Es ist hart, aber ich vermute, dass es an der mehrheitlichen Mode-Unlust der Männer liegt, an deren völlig irrationaler Angst, individuell aufzufallen, und letztlich den dadurch als schlecht eingeschätzten Absatzchancen für modische Männerlatzhosen.
Ich entwickele gerade ein Produkt für einen ganz anderen Markt. Wir diskutieren, welche Features wir in der Basisversion integrieren, und welche uns nur Geld kosten werden, ohne den Umsatz zu erhöhen. Eine bestimmte Nutzergruppe wird leider in die Röhre gucken, denn wir erwarten nicht, dass diese signifikant viele Einheiten kaufen wird, um allein die Entwicklungs- und Logistikkosten zu decken, die uns zusätzlich entstehen würden, wenn wir diese Zielgruppe einschlössen. Daher haben sie Glück, wenn sie später mal ein spezifisches Zubehör angeboten bekommen, das sie dann einbezieht. Aber so ist das eben: Produkte erscheinen selten aus reinem Enthusiasmus am Markt, meist will jemand damit ein Geschäft machen, idealerweise recht schnell. So bekommt jede Zielgruppe die Produkte, die sie sich durch aktive Marktteilnahme 'verdient'.
Wenn ich durch die Straßen meiner Stadt gehe, und seit Jahren nahezu der einzige hier bin, der sich in Latzhosen oder Overalls blicken lässt, dann wundere ich mich ohnehin, wo die ganzen Männerlatzhosen bleiben, die ja erstaunlicherweise doch immer wieder angeboten werden.
Man mache mal ein Gedankenexperiment: Was würde wohl passieren, wenn jemand eine tolle Männerlatzhose bei "Die Höhle der Löwen" vorstellen würde? Ich denke, dass die 'Investoren' ihn/sie auslachen würden ...
Wir müssen froh sein, dass wir überhaupt ein Angebot sehen, fürchte ich.
(... heute mal in einer naturweißen Monki-Latzhose, die eigentlich auch in der Damenabteilung angeboten wurde, aber trotzdem passt.)