Keine Ahnung, ob es die perfekte Latzhose gibt. Für mich kommt die klassische Carhartt Duck Bib jedenfalls recht nahe ran. Es gibt andere, sehr ähnlich geschnittene Latzhosen, aber bei der Carhartt Duck Bib gefällt mir auch das Material. Es muss nicht immer Denim sein.
Für mich muss der Latz vorne und hinten groß genug sein, damit die Träger kurz genug sein können, um auch bei intensiven Bewegungen nicht von der Schulter zu rutschen. Dazu gehört auch, dass der vordere Latz nicht unnötig breit ist, und damit die Befestigung der Träger nicht zu weit auseinander. Auch soll der vordere Latz nicht so hoch sein, dass er am Hals anstößt, wenn man sich nach vorne beugt, und der Rückenlatz sollte so hoch wie möglich sein, aber so, dass die Träger ebenfalls nicht hinten oder seitlich am Hals anliegen.
Der Bund einer Latzhose sollte deutlich höher sein, als bei normalen Hosen, also ungefähr auf oder knapp unter dem Bauchnabel. Das hilft auch, damit der Latz kein allzusehr extremes 'Hochformat' annimmt, was m.E. nicht gut aussieht. Natürlich muss es vernünftige Latztaschen geben, mindestens eine sollte einen Reißverschluss haben, damit der Tascheninhalt bleibt, wo er ist, auch wenn der Latz mal heruntergeklappt wird.
An der Seite (eine reicht) sollte eine Latzhose mit Knöpfen geschlossen werden, und da sind 3 besser als 2.
Was die Weite angeht, sollte eine gute Latzhose bequem sitzen. Wenn man sich bewegt, soll sie nicht spannen, aber auch nicht schlabbern. Das gilt auch für die Schritthöhe: Soll nicht kneifen, aber auch nicht so tief hängen, dass man die Beine nicht mehr auseinander bekommt, etwa wenn man mal über einen Gartenzaun steigt oder beim Aufsteigen aufs Fahrrad. (Mir sind Männer begegnet, die ihren Schritt so tief tragen, dass sie nur auf Damenfahrrädern fahren können, und sowas ist megapeinlich.)
Weiter sollte eine Latzhose große und tiefe Taschen haben. Es spricht nichts gegen zusätzliche Taschen, etwa für 'Zollstöcke' etc., aber da sollte heutzutage auch ein Smartphone reinpassen, und weitere Taschen, z.B. am Oberschenkel, sind auch okay. Die ganzen Hammerschlaufen, von denen einige Latzhosen gleich mehrere haben, brauche ich aber nicht wirklich.
Die Beinweite und -länge mag ich gerne gerade geschnitten, und wirklich bis unten, lieber zu lang als zu kurz. Hochwasserhosen sind nicht so meins, und Schlaghosen auch nicht, dann eher noch leicht 'tapered', also unten eher enger als oben, aber nur ein wenig. Wenn mir beim Gehen was um die Unterschenkel schlabbert, nervt mich das jedenfalls.
So weit (m)eine Beschreibung der optimalen klassischen Latzhose, aber es gibt wie immer Ausnahmen von der Regel. Ich habe z.B. auch eine Latzhose, die ebenfalls ihre Daseinsberechtigung hat, obwohl sie nicht o.g. Kriterien entspricht. Die ist nämlich ziemlich eng geschnitten, aber dafür besteht sie aus Stretch-Denim. Das passt dann wiederum zusammen, weil sie ebenso, wie die klassische Latzhose, bequemen Sitz und uneingeschränkte Bewegungsfreiheit bei gürtellosem Komfort bietet, dies nur eben auf andere Weise erreicht.
Daher muss ich sagen, dass es für mich nicht die eine ideale Latzhose gibt, aber wohl ein paar Grundanforderungen, die eine gute Latzhose auf die eine oder andere Weise erfüllen muss, und welche Bundhosen nicht erfüllen können.