bei Hafenfest waren viele Leute. Plötzlich rief Mama: "Wer ist da denn?" - "Wo?" fragte meine Schwester. "Na, da mit Latzhose!" - "Hey Sandra, da ist ja Maurice!!!!" Ich lachte: "Ja, Maurice ist auch hier!" Er kam zu uns: "Hey, Maurice!!!" rief ich. Mein Maurice! Er war mit seinen Jungs auch zu Hafenfest gegangen. "Wußtest du, daß er hier ist?" fragte Papa. "Ja, er war auf Bauernhof wegen Ferienfreizeit." Das war toll auf Hafenfest mit Maurice. Mama sagte: "Maurice, besuch uns mal hier." Hoffentlich macht er das. Der Urlaub ist besser als ich dachte. Bin gespannt, was noch passiert so alles.
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:24:03 Nachmittag
Latz-Rocky - 01.12.2009

Heute mal etwas kürzer als sonst gewohnt. Viel Spaß beim Lesen...

Spät abends waren wir wieder zu Hause. Meine schwarze Latzjeans hing noch auf der Wäscheleine und trocknete vor sich hin. Ob sie wohl morgen früh wieder trocken sein wird? Der Schmutz ist jedenfalls ganz gut rausgegangen. Ohne große Worte zog ich mich aus und ging ins Bett. Ich schlief sofort ein.

Am nächsten Morgen hatte ich nur eines vor: so schnell wie möglich in den Anglerladen und nach den Friesennerzen schauen. Es war noch früh, aber schon sehr warm draußen, jedenfalls zu warm für meine Latzjeans. Also zog ich meine enge, schwarze Adidas Glanzsporthose mit den drei weißen Streifen nochmal an, die ich schon gestern Abend zum Hafenfest an hatte. Dazu meine weißen Turnschuhe – die hatte ich zum Glück auch wieder einigermaßen sauber bekommen – und mein bauchfreies, weißes Muskelshirt.

„Mama – gehen wir heute nochmal zum Anglerladen? Ich will mal bei den Friesennerzen schauen!“ fragte ich beim Frühstück. „Naja, ‘ne neue Regenjacke könntest Du ja durchaus brauchen!“ „Öhm – ich dachte da eher an was anderes…“ sagte ich und hielt dann lieber doch die Klappe. Eine gute Stunde später waren wir im Laden. Die hatten Friesennerze in allen Ausführungen – und ich fragte die Verkäuferin „Haben Sie auch Latzhosen?“

„Aus Friesennerz? Na klar! Aber ich fürchte nicht, dass wir die in Deiner Größe haben! Die haben wir nur für Erwachsene!“ „Och schade!“ sagte ich traurig. „Ich sehe – Du trägst gerne Adidas Shorts? Da hab‘ ich vielleicht doch was für Dich!“ Die Verkäuferin führte mich zu einem Kleiderständer und sagte „Was hältst Du denn davon? Sieht doch viel flotter aus als so’n klassischer Friesennerz!“ „Wow – die ist ja geil!“ sagte ich. „Ist die tatsächlich von Adidas? Darf ich die mal anprobieren?“

„Na klar!“ sagte die Verkäuferin. Schon verschwand ich in der Umkleidekabine und zog sie an: meine Adidas-Latzhose! Rot, dünner Nylonstoff – genau wie meine Sporthose, mit drei weißen Streifen und Gummizug am Bauch. Und dann der Latz, wo die Träger mit kleinen Kunststoff-Clipsen eingehakt werden. Total cool – die Hose war und auch in blau oder schwarz erhältlich. Dann schaute ich auf das Preisschildchen und traute meinen Augen kaum: au weia, was ist die teuer!
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:24:52 Nachmittag
mimdu - 12.12.2009 00:46

Ich kam von Umkleidekabiene. Mama suchte immer noch eine Regenjacke für sie und fragte: "Hast du was gefund.... nein Sandra! Nicht schon wieder eine Latzhose. Wolltest du nicht eine Friesennerzjacke haben?" Ich sagte: "Hmmm, najaaa" - Mama sagte: "Wenn das wenigstens eine Regenlatzhose wäre. Dann könnte deine alte Latzhose aus Kunstleder endlich mal weg." Ich erschreckte. An das hab ich ja gar nicht gedacht! Wußte nicht was ich sagen soll. Dann sah Mama den Preis: "Was? Nein Sandra. Ich bezahl das nicht. Außerdem hast du jetzt schon zu viele Latzhosen. Du solltest erst mal Platz machen." Mist! Ich wußte ich brauch nicht diskutieren mit Adidaslatzhose. Mistmistmist. So eine tolle Hose! Ich hätte die totaaal gern gehabt. Obs die in Second Hand Laden gibt?... Plötzlich rief Mama: "Kuckmal hier!!!" Eine gelbe Friesennerzjacke! Mist. Will eine Latzhose und keine dowe Jacke! Ich mußte das anziehen... Paßt! Hmmm.... fand die aber coool irgendwie. "Prima" lachte Mama, "dann haben wir endlich Ersatz für deine alte braune Kunstlederjacke." - "Nein, Mama! Die ist viel wärmer!" "Eine schöne Winterjacke finden wir auch noch!" sagte Mama - "Jetzt ist aber Sommer!" lachte die Verkäuferin. Mama lachte auch und ich war sauer. Ich will meine Kunstlederjacke nicht geben und sagte das. Mama grinste. "Jaja, schon gut. Aber du solltest wirklich mal deine alten Sachen sortieren und zu deiner Freundin Silvia geben. Dann können wir über neue Latzhosen reden. "Ich weiß genau, was Silvia mit den Sachen macht" und dachte an die Latzhose von Mark. "Das Zeug ist sowieso abgetragen, Sandra - das ist nicht schade!" Ich fand das nicht und war total sauer..... wär ich blos nicht zu Anglerladen gegangen... aber die gelbe Jacke ist voll cool! Was Maurice wohl sagt dazu?

Toller Urlaub. Glaub, ich brauch Urlaub von Mamas Diskussion. Hoffentlich fahre ich zu Opa Fritz eine Woche lang.... Ich nehm dann alle Latzhosen und Lieblingssachen mit und hab Ruhe damit....

Aber jetzt bin ich hier... naja. Heute Nachmittag seh ich Maurice wieder. Fand das toll,daß er sich hier traut mit Latzhose. Mein Maurice sieht total süß aus damit.... Gibts hier eigentlich Disko???? Muß Elly fragen unbedingt. Dann mit Elly und Maurice und meiner Schwester zu Disko! Mit Latzhose und geschminkt! Super! ... Moment! Hatte sie nicht was gesagt mit Lagerfeuer an Strand an Wochenende?....
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:25:58 Nachmittag
Latz-Rocky - 06.01.2010 21:59

So, frohes neues Jahr noch nachträglich! Und weiter geht's auch in diesem Jahr mit "Einer Story" solange es Euch gefällt und Spaß macht. Kommentare sind weiterhin gerne gewünscht.

Als wir vom Einkaufen im Anglerläden in unsere Ferienwohnung zurück kamen, war es Mittag geworden. Ich war ein wenig müde und legte mich - so wie ich angezogen war - aufs Bett. Meine Eltern und meine große Schwester wollten noch mal raus zum Strand. Ich freute mich auf den Nachmittag - Maurice wollte mich mit dem Fahrrad besuchen kommen. Und bei dem Gedanken verspürte ich schon wieder dieses Kribbeln im Bauch, das stärker und intensiver wurde, je mehr und desto länger ich an Maurice dachte. Komischerweise war aber dieses Kribbeln nicht nur da, wenn ich an ihn dachte, sondern auch wenn ich meine alten Lieblingsklamotten anzog. Umso mehr war ich traurig, dass das meiste davon zu Hause bleiben musste. Meine kurze Lederhose, die ich bei Frauke mitgenommen hatte, vermisste ich genau so, wie meine beiden blauen Latzhosen, die ich auch nicht mitnehmen durfte. Und obwohl es Sommer war, war es an manchen Tagen so kühl und frisch, dass ich auch tatsächlich meine alte Kunstleder-Latzhose hätte anziehen können.

Außerdem waren da wieder Mamas Sprüche heute. Von wegen, meine Kunstleder-Latzhose weggeben - für kein Geld in der Welt und wehe, Mama hält sich nicht an ihr Versprechen. Nein, kommt gar nicht in Frage. Das Kribbeln im Bauch nahm weiter zu und insgeheim freute ich mich jetzt schon darauf, sie zu Hause wieder anziehen zu können. Auf der einen Seite war ich total glücklich, dass ich meine alten Klamotten noch hatte und anziehen durfte, aber auf der anderen Seite traute ich Mama auch nicht wirklich über den Weg. Die Klamotten meiner Schwester hatte sie ja früher oft genug ohne deren Wissen einfach entsorgt und ob sie es bei mir wirklich anders machen würde, ich wusste nicht so recht.

Ich liebte halt meine alten Klamotten und es ist schon ein total geiles Gefühl darin rumzulaufen. Vor allem die Reaktionen, auf die ich total scharf war, fielen total unterschiedlich aus. Von totaler Abneigung bis hin zu Schulterklopfen und netten Sprüchen wie "Toll, so eine hatte ich früher auch mal!" oder "Cool, wo hast Du die denn her?" war so ziemlich alles dabei. Wobei Mamas Sprüche in letzter Zeit doch etwas nervten. Naja, und so richtig beschweren möchte ich mich ja auch nicht: Immerhin dürfte ich meinen schwarzen Adidas Glanzshort (der ja nur auch nicht mehr der neueste und dementsprechend schön knackig eng war) und meine schwarze Latzjeans (letztere hing zwar noch auf der Wäscheleine und trocknete vor sich hin) mitnehmen.

Auf Maurice freute ich mich - hoffentlich hat er wenigstens nochmal seine Latzjeans an, dachte ich und überlegte, ob ich noch schnell meine anziehen sollte als es bereits an der Türe klingelte. Zu spät! Ich machte auf und staunte nicht schlecht: Er hatte zwar nicht seine Latzhose an, wie ich es mir erhofft hätte aber dafür ein knallrotes Muskelshirt und dazu eine total enge kurze Lederhose und Doppelzip-Reißverschluss aus Glattleder! "Wie geil siehst Du denn aus?" sagte ich voller Freude. Das Kribbeln im Bauch war fast nicht mehr zu steigern.

Ich umarmte meinen Maurice und er sagte "Ich fand Deine kurze Lederhose sowas von faszinierend und hatte Mama davon vorgeschwärmt wie toll Du darin aussiehst und dass ich am liebsten auch so eine hätte. Und weißt Du, was meine Mama da ganz trocken zu mir meinte:

"Sag bloß, Dir gefällt sowas? Dann muss ich wohl gleich nochmal in den Keller und was aus dem Altkleidersack raussuchen, was mir Deine Tante von Deinem Cousin mitgegeben hat! Ich hätte nie gedacht, dass Du sowas anziehen würdest, von daher hatte ich die Lederhose gleich mit in den Sack gestopft. Kannst froh sein, dass ich bei der letzten Altkleidersammlung vergessen habe, den Sack vor die Tür zu stellen, sonst wäre die jetzt schon mit weg gewesen!"

Eine Lederhose? Ich war ganz erstaunt und probierte sie dann natürlich sofort an, nachdem Mama sie rauf geholt hatte. Ich war froh, dass sie mir noch so gerade eben passte und keine solch typische Trachtenlederhose mit Knöpfen war. Die Trägerchen, die Du an Deiner Lederhose hast, mussten wir leider abmachen, die waren doch zu kurz und passten beim besten Willen nicht mehr. Und dann stellte Mama fest "Die ist Dir zwar eigentlich schon zu klein, aber wenn Du willst, darfst Du die Lederhose gerne mit zu Ferienfreizeit anziehen!" Obwohl ich das eigentlich nicht wollte, packte Mama sie mir mit ein und sagte "Die wirst Du sicherlich noch gut brauchen können!" Als sie das sagte wusste ich nicht was sie meinte, doch jetzt bin ich heile froh, dass ich das Teil mit eingepackt bekommen habe! Ich hoffe, Du hast Deine Lederhose auch mir, Sandra, dann können wir beide ja heute Abend zusammen in kurzen Lederhosen zur Disko gehen!"

Das Kribbeln in meinem Bauch erreichte zunehmend seinen Höhepunkt: Maurice sah einfach traumhaft in seiner knackig engen Lederhose aus! "Oh ja" heute Abend zur Disko. "Aber leider durfte ich meine Lederhose nicht mitnehmen!" sagte ich traurig. "Schade," meinte Maurice "dann gehst Du eben in Sprintershorts und ich in Lederhose. So siehst Du ja auch total scharf aus!" Ich knuddelte meinen Maurice und gab ihm einen liebevollen Klaps auf seinen glänzenden Lederhosen Popo. Dieses dunkelgrüne Glattleder gefiel mir an ihm auf Anhieb - obwohl mir meine speckige Rauhlederhose doch 'nen Tacken besser gefällt. Seine sah - obwohl auch mit deutlichen Tragespuren versehen - etwas edler aus, meine dafür ist eher was fürs Grobe. Plötzlich gefiel mir seine fast besser als meine!

Jetzt pochte auch noch mein Herz. Wir umarmten uns und ich streichelte zärtlich mit meine Hand über seinen Lederhosen Popo als ich ihn fragte: "Darf ich die auch mal anprobieren?" Maurice sah mich etwas überrascht an und sagte "Wenn ich dafür Deinen Sprintershorts mal anziehen darf?" "Klar sagte ich und schon spürte ich seine Hand am Gummizug meiner Hose. Er schob sie langsam herunter, als ich - zugegeben etwas nervös den Gürtel seiner Lederhose öffnete und langsam die beiden Reißverschlüsse nach unten zog. Dabei streichelten wir uns gegenseitig, was auch Maurice sichtlich zu gefallen schien. Ich spürte, dass es bei ihm mindestens genauso kribbelte, wir bei mir und wollte gerade den Knopf an seiner Hose öffnen als es an der Tür klopfte. Schnell zog ich meinen Shorts wieder hoch und Maurice machte seine Lederhose wieder zu, da stand - zum Glück - Elly in der Tür und fragte "Na, stör ich?"
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:27:19 Nachmittag
mimdu - 24.03.2010 23:19

... "Nein, du störst nicht!" sagten wir. Elly rief "Hey!! Tolle Lederhose!!!!" Maurice wurde ein bißchen rot. "Wirklich. Totaaal cool. Sowas hätte ich auch mal gerne. Darf ich mal an probieren?" "Du auch?" fragte ich. Wir lachten. "Wir können ja alles vertauschen" sagte Elly. Maurice grinste. Ich ging zuerst in Badezimmer, zog was andres an legte meine Hose hin. Dann ging Maurice umzuziehen, dann Elly und dann wieder ich: Da lag Ellys abgefetzte Latzhose! Wau! Voll der Wahnsinn!!! Und die darf ICH jetzt anziehen! Super! Ich zog sie an. Oh wie weit die ist... kicher. Wenn Mama mich sehen würde... hoffentlich kommt sie jetzt nicht! Ich ging zu den andren. "Du mußt das runterhängen lassen!" sagte Elly "Jaaaa, so - jetzt bist du richtig voll cool!" Maurice lachte: "Gleich fällt die Hose runter!!!" Die Latzhose war ja sehr weit, weil ich klein war. Ein Träger hängen lassen geht. aber beide? Elly lachte auch. Elly sah schick aus mit Lederhose. Wir kuckten ganz viel zum Spiegel und lachten. Dann umtauschten wir wieder alles. Maurice hatte Ellys Latzhose und mußte auch den Latz hängen lassen. Elly zog meine Hose an und endlich hatte ich die Lederhose. Wau! Die Hose ist so toll, die würde ich gerne am liebsten behalten. Plötzlich ... Oh... Mama! Und Ellys Mama! Mist!!! Jetzt kommt Ärger!

Mama rief: "Ach, du hast eine neue Lederhose?" Ich sagte: "N...Nein, die gehört Maurice, Wir haben nur alles umgetauscht!". - "Ach, schade! Du bist total schick damit! Außerdem könnte die alte Lederhose ja dann endlich weg!", sagte Mama und kuckte zu Maurice und Elly und lachte.... "Ihr seht sehr lustig aus! Maurice paß auf, daß die Hose nicht runterfällt!" Ellys Mama lachte: "So können die Kinder bleiben. Dann ist die alte Latzhose endlich weg!" Elly sagte: "Aber ich mag Latzhosen!" Mama lachte: "Kein Problem, du kriegst welche von Sandra!" - Elly rufte: "Oh ja, die mit dem Reißverschluß und die aus Kunstleder möchte ich!" - Ich wollte was sagen, aber Mama sagte was: "Ich werde Sandras Oma bitten, sie mit Paket zu schicken!" Elly: "Oh ja!!" Ellys Mama sagte: "Wenn die Hosen besser sind als die da, kann Elly die gerne haben." - "Nein! Das sind meine Lieblingslatzhosen!" rief ich. "Sandra, ich habe noch Klamotten, die Elly nicht trägt. Sind schicke Sachen. Willst du dir da was aussuchen?" - "Ich will meine Latzhosen behalten!" rief ich sauer. Mama lachte: "Ach Sandra, das war nur ein Scherz. Die sind Elly ja sowieso zu klein. Kuck mal wie eng deine Turnhose bei Elly ist!" Elly fragte: "Oh bitte doch schicken. Stimmt, mein Mors ist zu dick, aber Sandra kann sie anziehen dann!" Mama lachte: "Neinnein, das wollt ihr gerne...." Elly sagte: "Och schade. Hätte die gerne gesehen!"

Plötzlich kamen Papa und meine Schwester: "Hey! Modeschau? Darf ich mitmachen? Achso. Ich bin zu groß! Schade." Alle lachten. Ellys Mama sagte: "Ach, Elizabeth, geht bitte alle zu Eisdiele in Dorf und holt Eis für uns alle!" Wir riefen oh ja. Mama rief: "Gut, dann geht schnell los. Hier ist Geld..." Was, wir sollen jetzt so raus? Ich mit Lederhose, Maurice mit Ellys Latzhose....? "Was ist? Los jetzt! Ich will Erdbäreis" sagte Papa. Super! Die anderen fanden das auch super! Hihi! Elly holte aber was anders und zog das an, weil meine Hose zu klein war. Dann gingen wir los..... Ich mit der Lederhose... Wow! ... Maurice mit zerfetzer Latzhose.... wie schick! .... ob die Leute was sagen?....
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:28:03 Nachmittag
Latz-Rocky 28.03.2010 14:43

Und weiter gehts...

Ich freute mich riesig - obwohl es Mama mal wieder gelungen war, mir einen gehörigen Schreck einzujagen. Meine Sachen einfach verschicken zu wollen, tse, tse, tse, kommt ja mal gar nicht in die Tüte. Nein, obwohl das hier die schönsten Ferien waren, die ich bislang erlebt hatte, konnte ich es trotzdem nicht erwarten wieder zu Hause zu sein und meine Lieblingsklamotten wieder anziehen zu können. Wenn ich gewusst hätte, wie Elly hier so drauf ist, und dass Maurice mich in Lederhosen besuchen kommt, hätte Mama nie eine Chance gehabt: Ich hätte drauf bestanden, auch meine Lederhose und meine Lieblingslatzhosen mitzunehmen.

Das Gefühl in Maurice kurzer Glattlederhose war einfach traumhaft. Auch mir war sie etwas eng, nicht ganz so wie meine Rauhlederhose zu Hause, aber immerhin! Und so wunderbar weich war das Leder - nicht so hart wie bei meiner! Ich genoss jede Minute, zumal ich mir 100%ig sicher war, dass Maurice sie heute Abend nach der Disko wiederhaben möchte. Bin mal gespannt, was er später anzieht: Ellys Schlabberlatzhose oder meinen schwarzen Adidas Shorts.

Inzwischen war en wir drei an der Eisdiele angekommen. Vor uns an der Theke stand noch eine Mama mit ihren zwei Söhnen so etwa in unserem Alter. Maurice konnte es natürlich nicht lassen und gab' mir 'nen Klaps auf meinen Lederhosenpopo, was die Aufmerksamkeit der Mama voll auf uns lenkte: "Sowas hätte ich als Kind auch immer gerne habt!" meinte sie traurig. Ich sagte, "Was denn?" "Na, so 'ne tolle Lederhose wie Du an hast! Gefällt mir richtig gut! Hab ich leider nie anziehen dürfen, ist nur was für Jungs meinte meine Mama damals! Ihr braucht gar nicht so zu grinsen!" sagte sie dann noch zu Ihren beiden Söhnen. "Wenn's die heute noch zu kaufen gäbe, hätte ich Euch schon längst eine mitgebracht!"

Auf einmal gab's heftigen Protest von den beiden Jungs: "Das sieht doch voll assig aus! Du glaubst doch wohl nicht, dass wir so was anziehen würden! Du immer mit Deinen Klamotten von gestern - die sind doch voll out." "Und so' ne olle Schlabberlatzhose wie der Junge da würd' ich auch nicht anziehen - da würd' ich eher nackig rumlaufen!"meinte ihr anderer Sohn. Maurice und ich verdrehten die Augen - Elly schmunzelte vor sich hin. Spießerkinder dachte ich, wenn die wüssten, wie geil so 'ne Lederhose wirklich ist, würden die gar nichts anderes mehr anziehen wollen.

Nun waren wir an der Reihe - die Mama mit ihren beiden Jungs hatten inzwischen ihr Eis bekommen und waren weitergezogen, nur die Mama schaute sich noch kurz nach mir um, so als wollte sie mir sagen "Schade, dass meine Jungs sowas nicht mögen, und toll, dass Du sowas noch anziehst!". Ich war total stolz und war überglücklich, dass ich Maurice Lederhose anziehen durfte. Etwas verträumt sah ich die Eisverkäuferin an. Sie war etwa so alt wie meine Schwester und trug eine verwaschene, ziemlich enge, blaue Latzjeans. "Was darf's denn sein?" fragte sie.
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:28:53 Nachmittag
mimdu - 02.05.2010 23:25

Ihre Latzhose war super. "Haaalloooo!!" rief sie..... "Was? achso!" Ich sagte was wir kaufen wollen. Elly kicherte. "Ach, moin Elly!" sagte die Verkäuferin und machte das Eis: "Wanner kömmt denn dien Schwester wedder torüch?" Elly sagte: "Noheer. Wi haalen se van de haafen aff." Maurice und ich kuckten mit großen Augen. Hafen? Schwester? Ach ja, Elly hat auch eine große Schwester! Hab das ganz vergessen. Die Verkäuferin fragte: "Denn säch har mol dat vonawent Stranddisko is." Elly fragte: "Du kömmst ok hen?" Die Verkäuferin sagte: "Kloar!" Das hab ich auch verstanden! "Ziehst du dann auch wieder deine coole Latzhose an?" fragte ich plötzlich. Sie kuckte mich an und vergaß das Eis machen. Ich wurde knallrot. Dann lachte sie: "Mien Latzbüx? Noa, mol kieken!" Ich freute. Die Latzhose war cool... Plötzlich sagte die Verkäuferin: "Dertienfofftein." Ich kuckte sie an. Sie kuckte mich an. Elly kicherte und sagte: "Du mußt bezahlen!" Achso! Bezahlen! Ja, ich gab 10. "Datlangtnich." sagte sie. "Was?" fragte ich. Elly sagte: "Du mußt mehr bezahlen!" Ich gab nochmal 10. "Danke." lachte sie und gab mir Geld zurück und das Eis. Sie redete noch mit Elly. Dann kam Chef: "Hilke, snoack nich so feel, de andre lü wülln ok eis häbm!" Wir verabschiedeten und gingen weg. Ich sagte: "Ihr sprecht komisch!" Maurice fragte: "Wißt Ihr überhaupt worüber ihr sprecht?" Elly lachte: "Ja klar!!! - "Ich versteh garnichts!" sagte ich. Maurice sagte: "Ich auch nicht." Wir lachten.

Bei Ferienhaus hing Zettel: "Wir sind bei Elly." Wir gingen durch Terrasse rein. "......das hier trägt Sandra nienienie!" sagte meine Schwester. Was trag ich nie? Wollte das ja wissen. Ellys Mama sagte: "Da das Kleid da!" Ich hielt das hoch.... Das Kleid war schwarz hatte lila Punkte und eine wunderschöne lila Schürze. "Wow!" rief ich. Dazu gehörte noch eine weiße Bluse. Ich wollte das sofort anprobieren. Meine Schwester starrte zu mir. Ich ging umziehen. Maurice hat ja auf Rückweg gesagt, er will seine Lederhose wiederhaben. Leider. Aber naja... er kriegte sie von mir. Als ich wiederkam, starrten alle zu mir: "Sandra im Dirndel. Unglaublich!" hörte ich. Dirndel? Das war Dirndel? Ich wußte das ja gar nicht. Kenn das anders irgendwie. Maurice kam auch wieder. "Loslos, Maurice, stell dich neben Sandra!" Er stand neben mir, meine Schwester hatte Fotoapparat geholt und machte schnell Fotos. Ich fand das Kleid total super. Mama freute deswegen: "Das kannst Du jeden Sonntag anziehen, wenn Oma kommt." Ich lachte. Meine Schwester war fassungslos immernoch. "Was soll denn noch weg alles?" fragte ich. "Alles was im Sack ist und der Stapel da. Den muß Ellys Schwester aber noch ankucken. Latzhosen, Latzröcke und Lederhosen sind nicht dabei" sagte Ellys Mama. Ich kuckte zu Stapel: "Ich sah beim Stapel trotzdem was aus Leder. Ich zog das raus. Ein schwarzer fast knielanger Lederrock. Super! "Der soll weg?" - Ellys Mama sagte: "Ja, der ist für sie viel zu klein. Der paßt dir bestimmt. Ich will den schon lange entsorgen. Wir fragen Ellys Schwester nachher. Jetzt essen wir erstmal das Eis...." Elly sagte: "Und wir müssen sie abholen dannach!" Mama hatte das Eis schon auf Tisch gestellt.... Lecker Eis....!
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:29:48 Nachmittag
Latz-Rocky - 10.06.2010 23:04

Und nach einer kleinen Pause geht's langsam wieder weiter:

Das Eis schmeckte lecker, obwohl es schon fast geschmolzen war. Ellys Mama hatte noch frische Erdbeeren dazu gemacht und es war ein schöner Nachmittag mit allen zusammen. Nach der Verkleidungsaktion hatte jeder wieder die Sachen angezogen, die er ursprünglich an hatte: Maurice seine Lederhose und ich meinen Adidas Shorts. Den Lederrock hatte ich zusammen mit dem Dirndl auf’s Sofa gelegt, mal sehen, was Pama dazu sagen würde. So ganz geheuer war mir die Sache nicht – und auch nicht mein Ding, wenn ich ehrlich sein sollte. Das Dirndl sah zwar total cool aus, aber für sowas hab ich einfach noch viel zu wenig Holz vor der Hüttn - oder wie sagt man das in Bayern? Aber was soll’s, wir hatten alle unseren Spaß und ich hab’s mitgemacht. Wobei der Lederrock hat ja schon was…

Abends vor der Disco holten wir noch Ellys große Schwester vom Hafen ab. Sie arbeitet die Woche über auf einer der angrenzenden Inseln und kommt nur am Wochenende auf’s Festland zurück. Ich war total gespannt was das wohl für’n Typ sei und da kam sie auch schon winkend auf uns zu: Sie war eigentlich genauso wie Elly, die Haare rot gefärbt – aber lang und Jeans und Turnschuhe tragend. Etwas älter als Elly, aber man konnte sofort sehen, dass sie Geschwister sind.

„N’abend Elly!“, sagte sie. „Und Du bist dann bestimmt Sandra?“ Ich sagte „Ja!“ „Na dann lass uns mal gleich in Richtung Strand gehen! Und wer bist Du?“ Sie schaute fragend zu Maurice rüber. „Ich bin Maurice, der Freund von Sandra, ich bin hier auf Ferienfreizeit!“ So gingen wir alle zur Disko am Strand, die laute Musik konnte man bis zum Hafen hören. Und gegrillt wurde auch schon – es lag jedenfalls dieser Duft in der Luft. Es wurde ein wunderschöner Abend, wir haben viel getanzt, Musik gehört und natürlich auch etwas getrunken. Ellys Schwester schmiss ‘ne Runde Friesengeist und die Stimmung wurde lockerer. Wir unterhielten uns und hatten jede Menge Spaß. Und Maurice in kurzer Lederhose war natürlich der Knaller – sowas sieht man hier im Norden nicht jeden Tag.

So schnell wie dieses Jahr ging der Urlaub noch nie vorbei. Morgen geht’s wieder zurück nach Hause. Maurice hat’s gut – der darf noch eine Woche bleiben – die Ferienfreizeit war länger als unser Familienurlaub. Ich war traurig Abschied nehmen zu müssen, freute mich aber darauf, endlich meine Lieblingsklamotten wieder anziehen zu dürfen. Schließlich sind ja noch Ferien. Und wenn’s klappt, fahren Maurice und ich in den Herbstferien wieder rauf zu Elly und ihrer Schwester. Aber dann ohne Eltern und mit Lieblingsklamotten…
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:30:22 Nachmittag
mimdu - 23.07.2010 23:31

Heute war letzter Abend und wir waren eingeladen bei Elly um Fisch zu essen. Vorher haben wir alles eingepackt. Den Lederrock hätte ich gern gehabt, aber Ellys Schwester wollte ihn nicht geben. Ich verstehe das sehr gut, weil ich Lieblingssachen auch behalten möchte. Aber das Dirndel hab ich! Bei Elly trug ich meine schwarze Latzhose und weißes T-Shirt. Das war ein sehr schöner Abend: Elly war meine Freundin, unsere Schwestern sind Freunde, unsere Mamas und unsere Papas auch. Die Abend ging zu schnell vorbei leider.

Nächsten Morgen mußten wir los. Alle kamen nochmal zum Tschausagen. Ellys Schwester lächelte zu mir und gab was in meine Hand. Mein Atmen stockte. Ich starrte sie an. Der Lederrock. Oh, sie war traurig. "Dir paßt er. Zu dir steht er!" sagte sie. Ich kuckte ihr in die Augen! Sie war traurig. Ich nahm sie herzlich in die Arme. "...und wenn er irgendwann zu klein ist......" sagte sie und konnte nicht mehr sprechen. Ich aber: "..... dann kriegst du ihn zurück!" Sie war überrascht, lächelte dann und sagte "Du bist sehr lieb!!!" - "Nein, mir geht das auch so bei sowas." Der Lederrock war total super, schön weich und sah super aus. Was Frauke sagen wird?

Auf Heimweg freute ich auf meine Lieblingsklamotten. Endlich wieder anziehen, was ich mag. Zuhause lief ich zuerst zu Kleiderschrank und freute daß alles noch da war. Zog die Lederhose an, weil das sehr warm war. Juhu!

Nächsten Tag war auch schönes Wetter. Ich zog meinen neuen Lederrock an, aber Mama sagte nein. "Zieh bitte sofort das Dirndel an. Heute ist Sonntag und Oma kommt gleich wegen Frühstück." Oh, mist. Wollte eigentlich zu Frauke und Rock zeigen. "Sandra!" jajaja ich ging schon. Hoffentlich kommt Frauke nicht heute hier her und sieht mich mit Dirndel! Was die dann wohl denkt!?

Meine Schwester war ganz normal angezogen die hats gut. Dann kam Oma. "Sandra!!! Wie hübsch! Oh Sandra! Du bist ja schick heute..." sie hörte gar nicht auf. Ich mußte drehen immer und immer, Oma war begeistert. Meine Schwester kicherte, Mama und Papa grinsten auch und Opa war genervt. "Wo hast Du das bekommen?" fragte Oma. Ich antwortete das. Sie sagte "Ich wußte doch daß sie guten Einfluss haben zu Euch. Das sind sehr gepflegte Kinder und gut angezogen." Mama, meine Schwester und ich kicherten. "Was gibt es da zu lachen! Nehmt Euch lieber ein Beispiel!" - Ich sagte "Hörst Du Mama? Oma findet auch, daß ich sone zerrissene Latzhose wie Elly haben soll!" Mama wollte antworten. "Latzhose???" rief Oma. "Kind, wovon redest du? Wer ist Elly?" - "Elisabeth" sagte meine Schwester. "Elisabeth ist ein wohlerzogenes Mädchen. Sie trägt keine sone zerrissene Arbeitshose!" sagte Oma. Meine Schwester sagte nichts. Ich auch nicht. "Sandra, endlich gefällst Du mir.".... und ich wurde gelobt den ganzen Tag. Irgendwann sagte Oma: "Zieh das bitte an wenn wir nächsten Samstag zu Opa Fritz fahren. Er hat Geburtstag und dann mußt Du schick sein!" Opa Fritz? Wir fahren Doch zu Opa Fritz? "Papa, darf ich da bleiben dann noch eine Woche?" - Papa sagte: "Ja, so haben wir das gedacht." -- Hurraaaaaaaa! Eine Woche Ferien beim liebsten Onkel, den ich kenn. Dann werd ich mein ganzen Kleiderschrank mitnehmen, Papa kauf schonmal großes Auto mit Anhänger. Alles muß mit!!! Er will alles sehen hat er an Telefon gesagt. Ach wie freu ich mich. Und ich darf anziehen dann, was ich will und wir machen ganz viel in Natur und in Werkstadt und aachhhh, wie freu ich mich!!! .....
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:33:06 Nachmittag
Latz-Rocky 05.08.2010 21:08

So, weiter gehts - und bis zum Besuch bei Onkel Fritz sind es nur noch ein paar Tage hin...

Doch bis zum Samstag war es noch eine gute Woche hin. Und das Wetter hatte sich schlagartig verschlechtert. Während es im Urlaub richtig warm und sonnig war und in der Woche danach auch, war es jetzt kalt geworden und es regnete in Strömen. Irgendwie hatte ich heute so ganz spontan mal wieder Lust, bei Maurice vorbeizuschauen. Immerhin hatte ich ihn seit der Ferienfreizeit noch nicht wieder gesehen. Und schließlich wohnt er ja in der Nähe, nur einen kurzen Fussweg entfernt.

Für zu Hause hatte ich meistens entweder Frauke’s alte Lederhose oder meinen – inzwischen sauengen – schwaren Adidas Short an und dazu ein schlichtes T-Shirt. Nach dem Frühstück sagte ich zu Mama: „Ich will gleich mal rüber zu Maurice – mal schauen, ob er da ist und was er noch so von der Ferienfreizeit zu berichten hat.“ „Dann zieh Dir aber bitte was anderes an – es sind grad mal 10°C draußen und es regnet wie aus Eimern – nicht dass Du Dir noch vor der Tour zu Onkel Fritz eine Erkältung einfängst.“

„Ist ok,“ sagte ich grinsend, lief zu meinem Kleiderschrank und kramte meine alte, braune Kunstleder-Latzhose hervor. Ich schlüpfte rein, zog sie hoch, machte die seitlichen Knöpfe zu, griff nach den Trägern und hakte sie langsam in den hochgeschlagenen Latz ein. Wow – klasse Gefühl dieses tolle Teil nach ein paar Monaten wo sie im Schrank gelegen hatte wieder am Körper spüren zu dürfen. Und sie passte immernoch wunderbar von der Länge her, am Bauch spürte ich, dass ich in den Ferien wohl wieder ein paar Gramm zugenommen hatte.

Aber so wie sie jetzt sass, war ich mir sicher, dass sie mindestens noch diesen Herbst und Winter passen würde. Unter der Latzhose hatte ich ein uni-weißes T-Shirt an und so präsentierte ich mich Mama in der Küche. „Ja, nee, is klar!“ meinte sie. „Hätte ich drauf wetten können, dass Du die Gelegenheit nutzt und bei dem Mistwetter das Plastikteil wieder vorkramst. Ist die nicht schon zu eng?“ fragte sie. „Nein“ sagte ich – während ich demonstrativ meinen Bauch einzog. „Passt noch – und bestimmt auch noch im Herbst und Winter.“ „Na dann ist ja gut,“ meinte Mama und sagte noch „dann zieh Dir aber auch die Jacke dazu an, ohne wirst Du zu sehr nass!“

„Ist ok!“ und ich flitzte nochmal in mein Zimmer, die passende Kunstleder-Jacke anziehen. „Tschüss, bis später!“ Und so lief ich durch den Regen, freute mich, dass mir meine Lederhose noch passte und war gespannt, was Maurice alles so zu berichten hatte. Nach einer Viertelstunde Fussweg schellte ich bei Maurice und seine Mama machte mir auf.

„Hallo Sandra, wie siehst Du denn aus?“ begrüßte sie mich an der Tür. „Ich bin halt ein wenig nass geworden – es ist kalt draußen und es regnet…“. „Nee, das meine ich nicht – ich meine Deine Klamotten!“ „Wieso, was ist denn damit?“ „Also nee, Sandra, Du komplett in Leder – das sieht ja überhaupt nicht aus. Die Jacke allein wäre ja noch ok, aber ‘ne Lederhose in Deinem Alter, das geht ja garnicht. Dass Deine Mama Dich so vor die Tür lässt kann ich überhaupt nicht verstehen!“

„Hey, das ist meine Lieblingslatzhose, die hat Mama mir auf dem Flohmarkt gekauft, die zieh ich total gerne an, sogar zur Schule!“ „Oh Gott, auch noch ‘ne Latzhose. Das geht ja garnicht. Und dann ist das doch bestimmt kein echtes Leder, oder?“ „Nee, ist Kunstleder, stört mich aber nicht – ist absolut bequem und anschmiegsam – wie echtes Leder, nur nicht so teuer!“

„Naja, mir solls egal sein – Hauptsache mein Maurice kommt nicht auf so komische Gedanken und will sowas haben. Zieh mal Deine Jacke aus – ich häng sie an der Garderobe auf und pass auf, dass Du nicht hier über den Müllsack stolperst – Maurice ist oben in seinem Zimmer. Geh‘ rauf, Du kennst ja den Weg!“ „Ist ok!“ sagte ich, war etwas geschockt über die Ansprache und warf einen kurzen Blick auf den Müllsack, und obwohl es aussah, als schimmerte da etwas durch, dachte ich mir zunächst nichts dabei.

Ich öffente vorsichtig seine Zimmertür und hatte den Eindruck, dass Maurice etwas traurig reinschaute. Doch als er mich sah, schlug seine Stimmung in Freude um und er umarmte mich und gab mir einen dicken Kuss: „Super cool siehst Du aus mit Deiner alten Kunstleder-Latzhose! Dass Dir die immer noch passt!“ Und er streichelte mir liebevoll über den Rücken. Hach, was kribbelte das schön! „Aber sag mal, was ist denn mir Dir los, Maurice?“ sagte ich sorgenvoll und blickte ihm tief in die Augen. „Ach geht schon wieder…“

„Wie geht schon wieder? Was ist los mit Dir?“ fragte ich neugierig während wir miteinander kuschelnd auf seiner Couch platz genommen hatten. „Eigentlich nichts…“ sagte er traurig. „Und uneigentlich? Nun sag schon, was ist los?“ „Stand der blaue Müllsack noch im Flur?“ „Ja“, sagte ich „da wäre ich fast drüber gestolpert. Wieso? Was ist denn damit?“ „Mama hat mal wieder die Ferienfreizeit ausgenutzt und meinen Kleiderschrank gepündert. Der Sack stand schon zu dreiviertel voll in meinem Zimmer als ich zurück kam. Und gestern kam Mama auf die Idee mein Urlaubsgepäck zu durchforsten und ihn noch vollmachen zu müssen.“

Ich ahnte böses und mir wurde auf einmal schlagartig klar, was ich da hatte durchschimmern sehen. Und bevor ich neugierig fragen könnte, erzählte Maurice weiter: „Dann nahm Mama nacheinander meine Sachen aus dem Koffer und schaute sich jedes Teil genau an. Das meiste landete auf dem Wäschehaufen. Meine guten Jeans schaute sie sehr genau an und legte sie auch auf den Packen mit Schmutzwäsche, ein paar T-Shirts, mein alter, grauer Adidas Lieblingspulli und ein Kapuzenpulli, den ich sowieso nicht mehr leiden konnte, verschwanden kommentarlos im Müllsack. Zum Schluss griff sie nach meiner Latzhose und meinte zu mir „ganz schön dreckig - probier mal an, ich will mal sehen ob die noch passt!

Ich zog sie an, Mama musterete mich kurz und meinte dann zu mir „Zieh sie wieder aus – die geht auch mit in den Sack – die bekomme ich ja nie wieder sauber!“ Ich war den Tränen nahe und fragte „Darf ich dann wenigstens meine kurze Lederhose behalten?“ Ich hätte besser nicht fragen sollen – denn ich hatte sie gestern Abend nochmal angezogen, als meine Eltern noch weggegangen waren und sie dann im Schrank versteckt. Schade, denn jetzt hatte ich mich wohl verplappert und Mama fragte „Wo ist die überhaupt? Im Koffer sehe ich sie nicht, hast Du sie überhaupt wieder mitgebracht?“

„Und ehrlich wie ich war sagte ich natürlich zu Mama, dass ich sie gestern Abend nochmal an hatte. „Zeig mal her und zieh mal an,“ sagte sie und obwohl ich noch bequem reinpasste schüttelte Mama den Kopf und sagte „Keine Diskussionen – die kannste gleich wieder ausziehen – die geht mit in den Sack! Und fang bloß nicht an zu heulen – sonst gibt’s richtig Ärger wenn Papa heute Abend nach Hause kommt!“ „Ärger mit Papa kannte ich zu genüge – so schluckte ich meine Tränen runter, zog die Lederhose langsam aus und musste zusehen, wie Mama sie langsam und emotionslos seitlich in den Sack steckte und ihn so zuknotete, dass sowohl die Latzhose als auch die Lederhose deutlich hindurchschimmerten!“

„Was passiert jetzt mit den Sachen?“ fragte ich traurig. „In den Ferien ist doch nie Altkleidersammlung, oder etwa doch?“ „Den Sack kann Papa morgen früh in den Altkleidercontainer werfen, wenn er zur Arbeit fährt. Von mir aus auch in die graue Tonne – wenn dort noch Platz ist, Hauptsache weg. Ist mir eigentlich auch egal was die mit den Sachen machen, von mir aus kann alles in den Reißwolf oder in den Müll. Latzhosen sind doch inzwischen völlig out und Lederhosen zieht doch auch niemand mehr an!“

Oh Maurice, was war ich auch plötzlich den Tränen nahe. Mein Maurice sah doch so süß und knuddelig aus in seiner kurzen Lederhose. Und seine Latzhose war doch auch noch ok – gut zwar ein wenig dreckig vom Bauernhof aber sie passte ihm perfekt. Aber zum Glück stand der Sack ja noch im Flur, als ich kam.

„Kopf hoch, Maurice!“ sagte ich voller Überzeugung und Selbstvertrauen. „Noch ist nichts zu spät! Ich geh‘ jetzt zu Deiner Mama und schau mal, ob ich sie nicht doch noch bequasseln kann!“ „Ich wäre der glücklichste Maurice der Welt wenn Du das hinbekommst – aber das klappt doch sowieso nicht!“ meinte er traurig und sah mich neidisch an. „Maurice, Du willst doch jetzt nicht aufgeben – oder hast Du Dich etwas damit abgefunden, dass Deine Latzi und die Lederbuchse geschreddert werden sollen? Bei den Containern wird nichts mehr aussortiert – da brauchst Du garnicht drauf zu hoffen…!“

Und schon standen Maurice und ich bei seiner Mama in der Küche – und zwischen uns der blaue Müllsack mit seinen Lieblingsklamotten…
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:34:20 Nachmittag
mimdu - 02.09.2010 23:08

Und schon standen Maurice und ich bei seiner Mama in der Küche - und zwischen uns der blaue Müllsack mit seinen Lieblingsklamotten. "Na was wollt ihr?" fragte sie. "Wir wollen fragen: darf Maurice mit zu Opa Fritz?" Sie sagte: "Maurice hat schon gefragt. Wir möchten deswegen gerne mit deinen Eltern reden. Wissen sie, daß Maurice mit will?" - Ja, sie wußten das und deswegen ging Maurices Mamma zum Wohnzimmer und rief zuhause an. Wir standen in der Küche neben dem Müllsack, mist die Tür ist auf und sie kann uns sehen. Dann hörten wir was sie redete mit Mama. "Wo wohnt denn Sandras Opa?".... "Achso Onkel." ..... und sowas alles. Sie wollte sogar Telefonnummer von Opa Fritz haben wegen der Woche.... Das dauerte..... dann sagte sie plötzlich "ach gut das du sagst, dann hole ich noch was raus. Ich habe gerade einen Sack fertig, den ich gleich entsorgen will....was?" .... "Ohja und wie! Maurice hat vorhin Riesengeschrei gemacht!" .... Maurice wurde rot als er hörte....."wegen ein alter Pulli, eine viel zu kleine Seppelhose und eine alte dreckige Latzhose....." Maurice und ich guckten gegenseitig an. ".... Sandra und ihre Latzhosen, heute hat sie ja.....genau! Find ich auch. Ich habe gegen sie heute ein paar Sätze dazu gesagt. Hast du ihr die Jacke und die Hose wirklich bei Flohmarkt gekauft?.....Welche Ostfriesennerzjacke? Nein eine braune Jacke......" Oh Mist. Mamma wollte das ich die gelbe Jacke anziehe??? Hoffentlich gibt das kein Ärger.... "Ja, die olle Jeanslatzhose kenn ich auch..... ja, altes, häßliches, ekelhaftes Teil.....was? Lieblingshose? Na das paßt zu ihr....was, das hast du versprochen? Ojeee!" Ich erschreckte! Ich wußte genau um welche Latzhose sie reden...."Oh, das ist ja gute Idee! Hoffentlich klappt das!" ... Was? Was hat Mama vor? Maurices Mamma kuckte zu mir und schob die Tür ein bißchen zu und sprach leiser. Maurice und ich kuckten an. Jetzt klauen? Gibt nur Ärger, wir müssen fragen. Wir konnten immernoch was hören, ganz leise...."Vielleicht.... auch...machen..." ..... "ja, die hatte er bei Ferienfreizeit mit"......dan lachte sie laut und rief "Die Kinder haben ja komische Ideen!!!"...."Du meinst, ich soll sie San...Moment warte mal!" Plötzlich machte sie Tür auf. "Weg da, geht hoch!!!" rief sie böse. Wir mußten hochgehen leider und konnten nichts mehr hören. Mist! Und wir können nichts klauen. Jetzt ist alles aus....

Viel später: "Maurice, Sandra, kommt mal!!!" Wir gingen runter. "Ich habe mit Sandras Mutter gesprochen. Sie ist einverstanden und Opa Fritz hat zu mir gesagt, daß er sehr freut wenn ihr beide kommt! Er hat viele Ideen, was ihr machen könnt. Ich sprech nochmal mit Pappa, aber ich glaub, Maurice kann mit." Wir jubelten. "Danke!" - "So, jetzt such ich noch ein paar alte Klamotten raus, die bei Opa Fritz kaputtgetragen werden können und dann kann der Sack zum Müll." Meine Knie wurden weich. Was sucht sie raus? Sie machte Sack wieder auf und holte Sachen raus: Die Lederhose, der Pulli, die Latzhose und lauter andere Sachen von Maurice, eine Strickjacke von sein Papa und oh, eine superschicke Kordjacke von ihr mit Motorradjackeschnitt, vielen Reißverschlüsse - das soll weg? - Alles kam auf Haufen. "Oh, das ist ja ne tolle Jacke! Die würde ich gern meiner Schwester mal zeigen!!" Maurices Mama kuckte zu mir. "Nein, deine Mutter möchte nicht daß Du immer neues Zeugs anschleppst und nichts wegwirfst." - "Aber das ist für meine Schwester." Sie stönte. "Dann ruf deine Schwester an. Sie muß kommen und das anprobieren. Wenn sie das haben will, kann sie das haben, sonst kommt das zum Müll." Ich rannte sofort zu Telefon. Meine Schwester wollte kommen. Als ich zu Küche kam, suchte sie die Sachen für Opa Fritz raus. Eine alte Fivepocket-Hose, ein Pulli und T-Shirt, und eine alte Jacke. Den Rest stopfte sie wieder im Sack. "Kann ich nicht die Latzhose und den Pulli auch mitnehmen?" fragte Maurice. "Geht das schon wieder los?" Maurice sagte: "Bitte Mama." Sie überlegte, steckte die Jeans und den Pulli in den Sack und legte die Lieblingssachen raus. "Das wird aber bitte alles bei Opa Fritz entsorgt, ist das klar?" Wir schwiegen gedrückt. "Ob das klar ist?" Maurice mußte jasagen. Den Rest stopfte sie weg, auch die Lederhose. "Mama, die Lederhose...." - "Maurice! Es reicht!!! Sie paßt nicht!" - "Ja, Mama. Entschuldigung. Aber an Sandra paßt sie.Ich will sie an Sandra schenken!" - "Sandras Mama bringt mich um!" - "Nein, weil sie nicht weiß, daß die von Maurice kommt!" sagte ich - "Wenn du nach hause gehst mit Lederhose..." - Maurice sagte: "Aber Mama, ich zieh die an zu Opa Fritz und dann schenk ich sie an Sandra." Sie seufzte. "Kinder Kinder ihr seit anstrengend!!! Na schön.... dafür müßt ihr aber gleich den Sack entsorgen. Bei Kindergarten ist ein Contäner." Wir waren einverstanden. Es klingelte: Meine Schwester. Sie sah die Jacke und war begeistert. Das beste war: sie paßte! Sie freute so sehr, daß sie Maurices Mama umarmte. Maurices Mama freute auch, sie hatte die Jacke nämlich noch von früher und mußte überwinden sie zum Müll zu geben..... Pulli, Latzhose, Lederhose und Jacke waren also erstmal gerettet......

Puh, ist viel. Liebes Danke an alle die mir wieder geholfen haben :-)
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:36:23 Nachmittag
Latz-Rocky - 10.09.2010 21:58

So, und weiter gehts. Kommentare - ach ja, Ihr kennt das ja schon  Also, bítte nicht nur lesen, sondern hier auch mal schreiben, wie Ihr den Verlauf der Story findet und wie es bei Onkel Fritz weitergehen soll. Wir bräuchten nämlich für dort noch bei paar Ideen...

„So! Und nun genug geredet – ich will den Müllsack hier nicht mehr sehen! Macht, dass Ihr loskommt und den Sack zum Container bringt!“ meinte Maurice Mutter etwas genervt zu uns. Da hatten wir ja nochmal Glück gehabt – zum einen wurde Maurice Latzjeans auf letzter Minute doch noch vorerst gerettet und zum anderen hatte er versprochen, mir seine kurze Glattlederhose zu schenken! Oh, was freute ich mich – auch für meine große Schwester, die mit der Cord-Jacke schon längst wieder in Richtung nach Hause verschwunden war.

Maurice war happy – er durfte für den Weg zum Container seine noch vom Bauernhof dreckige Latzhose und seinen alten Lieblingspulli darunter anziehen. „Aber danach sofort ausziehen, dann kann ich das olle Ding noch in die Waschmaschine packen, damit die wenigstens sauber ist wenn Du zu Onkel Fritz fährst!“ Oh, mein Maurice strahlte vor Freude und ich auch! Er sah sooo süß aus in seiner Latzi! Da es inzwischen zu regnen aufgehört hatte, schnappten wir beide uns den Müllsack und liefen ohne Jacke nach unten. Ganz schön schwer das Teil!

Nach kurzer Zeit hatten wir hatten den Container am Kindergarten erreicht. „Du sag mal Maurice, hattest Du zu Deiner Lederhose nicht auch Hosenträger?“ „Ja, warum?“ „Na, die gehören doch dazu! Wie sieht das denn aus, wenn ich mit Trägern rumlaufe und Du ohne!“ „Hast recht, aber meine waren zu kurz, die hatte Mama vor der Ferienfreizeit abgemacht und in den Müllsack gesteckt!“ „Dann nimmste meine – die müssten etwas länger sein. Und Deine müssten dann ja noch hier im Sack sein!“ sagte ich und freute mich, dass wir noch daran gedacht hatten. Wir stellten den Sack kurz ab und ich sah tatsächlich ganz unten im Sack etwas durchschimmern, was nach seinen Hosenträgern aussah.

„Und wie willst Du die jetzt da raus kriegen? Die liegen doch ganz unten, Du kannst doch hier nicht den kompletten Müllsack auf dem Bürgersteig auskippen!“ „Nö,“ sagte ich und puhlte vorsichtig ein kleines Lock in den Sack und zog die Trägerchen raus. Die sahen genauso aus wie meine und waren auch nicht viel kürzer – auf dem ersten Blick müssten sie mir eigentlich passen. „Aber wenn Dich Mama mit den alten Dingern sieht, gibt‘s bestimmt wieder Stress!“ „Ach, weißt Du was, dann gibst Du mir einfach Lederjacke an und ich gehe dann direkt weiter nach Hause. Dann packe ich die unter meine Jacke und gehe nach Hause.“ „Ist ok, dann gebe ich Dir am besten gleich meine Lederhose mit – bei Dir ist sie wenigstens sicher…“

Klappe auf – Sack rein – Klappe zu – Sack weg und da für mich nicht spannendes mehr drinn war, verlief die Sache diesmal auch ziemlich emotionslos. Mir auch egal, was aus den Sachen wird – schließlich war ja nichts von mir dabei. Auch Maurice nahm die Sache ziemlich locker und machte einen entspannten Eindruck. Wieder bei ihm zu Hause angekommen drückte er mir meine Jacke und seine kurze Lederhose in die Hand und sagte „Na, dann spätesten bis Samstag. Ich bin so gegen 9:00 Uhr bei Dir. Ich weiß schon, was ich anziehen werde!“ sagte er grinsend. „Und Du?“
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:37:27 Nachmittag
mimdu - 10.12.2010 00:01

Endlich geht Geschichte weiter. Ich hatte wenig Zeit leider. Es ist wieder Gemeinschaftsarbeit.....

Für Erinnerung: Sandra hat Sommerferien, sie war bei Nordsee. Da traf sie Maurice, der Ferienfreizeit auf Bauernhof hatte. Dann ist er wieder zuhause und Maurices Mama mistet Klamotten aus, das gibt Streß. Es gibt Diel mit seiner Mama. Maurice darf Lederhose, Latzhose und Pulli behalten. Aber nur für Fahrt zu Sandras Onkel Opa Fritz weil er dort bestimmt dreckig wird. Maurice will Lederhose an Sandra vor der Fahrt geben....


Fortsetzung:

"Äh..... behalt die Lederhose lieber. Wenn meine Mamma das sieht gibt das eine Diskussion und dann telefoniert sie mit deiner Mama und dann können wir nie wieder ein Diel machen!" sagte ich - Maurice nahm sie wieder. Ich stopfte die Träger unter mein Latz und zu hause tat ich sie unter mein Bett.

Samstag! Hurra! Ich durfte alle Lieblingssachen mitnehmen. Nahm auch alles mit. "Ziehst du um?" fragte Papa. Mama lachte: "Am besten Sandra kommt mit Zug zurück. Dann ist der Kleiderschrank endlich leer, weil sie nicht alles tragen kann"... Ich fand das nicht so gut.... Da kam Maurice, aber mit normaler Hose. "Ich durfte nicht weil ich schick sein soll, ich hab aber alles dabei!" sagte er. Aber ich trug meine Lederhose! Toll! Endlich gings los. Mama und Papa waren vorne, meine Schwester und ich hinten und neben mir Maurice.... wie schön!.... Opa Fritz wohnt auf dem Land wo auch kleine Berge sind.

An Mittag waren wir endlich da. Opa Fritz stand neben Zaun und freute als wir kamen. Sein Hund war aufgeregt und sprang hin und her. Opa Fritz war mein Lieblingsonkel. Er war ein echtes Uhrgestein. Er hatte graue wüste Haare, Rauschebart, eine Brille mit kleinen runden Gläsern für seine freundlichen leuchtenden wachen Augen. Er trug immer Hose mit Hosenträgern über sein karriertes Hemd. Hosenträger find ich total cool. Möchte auch welche haben!! Leider sieht man die nicht so weil er immer noch ne ziemlich altmodische schäbige braune Weste mit glatten Leder an hat. Oma findet die ja natürlich total wiederlich. Ich glaub ich hab sie heut das erstmal richtig angekuckt und bin erstaunt, wie irre cool die ist. Total altmodischer Schnitt, hellbraune Nähte und die silberne Metallreißverschlüsse vorne und an den Taschen waren noch dicker als ich das noch wußte..... also so stark fand ich die Weste letztes mal wirklich nicht wie jetzt. Wow, ich werde jetzt endlich erwachsen, weil ich jetzt voll den Mode-Blick habe!! *kicher* Manchmal trug er auch noch ein großen Hut auf Kopf und er war immer mit Fahrrad und Hund unterwegs. Ja und mein Opa Fritz wurde morgen 66. Er freute riesig, als wir kamen.

Er umarmte mich zur Begrüßung und sein großer Hund hüpfte um uns rum. Opa Fritz schaute an mich runter und rief freudig mit seiner ein bißchen krechtzigen Stimme: "Ha! so eine kurze Lederhose hatte ich auch mal als junger Bub! Meine hatte aber glattes Leder. Sandra, die steht dir ausgezeichnet!" Mama verzog das Gesicht: "Aber Fritz, die ist ihr doch viel zu klein." - "Ach was, das muß so, sonst sieht das nicht aus. Ich hab die Hosen auch immer eng getragen! Und du hast Hosenträger! Sehr gut! Ich trage auch immer Hosenträger! Hosenträger sind klasse!!" rief er begeistert und zeigte die Hosenträger unter der Weste. Ich war stolz und strahlte zu Opa Fritz und begrüßte dann den Hund, der an mich hochsprang. "Ach, und du bist Maurice!" rief Opa Fritz und begrüßte Maurice herzlich. "Na da freue ich auf eine tolle Zeit mit euch! Bringt eure Sachen schonmal rauf!" Opa Fritz sah mein Gepäck. "Was hast Du denn alles dabei?" - "Na, ihre ganzen alten Latzhosen, von denen sie sich nicht trennen kann" sagte Mama. Opa Fritz rief erfreut: "Was denn, du hast alle deine Latzhosen mit, von denen du mir erzählt hast??? Prima, die mußt du mir unbedingt zeigen!! Alle, hörst du? Alle!!!" - "Klar, mach ich das! Hab ich dir ja versprochen!" jubelte ich. Mama sagte zu Opa Fritz: "Vielleicht kannst du sie ja überzeugen, davon zu trennen. Am besten gleich hier. Ich habe ihr schon alte Reisetaschen von früher gegeben, die können gleich mit weg!" Ich schaute zu den Taschen. Besonders die alten Leder und Kunstledertaschen die Papa aus Keller geholt hat fand ich ziemlich cool. Will Mama die zuhause wirklich wegschmeißen? Ich konnte nicht zuende denken, weil Opa Fritz lächelte und zu mir zwinkerte und sagte: "Das kriegen wir schon hin, gell?" Ich strahlte und nahm dann die Taschen mit rein..........
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:40:29 Nachmittag
Latz-Rocky - 30.12.2010 19:11

Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und wie immer viel Spaß beim Lesen der Geschichte. Was schon etwas komisch, mittem im Winter die Sommerfortsetzung zu schreiben. Alles Gute und liebe Grüße, Latz-Rocky

Maurice ging mit mir ins Haus, Mama und Papa blieben draußen bei Opa Fritz. Er hat schon seit Jahren eine altes, kleines Fachwerkhaus mit einem riesen großen Grundstück dabei. Dort hatte er zwei kleine Kammern für uns vorbereitet: Eine größere für Mama, Papa und meine Schwester und eine kleine für Maurice und mich. Etwas improvisiert mit zwei Matratzen auf dem Fussboden, aber da Mama, Papa und meine Schwester nur bis zum Geburtstag morgen bleiben und dann wieder mit dem Auto nach Hause fahren, dürfen wir ab Montag in das große Zimmer mit richtigen Gästebetten drinn.

Maurice stöhnte „Ganz schön warm hier – hätte ich nicht gedacht!“ „Ist doch klar, Du in langer Hose und Pullover. Zieh Dir mal was anderes an!“ sagte ich. „Du hast doch wohl hoffentlich an Deine kurze Lederhose gedacht? Oder durftest Du sie doch nicht mitnehmen?“ „Doch, doch. Alles in Ordnung! Hast Du auch meine Hosenträger mit?“ „Natürlich sagte ich“ und fing an meine Tasche langsam auszupacken.

Ich gab Maurice seine – ähm meine – Hosenträger und er packte auch seine Tasche aus. Wir taten alles in den Schrank, den Opa für uns leer geräumt hatte. „Komm“ sagte ich „zieh doch auch Deine Lederhose an!“ „Meinst Du wirklich? Nicht, dass Deine Mama meckert!“ „Was hast Du mit meiner Mama zu tun? Es ist warm genug für ‘ne kurze Hose – oder hast Du noch was anderes kurzes mit?“ „Nee,“ sagte er. „Nur die Sachen, die ich an hab, meine Latzjeans, den Adidas-Pulli und mein altes, rotes T-Shirt.“

Mit etwas zögern schlüpte Maurice in seine Lederhose und sein rotes T-Shirt. Zuvor hatten wir die alten Trägerchen von Fraukes Lederhose, die ich ja schon auf der Hinfahrt angezogen hatte an seine Hose gemacht. Er sah einfach traumhaft knuddelig aus – und in der Tat, die Trägerchen saßen eng, aber passten. Nachdem wir alles verstaut hatten, liefen wir wieder nach draußen.

Mama konnte sich natürlich auch nicht verkneifen, über Maurice abzulästern: „Hast Du das olle Teil doch mitgenommen? Ich dachte, die wäre mit im Müllsack verschwunden? Naja, halt eben noch ein Teil mehr, was am Freitag mit in den Sperrmüll kann – nicht wahr, Fritz? Ich kann mich ja auf Dich verlassen, dass Du Dich darum kümmerst, dass Sandra ihre alten Lumpen endlich mit wegwirft, oder?“

Ich dachte, ich höre nicht richtig. Sperrmüll klang ja an sich ganz spannend, aber meine Sachen darin zu entsorgen kommt überhaupt nicht in Frage. „Wieso Sperrmüll?“ fragte ich neugierig. „Nun weil Opa nächste Woche ein neues Schlafzimmer bekommt und vorher das alte raus muss und am Freitag im Sperrmüll landet. Und bei der Gelegenheit kann er die alten Reisetaschen und Deine Klamotten direkt mit entsorgen. Da will ich zu Hause nichts mehr von sehen!“

„Ach,“ sagte Opa. „Nu sei mal nicht so traurig – erst mal sehen, was Du so alles an Latzhosen mitgebracht hast. Die kannst Du die ganze Woche über noch anziehen. Und wenn ich denke, dass sie noch in Ordnung sind, werde ich mit Mama nochmal reden, dass Du sie behalten darfst. Aber nachdem was Mama mir so erzählt hat, sind die wirklich nicht mehr die besten. Kannst ja heute Abend mal ‘ne kleine Modenschau machen und zeigen, was Du so alles mitgebracht hast!“

Na toll, dachte ich. Mama und Opa hatten sich also abgesprochen und Opa soll mich nun die ganze Woche belatschen mich von meinen Latzhosen zu trennen. Und dann auch noch Sperrmüll – das alte Schlafzimmer zerlegen und entsorgen werden Maurice und ich mit viel Spaß erledigen aber meine Sachen bleiben meine Sachen und die nehme ich wieder mit. Wenn schon, dann bekommt sie irgendwann Sylvia von Altkleiderladen, aber nicht so. Innerlich war ich schon etwas sauer – sollte mein Lieblings-Opa zum Hass-Opa mutieren? Nein, mal abwarten wie die Woche so wird. Zum Glück fahren Mama und Papa ja morgen nach der Geburtstagsfeier wieder nach Hause und Maurice und ich sind die Woche mit Opa allein. Dann funkt Mama jedenfalls nicht dazwischen.

Oder vielleicht doch? Was ist, wenn sie uns nächste Woche doch abholen und wir nicht wie besprochen mit dem Zug nach Hause dürfen? Und was, wenn ich meine Lieblingssachen wieder mit nach Hause nehme? Was wird Mama dann sagen? Was wird sie dann machen? Im Moment hatte ich jedenfalls den Eindruck, sie hätte mich nur zum Klamottenentsorgen eine Woche zu Opa Fritz gelassen.Ich bekam mehr und mehr schlechte Laune und versuchte das Thema Klamotten zu vermeiden, aber Mama tat durch permanentes Lästern dazu bei, dass meine Laune immer schlechter wurde. Mit anderen Worten: Sie nervte inzwischen nur noch.

Inzwischen waren auch Oma und Opa eingetroffen. Oma ist noch sehr rüstig und fährt noch mit dem Auto, Tja, halt noch jemand mehr, der gleich fürchterlich über unsere Klamotten ablästern wird. Hoffentlich darf ich morgen zur Geburtstagsfeier wenigsten das anziehen, was ich möchte. Meine Stimmung war auf dem Tiefpunkt. „Hallo Sandra!“ begrüßte mich Oma. „Hast Du schon wieder diese olle Lederhose an? Ein Glück, dass sich das Thema ab Freitag endgültig erledigt hat – zieh lieber Dein Dirndl an, wenn Du schon was bayrisches anziehen musst!“

Opa stand nur daneben und grinste. „Ja, ja, die Frauen halt. Ich find die Lederhose total klasse. Richtig knackig für das junge Mädel!“ „Du denkst auch nur wieder an das eine“, meinte Oma. „Deinen Geschmäck werde ich nie verstehen!“ Ich Omas allerdings auch nicht und war froh, neben Opa Fritz auch Opa als Verbündeten zu haben.

Und so verbrachten wir den ganzen Nachmittag draußen im Garten, tobten mit Opa’s Hund, aßen leckeren Erdbeerkuchen und tranken leckeren Kaffee. Maurice und ich hatten richtigen Spaß in unseren kurzen Lederhosen und unseren Opa’s gefiel es sichtlich und sie amüsierten sich darüber, dass Mama und Oma die ganze Zeit am Lästern waren. Langsam wurde es kühler um nicht zu sagen, auf einmal richtig kalt.

„Sandra, Maurice, kommt Ihr mit zum Bahnhof? Wir müssen noch jemanden abholen? Ist nur ein kurzer Fussweg über den Hügel dort, ‘ne knappe halbe Stunde aber dort ober ist es etwas kälter als hier. Am besten ist, Ihr zieht Euch kurz was anderes an! Ihr wolltet doch eh eine kleine Modenschau machen, also zieht Euch mal um!“ meinte Opa Fritz lächend.

„Ist Ok“, sagten wir und liefen ins Haus. Maurice wurde traurig. „Was ist denn?“ fragte ich neugierig. „Ich hab‘ doch nur eine Latzhose mit – da kann ich doch gar nicht wirklich mit machen!“ sagte Maurice grummelig. „Naja, immerhin hast Du noch eine. Womit fangen wir an?“ „Na, dann sind wir jetzt mal das Latzhosen-Päärchen! Ich zieh meine Latzjeans und meinen grau-gelben Lieblings-Adidas-Joggerpulli an!“ sagte er

Ich zögerte kurz und fragte dann Maurice „Was hast Du denn für ‘ne Jacke mit?“ „Meine Adidas Regenjacke – so eine, wie Du auch hast!“ „Prima“, sagte ich. „Die hab ich auch mit!“ Also zog ich meine Lederhose aus, meine blaue Latzjeans die ich von Oma zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte an und darunter meinen lila Kapuzennicki. „Passt perfekt!“ sagte ich zu Maurice. „Na hoffentlich sehen Deine Mama und Deine Oma das genau so!“ In der Zwischenzeit hatte Maurice sich auch umgezogen und wir zogen uns die Regenjacken an und gingen nach draußen. Beim Rausgehen taten wir so, als wären wir auf dem Laufsteg,drehten uns, machten zunächst unsere Jacken langsam auf, zogen sie dann aus und schwungen sie leger über die Schulter.

Von Papa, Opa und Opa Fritz gab es tosenden Applaus. Meine Schwester sagte garnichts und Mama und Oma lästerten: „Das Rote-Kreuz präsentiert: Die Altkleider-Kollektion des Jahres. Erst von drei Kindern getragener Kapuzennicki in lila mit ausgeleierten Bündchen, darüber eine zu enge, verwaschene Latzjeans der Marke „TrägtDochEhKeinerMehr“ und dazu eine Regenjacke die nur noch für Schönwetter taugt! Und für ihn aus der Resteverwertung: Joggerpulli in langweiligem Grau mit deutlichem Peeling von Adidas. Und das Ganze zum attraktiven Kilo-Preis!“

Großes Gelächter. Mama hätte wirklich Ansagerin im Fernsehn werden können. Aber auch Maurice und ich nahmen es mit Humor. Ich war schon gespannt, wie Mama meine anderen Sachen ansagen würde. Und so spazierten Opa, Opa Fritz, Maurice und ich los zum Bahnhof.

Nach einer guten Dreiviertelstunde waren wir dort angekommen und wer wartete schon auf uns: Roter Igelschnitt mit kurzen Schwänzchen hinten, blaue Latzjeans (aber nicht die vom letzten Mal), einen knallroten Kapuzenpulli locker um den Bauch gebunden und einen Rucksack auf dem Rücken: Es war Elly, sie hatte sich früh morgens alleine in Friesland auf den Weg gemacht und war mit zweimal umsteigen endlich angekommen. Was für eine Überraschung!
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:41:19 Nachmittag
mimdu - 11.02.2011

"Elly!!!!!!" rief ich und umarmte sie. "Oh, woher hast du die coole Latzhose!?" - "Von meiner Freundin in Bremen. Ich bin gestern morgen früh zu ihr gefahren und heute weiter zu dir." - "Aber warum weißt du das ich...." Elly lachte: "Mama kennt deine Oma und deine Oma hat gefreut, daß ich zu Opa Fritz will und dann durfte ich kommen. Du hast eine Super-Oma!" Mein Opa grinste und Opa Fritz lachte und sagte daß er Opa Fritz ist und Elly du sagen soll und daß er riesig freut. Auf dem Rückweg sprang der Hund immer zu Elly. Elly liebt Hunde und flüsterte zu mir: "Das ist also Opa Fritz! Der ist ja voll super! Und seine alte Lederweste ist voll der Hammer!" Ja, die hatte er wieder angezogen weil es kalt wurde. Aber Elly schwitzte und machte die Träger ab und deswegen hing der latz jetzt runter. Das sah richtig supercool aus..... Elly ist cool.

Mama und meine Schwester haben gerade Abendessen vorbereitet, als wir kamen. "Moin!!" rief Elly. Mama und meine Schwester kicherten und riefen auch moin. Oma schlief auf Liegestuhl in Garten, aber Opa Fritzs Tochter war angebkommen und war im Schuppen, weil sie alte Sachen sortierte. Maurice und Elly gingen hoch in unser Zimmer. Ich lief zum Schuppen. "Hey Sandra!!" rief sie..... "Hallo...oh!" Sie strahlte. Und sie hatte ein T-Shirt und eine weißverwaschene hellblaue und durchgeschlissene und mit etwas weiße Farbe bekleckerte alte Jeanslatzhose an. Und was für eine tolle Latzhose!! Mit viel Nieten auf Latz und total spannenden Schnallen....so eine will ich auch.... Sie kicherte. "Was ist?" - ich sagte: "Das ist ja eine Superlatzhose." - "Ach quatsch, die ist alt! Die hatte ich früher immer an. Jetzt ist sie gammel." lachte sie und sagte: "Ich hab schon gehört, daß du ganz viele Latzhosen liebst." Ich wurde etwas rot. Sie lachte. Sie lachte sowieso ganz viel. Sie war nie böse. "Wo hast du die denn her?" wollte ich wissen. "Boaaa weiß ich nicht mehr." sagte sie. "Was steht da, zeig mal." fragte ich, weil ich Schrift entdeckt hatte..." Teddy. Aha, eine Teddylatzhose. Habe ich noch nie gesehen. Aber totalschick, schade daß sie so kaputt ist. Was Elly sagen würde und Frauke.....was Mama und Oma sagen weiß ich. Schade.... "Hallooo!!" Opa Fritz kam in den Schuppen. "Hallo Vati" Sie umarmten. "Oh, das hab ich ja ganz vergessen." rief ich. Also umarmte ich sie auch. Der Stoff von der Latzhose fühlte alt an irgendwie.... Nach Begrüßung sagte sie: "Ich hab in meinem alten Zimmer und in Dachboden und hier Sachen sortiert. Da sind die Sachen, die zu Sperrmüll können......" Opa Fritz lachte: "Bis Freitag hab ich das vergessen. Deshalb hab ich so viele Sachen..... Mach doch Klebestreifen dran." Seine Tochter lachte: "Ich helfe an Donnerstag mit rausbringen, okay?" fragte sie. Opa Fritz sagte: "Nein quatsch, ich habe drei fleißige Helfer hier!" .... Helfer - das sind wir! Und ich bin gespannt schon, was alles weggeschmissen wird.... Mama rief plötzlich, daß essen fertig ist. "Geht schonmal, ich zieh mich nur noch eben um" sagte sie. Ich kuckte nochmal die Latzhose an...Schade, aber vielleicht zieht sie die Latzhose wieder an, wenn sie Rest aufräumt....

In Garten war Tisch gedeckt. Oma war aufgewacht und Maurice und Elly kamen raus. Elly rief zu Oma: "Moin!" Sie kuckte zu Elly und wurde weiß in Gesicht: "Elisabeth!! Wie siehst du denn aus? Schämst Du denn gar nicht???" Elly fragte: "Schämen? Wieso?" Oma schimpfte:"Du warst so ein hübsches anständiges Mädchen mit ordentlichen Manieren und jetzt?!?!?!?" Meine Schwester mußte kurz lachen. Wir eigentlich auch, aber konnten das zurückdrücken. "Was gibts zu lachen!?" Schrie Oma gegen meine Schwester. "So geht man nicht auf die Straße und so besucht man keine anständigen Leute!!!" - "Danke für dein Kompliment! Danke! Vielen Dank!" murmelte Opa Fritz. - "Daß deine Eltern nicht schämen! Das reicht daß Sandra in Lumpen rumläuft, das mußt du ihr nicht nachmachen!" Jetzt sagte Mama was: "Sandra hatte ihre Lumpenlatzhosen gar nicht mit in Urlaub! Von meinen Kindern hat sie das nicht!!!" - "Und warum hat Elisabeth die Idee mit Lumpenlatzhose!?!? Das kann nur von Sandra kommen" Mama wurde sauer: "Sandra hatte ihr Lumpenzeug nicht mit!!!" Jetzt ich war sauer: "Ich hab kein Lumpenzeug, ja?" "Halt Du daraus!" schmipfte Oma. "Hallo Hallo! Was ist denn mit Euch los?" fragte Opa Fritzs Tochter dazwischen. "Wer was anzieht, können wir auch ruhig besprechen ohne persönliche Angriffe." Sie sagte nochmehr. Dann sagte Oma ganz ruhig: "Also gut, du hast ja recht. Ich finde das nicht schön, das ihr Kinder nicht ordentliche Kleidung anzieht. Warum muß das altes oder friekiges Zeug sein? Mich stört das, ihr seid doch nicht arm!" Omas Ehemann sagte ganz ruhig zu Oma: "Ich finde mit Klamotten alles nicht schlimm. Du sagst immer, wir müssen freuen daß wir noch leben und hier treffen können. Das ist wichtiger als Klamotten oder?" Jetzt sagte Oma: "Ja. Wenn wir treffen können wir dankbar sein. Es ist immer ein besonderer Tag und deswegen soll man ordentlich aussehen. Das ist ein Respekt für andere. Besonders morgen an Fritzs Geburtstag!" Opa Fritz sagte: "Aber ich möchte nicht daß jemand was wegen mich anzieht, was er nicht mag. Ich will daß ihr alle wohlfühlt bei mir!" Oma sagte: "Ich fühle aber nicht wohl wenn alle so abgefetzt rumlaufen." Opa Fritz fragte: "Ja aber was machen wir nun?" Meine Schwester sagte: "Wir müssen was anziehen, was wir mögen, und was auch ordentlich ist. Also, ich hab was.... glaub ich." Opa Fritz kuckte zu mir. Ich überlegte. Ich habe den Lederrock..... und das Dirndel. Dirndel...mir kribbelte das etwas wie bei Latzhose von Mark ganz an anfang. Soll ich Dirndel anziehen? Ich überlegte, irgendwie auch abgeflippt und dann ich sagte langsam ganz mutig: "Ich hab auch was." Maurice sagte er zieht das an, mit was er zu uns kam an morgen. Elly fragte ganz leise: "Hast du Lederrock von meiner Schwester? Ich zieh weißes T-Shirt dazu an. Oder deine schwarze Latzhose?"..... Dann fragte meine Schwester provokant zu Opa Fritz: "Und du? Hast Du was?" Er überlegte. Seine Tochter rief lachend: "Vati im Anzug! Das wärs!" Meine Schwester kicherte. Oma lachte: "Hast Du überhaupt einen? Du mußt nicht antworten, Fritz. Zieh deine abgeliebte alte Lederweste an. Sonst erkennen wir nicht wieder. Du hast Geburtstag, du darfst alles anziehen." Opa Fritz stotterte nur: "Äh...danke." Alle staunten! Warum das? Oma goes Punk? Egal. Er war erleichtert und strahlte...und ich freute, daß wenigstens Opa Fritz morgen was schickes anzieht was mir gefällt..... Super. Abend war gerettet nun und Ärger war vergessen........
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:42:40 Nachmittag
Latz-Rocky - 17.04.2011 15:54

So, nach langer Zeit geht die Story endlich wieder weiter - wir sind kurz vor Opa Fritzs Geburtstag und die Kinder machen mit der Modenschau weiter, nachdem sie zusammen mit Opa Fritz Elly vom Bahnhof abgeholt haben. Viel Spaß beim Lesen!

Maurice stubste mich kurz an und sagte “Was ist den nu’ mit der Modenschau? Machen wir heute noch weiter?“ Ach ja, da war ja noch was. Hmmm, vielleicht sollten wir das auf morgen vertagen, als Opa Fritz dazwischen ging: „Hab‘ ich hier gerade was von Modenschau gehört? Wollt Ihr Hübschen nicht da weitermachen wo ihr vorhin aufgehört habt?“ Oma grinste und meinte „Naja, von mir aus. Viel schlimmer kann es ja nicht mehr werden! Mal sehen, was die Kinder so neben ihren Latzhosen noch so alles eingepackt haben!“

So liefen Maurice, Elly und ich erstmal hoch in unser Zimmer. „Ich kann aber nicht mehr mit machen!“ meinte Maurice traurig, „ich hab‘ doch schon alles gezeigt! Mehr als die Lederhose und die blaue Latzjeans hab‘ ich doch nicht mit. Und in normaler Jeans ist’s mir zu langweilig.“ „Na, dann ziehst Du halt ausnahmsweise meine schwarze Latzjeans an“ sagte ich. „Oder das Dirndl“ grinste Elly. Maurice im Dirndl wäre sicherlich auch totschickt, doch er verneinte: „Kommt nicht in Frage – das Teil ist morgen für Dich und ich ziehe dann meine Lederhose an!“

„Was hast Du denn sonst noch mit, Sandra?“ fragte Elly neugierig während sie ihren Rücksack auspackte und ihre Sachen in den Schrank legte. „Sag bloss, Du hast Deine braune Kunstleder-Latzjeans mit?“ rief sie erfreut, als sie in den Schrank sah. „Na klar – aber die zieh ich heute garantiert nicht mehr an, bei der Stimmung da unten! Oma wird sie mir vom Leib reißen!“ „Cool – und den Elch-Pulli hast Du auch passend dazu mit“ und schon versuchten Maurice und Elly mit Engelsgeduld auf mich einzureden, beides sofort anzuziehen.

In der Zwischenzeit war Maurice schon in meine schwarze Latzjeans geschlüpft – normalerweise verleihe ich ja nichts mehr aber heute gab’s nochmal ‘ne Ausnahme. Er hatte seinen alten Adidas-Pulli drunter angelassen und warte nun zusammen mit Elly darauf, dass ich mich umzog. Zuerst war ich noch ein wenig bockig, doch die beiden wussten mich zu überreden: Ich zog meinen Kapuzennicki und Oma’s blaue Latzjeans langsam aus, schnappte mit meinen Elch-Pulli aus dem Schrank, zog ihn an und griff nach meiner Kunstleder-Latzjeans.

Ich hatte sie nach dem Sommerurlaub erst einmal wieder abgehabt, als ich bei Maurice zu Besuch war. Aber ich liebte dieses Teil immernoch – auch wenn Oma gleich fürchterlich meckern wird. So schlüpfte voller Freude und Angst zugleich hinein, zog die Hose – die langsam aber sicher immer enger wurde – hoch, machte die seitlichen Knöpfe zu, klappte den Latz langsam nach oben, griff nach den Trägern und hakte sie wie immer ein. Elly war total begeistert: „Die ist ja spitze! Genau so hab‘ ich sie mir vorgestellt! Tolles Teil und wie die Dir passt – echt prima. Nicht zu weit und nicht zu eng, nicht zu lang und nicht zu kurz – echt prima!“

Dann kam meine Schwester ins Zimmer, unterm Arm ihre schwarze Cord-Latzhose von meiner Englisch-Lehrerin. „Willst Du auch mitmachen?“ fragte ich. „Nein, aber wenn Elly möchte, darf sie die gerne mal anprobieren!“ „Au ja, gerne!“ und schon zog sie das Teil an. Passte ihr auch schon ganz gut, schließlich war sie ja größer als Maurice und ich. Und so rannten wir dann alle zusammen wieder nach unten und riefen „Modenschau, Teil 2!“. Meine Schwester stellte uns diesmal vor, als wir über den Laufsteg liefen.

„Als erster unser Modell Black-White CoLa – eine schwarze Cord-Latzhose und dazu ein uni-weißes T-Shirt und gemütliche Sneakers. Die Herbstmode für ihn: Klassischer Adidas-Pulli in grau und dazu eine schwarze Latzjeans. Und für die jungen Damen von heute: Beiger Elch-Pulli aus feinstem Stick unter einer braunen Latzhose aus feinstem Kunstleder!“ Die Ansage klang ja schonmal besser als die von Mama heute Nachmittag. Aber wie befürchtet gab’s von Oma einen Spruch: „Hast Du das olle Ding etwa immernoch? Das Du Dich so unter die Leute traust, Sandra, das kann ich nicht verstehen! Das Teil sieht doch sowas von beschissen aus, das passt doch garnicht zu Dir. Hoffentlich schmeißt Du die am Donnerstag endlich mit in den Müll – sowas wäre doch ‘ne Zumutung für die Sortiererinnen bei der Altkleidersammlung. Die zieht doch niemand mehr an!“

Opa’s Tochter fand meine Kunstleder-Latzjeans dagegen richtig cool: „ Sandra, lass Dich von Oma nicht belabern, die hat von Mode offensichtlich keine Ahnung! Vom Schnitt her ist die doch wie ‘ne ganz normale Latzjeans, und Kunstleder ist doch viel praktischer als Jeans und Cord. Einfach den Schmutz mit ‘nem feuchten Lappen abwischen und gut iss.“ Oma legte noch eins drauf „Magst ja recht haben, aber sowas ist doch eher was für Babys und Kleinkinder. Aus dem Alter ist Sandra doch schon lange raus, die saut sich doch nicht mehr so ein!“ „Wenn’s ihr doch gefällt, warum dann nicht? Mir gefällt Sandra so echt prima und wenn ich ihre Mami wäre, dürfte sie auch bei mir so rumlaufen!“ „Naja, vielleicht bin ich auch schon zu alt für so’n neumodisches Zeugs. Bei uns gab’s das halt nicht – und erst recht nicht für Mädels in Sandras Alter!“

Opa Fritz gefiel mein Outfit übrigens auch: „Das ist also Deine Lieblings-Latzhose?“ „Ja“ nickte ich. „Dann sollst Du sie auch morgen auf meinem Geburtstag anziehen dürfen. Das wünsche ich mir jedenfalls. Und dann ziehe ich auch meinen Anzug an!“ „Au ja! Danke Opa Fritz!“

Es wurde später, wir hatten noch einen schönen Abend zusammen und gingen dann schlafen. Am nächsten morgen zog ich wieder meinen Elch-Pulli und meine braune Kunstleder-Latzhose an. Maurice erschien im roten T-Shirt und der Glattlederhose zum Frühstück. Elly hatte ihre Latzjeans und den roten Kapzuenpulli an, liess den Latz aber mit eingehakten Trägern demonstrativ herunterbaumeln. So saßen wir zusammen mit Oma, Opa, Mama und Papa, Schwester und Opa’s Tochter draußen im Garten und frühstückten, als Opa Fritz tatäschlich im Anzug erschien.

Und was für ein Anzug: Ein zweiteiliger, pinkfarbener Ballon-Seiden Jogginganzug mit lila Rautenmuster aus längst vergangenen Tagen, wo Opa Fritz noch seinen Opel Manta hatte und mit Fuchsschwanz an der Antenne über die Dörfer cruiste. „Ihr wolltet doch extra, dass ich auf meinem Geburtstag im Anzug erscheine!“ sagte er grinsend…
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:44:44 Nachmittag
mimdu - 17.01.2012 22:43

Endlich hat jemand von mein Sandra-Fanclub Fortsetzung aufgeschrieben und zu mir gegeben. Wenn ich allein schreibe brauche ich zu viel zeit und habe zu viele Fehler. Jetzt ist das besser....... also. weiter geht! Viel spaß......

Meine Schwester schimpfte: "Seid ihr bescheuert? Ich verderbt den ganzen Geburtstag!! Wir haben doch gestern einen Kompromiss geschlossen! Warum verletzt ihr Oma so. Ich find das voll sch..." - "Schon gut!" sagte Oma und legte ihre Hand auf den Arm meiner Schwester. "Warts ab, gleich wird ihnen ganz warm." Kaum hatte sie es gesagt, begann ich zu schwitzen. Boah! Schwitzte ich! Kein Wunder: Elchpulli und Kunstlederlatzhose in der Sonne. Elly und Opa Fritz wurde auch ganz heiß. Nur Maurice nicht. Oma lächelte. Ich musste was ausziehen, aber ich konnte irgendwie nicht. "Sandra, was ist denn los!" fragte Maurice. Ich riss die Augen auf und sah Maurice im Schlafanzug. Ops. Und die Sonne. Sie knallte auf mein Bett. Ach, deswegen war mir so heiß! Ich erzählte meinen Traum. Maurice lachte: "Oh weia, sowas dürfen wir echt nicht machen!"

Machten wir auch nicht. Wir zogen stattdessen das beste an, was wir hatten. Leider, liebe Latzhosenfreunde, keine Latzhose. Ich das Dirndl, welches Maurice auch noch totschick fand, dieser Verräter! - naja, ich mochte es auch irgendwie aber ich kam mir auch ziemlich merkwürdig drin vor (ich Verräterin! :shame.... also, ich das Dirndl, Maurice das rote T-Shirt und die scharfe Glattlederhose (der hats gut! Neidneidneid), Elly ein weißes T-Shirt und diesen hinreißenden schwarzen weichen Lederrock, den mir ihre Schwester ja beim Abschied vom Nordseeurlaub geschenkt hatte. Meine Schwester trug ein Sommerkleid, das allerdings ziemlich cool war. So erschienen wir unten und wollen frühstücken. Doch blöderweise fehlten noch die Brötchen. Und wer sollte sie holen? Na, wer wohl... Ich! Im Dirndl! Au weia! Wie die beim Bäcker alle kuckten. Eine alte Frau ließ mich sogar vor, weil sie mich so hübsch fand.... Als ich zurück war, setzten wir uns an den Frühstückstisch auf der Terrasse. Opa Fritz fehlte noch... Mann, war ich vielleicht gespannt, was Opa Fritz tragen würde... Dann, endlich schaute das freundliche faltige Gesicht von Opa Fritz mit dem weißen Bart und seiner Brille mit den kleinen runden Gläsern um die Ecke: "Hallo Moinmoin zusammen! Mönsch, ihr seid ja alle schick heute!" Und Opa Fritz erst: Er trug ein sauberes kariertes Oldschoolhemd mit einer coolen Fliege und dadrüber seine scharfe altmodische schokobraune Lederweste mit den hellbraunen Nähten. Die dicken Metallreißverschlüsse der Weste, die in der Sonne glitzerten, waren geschlossen wie sich das gehört. Seine braune Cordhose waren selbstverständlich mit Hosenträgern getragen, deren Clipse manchmal unter der Weste hervorblinkten. Ich rannte zu ihm und umarmte ihn ganz fest und drückte ihn ein kleines Geschenk in die Hand. "Aber aber", lachte er, "Geschenke auspacken ist heute Nachmittag, wenn alle da sind!" Der Hund sprang freudig um uns rum. Dann brachten wir ihm ein Geburtstagsständchen... Wie sich Opa Fritz freute. Ich freute mich auch, dass mein lieber Onkel heute wieder so richtig cool aussah!
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:50:04 Nachmittag
Latz-Rocky - 14.02.2012 21:46

Tja, war wohl nichts mit Opa im zweiteiligen, pinkfarbener Ballon-Seiden Jogginganzug und auch nichts mit meiner braunen Kunstleder-Latzhose – musste ich also auch beides getraumt haben, denn die Wirklichkeit sah ja nun mal ganz anders aus an diesem Morgen. Opa im Ballon-Jogger hätte ich zwar auch cool gefunden, aber ich behielt meinen Traum ganz allein für mich. Wunderte mich sowieso, dass ich mich noch an alles genau erinnern konnte. Kam nicht oft vor, in letzter Zeit. Aber immerhin hatte Maurice seine Glattlederhose und das rote T-Shirt an – schön, wenn Träume doch auch mal Wirklichkeit werden. Mit dem Outfit gefiel mir mein Maurice einfach am besten. Und ich hatte den Eindruck, dass er sich in seinen Klamotten auch durchaus sehr wohl fühlt. Jedenfalls war er guter Laune.

Gegen Mittag kam auch Opa’s Tochter wieder mit dem Auto auf den Hof gefahren. Natürlich war ich gespannt, ob sie ihre Teddy’s Latzhose von gestern nochmal angezogen hatte. Ich rannte zu ihr hin – sie stieg aus dem Auto aus – und schade, sie hatte sie leider nicht nochmal an. „Wo ist denn Deine Latzhose von gestern?“ fragte ich neugierig. „Du hast doch heute auch keine an!“ konterte sie und schaute verschmitzt auf mein Dirndl. „Sieht aber auch nicht schlecht aus – was Du da an hast, Sandra!“ sagte sie lächelnd. „Danke“ sagte ich etwas schüchtern und schaute rüber zu Maurice, der gerade angelaufen kam.

„So eine Lederhose wie Du hatte ich früher auch mal“, sagte Opa’s Tochter zu Maurice, der darauf hin auch etwas verlegen drein schaute. „Brauchst Dich nicht zu schämen!“ sagte sie. „Mir gefällt die gut – passt zu Dir, auch wenn sie schon ein bissel eng ist. Hat was – trägt halt nicht mehr jeder, sind leider recht selten geworden. Ich hab‘ meine damals auch total gemocht, nicht wahr, Papa?“ „Ja, stimmt!“, sagte mein Opa, der inzwischen neben uns stand. „Du hast Dich garnicht davon trennen können – hast sie sogar noch zur Disco angezogen, als sie dir kaum noch passte!“

„Trägst Du heute noch Leder?“ fragte ich sie. „Ab und zu mal, aber eigentlich recht selten.“ „Und Deine Teddy’s?“ „Ach, kaum noch. Die ist schon so alt, die ziehe ich fast nur noch Samstags zum Aufräumen und zur Gartenarbeit an. Schön ist sie nicht mehr, aber praktisch – und was neues findet man ja kaum noch. Zumindest nicht in meiner Größe – selbst für Euch Kids sieht man ja nur noch selten welche.“ „Stimmt“, bestätigte ich. „Meine Kunstleder-Latzi ist vom Flohmarkt und die anderen beiden habe ich von Oma geschenkt bekommen. Ich werde meine auch solange es geht noch anziehen. Mama mag die zwar nicht, und Oma kann die vom Flohmarkt auch nicht leiden – aber mir gefallen sie halt alle. Und solange sie noch passen, will ich sie auch anziehen. Was ist denn damals aus Deiner Lederhose geworden?“
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:51:29 Nachmittag
mimdu - 21.03.2013 00:17

Liebes Danke für meine Leute von Sandrafanclub für Ideetausch und schön aufschreiben.... mimdu

Fortsetzung...

Sie antwortete: "Meine Lederhose hat Mama bestimmt irgendwann weggetan als ich älter war. Ich habe sie jedenfalls noch nicht beim Aufräumen gefunden. Oder weißt Du das, Papa?" Opa Fritz sagte: "Keine Ahnung. Ich weiß nur noch, was mit meiner Lederhose passiert ist, aber...." Plötzlich bellte der Hund ganz wild und rannte wie der Blitz an die Straße, weil noch mehr Gäste aus der Familie kamen. Ärgerlich, weil ich gar nicht wusste, was mit der Lederhose von Opa Fritz passiert ist....

Alle bewunderten mich in meinem Dirndl. Die Teenies bewunderten mehr Elly in dem schwarzen Lederrock, den ich von ihrer Schwester habe und den ich ihr nun ausgeliehen hatte. Die Kinder bewunderten niemanden, nur ihr Spielzeug. Einer trug sogar eine Latzhose aus Jeans. Sowas in groß wäre was für mich... Und ich bewunderte immernoch am meisten still und heimlich die braune alte Oldschool-Lederweste von Opa Fritz.

Bald wurden Elly und ich in die Küche gerufen: Saucen und Salate machen, abwaschen für das Grillfest. Oma gab uns zwei alte Schürzen von der vor einigen Jahren verstorbenen Frau von Opa Fritz. "Wo ist denn der Kittel mit den großen Blumen?" fragte ich. "Hier ist kein Kittel!" sagte Oma. Da kam Opa Fritz rein. Den fragte ich auch. Opa Fritz sagte: "Der müsste da hängen. Hab ich doch letzte Woche noch gesehen" Nein. Er war nicht da. "Mach nicht so ein Theater, nimm die Schürze und hilf!" schimpfte Mama. Er rief seine Tochter: "Hast Du den Lieblingskittel von Sandra gesehen?" Sie kam und fragte: "Keine Ahnung. Wie sah der denn aus?" - Ich sagte: "Er war braun-gelb und hatte große Blumen. Und einen Metallreißverschluss mit großem Ring dran." Sie sagte: "Ach das olle 70er-Teil! Den hab ich weggeschmissen. Der war ja auch schon ganz ausgewaschen und eklig speckig am Bauch." Mir wurden Knie weich. "Was? Och nein! Den mochte ich immer so gern!" Sie antwortete: "Ach Sandra, das konnte ich nicht wissen! Das tut mir jetzt leid." Ich war Tränen nah. "Jetzt heult sie wegen so'nen ollen Kittel" sagte Oma vor sich hin. Opa Fritz fragte erstaunt: "Wann hast Du den denn weggeschmissen? Ich habe ihn nicht in der Mülltonne gesehen." Sie überlegte. "Ich glaube, ich habe ihn direkt zur Straße gebracht als ich weggefahren bin.... oder habe ich den zu den Sperrmüllsachen getan? Weiß ich nicht mehr." Ich schöpfte Hoffnung. "Ich kann mal nachsehen", sagte sie. "Nein, der Kittel bleibt im Müll! Und Sandra bindet jetzt die Schürze um und hilft!" rief Mama sofort. Opa Fritz sagte zu seiner Tochter: "Komm, wir schauen nach, ob er noch da ist." Mama protestierte: "ICH bestimme, was Sandra anzieht." Opa Fritz sagte freundlich zu ihr: "Ja, schon recht. Aber es ist der Kittel meiner verstorbenen Frau und damit mein Kittel, den ich auch gern behalten möchte. Okay?" Mama guckte skeptisch, atmete tief und sagte: "Los Sandra!" Ich tat zerknirscht, was ich tun sollte. Mist! Nach einiger Zeit kam Opa Fritz kurz in die Küche und zwinkerte mir heimlich und ich wusste, dass sie ihn gefunden haben und ich ihn anziehen kann, wenn alle weg sind...

Als wir fertig waren und ich in den Garten kam, kam gerade ein ganz seltener Besuch. Eine entfernte Tante vom Chiemsee in Bayern mit ihrer Familie. Sie trug eine Wucht von einem superhübschen Dirndl. Ich dachte schon, ich sei schön... aber nein... Sie strahlte mich an und rief überrascht: "Oh Sandra, schön Dich mal wieder zu sehen! Du bist ja schick!" - "Und Du erst!" brachte ich gerade noch heraus, dann fragte sie: "Wer ist denn der Glückliche?" - "Wie was?" - "Na, dein Freund!" Ich war baff. Woher wusste sie, dass ich einen Freund habe? Ich wurde rot. "Woher weißt du...?" Sie lachte: "Na die Art wie du die Schleife trägst, verrät dass du in festen Händen bist." - Aha?! Ich sagte: "Maurice. Dort ist er!" sagte ich und rief ihn herbei... was man bei Opa Fritz alles lernt...

So langsam begannen wir im wunderschönen Garten, gemeinsam ein Geburtstagsgrillfest zu feiern. Es gab Fleisch aber auch viel Vegetarisches zu grillen. Papa und meine Onkel grillten und wir aßen alles. Aber bevor es richtig losging, überreichte meine Tante feierlich ein großes Geschenk an Opa Fritz. "Für mich? Ach, Ihr Lieben! Ihr wisst doch, ich bin ein alter Mann und brauch eigentlich gar nichts mehr!" sagte Opa Fritz. "Aber-aber, Opa Fritz, mit 66 Jahren, da fängt das Leben erst an!" Alle lachten. Meine Schwester und unsere Kusine fingen sofort an zu singen. Andere stiegen ein, zuletzt auch Opa Frtz. Als wir fertig waren, lachte Mama: "Das Geschenk wird Dich gleich 10 Jahre jünger machen!" Opa Fritz lachte. "Oh, so viel! Ach, ich freue mich immer, wenn ihr mir was schenkt. Das ist immer so nützlich! Ich habt immer so gute Ideen!" Das Geschenk kam von Mama, Papa, Oma, Opa, meinen Tanten und Onkels. Feierlich setze sich Opa Fritz hin und wir schauten gespannt zu. Dann fing er an, das Geschenk aufzumachen und sagte immer freundliche Worte wie "Das ist ja wie früher!" und "Oh, bin ich gespannt" und "was ihr euch nun schönes ausgedacht habt." Dann machte er das Geschenk auf und strahlte: "Ooooohhh!" Seine Augen leuchteten. Mein Herz klopfte, was das wohl ist - ich wusste das nicht.

Er sah zu mir, lächelte und zogs dann langsam strahlend hoch: Eine neue, superschicke, dunkelbraune Lederweste mit vier wunderschönen lederüberzogenen Knöpfen. "Mensch! Toll!" rief er. Er schaute in die Runde, alle strahlten "Die muss ich sofort anprobieren!" rief Opa Fritz. Mein Herz klopfte und ich beobachtete, wie Opa Fritz aufstand und den dicken Reißverschluss aufzog, um seine alte schäbige Lederweste auszuziehen und über den Stuhl zu hängen. Dann zog er die neue an und knöpfte sie zu. Passte! "Danke! Danke! Danke!!" rief er freudig strahlend. "Wo ist der Spiegel?" Im Schuppen war einer, er ging hin und rief: "Ihr habt recht: Ich seh jetzt 10 Jahre jünger aus. Die behalt ich gleich an!" rief er voller Stolz und umarmte alle einen nach dem anderen. Mich auch. Die Weste war ganz weich und duftete nach neuem Leder.

Strahlend beugte er sich dann zu seiner alten Lederweste runter, legte sie auf die Sitzplatte vom Stuhl, fummelte an den Reißverschlüssen seiner Taschen herum und holte Zeugs raus und stopfte es in die Taschen der neuen Weste. Auch seine Taschenuhr, die er an dem Taschenreißverschluss festgemacht hatte, wurde nun im Knopfloch an der neuen Weste befestigt. Etwas melancholisch betrachtete ich seine alte Weste, die er hatte solange ich ihn kenn. Was jetzt wohl mit ihr passiert? Ziemlich altes Teil eigentlich, aber irgendwie hat die was. Außerdem gehört sie zu Opa Fritz - kann mir das noch gar nicht vorstellen, dass er sie nicht mehr tragen wird. Hmmm... würd ich ja gern selbst mal anprobieren. Ob ich ihn fragen kann? Frag ihn nachher mal, wenn alle weg sind. Alle guckten zu Opa Fritz, der war sehr glücklich. Opa Fritz hängte seine alte Lederweste wieder über den Stuhl. Bevor irgendjemand noch was sagen konnte, lenkte uns der Hund ab. Von nun an beachtete niemand mehr die alte Weste. Nur ich schaute immer wieder hin - ich wollte sie unbedingt mal anprobieren.

Nach dem Grillen räumten wir erstmal auf. Wir Mädels gingen in die Küche zum Abwaschen, denn leider hat ihm heute niemand eine Spülmaschine geschenkt - wozu auch, er hasst sowas. Die Jungs und seine Tochter räumten die Terrasse auf. Natürlich war ich mit meinen Gedanken bei der alten Lederweste, die ich beim Aufstehen kurz mal angefasst hatte und Herzklopfen hatte, wie bei Marks Latzhose damals. Als wir wieder rauskamen war alles aufgeräumt und - oh Schreck! - die Lederweste war auch weg. Die ist doch nicht im... Nein, bestimmt nicht. Opa Fritz gehört zu den Leuten, die nicht gut was wegwerfen können. Bestimmt hat er sie reingebracht und in den Schrank gehängt... Opa Fritz kam aus dem Schuppen und rief: Ach, da seit Ihr ja! Und der Hund sprang um ihn herum... Was wohl jetzt als nächstes auf dem Programm steht?
Titel: Re: Eine Story
Beitrag von: Latz-Rocky am Januar 01, 2015, 02:52:39 Nachmittag
Latz-Rocky - 27.04.2013 18:45

So, nun auch von mir nach langer Zeit endlich mal wieder eine Fortsetzung. Gute Unterhaltung.

Nach dem Grillen am Mittag wurde es langsam wieder ruhiger. Mama und Papa hatten es sich in den Gartenstühlen bequem gemacht und waren ruckzuck eingedöst auf ein kleines Nickerchen. Oma und Opa nutzen die Zeit für einen Spaziergang ins nahegelegene Örtchen und auch die anderen Gäste hatten es sich im Garten bequem gemacht. Die kleinen Enkelkinder – sie waren im Kindergartenalter – von Tante Traudl spielten im Sandkasten, während ihre Tochter und ihr Schwiegersohn mit Opa Fritz im Gespräch vertieft waren. Schließlich hatten sie sich lange nicht mehr gesehen und hatten dementsprechend hohen Gesprächsbedarf. Elly war bei den Enkelkindern und passte ein wenig auf sie auf. Nur wo war Maurice, mein  Maurice – wie Tante Traudl so treffend bemerkte (auch wenn ich bis dahin nicht mal wusste, dass die Art des Bindens der Schleife was über meinen Beziehungsstatus aussagen könnte).

Ich vermutete, dass Maurice ins Haus gegangen sei, um sich nach dem üppigen Mittagsmahl ein wenig auf’s Ohr zu hauen. Und ich verspürte auf einmal eine intensive Lust, ihm dabei Gesellschaft zu leisten. Schließlich trug der Kerl ja mal wieder seine alte Glattlederhose, die mich an ihm stets besonders faszinierte. Ich wollte jetzt einfach allein mit ihm in seiner Nähe sein, die letzten Tage und Stunden genießen, wo er dieses süße Teil noch anzieht – denn ich war mir durchaus bewusst, dass das Ende seiner Lederhose sich auch langsam nähern würde. Auf dem Weg ins Haus musste ich durch die Küche und ich war auf einmal total abgelenkt – der alter Blümchenkittel von Opas verstorbener Frau wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Ich befürchtete natürlich schon schlimmstes, aber eigentlich traute ich Oma nicht zu, an Opas alte Sachen zu gehen. Und Mama auch nicht. Trotzdem fiel mein Blick auf den großen Tretmülleimer, der in der Küche direkt neben dem großen, fest gemauerten Spülbecken stand.

Oma wird doch nicht wohl? Oder Mama? Ich trat mit dem linken Fuß auf den Hebel des Mülleimers und der Deckel schoss nach oben. Ein paar Abfalltüten, ein wenig Biomüll (der gehört doch eigentlich auf den Kompost, tse, tse, tse) und ein paar Verpackungsabfälle waren zu sehen. Vom Kittel keine Spur. Vorsichtig nahm ich die Tüten hoch und kramte mich bis zum Boden des Mülleimers vor – Fehlanzeige. Also entweder ist das Teil wirklich schon draußen in der grauen Tonne gelandet oder Opa war einfach wie immer schusselig und hat den Kittel wieder ordnungsgemäß im Putzmittelschrank aufgehängt.

Der Schrank stand rechts neben dem Kühlschrank und ich schaute natürlich neugierig hinein. Und siehe da – bingo – da hing das gute Stück als wenn nichts gewesen wäre. Mit zitterten die Knie – so wie damals – nahm ich ihn aus dem Schrank und zog ihn an. Oma hatte also mal wieder nur geblufft, hätte mir auch nicht vorstellen können, dass sie einfach Opas Sachen wegschmeißt. Das hätte sich Opa garantiert auch nicht gefallen lassen und es hätte handfesten Ärger gegeben. Allerdings befürchtete ich auch, dass es genau diesen geben würde, wenn Mama oder Oma mich so sehen würden. Hatte zwar von Mama schon lange keine mehr gescheuert bekommen, aber da ich mir vor Jahren mal wegen ‘ner ähnlichen Aktion (ich hatte verbotenerweise was aus Mamas Kleiderschrank gemopst, was sie zwar für mich gekauft, mir aber noch nicht zum Anziehen hingelegt hatte – weil das Teil ein Geburtstagsgeschenk werden sollte) eine ordentlich gefangen hatte, war die Spannung umso größer.

Trotzdem zog ich das Teil wieder an und fühlte mich sichtlich wohl darin – ein Oldschool-Kittel mit großem Reißverschluss über meinem Dirndl. Passte – also schnurstracks rauf zu Maurice, der es sich im Gästezimmer auf dem Bett mehr als bequem gemacht hatte. Er lag in seiner alten Glattlederhose auf dem Bauch und war eingedöst. Ich gab‘ ihm einen liebevollen, aber auch durchaus festen Klapps auf seinen verschrammten Lederhosenpopo und er wachte verschreckt auf.

„Sandra – alles klar bei Dir?“ sagte er völlig durcheinander. „Das hätte ich ja nicht von Dir gedacht, meine Liebe! Ich bin enttäuscht und traurig…“ „Wieso, was ist denn?“ „Der Sperrmüllwagen ist gerade wieder weggefahren – vier Frauen in orangenen Müllwerkerlatzhosen haben alles in den Wagen geworfen, zusammengepresst, dann weiter gemacht. Und dann kamst Du – Deine Latzhosen unterm Arm und hast freudestrahlend eine nach der andern mit in den Müllwagen geworfen. Ich wollte Dich noch davon abhalten, aber Du riefst mir zu: „Hier, Maurice – hier ist Deine, wirf sie auch rein!“ und so tat ich dann auch. Dann befahlst Du mir im rüden Ton „Los – zieh Deine Lederhose aus! Sofort! Wirf sie rein!“ Aber ich hab‘ doch nichts drunter an – „Egal, dann biste halt nackig – los, mach jetzt“.

Und dann hast Du mir ganz feste auf den Popo gehauen!“ Ich grinste – „Ja, auf den Popo gehauen hab‘ ich Dir, mein Süßer – weil Du so niedlich da auf dem Bauch gelegen hast, aber keine Bange – Sperrmüll ist erst am Donnerstag. Du warst eingenickt und hast alles nur geträumt. „Puh, ein Glück – dann ist ja noch alles so wie es ist?“ Na klar, oder glaubst Du wirklich, ich würde freudig meine Latzhosen in den Sperrmüll werfen. Und freiwillig ganz bestimmt nicht. Da müsste Mama mich schon zu zwingen oder es müsste eine von denen unrettbar kaputt sein. Aber sonst – nie im Leben, mein Lieber! Außerdem hat Mama zwar gesagt, ich solle mir mal überlegen, was nicht langsam mit weg kann, aber sie hat auch gesagt, dass ich ohne Probleme alles wieder mit nach Hause bringen darf. Also was machen wir nun?“

Schwups war ich bei Maurice mit im Bett und wir kuschelten um die Wette. „Haste den ollen Kittel doch wiedergefunden?“ „Jau, hing noch im Putzmittelschrank – Oma wollte mich wohl einfach nur ein wenig foppen!“ Maurice entdeckte den großen Ring vom Reißverschluss und fing plötzlich an daran herumzuspielen. Es machte ihm sichtlich Spaß. Ich hingegen war fasziniert von seiner Lederhose, streichelte seinen Popo und versuchte in die Nähe seiner beiden Reißverschlüsse zu kommen. Er hatte zwar sein rotes T-Shirt an, aber sollte er unter der Lederhose wirklich nichts anhaben, so wie er geträumt hatte? Mir juckte es in den Fingern einfach mal seine beiden Reißverschlüsse nach unten zu ziehen und nachzuschauen…