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Eine Story

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Latz-Rocky:
mimdu - 17.01.2012 22:43

Endlich hat jemand von mein Sandra-Fanclub Fortsetzung aufgeschrieben und zu mir gegeben. Wenn ich allein schreibe brauche ich zu viel zeit und habe zu viele Fehler. Jetzt ist das besser....... also. weiter geht! Viel spaß......

Meine Schwester schimpfte: "Seid ihr bescheuert? Ich verderbt den ganzen Geburtstag!! Wir haben doch gestern einen Kompromiss geschlossen! Warum verletzt ihr Oma so. Ich find das voll sch..." - "Schon gut!" sagte Oma und legte ihre Hand auf den Arm meiner Schwester. "Warts ab, gleich wird ihnen ganz warm." Kaum hatte sie es gesagt, begann ich zu schwitzen. Boah! Schwitzte ich! Kein Wunder: Elchpulli und Kunstlederlatzhose in der Sonne. Elly und Opa Fritz wurde auch ganz heiß. Nur Maurice nicht. Oma lächelte. Ich musste was ausziehen, aber ich konnte irgendwie nicht. "Sandra, was ist denn los!" fragte Maurice. Ich riss die Augen auf und sah Maurice im Schlafanzug. Ops. Und die Sonne. Sie knallte auf mein Bett. Ach, deswegen war mir so heiß! Ich erzählte meinen Traum. Maurice lachte: "Oh weia, sowas dürfen wir echt nicht machen!"

Machten wir auch nicht. Wir zogen stattdessen das beste an, was wir hatten. Leider, liebe Latzhosenfreunde, keine Latzhose. Ich das Dirndl, welches Maurice auch noch totschick fand, dieser Verräter! - naja, ich mochte es auch irgendwie aber ich kam mir auch ziemlich merkwürdig drin vor (ich Verräterin! :shame.... also, ich das Dirndl, Maurice das rote T-Shirt und die scharfe Glattlederhose (der hats gut! Neidneidneid), Elly ein weißes T-Shirt und diesen hinreißenden schwarzen weichen Lederrock, den mir ihre Schwester ja beim Abschied vom Nordseeurlaub geschenkt hatte. Meine Schwester trug ein Sommerkleid, das allerdings ziemlich cool war. So erschienen wir unten und wollen frühstücken. Doch blöderweise fehlten noch die Brötchen. Und wer sollte sie holen? Na, wer wohl... Ich! Im Dirndl! Au weia! Wie die beim Bäcker alle kuckten. Eine alte Frau ließ mich sogar vor, weil sie mich so hübsch fand.... Als ich zurück war, setzten wir uns an den Frühstückstisch auf der Terrasse. Opa Fritz fehlte noch... Mann, war ich vielleicht gespannt, was Opa Fritz tragen würde... Dann, endlich schaute das freundliche faltige Gesicht von Opa Fritz mit dem weißen Bart und seiner Brille mit den kleinen runden Gläsern um die Ecke: "Hallo Moinmoin zusammen! Mönsch, ihr seid ja alle schick heute!" Und Opa Fritz erst: Er trug ein sauberes kariertes Oldschoolhemd mit einer coolen Fliege und dadrüber seine scharfe altmodische schokobraune Lederweste mit den hellbraunen Nähten. Die dicken Metallreißverschlüsse der Weste, die in der Sonne glitzerten, waren geschlossen wie sich das gehört. Seine braune Cordhose waren selbstverständlich mit Hosenträgern getragen, deren Clipse manchmal unter der Weste hervorblinkten. Ich rannte zu ihm und umarmte ihn ganz fest und drückte ihn ein kleines Geschenk in die Hand. "Aber aber", lachte er, "Geschenke auspacken ist heute Nachmittag, wenn alle da sind!" Der Hund sprang freudig um uns rum. Dann brachten wir ihm ein Geburtstagsständchen... Wie sich Opa Fritz freute. Ich freute mich auch, dass mein lieber Onkel heute wieder so richtig cool aussah!

Latz-Rocky:
Latz-Rocky - 14.02.2012 21:46

Tja, war wohl nichts mit Opa im zweiteiligen, pinkfarbener Ballon-Seiden Jogginganzug und auch nichts mit meiner braunen Kunstleder-Latzhose – musste ich also auch beides getraumt haben, denn die Wirklichkeit sah ja nun mal ganz anders aus an diesem Morgen. Opa im Ballon-Jogger hätte ich zwar auch cool gefunden, aber ich behielt meinen Traum ganz allein für mich. Wunderte mich sowieso, dass ich mich noch an alles genau erinnern konnte. Kam nicht oft vor, in letzter Zeit. Aber immerhin hatte Maurice seine Glattlederhose und das rote T-Shirt an – schön, wenn Träume doch auch mal Wirklichkeit werden. Mit dem Outfit gefiel mir mein Maurice einfach am besten. Und ich hatte den Eindruck, dass er sich in seinen Klamotten auch durchaus sehr wohl fühlt. Jedenfalls war er guter Laune.

Gegen Mittag kam auch Opa’s Tochter wieder mit dem Auto auf den Hof gefahren. Natürlich war ich gespannt, ob sie ihre Teddy’s Latzhose von gestern nochmal angezogen hatte. Ich rannte zu ihr hin – sie stieg aus dem Auto aus – und schade, sie hatte sie leider nicht nochmal an. „Wo ist denn Deine Latzhose von gestern?“ fragte ich neugierig. „Du hast doch heute auch keine an!“ konterte sie und schaute verschmitzt auf mein Dirndl. „Sieht aber auch nicht schlecht aus – was Du da an hast, Sandra!“ sagte sie lächelnd. „Danke“ sagte ich etwas schüchtern und schaute rüber zu Maurice, der gerade angelaufen kam.

„So eine Lederhose wie Du hatte ich früher auch mal“, sagte Opa’s Tochter zu Maurice, der darauf hin auch etwas verlegen drein schaute. „Brauchst Dich nicht zu schämen!“ sagte sie. „Mir gefällt die gut – passt zu Dir, auch wenn sie schon ein bissel eng ist. Hat was – trägt halt nicht mehr jeder, sind leider recht selten geworden. Ich hab‘ meine damals auch total gemocht, nicht wahr, Papa?“ „Ja, stimmt!“, sagte mein Opa, der inzwischen neben uns stand. „Du hast Dich garnicht davon trennen können – hast sie sogar noch zur Disco angezogen, als sie dir kaum noch passte!“

„Trägst Du heute noch Leder?“ fragte ich sie. „Ab und zu mal, aber eigentlich recht selten.“ „Und Deine Teddy’s?“ „Ach, kaum noch. Die ist schon so alt, die ziehe ich fast nur noch Samstags zum Aufräumen und zur Gartenarbeit an. Schön ist sie nicht mehr, aber praktisch – und was neues findet man ja kaum noch. Zumindest nicht in meiner Größe – selbst für Euch Kids sieht man ja nur noch selten welche.“ „Stimmt“, bestätigte ich. „Meine Kunstleder-Latzi ist vom Flohmarkt und die anderen beiden habe ich von Oma geschenkt bekommen. Ich werde meine auch solange es geht noch anziehen. Mama mag die zwar nicht, und Oma kann die vom Flohmarkt auch nicht leiden – aber mir gefallen sie halt alle. Und solange sie noch passen, will ich sie auch anziehen. Was ist denn damals aus Deiner Lederhose geworden?“

Latz-Rocky:
mimdu - 21.03.2013 00:17

Liebes Danke für meine Leute von Sandrafanclub für Ideetausch und schön aufschreiben.... mimdu

Fortsetzung...

Sie antwortete: "Meine Lederhose hat Mama bestimmt irgendwann weggetan als ich älter war. Ich habe sie jedenfalls noch nicht beim Aufräumen gefunden. Oder weißt Du das, Papa?" Opa Fritz sagte: "Keine Ahnung. Ich weiß nur noch, was mit meiner Lederhose passiert ist, aber...." Plötzlich bellte der Hund ganz wild und rannte wie der Blitz an die Straße, weil noch mehr Gäste aus der Familie kamen. Ärgerlich, weil ich gar nicht wusste, was mit der Lederhose von Opa Fritz passiert ist....

Alle bewunderten mich in meinem Dirndl. Die Teenies bewunderten mehr Elly in dem schwarzen Lederrock, den ich von ihrer Schwester habe und den ich ihr nun ausgeliehen hatte. Die Kinder bewunderten niemanden, nur ihr Spielzeug. Einer trug sogar eine Latzhose aus Jeans. Sowas in groß wäre was für mich... Und ich bewunderte immernoch am meisten still und heimlich die braune alte Oldschool-Lederweste von Opa Fritz.

Bald wurden Elly und ich in die Küche gerufen: Saucen und Salate machen, abwaschen für das Grillfest. Oma gab uns zwei alte Schürzen von der vor einigen Jahren verstorbenen Frau von Opa Fritz. "Wo ist denn der Kittel mit den großen Blumen?" fragte ich. "Hier ist kein Kittel!" sagte Oma. Da kam Opa Fritz rein. Den fragte ich auch. Opa Fritz sagte: "Der müsste da hängen. Hab ich doch letzte Woche noch gesehen" Nein. Er war nicht da. "Mach nicht so ein Theater, nimm die Schürze und hilf!" schimpfte Mama. Er rief seine Tochter: "Hast Du den Lieblingskittel von Sandra gesehen?" Sie kam und fragte: "Keine Ahnung. Wie sah der denn aus?" - Ich sagte: "Er war braun-gelb und hatte große Blumen. Und einen Metallreißverschluss mit großem Ring dran." Sie sagte: "Ach das olle 70er-Teil! Den hab ich weggeschmissen. Der war ja auch schon ganz ausgewaschen und eklig speckig am Bauch." Mir wurden Knie weich. "Was? Och nein! Den mochte ich immer so gern!" Sie antwortete: "Ach Sandra, das konnte ich nicht wissen! Das tut mir jetzt leid." Ich war Tränen nah. "Jetzt heult sie wegen so'nen ollen Kittel" sagte Oma vor sich hin. Opa Fritz fragte erstaunt: "Wann hast Du den denn weggeschmissen? Ich habe ihn nicht in der Mülltonne gesehen." Sie überlegte. "Ich glaube, ich habe ihn direkt zur Straße gebracht als ich weggefahren bin.... oder habe ich den zu den Sperrmüllsachen getan? Weiß ich nicht mehr." Ich schöpfte Hoffnung. "Ich kann mal nachsehen", sagte sie. "Nein, der Kittel bleibt im Müll! Und Sandra bindet jetzt die Schürze um und hilft!" rief Mama sofort. Opa Fritz sagte zu seiner Tochter: "Komm, wir schauen nach, ob er noch da ist." Mama protestierte: "ICH bestimme, was Sandra anzieht." Opa Fritz sagte freundlich zu ihr: "Ja, schon recht. Aber es ist der Kittel meiner verstorbenen Frau und damit mein Kittel, den ich auch gern behalten möchte. Okay?" Mama guckte skeptisch, atmete tief und sagte: "Los Sandra!" Ich tat zerknirscht, was ich tun sollte. Mist! Nach einiger Zeit kam Opa Fritz kurz in die Küche und zwinkerte mir heimlich und ich wusste, dass sie ihn gefunden haben und ich ihn anziehen kann, wenn alle weg sind...

Als wir fertig waren und ich in den Garten kam, kam gerade ein ganz seltener Besuch. Eine entfernte Tante vom Chiemsee in Bayern mit ihrer Familie. Sie trug eine Wucht von einem superhübschen Dirndl. Ich dachte schon, ich sei schön... aber nein... Sie strahlte mich an und rief überrascht: "Oh Sandra, schön Dich mal wieder zu sehen! Du bist ja schick!" - "Und Du erst!" brachte ich gerade noch heraus, dann fragte sie: "Wer ist denn der Glückliche?" - "Wie was?" - "Na, dein Freund!" Ich war baff. Woher wusste sie, dass ich einen Freund habe? Ich wurde rot. "Woher weißt du...?" Sie lachte: "Na die Art wie du die Schleife trägst, verrät dass du in festen Händen bist." - Aha?! Ich sagte: "Maurice. Dort ist er!" sagte ich und rief ihn herbei... was man bei Opa Fritz alles lernt...

So langsam begannen wir im wunderschönen Garten, gemeinsam ein Geburtstagsgrillfest zu feiern. Es gab Fleisch aber auch viel Vegetarisches zu grillen. Papa und meine Onkel grillten und wir aßen alles. Aber bevor es richtig losging, überreichte meine Tante feierlich ein großes Geschenk an Opa Fritz. "Für mich? Ach, Ihr Lieben! Ihr wisst doch, ich bin ein alter Mann und brauch eigentlich gar nichts mehr!" sagte Opa Fritz. "Aber-aber, Opa Fritz, mit 66 Jahren, da fängt das Leben erst an!" Alle lachten. Meine Schwester und unsere Kusine fingen sofort an zu singen. Andere stiegen ein, zuletzt auch Opa Frtz. Als wir fertig waren, lachte Mama: "Das Geschenk wird Dich gleich 10 Jahre jünger machen!" Opa Fritz lachte. "Oh, so viel! Ach, ich freue mich immer, wenn ihr mir was schenkt. Das ist immer so nützlich! Ich habt immer so gute Ideen!" Das Geschenk kam von Mama, Papa, Oma, Opa, meinen Tanten und Onkels. Feierlich setze sich Opa Fritz hin und wir schauten gespannt zu. Dann fing er an, das Geschenk aufzumachen und sagte immer freundliche Worte wie "Das ist ja wie früher!" und "Oh, bin ich gespannt" und "was ihr euch nun schönes ausgedacht habt." Dann machte er das Geschenk auf und strahlte: "Ooooohhh!" Seine Augen leuchteten. Mein Herz klopfte, was das wohl ist - ich wusste das nicht.

Er sah zu mir, lächelte und zogs dann langsam strahlend hoch: Eine neue, superschicke, dunkelbraune Lederweste mit vier wunderschönen lederüberzogenen Knöpfen. "Mensch! Toll!" rief er. Er schaute in die Runde, alle strahlten "Die muss ich sofort anprobieren!" rief Opa Fritz. Mein Herz klopfte und ich beobachtete, wie Opa Fritz aufstand und den dicken Reißverschluss aufzog, um seine alte schäbige Lederweste auszuziehen und über den Stuhl zu hängen. Dann zog er die neue an und knöpfte sie zu. Passte! "Danke! Danke! Danke!!" rief er freudig strahlend. "Wo ist der Spiegel?" Im Schuppen war einer, er ging hin und rief: "Ihr habt recht: Ich seh jetzt 10 Jahre jünger aus. Die behalt ich gleich an!" rief er voller Stolz und umarmte alle einen nach dem anderen. Mich auch. Die Weste war ganz weich und duftete nach neuem Leder.

Strahlend beugte er sich dann zu seiner alten Lederweste runter, legte sie auf die Sitzplatte vom Stuhl, fummelte an den Reißverschlüssen seiner Taschen herum und holte Zeugs raus und stopfte es in die Taschen der neuen Weste. Auch seine Taschenuhr, die er an dem Taschenreißverschluss festgemacht hatte, wurde nun im Knopfloch an der neuen Weste befestigt. Etwas melancholisch betrachtete ich seine alte Weste, die er hatte solange ich ihn kenn. Was jetzt wohl mit ihr passiert? Ziemlich altes Teil eigentlich, aber irgendwie hat die was. Außerdem gehört sie zu Opa Fritz - kann mir das noch gar nicht vorstellen, dass er sie nicht mehr tragen wird. Hmmm... würd ich ja gern selbst mal anprobieren. Ob ich ihn fragen kann? Frag ihn nachher mal, wenn alle weg sind. Alle guckten zu Opa Fritz, der war sehr glücklich. Opa Fritz hängte seine alte Lederweste wieder über den Stuhl. Bevor irgendjemand noch was sagen konnte, lenkte uns der Hund ab. Von nun an beachtete niemand mehr die alte Weste. Nur ich schaute immer wieder hin - ich wollte sie unbedingt mal anprobieren.

Nach dem Grillen räumten wir erstmal auf. Wir Mädels gingen in die Küche zum Abwaschen, denn leider hat ihm heute niemand eine Spülmaschine geschenkt - wozu auch, er hasst sowas. Die Jungs und seine Tochter räumten die Terrasse auf. Natürlich war ich mit meinen Gedanken bei der alten Lederweste, die ich beim Aufstehen kurz mal angefasst hatte und Herzklopfen hatte, wie bei Marks Latzhose damals. Als wir wieder rauskamen war alles aufgeräumt und - oh Schreck! - die Lederweste war auch weg. Die ist doch nicht im... Nein, bestimmt nicht. Opa Fritz gehört zu den Leuten, die nicht gut was wegwerfen können. Bestimmt hat er sie reingebracht und in den Schrank gehängt... Opa Fritz kam aus dem Schuppen und rief: Ach, da seit Ihr ja! Und der Hund sprang um ihn herum... Was wohl jetzt als nächstes auf dem Programm steht?

Latz-Rocky:
Latz-Rocky - 27.04.2013 18:45

So, nun auch von mir nach langer Zeit endlich mal wieder eine Fortsetzung. Gute Unterhaltung.

Nach dem Grillen am Mittag wurde es langsam wieder ruhiger. Mama und Papa hatten es sich in den Gartenstühlen bequem gemacht und waren ruckzuck eingedöst auf ein kleines Nickerchen. Oma und Opa nutzen die Zeit für einen Spaziergang ins nahegelegene Örtchen und auch die anderen Gäste hatten es sich im Garten bequem gemacht. Die kleinen Enkelkinder – sie waren im Kindergartenalter – von Tante Traudl spielten im Sandkasten, während ihre Tochter und ihr Schwiegersohn mit Opa Fritz im Gespräch vertieft waren. Schließlich hatten sie sich lange nicht mehr gesehen und hatten dementsprechend hohen Gesprächsbedarf. Elly war bei den Enkelkindern und passte ein wenig auf sie auf. Nur wo war Maurice, mein  Maurice – wie Tante Traudl so treffend bemerkte (auch wenn ich bis dahin nicht mal wusste, dass die Art des Bindens der Schleife was über meinen Beziehungsstatus aussagen könnte).

Ich vermutete, dass Maurice ins Haus gegangen sei, um sich nach dem üppigen Mittagsmahl ein wenig auf’s Ohr zu hauen. Und ich verspürte auf einmal eine intensive Lust, ihm dabei Gesellschaft zu leisten. Schließlich trug der Kerl ja mal wieder seine alte Glattlederhose, die mich an ihm stets besonders faszinierte. Ich wollte jetzt einfach allein mit ihm in seiner Nähe sein, die letzten Tage und Stunden genießen, wo er dieses süße Teil noch anzieht – denn ich war mir durchaus bewusst, dass das Ende seiner Lederhose sich auch langsam nähern würde. Auf dem Weg ins Haus musste ich durch die Küche und ich war auf einmal total abgelenkt – der alter Blümchenkittel von Opas verstorbener Frau wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Ich befürchtete natürlich schon schlimmstes, aber eigentlich traute ich Oma nicht zu, an Opas alte Sachen zu gehen. Und Mama auch nicht. Trotzdem fiel mein Blick auf den großen Tretmülleimer, der in der Küche direkt neben dem großen, fest gemauerten Spülbecken stand.

Oma wird doch nicht wohl? Oder Mama? Ich trat mit dem linken Fuß auf den Hebel des Mülleimers und der Deckel schoss nach oben. Ein paar Abfalltüten, ein wenig Biomüll (der gehört doch eigentlich auf den Kompost, tse, tse, tse) und ein paar Verpackungsabfälle waren zu sehen. Vom Kittel keine Spur. Vorsichtig nahm ich die Tüten hoch und kramte mich bis zum Boden des Mülleimers vor – Fehlanzeige. Also entweder ist das Teil wirklich schon draußen in der grauen Tonne gelandet oder Opa war einfach wie immer schusselig und hat den Kittel wieder ordnungsgemäß im Putzmittelschrank aufgehängt.

Der Schrank stand rechts neben dem Kühlschrank und ich schaute natürlich neugierig hinein. Und siehe da – bingo – da hing das gute Stück als wenn nichts gewesen wäre. Mit zitterten die Knie – so wie damals – nahm ich ihn aus dem Schrank und zog ihn an. Oma hatte also mal wieder nur geblufft, hätte mir auch nicht vorstellen können, dass sie einfach Opas Sachen wegschmeißt. Das hätte sich Opa garantiert auch nicht gefallen lassen und es hätte handfesten Ärger gegeben. Allerdings befürchtete ich auch, dass es genau diesen geben würde, wenn Mama oder Oma mich so sehen würden. Hatte zwar von Mama schon lange keine mehr gescheuert bekommen, aber da ich mir vor Jahren mal wegen ‘ner ähnlichen Aktion (ich hatte verbotenerweise was aus Mamas Kleiderschrank gemopst, was sie zwar für mich gekauft, mir aber noch nicht zum Anziehen hingelegt hatte – weil das Teil ein Geburtstagsgeschenk werden sollte) eine ordentlich gefangen hatte, war die Spannung umso größer.

Trotzdem zog ich das Teil wieder an und fühlte mich sichtlich wohl darin – ein Oldschool-Kittel mit großem Reißverschluss über meinem Dirndl. Passte – also schnurstracks rauf zu Maurice, der es sich im Gästezimmer auf dem Bett mehr als bequem gemacht hatte. Er lag in seiner alten Glattlederhose auf dem Bauch und war eingedöst. Ich gab‘ ihm einen liebevollen, aber auch durchaus festen Klapps auf seinen verschrammten Lederhosenpopo und er wachte verschreckt auf.

„Sandra – alles klar bei Dir?“ sagte er völlig durcheinander. „Das hätte ich ja nicht von Dir gedacht, meine Liebe! Ich bin enttäuscht und traurig…“ „Wieso, was ist denn?“ „Der Sperrmüllwagen ist gerade wieder weggefahren – vier Frauen in orangenen Müllwerkerlatzhosen haben alles in den Wagen geworfen, zusammengepresst, dann weiter gemacht. Und dann kamst Du – Deine Latzhosen unterm Arm und hast freudestrahlend eine nach der andern mit in den Müllwagen geworfen. Ich wollte Dich noch davon abhalten, aber Du riefst mir zu: „Hier, Maurice – hier ist Deine, wirf sie auch rein!“ und so tat ich dann auch. Dann befahlst Du mir im rüden Ton „Los – zieh Deine Lederhose aus! Sofort! Wirf sie rein!“ Aber ich hab‘ doch nichts drunter an – „Egal, dann biste halt nackig – los, mach jetzt“.

Und dann hast Du mir ganz feste auf den Popo gehauen!“ Ich grinste – „Ja, auf den Popo gehauen hab‘ ich Dir, mein Süßer – weil Du so niedlich da auf dem Bauch gelegen hast, aber keine Bange – Sperrmüll ist erst am Donnerstag. Du warst eingenickt und hast alles nur geträumt. „Puh, ein Glück – dann ist ja noch alles so wie es ist?“ Na klar, oder glaubst Du wirklich, ich würde freudig meine Latzhosen in den Sperrmüll werfen. Und freiwillig ganz bestimmt nicht. Da müsste Mama mich schon zu zwingen oder es müsste eine von denen unrettbar kaputt sein. Aber sonst – nie im Leben, mein Lieber! Außerdem hat Mama zwar gesagt, ich solle mir mal überlegen, was nicht langsam mit weg kann, aber sie hat auch gesagt, dass ich ohne Probleme alles wieder mit nach Hause bringen darf. Also was machen wir nun?“

Schwups war ich bei Maurice mit im Bett und wir kuschelten um die Wette. „Haste den ollen Kittel doch wiedergefunden?“ „Jau, hing noch im Putzmittelschrank – Oma wollte mich wohl einfach nur ein wenig foppen!“ Maurice entdeckte den großen Ring vom Reißverschluss und fing plötzlich an daran herumzuspielen. Es machte ihm sichtlich Spaß. Ich hingegen war fasziniert von seiner Lederhose, streichelte seinen Popo und versuchte in die Nähe seiner beiden Reißverschlüsse zu kommen. Er hatte zwar sein rotes T-Shirt an, aber sollte er unter der Lederhose wirklich nichts anhaben, so wie er geträumt hatte? Mir juckte es in den Fingern einfach mal seine beiden Reißverschlüsse nach unten zu ziehen und nachzuschauen…

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