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Jeans-Latzhosen / "...das perfekte Kleidungsstück für den Mann!"
« Letzter Beitrag von Latzologe am Februar 23, 2024, 03:36:45 Nachmittag »
Unsere viel geliebte Latzhose hat es nun sogar ins Magazin der Wochenzeitung DIE ZEIT geschafft (ZEIT-Magazin Nr. 8 vom 15. Februar 2024, Seite 38f):

"Die Latzhose ist im Grunde das perfekte Kleidungsstück für den Mann. Der nämlich lebt in modisch ungünstigen Zeiten. Die Art, wie Männer sich in Europa kleiden, ist undankbar. Denn sie tragen meist ein Hemd und eine Hose. Und die beiden Kleidungsstücke werden von der Gürtellinie getrennt, sie ist sozusagen der Äquator des männlichen Körpers. Im Idealfall kreuzt sie einen flachen, muskulösen Bauch. Leider besteht das Leben nicht aus Idealfällen, was in Bezug auf den männlichen Bauch bedeutet, dass er sich unter Umständen bald über die Gürtellinie wölbt und die ganze Erscheinung etwas Wurstpelliges bekommt. Eigentlich bedürfte der Mann spätestens ab dem 40. Lebensjahr eines Kleidungsstücks, das seinen hervortretenden Bauch gütlich umfängt.

Früher, als Männer noch Joppen und Wämser und Fracks trugen, gab es Möglichkeiten, die wachsende Leibesfülle mit geeigneten Stoffen zu ummanteln. Spätestens seit Jeans die meistgetragenen Hosen sind, werden unvorteilhafte Bäuche gnadenlos ausgestellt. Dabei gibt es natürlich Hosen, die abhelfen können. Die Latzhose etwa.

Die Latzhose hat keinen Hosenbund, der quetschen kann, sondern wird durch Hosenträger gehalten, die mit Knöpfen in Brusthöhe am Hosenlatz befestigt werden. Gern werden Latzhosen von schwangeren Frauen getragen, die ja ebenfalls vor der Aufgabe stehen, einen wachsenden Bauch angemessen zu kleiden. Auch in der alternativen Bewegung der Siebzigerjahre hatte die Latzhose ihren Platz. Emanzipierte Frauen entdeckten diese für sich, wohl auch, weil sie sich mit dem Kleidungsstück männlichen Blicken entziehen konnten.

Unter Männern hingegen, der Zielgruppe, die eine solche Hose am meisten gebrauchen könnte, hat es die Latzhose schwer. In den Neunzigerjahren waren Jeanshosen mit Latz in der Hip-Hop-Szene kurzzeitig verbreitet, man trug sie neckisch mit einem hängenden Träger. Ansonsten waren sie eher etwas für Individualisten und Sonderlinge, man denke an Peter Lustig aus der Kindersendung Löwenzahn. Die Latzhose war eine Arbeitshose, mit der man vielleicht im Garten unterwegs ist, aber nicht unter Leute geht. Standard ist sie bei Handwerkern. Denn so eine Arbeitslatzhose ist nicht nur schmutzbeständig, sie hat auch viele Taschen. Doch sobald Feierabend ist, steigt der Mann aus seiner Latzhose heraus, so gut sie ihm auch steht.

Und so sind es wieder einmal die Frauen, die einem Teil traditioneller Männerkleidung zu neuer Aufmerksamkeit verhelfen. Wir sehen Latzhosen bei Isabel Marant, bei Hermès und bei Herno. Hoffentlich noch so lange, bis auch Männer wieder ganztags Latzhose tragen. Sie könnten sich ein Beispiel nehmen an Super Mario aus dem gleichnamigen Computerspiel. Der wurde mit seiner Latzhose zum Weltstar."

                                                                                                                                          Tillmann Prüfer
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Sonstige Themen / Re: Latzhose oder nicht?
« Letzter Beitrag von Piet am Februar 22, 2024, 05:07:08 Nachmittag »
Sogenannte Carpenter-Jeans sieht man relativ oft.

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Sonstige Themen / Re: Latzhose oder nicht?
« Letzter Beitrag von Meinereiner am Februar 22, 2024, 02:50:25 Nachmittag »
Also Workwear-Bundhosen mit Hammerschlaufe und ... Gliedermaßstabtasche gibt es schon ewig. Ich glaub' daher nicht, dass diese Merkmale für eine eindeutige Unterscheidung taugen oder je getaugt haben, zumindest hier in der Gegend. Ich hatte im Laufe der Zeit auch diverse sog. Carpenter-Jeans, unter denen war sogar einmal eine, die Seitenknöpfe hatte, wenn auch keinen Latz. Auch das gab's, WIMRE war die von H.I.S.
Aber ich gebe Dir Recht: Eine vollständige Hose hat mindestens einen Latz. Ich finde es aber recht entscheidend, dass auch der Rücken gut gekleidet ist. Hab' mal eine von denen probiert, die vorne Latz, aber hinten normalen Bund haben, an den die Träger direkt anschließen: Bringt's gar nicht. Was für ein Unfug! Daher sage ich: Eine vollständige Hose hat sogar zwei Lätze! ;) ... oder heißt es zwei Latze? Zwei Latzen? Zwei Latzae? Latzies?
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Shopping Mall / Re: Latzhose bei Zara
« Letzter Beitrag von latzmartin am Februar 22, 2024, 02:08:39 Nachmittag »
Naja n kopierte Carhartt die so lange abgeändert wurden ist, bis es kein Plagiatsvorwurf mehr geben kann. Ich bleib beim original ;-)
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Sonstige Themen / Re: Latzhose oder nicht?
« Letzter Beitrag von latzer am Februar 22, 2024, 09:40:51 Vormittag »
Früher war es eindeutig wer solche coole Metertaschen und Hammerschlaufen seitlich an der Hose hat, war es eindeutig er läuft in Latzhosen rum.
Mein Herz schlug damals etwas schneller als ich sowas sah und dachte cool der hat Latzhosen an.
Heute gibt es sehr viele solche Hosen ohne Latz man sieht sie sehr oft. ( Carhartt) Ich habe einige solch.
Aber meine meisten Hosen haben einen Latz, denn die finde ich einfach geill.
Diese finde ich total geil.

https://youtu.be/2qs5N5NUDSc
Grüsse Latzer
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Shopping Mall / Re: Latzhose bei Zara
« Letzter Beitrag von Meinereiner am Februar 21, 2024, 06:46:44 Nachmittag »
Soweit alles ganz nett, aber insgesamt zu kurz. Scheint bei L/XL so in etwa 38W/28L zu entsprechen. Nix für mich.
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Sonstige Themen / Re: Soviet-Latzhosen
« Letzter Beitrag von Meinereiner am Februar 19, 2024, 04:43:24 Nachmittag »
Nochmal zuruck zum ursprünglichen Thema, denn das Internet vergisst ja nicht und tritt auch gerne mal nach. Nachdem ich diese historischen Plakate vom Beginn des Threads recherchiert hatte, bekam ich noch eine Zeit lang entsprechende Suchvorschläge.
Dabei fiel mir auf, dass es unzählige Darstellungen junger, fröhlicher, entschlossener und hochmotivierter Soviet-Menschen in Latzhosen zu geben scheint. Man findet sie auf Plakaten, in Gemälden, Zeichnungen und man hat ihnen sogar ein fettes Denkmal gesetzt, vermutlich mehrere. Auf nahezu allen Darstellungen tragen diese Menschen den gleichen Latzhosen-Typ, nämlich den seitlich hoch geschnittenen mit markantiger Latzform. Unten noch ein paar Beispiele.

Da müsste es ja demnach einen richigen Latzhosenkult gegeben haben!

Dann fällt allerdings auf, dass es zwar künstlerische Darstellungen dieser Art en masse gibt, dass aber die Fotografien aus der Zeit niemals Menschen in Latzhosen zeigen, sie zeigen nicht einmal auf breiter Linie Arbeiter in 'richtiger' Arbeitskleidung. Die sehen immer alle aus, als ob sie zur Arbeit nur abgerockte Alltagskleidung auftragen, ein paar wenige Spezialisten (Stahlgießer, etc.) mal ausgenommen.

Offenbar ist die gesamte im Plan vorgesehene Latzhosenproduktion an die Modelle der diversen Sovietmaler gegangen, nie produziert worden, oder sonstwo versickert, jedenfalls kann unter diesen Umständen kaum von einer echten östlichen Latzhosenkultur gesprochen werden, die über das Planungsstadium jemals hinausgekommen wäre. Eigentlich bedauerlich.

Trotzdem Interessant, dass sich dabei eine ikonische Latzhosenform herausgebildet hat, zumindest in der Vorstellung.
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Sonstige Themen / Re: Latzhose oder nicht?
« Letzter Beitrag von Meinereiner am Februar 18, 2024, 11:12:46 Vormittag »
Hi Uwe,

mehr und mehr Online-Anbieter etablieren inzwischen die Unisex-Kategorie in ihrem Angebot. Einige machen das aber nur halbherzig, so dass es dort nur Basic-T-Shirts und Beanies gibt. Bei anderen fängt es langsam an, auch neue Styles hervorzubringen. Dann gibt es Läden wie z.B. Lucy&Yak, die den Unisex-Gedanken früh ganz vorne auf ihrer Agenda hatten, ihn aber inzwischen aufzugeben scheinen. Bin gespannt, wie sich das insgesamt entwickelt.

Bei mehr oder weniger einteiligen Klamotten ist das vermutlich schwerer zu realisieren, als bei mehrteiligen Stücken: Kann man bei Unisex-Jeans mit Unisex-Shirt oben und unten verschiedene Größen wählen, so wird das bei Overalls schon kniffeliger. Bei Latzhosen sehe ich da aber wenig Probleme. Ich habe ein paar in meiner Sammlung, bei denen es keinen Unterschied macht.

Was die Höhe der Taille angeht, haben wir vermutlich sehr unter Gewohnheiten zu leiden. Die Taille hat sich ja im Laufe der Modewellen auch sehr verschoben, sowohl bei der Damen- als auch bei der Herrenmode. Ich habe z.B. ein paar Latzhosen, bei denen die Taille sehr hoch liegt. Es ist aber dann doch recht bequem, und sieht angezogen auch nicht schlecht aus.
Vor einiger Zeit war ich in England in einem Vintage-Shop und habe eine ziemlich alte Monteurs-Kombi (für Männer, vermtl. 30er Jahre) gefunden, bei der der Taillenbund knapp unter den Rippen lag. Man sieht sowas gelegentlich auf alten Fotos. Das Ding war auch irgendwie cool, wenn auch sehr ungewohnt, aber eben sehr retro, und ergab ein in sich stimmiges Gesamtbild. Leider passten Preis und Zustand nicht so recht zusammen, sonst hätt' ich die wohl mitgebracht. Ich denke, dass man auch Männerklamotten mit höherer Taille machen kann, die gut aussehen, oder eben unisex.
Einen interessanten Ansatz habe ich vor ein paar Jahren bei einem Designer-Jumpsuit gesehen: Da hatte man vom Schnitt her die Taille eher undefiniert gelassen, dann aber drei Reihen Gürtelschlaufen übereinander vorgesehen, so dass ein jeder durch die Position des Gürtels die Lage der Taille dahin legen konnte, wo es gefiel, notfalls tagesaktuell. Die Idee fand ich sehr gut. Das Ding gab es aber leider nicht in meiner Länge. Wenn man also Unisex-Klamotten machen will, dann sollte man auch alle erforderlichen Größen machen, nicht nur die aus dem Damen-Segment. Dann würde das bestimmt auch bei Latzhosen funktionieren.
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Sonstige Themen / Re: Latzhose oder nicht?
« Letzter Beitrag von Meinereiner am Februar 18, 2024, 10:40:36 Vormittag »
Zur Ausgangsfrage gibt es noch einen klaren Hinweis, der mir zuerst nicht aufgefallen ist: Die bei Latzhosen typische Knopfleiste der Seitenknöpfung kündigt sich bereits unterhalb der Tasche in der Seitennaht an, denn die Aufdoppelung des Materials beginnt bereits unterhalb der Knopflasche. Man erkennt das auf dem 'live' Foto ebenso wie auf dem Produktfoto, und das findet man bei normalen Jeans nicht so ausgeprägt. Bei denen sind dort nur die (deutlich dünneren) Taschenbeutel mitvernäht.

Ich bin also inzwischen sicher, dass es eine Latzhose war.
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Sonstige Themen / Re: Latzhose oder nicht?
« Letzter Beitrag von Uwe am Februar 18, 2024, 02:30:40 Vormittag »
Dass Frauen sich bei den Männern bedienen, gibt es schon lange und war schon vor dem Erscheinen des "boyfriend-style" etabliert. In dieser Richtung ist also nichts mehr Besonderes dran.
Anders herum ändert es sich gegenwärtig ganz langsam, das sind dann eher die oft an historischem Workwear orientierten "Unisex-Styles", die aber erstaunlich oft nicht als solche ausgewiesen werden. Die Anatomie ist teilweise ein Problem (Ärmellänge; Hüft-/Oberschenkel-Weite, Beinlänge), dies aber nicht zwingend. Die Lage der Taille ist bei einem Kleidungsstück auch variabel.
Grüße, Uwe
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