Die Frage taucht immer mal wieder auf, aber wenn ich ehrlich sein will, kann ich sie nicht mal für mich selber eindeutig beantworten.
Das kommt so: Ich habe verschiedene Latzhosen, die ich aus ganz verschiedenen Gründen anziehe. Ich glaube also nicht, dass ich meine einzige perfekte Latzhose beschreiben könnte.
Es gibt Tage, an denen ich z.B. gerne eine Carhartt Duck Bib anziehe. Die finde ich ziemlich gut, weil die sehr bequem, rustikal, zeitlos und unkaputtbar ist. Die hat massenweise geräumige Taschen und ich mag die Farbe von diesem Duck-Stoff, vor allem, wenn er schon oft gewaschen wurde: Dann bekommt er so einen richtig schönen Stonewashed-Effekt und fühlt sich auch so an, bleibt dabei aber formstabil. Man kann sie gut mit grob gestrickten Pullovern, rustikalen Hemden oder Cord kombinieren. Das klappt besonders gut in den kühleren Jahreszeiten.
Der Schnitt ist seitlich nicht übertrieben hoch, aber hoch genug. Der Latz hat eine für diese Art Hose gut gewählte Größe, bequeme Höhe und er ist oben nicht zu breit. Zugleich reicht er hoch genug, um die Träger nicht zu leicht rutschen zu lassen, und dabei hilft der gut geschittene Rückenlatz mit den breiten Trägeransätzen sehr.
Tage, an denen ich die Carhartt Duck Bib anziehe, sind also meist Tage, an denen ich es vorrangig bequem will, und vielleicht vorhabe, irgendwas zu Hause zu machen.
Die fast identisch geschnittene Denim-Variante würde ich ähnlich einstufen, und ich benutze sie auch ähnlich, außer, dass der Denim nicht ganz so schwer ist, wie der Duck. Aber mit Denim verbinde ich auch eine andere Stimmung, und wenn mir also nach Denim ist, dann kombinierte ich die Denim Carhartt meist auch mit Denim. Die geht gut mit einem Jeans-Hemd drunter, aber auch echt super mit einem Denim-Hoodie: Die sind selten, aber es lohnt sich.
Es gibt aber auch Tage, da ist mir nicht nach so viel rustikalem Flair, aber ich will auch nicht auf das Latzhosen-Feeling verzichten. Dafür gibt es dann auch andere Latzhosen, zum Beispiel ziehe ich an solchen Tagen gerne schlanker geschnittene Latzjeans an, die muss nicht blau sein, schwarz geht auch ganz gut. Dazu passt vielleicht ein T-Shirt drunter oder je nach Wetter in offenes Hemd oder Lederjacke drüber, und man sieht: Das sind dann eher keine Wintertage am Kamin, und die perfekte Latzhose sieht dann eben auch anders aus: Schlanker, leichter, und eher als Alternative zu Jeans zu betrachten.
Tja, und dann gibt es jene Tage, an denen es Sommer ist. Klar kann man dann auch die oben schon beschriebenen Latzhosen tragen, und die weiten Beine der Carhartts lassen sich auch sehr gut aufkrempeln, aber optimal is' schon, dann vielleicht eine kurze Latzhose zu haben. Da kann dann auch der Latz mal kleiner sein, als bei der schweren rustikalen Variante. Zudem habe ich für solche Tage eine andere optimale Latzhose, und die ist aus dünnem Stoff, sitzt luftig-locker und wiegt wenig, weil sie auch keine Schnallen, Knöpfe oder Verschüsse dran hat. Perfekt für genau solche Tage.
Zusammenfassend kann man also sagen: Ich habe mindestens eine Handvoll verschiedener optimaler Latzhosen und dazu noch eben so viele verschiedene Jumpsuits. Es kommt eben drauf an ...
Vielleicht kan man es aber andersherum beschreiben, denn es gibt ein paar Dinge, die m.E. gar nicht gehen:
Ohne Rückenlatz ist es nur einen halbe Latzhose.
Der Bund darf nicht zu tief und nicht zu eng sein.
Der Latz darf nicht so breit sein, dass er oben in der Mitte absteht.
Latz und Rückenlatz dürfen hoch sein, aber den Hals nicht berühren.
Eine Latztasche darf nicht fehlen.
Überhaupt dürfen nicht zu wenig oder zu kleine Taschen sein.
Träger dürfen nicht von den Schultern rutschen und die Verstellung darf sich nicht von selbst verschieben.
Alles andere kann, muss aber nicht. Und dann kommt es eben drauf an ...